Hercules (2014) – [EXTENDED VERSION] – [UNCUT]
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[imdblive:rating] / 10 |
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Laufzeit | Jahr | FSK | [imdblive:runtime] min. | [imdblive:year] | [imdblive:certificate] | ||
Regie | Story | [imdblive:directors_nolink] | [imdblive:writers_nolink] | ||
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Bewertung | [imdblive:rating] ([imdblive:votes] Stimmen) | ||
UNIVERSAL PICTURES |
Der legendäre Hercules (Dwayne Johnson) führt seine Söldner und die Armee von König Cotys (John Hurt) in die Schlacht um Thrakien. Sie wollen das Reich vom teuflischen Centaur Rhesus (Tobias Santelmann) befreien, der das Land in einem blutigen Bürgerkrieg in Schutt und Asche gelegt hat. Ihr Ziel: den rechtmäßigen Throninhaber Cotys wieder an die Macht bringen. Doch Hercules, halb Mensch, halb Gott, ahnt nicht, dass Cotys ein doppeltes Spiel mit ihm treibt. Sein größter Kampf, der alles von ihm fordern und seine sagenumwobenen Fähigkeiten auf die Probe stellen wird, steht unmittelbar bevor…
FILMSTARTS |
Trotz seiner göttlichen Abstammung und seiner außergewöhnlichen Stärke führt Hercules (Dwayne „The Rock“ Johnson) ein Leben voller Entbehrungen. Nachdem er wegen einer verbotenen Liebe zum Sklaven gemacht wurde und zwölf Aufgaben erfüllen musste, ist der Halbgott der Welt überdrüssig geworden. Mit fünf seiner treuesten Mitstreiter zieht er durch die Lande – und für die beste Bezahlung als Söldner in den Kampf. Schließlich bekommt Hercules einen Auftrag, der sein Leben auf Erden für immer verändern wird: Gemeinsam mit seinen Söldnern und der Armee von König Cotys (John Hurt) kämpft er in der Schlacht um Thrakien. Das Reich soll vom Tyrannen Rhesus (Tobias Santelmann) befreit werden, der es in einen Bürgerkrieg gestürzt hat. Doch der rechtmäßige Throninhaber Cotys verfolgt noch andere Pläne und der Hercules ahnt nicht, dass ihm sein größter Kampf erst bevorsteht…
-SPOILERWARNUNG- | WIKIPEDIA |
Hercules ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von Brett Ratner aus dem Jahr 2014 mit Dwayne Johnson in der Titelrolle. Der Film basiert auf der Graphic Novel Hercules: The Thracian Wars von Steve Moore.
Handlung:Hercules ist der mächtige Sohn des Gottes Zeus, trotzdem führt er ein Leben voller Entbehrungen. Nachdem er zwölf Aufgaben als Sklave erfüllt hat, darf Hercules endlich wieder frei sein. Doch er hat nicht nur seine verbotene Liebe verloren, die auch der Grund für seine Gefangenschaft war, sondern auch die Wertschätzung, die er verdient hätte. Er führt ein Leben als Söldner und zieht mit seinen Gefährten für eine gute Bezahlung in den Kampf. Von König Cotys bekommt er den Auftrag, sein Reich Thrakien vom Tyrannen Rhesus zu befreien. Da Cotys‘ Armee lediglich aus Bauern und keinen Soldaten besteht, entscheiden sich Hercules und seine Gefährten, die Armee zuerst zu trainieren. Iolaos, Hercules‘ Neffe und Gefährte, führt zusätzlich der Armee vor, welche Kraft und Macht in Hercules steckt. Dazu zeigt er ihnen die Requisiten seiner Aufgaben und erzählt die Geschichten dazu. Dies motiviert die Armee zusätzlich und sie lassen sich von nun an von Hercules führen.
Die so trainierte Armee kann Rhesus‘ Streitmacht in die Flucht schlagen und Hercules bringt Rhesus zu König Cotys. Dort offenbart Rhesus, dass Cotys ein doppeltes Spiel mit Hercules und seinen Gefährten gespielt hat und er sie nur benutzt hat, um das verfeindete Reich von Rhesus einzunehmen. Cotys hat den damaligen Thronfolger ermordet und ist so zum rechtmäßigen Thronfolger geworden. Als Cotys merkt, dass er durchschaut wurde, lässt er Hercules und seine Gefolgsleute in den Kerker sperren. Es stellt sich heraus, dass Cotys zusammen mit König Eurystheus, dem früheren Herrn von Hercules, die Familie von Hercules von Wölfen zerfleischen ließ, da Eurystheus befürchtete, Hercules würde beliebter als er selbst. Anschließend hat er das Gerücht verbreitet, Hercules selbst habe seine Familie im Delirium ermordet und lässt ihn auch in diesem Glauben. Als Hercules das erfährt, kann er sich durch die entstandene Wut und die Anspornungen seiner Leute von seinen Fesseln befreien und Eurystheus und seine Wölfe töten.
Am Ende stehen Hercules und seine Gefährten Cotys‘ Armee gegenüber. Als Hercules Cotys töten kann, nimmt die Armee Hercules als ihren neuen Führer an.
Hintergrund:Die Dreharbeiten zu Hercules begannen Anfang Juni und endeten Mitte Oktober 2013. Gedreht wurde unter anderem in Kroatien, Budapest und Paty, Ungarn.
Um sich für die Rolle des starken Hercules vorzubereiten, nahm Johnson ein äußerst strapaziöses Trainingsprogramm auf. Laut eigener Aussage trainierte er acht Monate lang so hart wie noch nie zuvor. Auch während der Dreharbeiten durfte er nicht auf das Trainingsprogramm verzichten.
Später gab Johnson zu, dass der Bart, den er während der Dreharbeiten tragen musste aus Schamhaaren eines tibetischen Grunzochsen zusammengesetzt wurde. Dabei handelt es sich um ein sehr teures und feines Haar.
Der Film beschäftigt sich mit der zentralen Fragestellung, ob Hercules wirklich der Sohn des Zeus ist. Die Aufgaben, wie der Kampf gegen die neunköpfige Hydra oder die Erlegung des nemëischen Löwens, verbreitet sein Neffe Iolaos mit heldenhaften Details, um den Namen von Hercules zwecks Söldnerarbeiten zu verbreiten, z. B. war die neunköpfige Hydra verkleidete Männer. Außerdem erhielt er bei jeder Aufgabe Unterstützung von seinen Gefährten, welche im Hintergrund agierten und so Hercules noch stärker aussehen ließen. Mythologische Bezüge wie die Hydra, die Existenz von Zentauren, sowie der dreiköpfige Wachhund der Unterwelt, werden durch Täuschungen und Halluzinationen erklärt. Somit hebt sich der Film mit seiner Realitätsgrundlage gänzlich von den anderen Verfilmungen ab. Allein die überdurchschnittliche Stärke von Hercules lässt eine Abstammung eines Gottes erahnen.
Rezeption:Hercules erreicht bei Metacritic einen Metascore von 47/100 Punkten, basierend auf 25 Bewertungen. Bei Rotten Tomatoes hat der Film eine Bewertung von 61 % und ist damit „fresh“ (englisch frisch). Die Durchschnittsbewertung liegt bei 5,3/10 Punkten, basierend auf 102 Bewertungen.
Auszeichnungen:Teen Choice Awards 2014
Dwayne Johnson war für seine Rolle als Hercules für die Kategorie Choice Summer Movie Star nominiert.
In Hercules schlüpft niemand Geringeres als Dwayne Johnson in die Rolle der gleichnamigen Heldenfigur und macht gleich mehrfach Gebrauch von seinem Charisma. Brett Ratners neuester Film ist ein solides Machwerk, doch mit ein wenig mehr Hingabe wäre wohl noch mehr möglich gewesen.
Der 42-jährige Dwayne Johnson, dem nach wie vor sein Ringname „The Rock“ aus alten Wrestlingtagen nachhängt, hat in den letzten Jahren eine Bilderbuchkarrieren par excellence in Hollywood hingelegt. Mittlerweile wissen die Filmstudios und ihre Produzenten/-innen, was sie an dem durchtrainierten Darsteller haben, der mit seiner beeindruckenden physischer Erscheinung reihenweise lukrative Rollenangebote bekommt.
Johnsons Entscheidung, mit seinen fast unmenschlichen Körperbau die Rolle des griechischen Halbgottes Herkules zu verkörpern und so in gewisser Weise in die Fußstapfen eines ehemaligen Topstars mit ähnlich muskulöser Statur zu treten (die Rede ist natürlich von Arnold Schwarzenegger und dessen ersten eher mauen Spielfilm „Hercules in New York“ von 1969, der den Beginn der Karriere des gebürtigen Österreichers markierte), ist also durchaus nachvollziehbar.
Und so mag es auch kaum verwundern, dass Johnson auch in „Hercules“ seine spezielle Gabe des tragenden Charismas ausspielen und mit seiner körperlichen Präsenz dem kräftigen Göttersohn einiges Leben einhauchen kann. An ihm und seinen Darstellerkollegen gibt es hier nur wenig auszusetzen, lassen sich ein paar Probleme von Brett Ratners („Rush Hour“, Prison Break) Film doch an gänzlich anderen Stellen finden – seien es fehlende Ambitionen oder kleinere Logikfehler. Zusätzlich dürften die spezieller Erwartungen der Zuschauer dem einen oder anderen einen gehörigen Streich spielen, insbesondere, wenn man sich zuvor etwaiges Trailermaterial zu „Hercules“ angesehen hat.
Von Heldentaten und wilden Bestien
Zu Beginn des Films, der von der Graphic Novel „Hercules: The Thracian Wars“ von Steve Moore inspiriert ist, tritt Hercules (Dwayne Johnson) als gefeierter Held Griechenlands in Erscheinung. Seine Beliebtheit übersteigt selbst die des aktuellen Königs Eurystheus (Joseph Fiennes), der dem bärtigen Hünen und seinen Kriegern immer wieder neue Aufträge anbietet, um die es sich zu kümmern gibt. Nachdem Hercules die letzte seiner zwölf ihm aufgetragenen Aufgaben bewältigt hat, nimmt er ein Leben als Söldner an, bei dem er für bare Münze seine Fertigkeit im Kampf weitergibt. Auf dieses Angebot greift auch Cotys (John Hurt), Herr über Trakien zurück, der Hercules‘ Hilfe benötigt, um eine schlagkräftige Armee gegen brandschatzende Rebellen in seinen Ländereien aufzustellen. Doch schon bald findet sich Hercules in einer pikanten Situation wieder, die ihn die Absichten seines Auftragsgebers infrage stellen lässt…
Was wohl die meisten Zuschauer aus „Hercules“ mitnehmen werden, wird die Überraschungen sein, dass der Film nur bedingt seinem vorab gezeigten Promovideos entspricht. Auch ich persönlich fühlte mich ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt, als es in „Hercules“ weniger um die Erlegung mythologischer Monster, sondern vielmehr um die Ausbildung einer Streitmacht und kriegerische Aneinandersetzungen ging, die deutlich klassischen Sandalenfilmen nachempfunden waren.
Dies kann für ein paar kleinere Frustmomente sorgen, hat man sich insgeheim vielleicht doch schon die Hände gerieben, Johnson mit Lendenschurz und gigantischer Keule und bewaffnet diverse abnormale Viecher niederstrecken zu sehen. Doch sobald man sich damit abgefunden hat, dass dies hier weniger Thema sein wird, erkennt man auch schnell, dass Ratner und Co. durchaus einen grundsoliden und geradlinigen Actionfilm abliefern. Vor allem die Schlachteinlagen können in „Hercules“ überzeugen, was nicht nur an ein paar ansehnlichen Choreographien, sondern auch an der Zusammenstellung der Besetzung liegt, die den oftmals sehr ernsten Ton gut auflockert.
Nette Ideen und eine klangvolle Besetzung
Ian McShane (Deadwood) und Rufus Sewell („Ritter aus Leidenschaft“) tun sich hier besonders hervor. Beide verkörpern zwei Weggefährten von Hercules, die ihn bei seinen bisherigen Taten immer wieder unterstützt haben. Denn im Gegensatz zu der Legende, die besagt, Hercules sei ein sagenhafter Einzelkämpfer, Halbgott und Abkömmling von Zeus, schickt sich der Film an, seinen Protagonisten ein wenig zu entglorifizieren und zu entmystizifieren (ein aufmerksamer Blick auf die end credit-Sequenz bringt dahingehend sogar noch etwas mehr Licht ins Dunkel). Hercules muss sich so auch persönlichen Dämonen stellen, die man von der Heldenfigur so vielleicht nicht erwartet hat. Auch diese Entscheidung der Macher ist ansprechend. Der Film erhält dadurch einen eigenen Charme, und auch die Nebenfiguren bekommen so etwas mehr Luft zum Atmen.
McShane und Sewell haben dabei wohl die amüsantesten Szenen und wechseln sich stetig mit lässig-flapsigen Bemerkungen ab. Die Norwegerin Ingrid Bolso Berdal probiert sich hier als Kriegerprinzessin Atalanta (zumindest optisch mag man eine gewisse Ähnlichkeit zur bekannten Figur aus der Serie Xena: Warrior Princess erkennen) und macht dabei eine gute Figur. Mit Aksel Hennie, der den stummen, aber wahnsinnigen Tydeus gibt, und Reece Ritchie in der Rolle des Sagenerzählers Iolaus ist die Gruppe um Hercules komplett. Einige Charakterzeichnungen mögen ein wenig simpel wirken, doch sie erfüllen ihren dramaturgischen Zweck und sorgen für ein wenig Abwechslung.
Etwas sehr dick trägt wiederum John Hurt („Only Lovers Left Alive“) auf, dessen theatralisches Schauspiel vielleicht schon ein wenig zu viel des Guten ist. Als Antagonist, der die eigentliche Bedrohung für Thrakien ist, liefert er jedoch eine akzeptable Darbietung ab. Etwas verschenkt wirkt da schon eher Peter Mullan (großartig in der Miniserie Top of the Lake), der seiner Rolle des Handlangers von Cotys zwar seinen Stempel aufdrücken kann, jedoch zu weitaus mehr fähig ist. Und auch Joseph Fiennes‘ („Shakespeare in Love“) Auftritt bleibt eher blass, trotz seines exzentrischen Auftretens.
Probleme bei Tempo und Erzählart
Wenn sich die Macher einen Vorwurf gefallen lassen müssen, dann ist es zweifelsohne jener, dass gelegentlich der Eindruck entsteht, man habe nicht richtig gewusst, was man eigentlich genau machen wollte. So werden einige Fässer geöffnet und nur marginal abgearbeitet. Hercules‘ familiäre Hintergrundgeschichte fällt zum Beispiel komplett unter den Tisch, auch wenn sie als schlussendliche Motivation für unseren Helden dient. Jedoch wird diese derartig unwichtig in Szene gesetzt, dass man sie am Ende des Films schon wieder vergessen haben könnte.
Ärgerlich ist zudem, dass man sich die Chance hat entgehen lassen, sich konkret für eine Art der Narration zu entscheiden. So hätte ich zum Beispiel kein Problem damit gehabt, hätte man die ernsten Töne des Films fast komplett über Bord geworfen und eine abgefahrene und noch viel rasantere Geschichte erzählt. In „Hercules“ versucht man jedoch, sowohl recht ernstgemeinte Themen und Motive mit comichaften Überzeichnungen und fantastischen Einlagen zu kombinieren, wodurch hier und da ein paar Probleme im Tempo des Films entstehen.
Dies kulminiert dann auch in einem gefühlt recht unspektakulären Finale, das zwar einen sinnigen Abschluss markiert, jedoch nicht über das Gefühl hinwegtäuschen kann, das hier einfach viel mehr drin gewesen wäre. Die Ausgangsmaterialien für einen witzigen, actionreichen Blockbuster im antiken Griechenland mit hohem Unterhaltungswert waren durchaus vorhanden, aber Brett Ratner und seine Crew bremsen sich zum Ende vielleicht doch ein wenig zu sehr.
Fazit: Auch wenn man sich nur schwer dem Eindruck erwehren kann, dass in „Hercules“ etwas Potential liegen gelassen wurde und man seinen Star Dwayne Johnson ruhig noch prominenter in Szene hätte setzten können, ohne dass die sympathischen Nebendarsteller hätten darunter leiden müssen, entpuppt sich „Hercules“ letzenendes als ein ordentlicher Film, der durch seine Einfachheit bestechen kann.
So wie es einige Szenen gibt, die getrost der Schere hätten zum Opfer fallen können, gibt es ebenso einige Sequenzen, in denen die Action mitreißen und fesseln kann. Johnson zeigt sich besonders an diesen Stellen von seiner besten Seite, er ist für deartige Momente wie gemacht. Eventuell wird bei einigen Zuschauer direkt nach dem Film ein wenig Enttäuschung vorhanden sein, weil Hercules eben nicht der Film ist, den man erwartet hat. Wenn man sich jedoch schnell wieder von dieser Enttäuschung freimachen kann und den Film als das sieht, was er sein möchte, kommt man möglicherweise doch zu einer eher versöhnlichen Bewertung von „Hercules“.
Auch dieser Sommer wird mit jeder Menge Action-Blockbustern angereichert, die nicht zuletzt wohl auch die Jugendlichen ansprechen sollen. So wie Hercules im Fernsehen bisher beworben wird, muss man ihn wohl auch zu diesen Sommer-Kinohits dazuzählen, leider. Denn was dem Kinogänger so heroisch verkauft wird, erweist sich in Wirklichkeit als schlechte und einfallslose Erzählkunst, die im letzten Moment gerade noch ausreichend für die Leinwand geschminkt werden konnte.
Wer den Namen Dwayne „The Rock“ Johnson hört, denkt zunächst an einen klobigen Schwergewichtler, der mit seiner künstlich wirkenden Statur der seriösen Figur ein wenig Charme einhauchen möchte. Es sei jedoch dahingestellt, ob gerade diese Rolle eine derartige Wirkung nötig hat. Bei der Betrachtung des Filmtrailers wird dem Zuschauer jedoch Hoffnung gegeben, Dwayne Johnson ausnahmsweise mal in einer ernsten Rolle erleben zu können, mit der man sich auch zu identifizieren vermag.
Die epochalen Ausschnitte lassen vermuten, dass dem Publikum ein Filmepos einer ungeahnten Größe präsentiert wird. Bedauerlicherweise wird man durch diese gut aufbereitete Marketingaktion in Versuchung geführt, das Kino zu betreten – dies jedoch zu unrecht.
Die atemberaubenden Filmsequenzen dienen nur dazu, dem missglückten und vor allen Dingen einfallslosen Drehbuch etwas mehr Biss zu verleihen. Jedoch sind diese im Trailer so geschickt platziert, dass sie eine spannende Geschichte eines Göttersohnes vorgaukeln, der auf dem Weg ist, ein aufregendes Abenteuer mit seinen Gefolgsleuten zu erleben und dabei zahlreiche Bestien und dunkle Wesen zur Strecke zu bringen. Schließlich fallen solche Szenen wie der heroische Kampf mit dem Löwen oder dem Angst einflößenden Höllenhund nur als kurze Nebenerzählungen auf, welche die Tatsache verbergen sollen, dass Hercules nichts weiter ist als ein Söldner.
Um der Geschichte nicht komplett das Mystische zu nehmen, wird immer wieder in Frage gestellt, ob er tatsächlich nur ein aufgepumpter Sterblicher oder wahrhaftig der Nachfahre der Götter ist. Bedauerlicherweise zieht sich diese Fragestellung über den ganzen Film hin, sodass es mit der Zeit immer schwieriger wird, dem Streifen auch nur einen Hauch an Ernsthaftigkeit zuzusprechen. Und so ist man mit der Zeit immer mehr bereit, es hinzunehmen, dass dies alles nur eine Kaschierarbeit einer missglückten Autorenleistung ist.
Auch wird Dwayne Johnson der Erwartung nicht gerecht, endlich in einer seriöseren Rolle zu überzeugen. Viel zu oft geraten die Dialoge unter Einbezug von Hercules ins Lächerliche, die den Zuschauer sofort auf den Boden der Tatsachen zurückholen und zu verstehen geben, dass sich an der Charakterwahl von Dwayne Johnson auch diesmal nichts geändert hat und er weiterhin einen übergroßen Teddybären spielt, der sich wenigstens ein paar mal das Lächeln in die Kamera verkneifen könnte, um dem Geschehen mehr Würde zu verleihen.
„„Hercules“ zwischen Menschlichkeit und Unbesiegbarkeit
Legenden sterben nie. Erst recht nicht im Kino, das sich nach überlebensgroßen Helden sehnt. So auch im laufenden Filmjahr, in dem Hollywood gleich zwei kostspielige Herkules-Produktionen ins Rennen schickt. Nachdem Renny Harlins stümperhafter Fantasy-Actioner „The Legend of Hercules“ vor einigen Monaten sang- und klanglos unterging, steht nun die auf einer Graphic Novel („Hercules: The Thracian Wars“) basierende Interpretation von „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner ins Haus, die mit Dwayne „The Rock“ Johnson einen stattlichen Darsteller in der Titelrolle präsentiert. Wer sonst könnte den Zeus-Abkömmling glaubwürdiger verkörpern als der frühere Wrestling-Star, der seit längerem zu den gefragtesten Action-Schauspielern der Traumfabrik zählt?
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Ratner und seine Drehbuchautoren Ryan Condal und Evan Spiliotopoulos durchaus bemüht sind, den titanischen Protagonisten menschlicher zu machen und den Halbgott-Status, der Hercules umweht, zumindest ansatzweise einzugrenzen. Wie entstehen Helden? Durch wirkliche Taten? Oder Erzählungen? Wohl bedachte Überlieferungen, die sich irgendwann verselbstständigen und an sich schon Angst und Schrecken verbreiten? Spannende Fragen, die der Film bereits in den ersten Minuten aufwirft, mit zunehmender Dauer allerdings banalisiert.
Im Schnelldurchlauf klärt Iolaus (Reece Ritchie), der Neffe der Hauptfigur, den Zuschauer und eine Horde Piraten über Hercules‘ sagenhafte Biografie auf: seine Geburt, die Intrigen seiner rachsüchtigen Stiefmutter und die berühmten zwölf Arbeiten, übermenschliche Aufgaben wie die Erlegung des Nemeischen Löwen, die der Kraftprotz angeblich bravourös gemeistert hat. Gerade als die Seeräuber, sichtlich belustigt von derart unglaublichen Schilderungen, Iolaus töten wollen, erscheint Hercules auf der Bildfläche, unterstützt von seinen treuen Gefährten: dem Seher Amphiaraus (Ian McShane), dem Messerwerfer Autolycus (Rufus Sewell), dem stummen Krieger Tydeus (Aksel Hennie) und der Bogenschützin Atalanta (Ingrid Bolsø Berdal). Ein wilder Haufen, mit dem der vermeintliche Göttersohn umherzieht, ständig auf der Suche nach Menschen, die seine schlagkräftigen Dienste benötigen und bereit sind, entsprechend dafür zu bezahlen. Kurz nach dem Sieg über die Piraten tritt die Heilerin Ergenia (Rebecca Ferguson) an die Söldnertruppe heran und bittet sie, ihrem Vater Lord Cotys (etwas blass: John Hurt) zu Hilfe zu eilen, der von einer Rebellenarmee unter der Führung des unberechenbaren Rhesus (Tobias Santelmann) bedrängt wird. Ein Auftrag, der sich als Himmelfahrtskommando entpuppt. Nicht nur, weil die Truppen des Lords Nachholbedarf in Sachen Kriegsführung haben.
Hercules, ein abgebrannter Söldner, der nur wenig Göttliches an sich hat und auf seine treuen Begleiter angewiesen ist, um einen Kampf siegreich zu gestalten. Wirklich heroisch ist das Bild nicht, das Ratner zunächst von seinem Protagonisten zeichnet. Schon eher tragisch, da der Muskelmann, wie wir durch eine (ungelenk eingestreute) Rückblende erfahren, seine Frau und seine Kinder verloren hat und seitdem von Alpträumen und Halluzinationen geplagt wird. Er selbst, so heißt es, sei für die grausame Ermordung seiner Familie verantwortlich. Emotional fährt der Film also einiges auf, um Hercules verletzlich zu zeigen, schafft es aber nie, wirklich zu berühren. Dafür sind die Szenen, in denen die Geister der Vergangenheit an der Hauptfigur nagen, zu unbeholfen inszeniert und lassen noch dazu die notwendige darstellerische Qualität vermissen.
Sichtlich wohler fühlt sich Johnson in den actionreichen (wegen der angestrebten Jugendfreigabe allerdings erstaunlich unblutigen) Kampfsequenzen, die trotz gelegentlicher Schnitt-Exzesse recht ansehnlich ausfallen und durchaus zu unterhalten wissen. Eben hier kann der ehemalige Wrestler seine körperliche Präsenz und seine Dynamik ausspielen, ohne auf mimische Feinheiten achten zu müssen. Ausreichend Raum auf dem Schlachtfeld bekommen auch Hercules‘ verschworene Gefährten, denen das Drehbuch ansonsten nur selten eindrückliche Momente zugesteht. Am deutlichsten sticht aus der Söldnerschar der Seher Amphiaraus heraus, der ständig über seinen eigenen Tod schwadroniert und dem schweißtreibenden Geschehen ab und an eine humorvolle Note verleiht. Leider bleiben seine trockenen Oneliner die einzigen gelungen Spaß-Ausflüge. Andere Gags verführen höchstens deshalb zum Lachen, weil sie schrecklich bemüht daherkommen.
Der Plot des Action-Abenteuers gibt, wie soll es anders sein, nur wenig her. Schlägt ein, zwei Haken, dürfte so aber kein allzu großes Staunen im Kinosaal erzeugen. Ärgerlich ist dabei, dass Ratner und Co die zu Beginn aufgeworfene Frage nach der Bildung von Legenden immer weniger zu interessieren scheint. Alibimäßige Einschübe gibt es schon, doch auch sie können nicht verdecken, was zunehmend offensichtlicher wird: Der anfangs gebrochene Hercules ist letztlich doch die meiste Zeit der unbesiegbare Halbgott, von dem die griechische Sage erzählt und um den wir uns folglich nicht ernsthaft sorgen müssen. Passend dazu darf er im tosenden Finale noch einmal seine übermenschliche Stärke unter Beweis stellen, was allerdings nicht beeindruckend wirkt, sondern eher unfreiwillig komisch.
Auch wenn „Hercules“ den unsäglichen Renny-Harlin-Film locker in den Schatten stellt, bleibt er insgesamt viel zu häufig unter seinen Möglichkeiten. Ein keulenschwingender Dwayne Johnson allein ist einfach nicht genug, um das Interesse des Publikums durchgehend hochzuhalten.“
Die Legende von Hercules ist eine der ältesten Geschichten der Menschheit, oder zumindest der Menschen in unserem westlichen, von der griechischen Antike geprägten Kulturkreis. Verfilmungen des Stoffes gibt es viele, etwa die aus den 1980ern mit Lou Ferrigno („Der unglaubliche Hulk“, „Sindbad – Herr der sieben Meere“). „Hercules“ von Regisseur Brett Ratner („Rush Hour“, „X-Men – Der letzte Widerstand“) mit Dwayne Johnson („The Scorpion King“, „Snitch – Ein riskanter Deal“) in der Titelrolle ist nicht die schlechteste davon. Er erzählt seine Geschichte in einem guten Tempo und würzt die Action mit einigen gelungenen, trockenen Gags. Ratner inszeniert einen soliden Sandalenfilm in 3D – und interpretiert die antike Mythologie mit einem erzählerischen Mittel der Postmoderne neu.
Getrieben von seiner Vergangenheit ist Hercules (Dwayne „The Rock“ Johnson) mit seinen treuen Freunden als Söldner unterwegs, gegen Geld bestimmte Aufgaben zu erledigen. Genau, Hercules, der Halbgott, der einst 12 ruhmreiche Aufgaben löste, die kein Mensch je hätte siegreich zu Ende bringen können. Nun steht ihnen ein Kampf in Thrakien bevor, denn Königstochter Ergenia (Rebecca Ferguson) bittet die Truppe um Beistand, ihrem Vater König Cotys (John Hurt) im Kampf gegen einen Tyrannen zu helfen. Manchmal sind Menschen gewiefter als jedes Ungeheuer – wird es ihnen also tatsächlich gelingen, das Land zu befrieden…?
Bevor wir Hercules sichteten, wussten wir eines: Brett Ratners Film kann keineswegs ein derartig missratenes Debakel wie The Legend of Hercules mit Kellan Lutz in der Hauptrolle werden. Zwar werden auch von Halbgott The Rock im übertragenen Sinne keine Bäume ausgerissen, im Gegensatz zum Erstling aus 2014 bekommt der Zuschauer aber etwas mehr Story, bessere Darsteller und auch mehr fürs Auge serviert.
Kommt der Abenteuerfilm die ersten 60 Minuten nur recht langsam in Fahrt, wertet gerade so manche(r) Darsteller(in) Hercules ungemein auf. Generell gibt The Rock schon einen passablen Halbgott ab, der zurzeit wie kein anderer Schauspieler einen muskulösen Helden spielen kann und die Rolle auch locker stemmt. Doch besonders die Nebendarsteller heben das Niveau, selbst wenn ihnen nicht viel abverlangt wird. Allen voran Ian McShane, dessen Mimik und Präsenz viel Spaß bringen. An seiner Seite Rufus Sewell, John Hurt und mit großem Lob auch Rebecca Ferguson, die in einer heiklen Szene gegen Ende des Films wahrhaft überzeugend um ihr Leben brüllt und wie eine Löwin ihr Kind verteidigt – das im Übrigen auch sympathisch gecastet wurde.
Die Landschaftsaufnahmen in Hercules sind recht hübsch anzusehen und auch die 3D-Effekte, bei einem Budget von 100 Mio. Dollar darf man aber auch keinen Overkill im positiven Sinne erwarten, dafür bietet der Film insgesamt zu wenig. Zu schnell wird man in Herkules Historie hineingeworfen, zu vorhersehbar ist manches und nur wenig wird aus der mythologischen Vorlage aufgegriffen. Im Grunde schade, dass vieles von der sagenhaften-göttlichen Ebene geholt wird, nicht zuletzt die Zentauren, und Hercules nicht von den zwölf Heldentaten berichtet. Mit der anfänglichen Erwähnung der Hydra, des Erymanthischen Ebers und des Nemëischen Löwen wird die überaus epische Story in weniger als fünf Minuten (!) nur gestreift. Zwar taucht so mancher bekannte Name auf (Megara, Iolaos oder Eurystheus), aber teilweise mit anderem Ausgang und dann auch nur als blasses Beiwerk, was speziell bei Eurystheus zu bedauern ist, der mit Joseph Fiennes interessant besetzt ist. Doch lassen wir dieses Bedauern zurück. Den Autoren ist kein Meilenstein gelungen, die den Namen Hercules nur als akustischen Schauwert einsetzen, dennoch schaffen sie gegen Ende die Kurve, nimmt der Film noch einmal Fahrt auf und überrascht mit der einen oder anderen dramatischen Szene. Diese erlauben mitunter sogar emotionale Nähe zu einigen Figuren. Teilweise werden die berühmten Aufgaben später kurz angeschnitten, die dann sogar – zumindest im Originalton – hin und wieder für einen witzigen Spruch sorgen.
Überhaupt ist Hercules auch konsequenter, was rapide einsetzendes Herzversagen nach unvorhergesehen Situationen wie Sturz vom Kampfwagen und ins Schwert oder in einen Pfeil laufen betrifft. Man sieht Blut (ja, man sieht Blut!) und die Kämpfe sind ordentlich choreographiert. Nur schade, dass vieles schon in den Trailern und Clips verbraten wurde. Gerade die Kampfszenen heben den Schauwert des Films und auch das kurze Leibchen von Pseudoamazone Atalanta (Ingrid Bolsø Berdal). Dennoch fragt man sich als intelligenter Kartenkäufer, warum sie sich um alles in der Welt derart ungeschützt in einen Kampf wirft. Das kann wohl nur der spätpubertäre Ausbruch des Drehbuchautors erklären.
Schreibe ich Herkules, erwarte ich Herkules. Das bekommt man, wenn auch in anderer Form, als es Puristen gefallen dürfte. Insgesamt hat Hercules zu wenige Schauwerte, um die verhältnismäßig lahme Story vergessen zu lassen (anfangs ist auch weit und breit kein Gegenspieler in Sicht), doch gegen Ende macht der Film Spaß. Für ein episches Werk leider zu kurz, so dass man sich immer und immer wieder fragt, warum man sich immer und immer wieder fragen muss, warum Hollywood partout keine Lust hat, eine derartige Steilvorlage auch mal richtig zu nutzen. Man möchte ihnen zurufen „Dreht doch endlich einen Heldenfilm, der diesen Titel auch verdient!“ – für einen lauen Popcornkinoabend in Begleitung von The Rock aber bestens geeignet. Punkt.
Sein Ruf eilt ihm voraus: Wo immer Hercules auftaucht, wird der sagenumwobene Krieger als Held gefeiert. Das bringt dem Mann, der als Halbgott geboren wurde, aber im Exil lebt und menschliche Abgründe kennt, viele Aufträge ein, die er mit seinem kleinen Trupp kampferprobter, treuer Söldner ausführt. Auch Thrakiens König Cotys, der sein Land vom brutalen Centaur Rhesus befreien will, engagiert ihn. Unter Hercules Führung erringt Cotys‘ Armee einen Sieg. Doch der König erweist sich nicht als der edle Herrscher, für den er sich ausgibt. Als Hercules seinen perfiden Plan durchschaut, steht ihm sein größter Kampf bevor. Seine Fähigkeiten und sein Glaube an sich selbst werden auf die Probe gestellt: Wer ist der Mann hinter der Legende? Hat er seinen Ruhm wirklich verdient? Die berühmten Heldentaten feiert „X-Men“-Regisseur Brett Ratner im Prolog ab, als schnell geschnittenes CGI-Feuerwerk. Das Tempo bleibt, die Geschichte wird immer spannender, wenn Hercules mit seinen Kampfgefährten (u.a. Ian McShane und Rufus Sewell) an den Hof von König Cotys (John Hurt) kommt und sein Neffe (Reece Ritchie als augenzwinkernde antike Variante eines PR-Manns) die Leistungen des Onkels werbewirksam ausschmückt. Dwayne „The Rock“ Johnson ist die Idealbesetzung der griechischen Kultfigur, göttlich ausgestattet mit gigantischem Bizeps und lässigem Humor. Die packende, coole Story nach einer Comicvorlage von Steve Moore zeigt mit dem Blick von heute den Mann hinter dem Mythos. Spannungsreiche Intrigen à la „Game of Thrones“ und dynamische, authentisch wirkende Actionsequenzen: Bestes Blockbuster-Kino!
Fazit: Göttliche Schlachten, höllische Sprüche: „The Rock“ in einer kultverdächtigen Neuversion der Legende.