Wolf Creek 2 (2013) – [UNCUT]

FASSUNGEN | LAUFZEITEN | INDIZIERUNGEN
FSK18 100 min. CUT CUT
KF 102 min. INDEX-B UNCUT
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⇓ IMDB ⇓

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⇓ ALL-UNRATED.DE ⇓
Australien: Die deutschen Rucksacktouristen Katarina (Shannon Ashlyn) und Rutger (Phillipe Klaus) sind per Anhalter zum Wolf Creek unterwegs und machen im Outback ungewollt Bekanntschaft mit Mick Taylor (John Jarratt), einer Art Psychokillerversion von Crocodile Dundee. Der Serienkiller mit dem Abschleppwagen hat es erneut auf Backpacker abgesehen und wetzt bereits seine Messer. Der britische Surfer Paul (Ryan Corr) gerät in große Gefahr, als er versucht, jemandem in Not zu helfen.


 

DIESER FILM WURDE IN DEUTSCHLAND FÜR FSK AUFLAGEN UM CA. 2 MINUTEN GEKÜRZT. DIE UNGEKÜRZTE UNRATED VERSION DES FILMS IST SEIT DEM 30.04.2015 AUF LISTENTEIL-B INDIZIERT.

KSM

„Es geht im Leben nicht darum, welchen Weg Du wählst, sondern wer Deinen Weg kreuzt.“ Katarina und Rutger, zwei unbeschwerte Rucksack-Touristen aus Deutschland, erleben die brutale Realität dieses Satzes auf ihrem Trip ins australische Hinterland. Denn hier, am Wolf Creek-Krater, einem Meteoriten-Krater, der viele Touristen anzieht, zieht Mick Taylor (John Jarratt), seines Zeichens Touristenhasser und Serienmörder, erneut seine Kreise. Auch Paul (Ryan Corr), ein englischer Surferboy, hat sich am falschen Tag zur falschen Zeit auf den Weg gemacht und kreuzt den Weg von Mick Taylor. Ein blutiges Katz- und Maus-Spiel beginnt, an dessen Ende es nur einen Gewinner geben kann.

 

MOVIEPILOT

Der Serienkiller Mick Taylor macht auch im zweiten Teil des australischen Horrorthrillers Wolf Creek wieder Jagd auf Backpacker.


Handlung:

Australien: Die deutschen Rucksacktouristen Katarina (Shannon Ashlyn) und Rutger (Phillipe Klaus) sind per Anhalter zum Wolf Creek unterwegs und machen im Outback ungewollt Bekanntschaft mit Mick Taylor (John Jarratt), einer Art Psychokillerversion von Crocodile Dundee. Der Serienkiller mit dem Abschleppwagen hat es erneut auf Backpacker abgesehen und wetzt bereits seine Messer. Der britische Surfer Paul (Ryan Corr) gerät in große Gefahr, als er versucht, jemandem in Not zu helfen.


Hintergrund & Infos:

Acht Jahre nach dem ersten Teil erscheint das Sequel zum Horrorschocker Wolf Creek (2005). Greg McLean führt auch bei Wolf Creek 2 wieder Regie. Das Drehbuch zum zweiten Teil entwickelte der australische Filmemacher gemeinsam mit Aaron Sterns, der im Vorgängerfilm bereits in einer Nebenrolle zu sehen war. (AP)

 

3 Kommentare

  • Gestatten? Mick Taylor, Outback-Killer

    Australien, beliebtes Reiseziel für Backpacker, erlitt 2005 mit einem Schlag einen erheblichen Imageschaden. Greg Mclean schaute sich die Zahl der jedes Jahr vermissten Urlauber im Outback an und fügte mit Mick Taylor den Charakter hinzu, der zumindest an einigen Entführungen schuld sein könnte. Schöne Landschaften, fantastisches Wetter und faszinierende Plätze hin oder her – Australien bietet anscheinend genügend Schattenseiten und stand plötzlich Pate fürs Horrorgenre.

    Eine Fortsetzung zum dreckigen Slasher wurde von Fans des Erstlings gewünscht. Mclean ließ sich jedoch fast zehn Jahre und einen mäßigen Tierhorrorfilm (Rogue – Im falschen Revier, 2007) Zeit, um ein gebührendes Sequel anzufertigen. Hauptfigur im zweiten Teil ist, wie sollte es anders sein, wieder der kauzige Mick (John Jarrett in seiner Paraderolle), der es auf hilflose Reisende abgesehen hat. Wer Wolf Creek bis dato nicht kannte, wird gleich in der Anfangsszene die sadistischen Spielchen des Schlapphut tragenden Australiers kennenlernen. Zwei Cops richtet Mick mit gezielten Schüssen hin, nachdem die ihn nur so zum Spaß kontrollieren.

    Regisseur Mclean bleibt dem Stil des Erstlings treu und verbindet wunderschön fotografierte Natur mit knüppelharten Folterungen. Während wir Mick auf seinen blutrünstigen Jagden begleiten, empfinden wir in erster Linie die komplette Abneigung gegen diesen Menschenhasser. Doch auf eine irritierende Weise wirkt der Outback-Killer anziehend. Sein charismatisches Auftreten, sein diabolisches Lachen und die schiere Freude daran, andere leiden zu sehen, charakterisieren diesen Mann. Wer ihm begegnet, hat schon verloren.

    So ergeht es auch zunächst dem deutschen Pärchen Rutger und Katarina, die aus unerfindlichen Gründen von zwei australischen Schauspielern verkörpert werden. Entsprechend schlecht sprechen die beiden Deutsch, was hierzulande zu unfreiwilligen Lachern führt. Lange macht’s das Duo aber eh nicht, denn hauptsächlich dreht sich die Handlung um Paul (Ryan Corr), der das Paar eigentlich retten wollte. So aber dient er als Zielscheibe für Micks Terror auf der physischen und psychischen Ebene.

    Mit fiesen Methoden rechnet der Mörder mit seinem Opfer ab. Präsentiert McLean während der Flucht vor allem Verfolgungen via Pick-Up und LKW (die arme Känguru-Bande!), per pedes und zu Pferd, wird es im Versteck des fiesesten Australiers unter der Sonne zunehmend blutiger. Im ganz persönlichen Quizduell muss sich Paul gemeinen Fragen stellen, deren falsche Antworten er jeweils mit einem Finger quittiert. Im finsteren Verließ ist es ungemütlich, schmutzig und alle Hoffnungen werden im Keim erstickt.

    Beim Versuch, den Bogen zum direkten Vorgänger zu schlagen, geht dem schmerzhaften Finale wie zuvor schon Paul im Jeep etwas der Sprit aus. Dennoch sorgt Mclean mit der abschließenden Texttafel, die erneut die jährliche Vermisstenrate Australiens und damit verbundene Erkenntnisse aufgreift, für ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Den nächsten Urlaub auf dem einladenden Kontinent sollte man sich nach diesem kompromisslosen Horrorthriller also besser gut überlegen.

  • Im späten Sequel des australischen Horror-Exportschlagers regiert ein Redneck-Killer das blutige Entertainment.

    Nahezu eine Dekade, nachdem Greg McLean mit einem grimmigen Überlebenskampf in der australischen Wüste seine Vorstellung von den nie aufgeklärten Rucksackmorden präsentierte, schenkt er dem damaligen Serientäter Mick Taylor einen ganz auf seine Anti-Helden-Qualitäten zugeschnittenen Nachfolger. Den nihilistischen Thrilleransatz tauscht McLean, der weitgehend auf das Original-Team zurückgreifen konnte, gegen die bewährte Formel des brutalen Backwood-Horrors amerikanischer Prägung, den er mit Anleihen bei Rob Zombie und „Texas Chainsaw Massacre“ auf das Outback anwendet.

    Von Beginn an schenkt er dem Schweineschlachter das Flair eines Südstaatenguerilleros, der mit zwei unglückseligen Cops von der Highway Patrol eine Mordtour eröffnet, die sich an deftigen Splattereffekten mehrfach zu überbieten versucht. Nach Art (und mit der Silhouette) eines Freddy Krueger darf der Vietnam-Veteran mit Scharfschützengewehr, Machete und zynischen Bonmots zum Halali auf Rucksacktouristen blasen, die ahnungslos in der Nähe des Wolfe-Creek-Krater-Nationalparks campen. John Jarratt, dessen Ruhm ihm gar einen Auftritt in Quentin Tarantinos „Django Unchained“ einbrachte, baut seine Rolle als charismatisch-kruder Killer erheblich aus.

    Somit sind die Opfer Nebenfiguren und geben in einem Todeslauf den Staffelstab von einem zum nächsten weiter. Nach einem deutschen Pärchen ist es ein junger Surfer, den er erst durch die Nacht, später über sonnenverbrannte Landstraßen, schließlich aus dem Haus eines alten Einsiedlerpärchens jagt, um ihn auf die Folterbank zu spannen. McLean deckt damit einige Spielarten kontemporärer Gräuel-Unterhaltung ab, beherrscht das Slasher-ABC und Autostunts eines Spielbergschen „Duell“ ebenso wie Anleihen beim Western, ungemütliche Ansichten von „Hostel“-Foltertechniken sowie morbide Schreckenskabinette aus Menschenresten wie bei Tobe Hooper. Mit einem haarsträubenden Geschichts-Quiz, verqueren Folksongs und Kängurus auf Kühlerhauben beweist er ferner pechschwarzen Humor und skurrile-satirische Liebe zu seiner Heimat, die es ihm mit Platz eins der Kinocharts dankte.

  • Die Backpacker müssen bluten. Greg McLean denkt seinen Horrorfilm von 2006 als blutigen Rachefeldzug eines australischen Nationalisten weiter. In Deutschland ist Wolf Creek 2 jedoch nur in kastrierter Fassung zu sehen.

    Acht Jahre hat sich Greg McLean Zeit gelassen, um eine Fortsetzung seines erfolgreichen Horrorfilms Wolf Creek zu realisieren. Mit dem mordenden Hinterwäldler Mick Taylor (John Jarratt) hat der australische Regisseur damals einen archetypischen Bösewicht geschaffen, der den Backpackern das Fürchten lehrte. Und das Erste, was sich McLean in Wolf Creek 2 vornimmt, ist, Mitgefühl für seinen Antagonisten zu wecken. Das wirkt zunächst wie eine grobe Missachtung der Regeln des Horrorfilms. Ein Bösewicht ist schließlich dann am furchteinflößendsten, wenn ihm der letzte Funken Menschlichkeit ausgetrieben wurde. Erst wenn er keiner mehr von uns ist, wenn sich seine Taten moralisch nicht mehr nachvollziehen lassen, kann sich die Bedrohung ganz entfalten. Man denke nur an Figuren aus der Blütezeit des amerikanischen Horrorkinos in den 1970er und 80er Jahren, an Michael Myers und Jason, die ihr menschliches Antlitz hinter einer Maske verstecken, oder Freddy Krueger, der durch Brandverletzungen zum Monster mutiert ist. Aus dem immer etwas dümmlich dreinblickenden Gesicht von Mick Taylor hat dagegen schon Wolf Creek kein Geheimnis gemacht. Natürlich war das auch Teil des Konzepts. Die Fassade des scheinbar harmlosen und hilfsbereiten Taylor sollte auf eine falsche Fährte führen. Wer traut einem kumpelhaften Outback-Bewohner schon zu, ein sadistischer Serienmörder zu sein?

    Wie aus dem Bilderbuch der Lonely-Planet-Community

    Und auf dessen Seite schlagen wir uns also – zumindest für einen Augenblick. Dann nämlich, wenn der Mann mit dem Cowboyhut und den buschigen Koteletten ein Opfer von Polizeiwillkür wird. Genüsslich kosten die Männer in Uniform ihre begrenzte Macht aus und führen das vermeintlich unbedarfte Landei auf grausame Weise vor. Die blut- und benzintriefende Racheaktion wirkt da fast wie eine gerechte Strafe. Auch wenn man im weiteren Verlauf der Handlung weniger mit dem Täter als mit den Geschädigten mitfiebert, bleibt Taylor doch der Held von Wolf Creek 2. Er hat nicht nur den meisten Text im Drehbuch, sondern auch eine politische Agenda. Ungezogene Touristen stehen auf seiner Abschussliste, ach was, eigentlich jeder Fremde, der in sein Land eindringt, ohne es jemals verstehen zu können. Den Zorn des reaktionären und patriotischen Widerlings bekommt zunächst ein nicht minder grob gezeichnetes deutsches Backpacker-Pärchen zu spüren. Die beiden wirken wie aus dem Bilderbuch der Lonely-Planet-Community: Abenteuerlustig, immer auf der Suche nach Kontakt zu Einheimischen und auf eine selbstgefällige Art und Weise aufgeschlossen. Teilt jemand ihren Lebensentwurf nicht und weigert sich etwa, sie als Anhalter mitzunehmen, zeigen sie sich schon nicht mehr von ihrer Schokoladenseite.

    Wolf Creek 2 beweist, wie viel Potenzial in einem Sequel steckt. Während sein Vorgänger noch sehr klassisch inszeniert war – mit einer langen Exposition, die sich den Urlaubern widmet, und einem zwischen Slasher-Film und Torture Porn pendelndem Crescendo –, versucht die Fortsetzung die Geschichte nicht zu wiederholen, sondern auf interessante Weise weiterzudenken. Das soll nicht heißen, McLean hätte einen rundum gelungenen Film gedreht. Bisweilen ist Wolf Creek 2 gar recht simpel gestrickt, besteht zu etwa zwei Dritteln aus Verfolgungsjagden, bei denen Taylor seinen Opfern mal zu Fuß, mal zu Pferde und mal mit dem Auto ans Leder will. Spannend ist jedoch, wie australische Klischees, popkulturelle Referenzen und die Geschichte des Landes in den Film mit einfließen – alles deutlich mit einem ironischen Augenzwinkern markiert. Einmal macht sich Taylor mit einem gigantischen LKW auf Touristenjagd und fährt dabei eine Horde über die Straße hoppelnder Kängurus zu Brei. Eine schönere Anti-Tourismuswerbung kann man sich für Australien kaum vorstellen.

    Eine alte Rechnung wird beglichen

    Das Fundament des Backwood-Horrors war schon immer der unüberbrückbare Gegensatz zwischen einfältigen, aber kaltblütigen Landbewohnern und arroganten Schnöseln aus der Stadt, der Ausbruch der Gewalt letztlich nur eine Reaktion auf die Verachtung. McLean verleiht diesem bewährten Sujet eine weitere Komponente, indem er den Konflikt zu einem historischen Kampf der Kulturen zuspitzt. Es ist kein Zufall, dass Taylor die meiste Zeit dem Engländer Paul (Ryan Corr) nachstellt, der aus dem Land der ehemaligen Kolonialherren stammt. Mit ihm soll eine Rechnung beglichen werden, die schon sein Jahrhunderten offen ist. Absurder Höhepunkt dieses Rachefeldzugs ist eine perverse Variation von Wer wird Millionär? Für jede Frage über Australien, die der Tourist nicht beantworten kann, wird ihm ein Finger abgesägt.

    Zumindest theoretisch. In der deutschen Kinofassung ist davon nicht viel geblieben. Über drei Minuten wurden aus der Originalfassung, die letztes Jahr in Venedig ihre Premiere feierte und auch auf dem Fantasy Filmfest noch unangetastet zu sehen war, herausgeschnitten. Auf eine Anfrage, warum der Film gekürzt wurde, hat sich der Verleih KSM nicht geäußert. Wollte man mit einer Freigabe ab 16 vielleicht ein größeres Publikum erreichen? Oder ist doch mal wieder die FSK schuld, deren Prüfer bekanntlich zu Fehlentscheidungen neigen und offensichtlich schon das Horrorgenre an sich für eine moralische Verfehlung halten? Für den Zuschauer macht das ohnehin keinen Unterschied. Er muss sich nur überlegen, wo und wie er sich Wolf Creek 2 ansieht. Das Kino scheint hierzulande zumindest nicht der geeignete Ort dafür zu sein.

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