Edgar Wallace – Das Indische Tuch (1963)

icon_info_50  FSK_ab_16_logo_50  DIVX_logo_50  prologic  bt_shop

Lord Lebanon ist tot! Aus diesem Anlaß versammelt sich die Meute der Erben auf seinem Schloß zur Testamentseröffnung, um sich das jeweilige Stück Erbe zu sichern. Doch auf dem abgelegenen Landsitz erwartet alle eine böse Überraschung. Um in den Genuß der Erbschaft zu kommen, müssen alle Erben sechs Tage im Schloß ausharren, was sich bei der allgemeinen Zerstrittenheit nicht gerade angenehm vorzustellen ist.



Inhalt:

Lord Lebanon ist tot! Aus diesem Anlaß versammelt sich die Meute der Erben auf seinem Schloß zur Testamentseröffnung, um sich das jeweilige Stück Erbe zu sichern. Doch auf dem abgelegenen Landsitz erwartet alle eine böse Überraschung. Um in den Genuß der Erbschaft zu kommen, müssen alle Erben sechs Tage im Schloß ausharren, was sich bei der allgemeinen Zerstrittenheit nicht gerade angenehm vorzustellen ist.

Und dann ist da noch ein geheimnisvoller Halstuchmörder, dem ein Nachkomme nach dem anderen zum Opfer fällt. Welcher Erbe versucht hier, seinen Teil des Nachlasses künstlich zu vergrößern?

Das indische Tuch ist ein deutscher Kriminalfilm des Regisseurs Alfred Vohrer und der 16. deutschsprachige Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edgar Wallace (Originaltitel: The Frightened Lady) wurde von Rialto Film produziert und vom 8. Juli bis 13. August 1963 in West-Berlin gedreht. Der in Ultrascope aufgenommene Film startete am 13. September 1963 in den deutschen Kinos.


Handlung:

Eines Abends wird der alte Lord Lebanon in seinem Schloss „Marks Priory“ während eines Telefongesprächs hinterrücks von einem unbekannten Mörder mit einem indischen Tuch erdrosselt. Die neun Erben, die sich später im Schloss des verstorbenen Lord Lebanon versammelt haben, staunen nicht schlecht, als sie bei der Testamentsvorlesung von Rechtsanwalt Tanner lediglich den vorletzten Willen des Verstorbenen verlesen bekommen: Sie sollen die folgenden sechs Tage und Nächte zusammen in dem alten Gemäuer verbringen und erfahren erst im Anschluss daran welcher Erbteil ihnen zusteht. Sollte jemand vorzeitig das Schloss verlassen, verfällt sein Anspruch und wird unter den Verbleibenden aufgeteilt. Nachdem sich die untereinander völlig zerstrittene Verwandtschaft einigermaßen mit dem unerfreulichen Inhalt des Testaments abgefunden hat, unterbricht ein Unwetter die Strom- und Telefonleitung und schneidet das gesamte Anwesen von der Außenwelt ab. Kurz darauf wird der erste Erbe mit genau so einem indischen Tuch erdrosselt, mit dem auch Lord Lebanon getötet wurde. Da man auf sich allein gestellt ist und kein Polizist im Hause ist, übernimmt Anwalt Tanner die Ermittlungen. Nach weiteren Morden nach diesem Schema sind neben Tanner nur noch die Lady nebst Sohn und Butler sowie Isla übrig. Lady Lebanon muss erkennen, dass ihr wahnsinniger Sohn der Mörder ist, bevor sie selbst sein letztes Opfer wird. Als Edward nach seiner Tat vom Hund der Familie verfolgt wird, fällt er bei seiner Flucht aus einem Fenster und stirbt ebenfalls. Die Verlesung des letzten Willens findet somit nur noch unter Anwesenheit von Anwalt Tanner, Butler Bonwit und Isla Harris statt: Der treue Butler erhält ein indisches Halstuch und das gesamte Erbe geht an Edgar Wallace.


Kritiken:

„Alfred Vohrer, inzwischen zu einer Art filmischen Kriminalisten geworden, wandelt sicher und nervenkitzelnd auf den Spuren des großen Meisters.“ Rhein-Neckar-Zeitung, 27. September 1963

„Edgar Wallace, der Altmeister der ‚Spannungsmacher‘, bleibt auch hier wieder seinem Ruf treu und hält den Zuschauer 90 Minuten lang in Atem. Dem guten ‚Kriminalgeschmack‘ abträglich sind allerdings einige makabre Auswüchse in Bild und Handlung, und Äußerungen von Butler Eddi Arent sprengen ebenfalls den Rahmen des Herkömmlichen. Trotzdem wird der Liebhaber von Kriminalfilmen den begehrten Nervenkitzel zu spüren bekommen und über die ‚Schönheitsfehler‘ hinwegsehen.“ General-Anzeiger, Bonn, 18. September 1963

„Die auf dem ‚zehn kleine Negerlein‘-Prinzip beruhende Edgar Wallace-Verfilmung besticht durch hervorragende Schauspieler wie Klaus Kinski, Elisabeth Flickenschildt und Hans Clarin.“ Dirk Jasper Filmlexikon

„Der schräge Krimi treibt mit Entsetzen Scherz.“ TV Spielfilm

„Makaberer Spaß des Gruselmeisters.“ TV Movie

„Serien-Gruselkrimi nach Edgar Wallace, der auch die geringsten Erwartungen enttäuscht.“ Lexikon des Internationalen Films


Trivia:

Das von Egon Eis verfasste Treatment nach dem Wallace-Roman „Das indische Tuch“ trug noch den Arbeitstitel „Der Unheimliche“ und wurde von Georg Hurdalek zu einem Drehbuch umgearbeitet. Nachdem sich dieses als ungeeignet erwies, wurde es von Harald G. Petersson umfassend überarbeitet.

Um Produktionskosten zu sparen sollte auf Außenaufnahmen verzichtet werden und der Film komplett im Studio gedreht werden. Der Film entstand auf dem Studiogelände der CCC-Film im Berliner Bezirk Spandau. Auf diesem wurden auch die einzigen beiden Außenaufnahmen gedreht, eine zeigt einen ehemaligen Wasserturm auf dem Ateliergelände. Auch auf Außenaufnahmen vom Schloss wurde verzichtet, stattdessen nur eine gemalte Kulisse (Matte Painting) gefilmt.

Zunächst waren zum Teil andere Darsteller vorgesehen: Alexandra Stewart statt Corny Collins, Ernst Schröder statt Hans Nielsen, Christiane Nielsen statt Gisela Uhlen und Friedrich Joloff statt Richard Häussler.

Neben Corny Collins, die hier ihren einzigen Auftritt in einem Edgar-Wallace-Film hatte, spielten erstmals Hans Clarin und Filmarchitekt Wilhelm Vorwerg in einem Film der Reihe. Vorwergs eigene Stimme ist im Film nicht zu hören, er wurde von Eduard Wandrey synchronisiert. Elisabeth Flickenschildt und Ady Berber nahmen nach jeweils drei Filmen, Hans Nielsen nach zwei Filmen Abschied von der Wallace-Reihe.

Eva Ebner lieh der Telefonistin zu Beginn des Films ihre Stimme. Der Satz „Hallo! Hier spricht Edgar Wallace.“ wurde von Regisseur Alfred Vohrer gesprochen. Rainer Brandt ist am Ende des Films als Inspektor Fuchsberger am Telefon zu hören.

Heinz Drache jagte 1962 als Inspektor Harry Yates in dem Straßenfeger „Das Halstuch“ schon einmal einen Mörder mit einer ähnlichen Tatwaffe.

Der Butler wird die ganze Zeit über nur Bonwit genannt, erst zum Ende des Films bei der Testamentsverlesung erfährt man seinen vollen Namen: Richard Maria Bonwit.

Nachdem im Drehbuch die Rolle des Scotland-Yard-Chefs Sir John nicht vorgesehen war, übernahm Siegfried Schürenberg die Rolle des Dschungelforschers Sir Hockbridge. Dieser müsste eigentlich Sir Henry heißen, da der Titel „Sir“ im Englischen immer in Kombination mit dem Vornamen verwendet wird. Schürenberg spielte damit zum einzigen Mal ein Mordopfer in einem Edgar-Wallace-Film.

Im Film zeigt Sir Henry Hockbridge während einer Diavorführung einen „Fangstock der Tupí-Indianer vom Quellgebiet des Amazonas“. Tatsächlich lebten die Tupís viel weiter südlich, an der Atlantikküste Brasiliens. Außerdem besitzt der Amazonas kein eigentliches „Quellgebiet“, da er durch den Zusammenfluss verschiedener Quellflüsse entsteht.

Im Film sind einige der bekanntesten Piano-Klassiker zu hören: Das Fantasie Impromptu No. 4, Op. 66 von Frédéric Chopin und der Anfang des 1. Klavierkonzertes von Tschaikowski. Auch der erste Satz (Adagio sostenuto) der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven erklingt in einer Szene.

Der Film wurde von der FSK ohne Kürzungsauflagen ab 16 Jahren freigegeben. Im Fernsehen wurde der Film in einer stark gekürzten Fassung im falschen Format ausgestrahlt. Der im Original farbige Vorspann wurde durch einen Schwarzweißvorspann ersetzt. 1991 folgte die Freigabe der gekürzten Version ab 12 Jahren. Inzwischen wurde der Film in der originalen Kinofassung veröffentlicht und ist wiederum ab 16 Jahren freigegeben.


Quelle: Wikipedia

6 Kommentare

  • Lexikon des Internationalen Films

    „Serien-Gruselkrimi nach Edgar Wallace, der auch die geringsten Erwartungen enttäuscht.“

  • „Makaberer Spaß des Gruselmeisters.“

  • TV Spielfilm

    „Der schräge Krimi treibt mit Entsetzen Scherz.“

  • Dirk Jasper Filmlexikon

    „Die auf dem ‚zehn kleine Negerlein‘-Prinzip beruhende Edgar Wallace-Verfilmung besticht durch hervorragende Schauspieler wie Klaus Kinski, Elisabeth Flickenschildt und Hans Clarin.“

  • General-Anzeiger

    „Edgar Wallace, der Altmeister der ‚Spannungsmacher‘, bleibt auch hier wieder seinem Ruf treu und hält den Zuschauer 90 Minuten lang in Atem. Dem guten ‚Kriminalgeschmack‘ abträglich sind allerdings einige makabre Auswüchse in Bild und Handlung, und Äußerungen von Butler Eddi Arent sprengen ebenfalls den Rahmen des Herkömmlichen. Trotzdem wird der Liebhaber von Kriminalfilmen den begehrten Nervenkitzel zu spüren bekommen und über die ‚Schönheitsfehler‘ hinwegsehen.“

  • Rhein-Neckar-Zeitung

    „Alfred Vohrer, inzwischen zu einer Art filmischen Kriminalisten geworden, wandelt sicher und nervenkitzelnd auf den Spuren des großen Meisters.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert