Hüter der Erinnerung (The Giver) (2014) – [UNCUT]

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[imdblive:rating] / 10

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Der 16-jährige Jonas (Brenton Thwaites) ist ein scheinbar ganz normaler Junge. Er lebt in einer Zukunft, in der es keine Kriege, keinen Hunger, keine Lügen und kein anderes Leid gibt – aber auch keine Leidenschaften mehr. Der junge Mann ist damit so zufrieden wie all die anderen Menschen um ihn herum, die ebenfalls keine andere als diese Welt der völligen Gleichheit und vorgezeichneten Lebenswege kennen. Als die jungen Leute bei einer festlichen Zeremonie von ihrer zukünftigen Bestimmung erfahren, ist Jonas plötzlich aber doch etwas Besonderes: Er wird von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zum „Hüter der Erinnerung“ ernannt…

 

STUDIOCANAL

In einer scheinbar perfekten Welt leben die Menschen ohne Schmerzen, Leiden oder Krieg – alle Menschen sind gleich. Alles ist vorherbestimmt – von der Geburt über die Wahl des Berufs und des Partners bis hin zum Tod. Falsche Entscheidungen können nicht getroffen werden. Aber die Bewohner haben auch keine Erinnerungen und Gefühle. Eines Tages wird der 16-jährige Jonas auserwählt, um das höchste Amt der Gemeinschaft einzunehmen: der „Hüter der Erinnerung“. Angeleitet wird er dabei von seinem Vorgänger, der sein langjähriges Wissen an Jonas weitergibt. Jonas erfährt, was sonst niemand weiß, und erlebt zum ersten Mal wahre Freude und Liebe aber auch Trauer und Schmerzen. Er soll stellvertretend für alle Menschen die Erinnerung an ein früheres Leben bewahren. Doch je mehr er erkennt, welch hohen Preis die Menschheit für ihre perfekte Welt zahlen muss, desto klarer wird ihm, dass es nur eine Möglichkeit gibt, sie zu retten…

 

FILMSTARTS

Der 16-jährige Jonas (Brenton Thwaites) ist ein scheinbar ganz normaler Junge. Er lebt in einer Zukunft, in der es keine Kriege, keinen Hunger, keine Lügen und kein anderes Leid gibt – aber auch keine Leidenschaften mehr. Der junge Mann ist damit so zufrieden wie all die anderen Menschen um ihn herum, die ebenfalls keine andere als diese Welt der völligen Gleichheit und vorgezeichneten Lebenswege kennen. Als die jungen Leute bei einer festlichen Zeremonie von ihrer zukünftigen Bestimmung erfahren, ist Jonas plötzlich aber doch etwas Besonderes: Er wird von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zum „Hüter der Erinnerung“ ernannt. Von seinem Amtsvorgänger (Jeff Bridges) bekommt Jonas von nun an all das Wissen und die Erinnerungen aus der Zeit vor der Gleichheit vermittelt, die der „Hüter“ stellvertretend für den Rest der Menschheit bewahrt. So erfährt Jonas von einer vergangenen Zeit der Unvollkommenheit, des Schmerzes und der Aggressionen, aber auch einer Zeit voller Solidarität, Glück, Enthusiasmus und Liebe. Er erkennt, dass echte Emotionen und Erinnerungen in seiner Welt im Namen der Sicherheit unterdrückt werden und begehrt auf…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

Hüter der Erinnerung – The Giver (Originaltitel: The Giver) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film nach dem gleichnamigen Roman von Lois Lowry. Regie führte Phillip Noyce. Das Drehbuch schrieben Michael Mitnick und Robert B. Weide. Der deutsche Kinostart war am 2. Oktober 2014.


Handlung:

Der 16-jährige Jonas lebt in einer zukünftigen, scheinbar idealen Welt: Es gibt keine Kriege, keine Armut und keine Gewalt. Doch im Gegenzug empfinden die Menschen aufgrund einer Droge, die ihnen jeden Tag verabreicht wird, keinerlei Gefühle und sehen keine Farben. Wissenschaftler kontrollieren auch die Umwelt, damit diese das Gleichgewicht in der Gemeinschaft nicht stören kann. Alle Menschen leben in völliger Gleichheit: Sie haben identische „Unterkünfte“ und tragen identische Kleidung.

Der Rat der Ältesten unter dem Vorsitz der „Chefältesten“ kontrolliert das gesamte Leben. Jede Familie darf nur zwei Kinder haben. Doch die Mütter und Väter sind nicht die leiblichen Eltern. Söhne und Töchter werden von Leihmüttern ausgetragen und einem Paar auf Antrag zugewiesen. Sobald sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, wird die Familie aufgelöst und die jungen Menschen erhalten eine vorgegebene Aufgabe in der Gesellschaft.

Jonas ist ein außergewöhnlicher Junge: Er ist intelligent, rechtschaffen und hat als Einziger in der Gemeinschaft strahlende Augen. Im Rahmen einer Zeremonie, bei der die jungen Männer und Frauen ihre künftige Bestimmung erfahren, ernennt die Chefälteste Jonas zum neuen „Hüter der Erinnerung“. Ziel dieses ehrenvollen Amts ist es, das gesamte Wissen der Menschheit stellvertretend zu verwalten. Nur der „Hüter der Erinnerung“ weiß, wie die Welt vor der Einführung der völligen Gleichheit aussah. Eine Welt der Unvollkommenheit und Aggression, aber auch der Liebe und der Solidarität unter Menschen.

Jonas beginnt seine Ausbildung beim derzeitigen Hüter der Erinnerung, der dadurch zum „Geber“ wird. Der alte Mann ist freundlich, aber müde, weil die Bürde der Vergangenheit allein auf seinen Schultern lastet. Je mehr Zeit Jonas mit seinem Mentor verbringt, desto mehr kapselt er sich von seinen Freunden ab. Süchtig nach immer neuen Informationen aus der alten Welt, die außer ihm niemand kennen darf, lernt er Spaß und Freude, Traurigkeit, Schmerz und die Liebe kennen. Unverhofft fühlt er sich zu Fiona, mit der er seit Kindertagen befreundet ist, hingezogen.

Der Geber und sein wissbegieriger Schüler erkennen, dass die Welt, in der sie leben, nur auf Lügen und Verbrechen aufgebaut wurde. Weil alle Menschen ihrer Erinnerung beraubt werden, kann niemand wahre Freude oder echte Liebe empfinden. Die Beiden beschließen, das System zu stürzen. Doch die Hürden sind höher als befürchtet. Der Rat der Ältesten hetzt Asher, Jonas’ besten Freund seit frühester Kindheit, gegen ihn auf. Um die Menschen, die er liebt, retten zu können, muss Jonas die Flucht aus der Gemeinschaft gelingen. Doch vor ihm hat es noch niemand geschafft, diese lebend zu verlassen.

Als er flieht, nimmt der Ältestenrat den Geber und Fiona, die Jonas geholfen hat und bereits begonnen hat, seine Gefühle zu erwidern, fest. Asher gelingt es, Jonas aufzustöbern, er lässt ihn jedoch entkommen, da Fiona ihn zuvor an ihre gemeinsame Freundschaft erinnert hat. Mit letzter Kraft kann Jonas die Grenze der Erinnerungen überschreiten, woraufhin alle Erinnerungen an die Vergangenheit zurückkehren und die Menschen aus ihrer Gleichheit reißen.


Rezeption:

Die Kritikensammlung Rotten Tomatoes verzeichnet lediglich 35 % positive Kritiken auf der Grundlage von 139 professionellen Kritiken und formuliert den Konsens wie folgt: „Phillip Noyce verpasst Hüter der Erinnerung visuelle Anmut, doch der Film lässt sich nicht weit genug auf die zum Denken anregenden Ideen der klassischen Vorlage ein.“

Franz Everschor vom film-dienst urteilte, Regisseur Noyce könne „nichts, aber auch gar nichts“ mit der „kontemplativen“ Geschichte anfangen. Im Vergleich mit anderen dystopischen Filmen fielen „Noyce nur Klischees ein, die hinter ähnlichen Sequenzen in ‚Snowpiercer‘ und ‚Die Tribute von Panem‘“ weit zurückblieben. Ferner brächten die Figuren „keine lebendigen Regungen zustande“. Everschor kommt zum Schluss: „Unter den utopischen Filmen der jüngsten Zeit hat es keinen gegeben, der die geringe Substanz, die ihre fantastischen Konzepte am Leben erhält, so unbedarft verspielt wie ‚The Giver‘.“

Rudolf Worschech von epd Film vergab drei von fünf möglichen Sternen und hob vor allem den Wechsel zwischen Schwarz-Weiß- und Farbbildern (ein „simpler, doch umso effektiverer Kunstgriff“) sowie die im Rahmen von Jonas’ Ausbildung gezeigten Erinnerungen („[d]iese kurzen Momente aus der Menschheitsgeschichte … gehören zu den stärksten des Films“) positiv hervor. Der Film verstehe sich wie die Vorlage „als ein vehementes Plädoyer für die Freiheit des Individuums“ und erzähle „von der Selbstbehauptung eines Einzelnen, die eine ganze Gesellschaft verändern wird“. Auch die schauspielerischen Leistungen von Jeff Bridges, Meryl Streep, Katie Holmes und Alexander Skarsgård lobte Worschech.

Isabella Reicher kam im Standard zum Schluss, dass der Regisseur es „bei eher schlichten Inszenierungsideen belassen“ habe; Jonas’ Visionen und Lernerfahrungen sähen aus „wie Werbespots für den Discovery-Channel“. So wirkten letztlich „[s]elbst geeichte Darsteller wie Streep oder Bridges“ „recht verloren“.

Manohla Dargis beschrieb den Film in der New York Times als „entnervendes Gemisch aus dystopischem Grusel, schwammiger Religiosität und reklameartigem Pathos“, das „einfach nur öde“ sei. Regisseur Noyce habe mit einem „jämmerlichen Drehbuch“ gearbeitet, „belastet durch billige Spezialeffekte und Sets, die mehr Geld, mehr Einfallsreichtum oder mehr von beidem benötigt hätten“, und habe selbst „nicht mehr viel tun“ können, wobei er sich auch „nicht zu bemühen“ scheine.

 


 

5 Kommentare

  • Entnervendes Gemisch aus dystopischem Grusel, schwammiger Religiosität und reklameartigem Pathos, das einfach nur öde ist. Regisseur Noyce hat mit einem „jämmerlichen Drehbuch“ gearbeitet, „belastet durch billige Spezialeffekte und Sets, die mehr Geld, mehr Einfallsreichtum oder mehr von beidem benötigt hätten“. Er selber konnte „nicht mehr viel tun“, wobei er sich auch „nicht zu bemühen“ scheint.

  • Der Regisseur hat es „bei eher schlichten Inszenierungsideen belassen“; Jonas’ Visionen und Lernerfahrungen sehen aus „wie Werbespots für den Discovery-Channel“. So wirken letztlich „[s]elbst geeichte Darsteller wie Streep oder Bridges“ „recht verloren“.

  • Drei von fünf möglichen Sternen! Hervorzuheben sind vor allem der Wechsel zwischen Schwarz-Weiß- und Farbbildern (ein „simpler, doch umso effektiverer Kunstgriff“) sowie die im Rahmen von Jonas’ Ausbildung gezeigten Erinnerungen („[d]iese kurzen Momente aus der Menschheitsgeschichte … gehören zu den stärksten des Films“). Der Film versteht sich wie die Vorlage „als ein vehementes Plädoyer für die Freiheit des Individuums“ und erzählt „von der Selbstbehauptung eines Einzelnen, die eine ganze Gesellschaft verändern wird“. LObenswert sind auch die schauspielerischen Leistungen von Jeff Bridges, Meryl Streep, Katie Holmes und Alexander Skarsgård.

  • Regisseur Noyce kann „nichts, aber auch gar nichts“ mit der „kontemplativen“ Geschichte anfangen. Im Vergleich mit anderen dystopischen Filmen fallen „Noyce nur Klischees ein, die hinter ähnlichen Sequenzen in ‚Snowpiercer‘ und ‚Die Tribute von Panem‘“ weit zurückbleiben. Ferner bringen die Figuren „keine lebendigen Regungen zustande“. Fazit: „Unter den utopischen Filmen der jüngsten Zeit hat es keinen gegeben, der die geringe Substanz, die ihre fantastischen Konzepte am Leben erhält, so unbedarft verspielt wie ‚The Giver‘.“

  • Hüter der Erinnerung hat visuelle Anmut, doch der Film lässt sich nicht weit genug auf die zum Denken anregenden Ideen der klassischen Vorlage ein.

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