Onkel Paul, die große Pflaume – Der Familienschreck (Hibernatus) (1969)

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Auf Grönland wird der seit etwa 65 Jahren eingefrorene und unversehrte Körper eines Forschers (Bernard Alane) gefunden, der nie von einer seiner Expeditionen zurückkehrte. Der Wissenschaftler kann wieder belebt werden und soll bei der Familie seiner Enkeltochter Edmèe de Tartas (Claude Gensac) unterkommen, die unter dem tyrannischen Familienvater Paul (Louis de Funès) zu leiden hat. Um dem Großvater einen Kulturschock zu ersparen wird das gesamte Haus umdekoriert, damit es wie zu Beginn des Jahrhunderts aussieht…

 

UNIVERSUM FILM

Paul der Tartas ist ein richtiger Giftzwerg, der seine Familie tyrannisiert. Eines Tages wird im Polareis ein Mann gefunden, der im tiefen Winterschlaf liegt. Es ist der Großvater seiner Frau, der durch Erfrierung seit dem Jahre 1900 in seiner Jugendblüte von 25 Lenzen erhalten blieb. Die Wissenschaft nimmt sich des Falles an. Paul muß nun einen zeitgemäßpen Rahmen (1900) in seiner Umgebung schaffen. Doch es gibt ein heilloses Durcheinander, bis unserem Giftzwerg der Kragen platzt und er dem Großvater alles erzählt. Was dann passiert, wird ihnen die Tränen in die Augen treiben vor Vergnügen. (Universum Film)

 

OFDB

Auf Grönland wird der seit etwa 65 Jahren eingefrorene und unversehrte Körper eines Forschers (Bernard Alane) gefunden, der nie von einer seiner Expeditionen zurückkehrte. Der Wissenschaftler kann wieder belebt werden und soll bei der Familie seiner Enkeltochter Edmèe de Tartas (Claude Gensac) unterkommen, die unter dem tyrannischen Familienvater Paul (Louis de Funès) zu leiden hat. Um dem Großvater einen Kulturschock zu ersparen wird das gesamte Haus umdekoriert, damit es wie zu Beginn des Jahrhunderts aussieht. Pauls Frau, die der Mutter ihres Großvaters ähnelt, schlüpft in die Mutterrolle, während Paul nun den Part des Freundes der Großmutter spielen muss. Dies passt ihm überhaupt nicht und führt zu einem heillosen Durcheinander…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

Onkel Paul, die große Pflaume ist ein französisch-italienischer Spielfilm aus dem Jahre 1969. Unter der Regie von Édouard Molinaro nach dem Theaterstück Der Winterschläfer (Originaltitel: Hibernatus) von Jean Bernard-Luc spielt Louis de Funès einen Industriellen, der durch das Auftauchen eines lange verschollenen Verwandten seiner Frau seine Firma und den Familienfrieden bedroht sieht. Ein Wiederaufführungstitel war Louis taut auf; in der DDR war er unter dem Titel Der Winterschläfer zu sehen. Der Film startete am 6. März 1970 in den bundesdeutschen Kinos.


Handlung:

Französische Wissenschaftler finden den im arktischen Packeis eingeschlossenen Körper eines Menschen. Es gelingt ihnen, den etwa fünfundzwanzigjährigen Mann wieder zum Leben zu erwecken.

Auf einer Party, die Hubert de Tartas (in der deutschen Fassung: Paul de Tartas), Fabrikant von Verpackungsmaterial, zu Ehren der Verlobung seines Sohnes Didier mit Evelyne Crépin-Jaujard, Tochter eines Geschäftsfreundes, gibt, verfolgen die Gäste gespannt die Berichte im Fernsehen.

Am nächsten Tag wird Hubert zu einem Termin ins Innenministerium gebeten. Während er eigentlich die Verleihung des lang ersehnten Kreuzes der Ehrenlegion erwartet, wird ihm vom Generalsekretär eröffnet, dass der Wiedererweckte der Großvater seiner Frau sei. Tartas ist alles andere als begeistert, fürchtet er doch Verwicklungen für seine Familie und besonders für seine Firma, der durch die Heirat seines Sohnes eigentlich neue Geschäftsperspektiven eröffnet werden sollen. Weil die Firma aber im Grunde seiner Frau Edmée gehört, ahnt Hubert, dass das Auftauchen eines weiteren Familienmitgliedes seine Stellung als Geschäftsführer gefährden könnte, als der er bisher weitestgehend schalten und walten konnte wie er wollte, da seine Frau sich um die geschäftlichen Belange nicht kümmert.

So schlägt er sich auch bei einem Gespräch mit Professor Loriebat, der das Experiment leitet, auf dessen Seite, als der den Wiedererweckten für sich und die Wissenschaft reklamiert. Edmée aber möchte ihren Großvater Paul Fournier im Schoße der Familie wissen. Als sie jedoch stur bleibt und ihrem Mann sowohl das eheliche Bett als auch die Entscheidungsgewalt in der Firma entzieht, ändert er seine Meinung und will den Ahnen nun unbedingt in die Familie holen.

Da Loriebat sich weigert und auch die französische Regierung auf seiner Seite weiß, entschließen sich Hubert und Edmée, den Großvater mit Hilfe eines Psychologen aus Loriebats Stab zu entführen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd, in deren Verlauf der Professor betäubt und mit dem Wiedererweckten ausgetauscht wird, verstecken sie sich in einem Kloster, wo sich Loriebat schließlich geschlagen geben muss, da Paul Fournier erwacht ist und seine Enkelin für seine Mutter hält.

Weil Fournier aber von den Ereignissen um seine Erweckung nichts weiß und weiterhin denkt, er befände sich im Jahre 1905, muss für ihn, auch um ihm einen psychischen Zusammenbruch zu ersparen, eine dementsprechende Umgebung geschaffen werden. So wird die Tartassche Villa, die gerade für viel Geld im modernen Stil umgestaltet wurde, wieder in die Gründerzeit versetzt und auch das umgebende Stadtviertel entsprechend verändert. Moderne Fortbewegungsmittel werden durch Kutschen oder frühe Automobilmodelle ersetzt, die Bewohner des Viertels in historische Kleidung gesteckt und aktuelle Zeitungen gegen passende Exemplare ausgetauscht.

Die Maskerade funktioniert zunächst perfekt, allerdings wird Hubert schon bei seiner ersten Begegnung mit Fournier von diesem aus dem Hause gejagt, da er ihn für seinen Vater hält, der damals seine Frau betrogen hatte. So wird für Hubert eine neue Identität als Verehrer von Fourniers „Mama“ gefunden, in der er das Haus wieder betreten und sich seiner Frau nähern kann.

Unter den strengen Augen von Fournier klappt dies leidlich gut, setzt Hubert allerdings arg unter Druck, da er sich in seinem eigenen Haus nicht so bewegen kann wie er will und er feststellen muss, dass Fournier die Geschicke der Familie in Gänze allein steuern will. Als sich dann noch herausstellt, dass Sohn Didier, der als junger Student in Untermiete ausgegeben wird, seine Verlobte gar nicht liebt, sondern dem Zimmermädchen Sophie nachstellt und zu allem Überfluss sich der Großvater seiner Frau auch noch in Evelyne verliebt hat, rastet Hubert aus. Er überfällt Fournier mit der Wahrheit über seinen vermeintlichen Reitunfall und überschüttet ihn mit den Einzelheiten der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung seit 1905.

Als der eintreffende Loriebat und Edmée ihn stoppen wollen, flüchtet Hubert. Der konsternierte Fournier weiß zunächst nicht, ob er das alles glauben soll und hält eher den vermeintlichen Verehrer seiner Mutter für verrückt. Als er jedoch einen Schrank öffnet, erblickt er einen Fernseher, in dem er Ausschnitte aus einer Dokumentation über die Entwicklung der Fliegerei von den ersten Pioniertagen bis hin zur Concorde und zu militärischen Jets sieht. Unterstützt von Evelyne, nimmt er die Neuigkeiten jedoch gefasst und ruhig auf.

Schließlich heiraten er und Evelyne, als die Hochzeitsgesellschaft eine Nachricht von Hubert, der seit Tagen verschwunden ist, erreicht. Im Labor von Prof. Loriebat angekommen, müssen Edmée, Paul und die anderen feststellen, dass sich Hubert, offenbar wahnsinnig geworden, in der vereisten Kältekammer selbst in künstlichen Winterschlaf versetzt hat.


Hintergrund:

Wie bei vielen Filmen mit dem populären französischen Komiker wurde auch bei diesem Film bei der wiederholten Kino- und Fernsehauswertung in Deutschland häufig der Titel geändert.


Alternativtitel sind:

Der Familienschreck
Die Giftnudel
Louis taut auf
Louis, der Giftzwerg
Der Schläfer
Der Winterschläfer
Der Aufgetaute


Kritiken:

film-dienst: „Anspruchslos amüsante Familienunterhaltung.“. Hahn/Jansen zitieren weiter aus der film-dienst Besprechung: „Daß der Hauptdarsteller auch den kleinsten Gag wiederum bis ins Detail und bis zur letzten Schraubenwindung ausspielt, ist selbstverständlich … Dennoch ist … diese neue «Balduin»-Pflaume nicht so ausgereift wie manche Vorgänger vom Baume der anspruchslosen Heiterkeit gepflückt worden.“

Frank Ehrlacher bei moviemaster.de: „Hübsche Idee und zumeist witzige Ausführung unter der Regie von Eduard Molinaro, der später mit ‚Ein Käfig voller Narren‘ seinen größten Erfolg feiern sollte. Louis de Funes brilliert einmal mehr als überforderter Hektiker in allen Lebenslagen.


Trivia:

Die im deutschsprachigen Raum als Ötzi bekannte Gletschermumie erhielt – in Anlehnung an den Film – in Frankreich den Spitznamen Hibernatus.

 


 

2 Kommentare

  • Eine überaus reizvolle, seither oft kopierte Idee, aus der dieser Film leider nichts rauszuholen weiß. Zum Glück steigert sich De Funès auch unter der Regie Molinaros (eine sehr problematische Künstlerbeziehung, die folglich nach dem Film zerbrach) zum stürmischen Wüterich par excellence: Sein finaler Monolog, indem er dem verdutzten Hibernatus die Wahrheit eröffnet, ist ein weiteres Kabinettstück dieses genialen Komikers.

  • „Die ganze Welt ist verrrückt!“

    „Onkel Paul, die große Pflaume“ ist meiner bescheidenen Meinung nach der Beste Louis deFunes Film überhaupt. Ein unkomplizierter Sonntag-Nachmittag-Film, ebenso lückenlos unterhaltend wie „Brust oder Keule“.

    Die Geschichte eines Mannes der im frühen 19 Jahrhundert im der Arktis verunglückt, im Packeis über Jahre konserviert worden ist und in den 60ern wieder aufgetaut wird, ist sehr phantasievoll und einfallsreich. Die, von der Familie und einem bekloppten Wissenschaftsteam, hastig aufgebaute Kulisse eines Ortes Anfang des 19 Jahhrunderts, um den Aufgetauten vor der schockierenden Neuzeit zu schonen ist interessant anzusehen. Die Irrungen und Wirrungen des Drehbuches sind slapstickartig und lassen einen immer wieder schmunzeln und sich an die eigene Kindheit erinnern in der man sich nichts lustigeres vorstellen konnte als einen Louis deFunes oder Bud Spencer Film zu gucken. Die deutschen Dialoge sind unvergessen komisch (möglicherweise sind die Französischen noch besser, aber leider versteh ich da kein Wort-allerdings bin ich durch diesen Film inspiriert die Sprache zu lernen…).

    Ein Jammer das deFunes schon vor so langer Zeit gestorben ist. Ähnlich wie bei Kubrick hätten wir sicher noch viel Spaß an seinen weiteren Werken gehabt.

    „Wie meine Frau gestorben ist? Wie soll ich mir den so schnell was ausdenken?
    Was sag ich denn nur, was sag ich den nur?

    Äh…Eines morgens fühlte sie sich nicht sehr gut. Sie machte immer so Geräusche wie: „uuäghh…aaaargh…aah…huööörg!!!“. Und dann ist sie…fffhhhtt…geplatzt. Überall war alles voll. Es war furchtbar, ganz furchtbar.

    Aber sie hat nicht sehr gelitten, nicht sehr gelitten…“

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