Irreversibel (2002) – [UNCUT]

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Die Hauptpersonen sind Alex, ihr derzeitiger Freund Marcus und Alex’ Ex-Freund Pierre. Alex hat erfahren, dass sie schwanger ist, ihren beiden Freunden jedoch noch nicht davon berichtet. Die drei wollen feiern, doch nach einer Auseinandersetzung mit Marcus verlässt Alex die Party. Auf ihrem Heimweg wird sie in einer Fußgängerunterführung von einem Unbekannten angegriffen, der sie vergewaltigt und brutal zusammenschlägt.


Irreversibel ist ein französischer Film von Gaspar Noé aus dem Jahr 2002. Er gilt als verstörend und wird kontrovers diskutiert, nicht zuletzt wegen der expliziten Darstellung einer Vergewaltigung mit brutaler Gewaltanwendung sowie eines Rachemordes.


Handlung:

Die Hauptpersonen sind Alex, ihr derzeitiger Freund Marcus und Alex’ Ex-Freund Pierre. Alex hat erfahren, dass sie schwanger ist, ihren beiden Freunden jedoch noch nicht davon berichtet. Die drei wollen feiern, doch nach einer Auseinandersetzung mit Marcus verlässt Alex die Party. Auf ihrem Heimweg wird sie in einer Fußgängerunterführung von einem Unbekannten angegriffen, der sie vergewaltigt und brutal zusammenschlägt. Als Marcus und Pierre später am Ort des Geschehens auftauchen, wo ein Krankenwagen gerade die bis hin zum Koma misshandelte Alex abtransportiert, ermitteln die beiden auf eigene Faust. Nachdem sie den Namen und den Aufenthaltsort des Unbekannten herausbekommen haben (das „Rectum“, einen Nachtclub für Homosexuelle), dringen sie dort ein, um sich an dem Vergewaltiger zu rächen. Doch sie erschlagen mit einem Feuerlöscher irrtümlich einen Falschen, während der echte Vergewaltiger die Szene amüsiert beobachtet.


Stilmittel:

Die Filmhandlung läuft in umgekehrter Chronologie ab und beginnt mit dem zuletzt geschilderten Mord am vermeintlichen Vergewaltiger.

Irreversibel wird häufig mit Memento verglichen, da beide Filme den Plot der Geschichte in umgekehrter Chronologie darstellen. Eine Umkehrung der Handlung nimmt auch das ungleich zartfühlendere Ehedrama 5×2 – Fünf mal zwei von François Ozon vor.

Irreversibel beginnt mit dem Abspann, dessen Text rückwärts läuft. Als Eröffnungssequenz sieht man zwei Männer in einen skurrilen Nachtclub für Homosexuelle mit sadomasochistischen Neigungen stürmen. Das Bild ist hektisch und stark verwackelt, so dass man kaum Einzelheiten ausmachen kann. Direkt im Anschluss folgt die Szene, die chronologisch gesehen unmittelbar vor dem Club-Besuch stattgefunden hat – und nach und nach wird die Handlung in Richtung des eigentlichen Anfangs aufgerollt.

Die einzelnen Szenen sind scheinbar ohne Zwischenschnitt gedreht. Zu Beginn symbolisiert die Kameraführung in rastlosen Fahrten und Schwenks den Zorn der Hauptfigur Marcus (Vincent Cassel), der gegenüber dem Vergewaltiger seiner Freundin auf Rache aus ist. Mit fortschreitender (hier eigentlich: rückwärts laufender) Handlung wird die Kamera zusehends ruhiger.


Kritiken:

„[Der Film] erschöpft sich in delirierenden und voyeuristischen Bildern. Jenseits der exzessiv beschriebenen Gewalt bleibt ein Gefühl der Leere zurück.“ epd Film 9/2003

„Irreversibel wird als ein Film kolportiert, der von hinten nach vorn abläuft und in dessen Zentrum eine neunminütige Vergewaltigungsszene von selten gesehener Brutalität steht. Diese Wahrnehmung verkürzt den Film auf ungerechte Weise: Tatsächlich handelt es sich sowohl um einen zwar überaus drastischen, aber ernst zunehmenden Kommentar über filmische Dramaturgie als auch um eine durchaus moralisch fundierte Äußerung zur Phänomenologie zwischenmenschlicher Gewalt.“ film-dienst 18/2003

„Action-Altmeister Samuel Fuller hat einmal gesagt, man müsse mit einem Maschinengewehr von der Leinwand schießen, um das Publikum zu treffen. Noch nie ist diese Forderung von einem Filmemacher so katastrophal fehlinterpretiert worden.“ Andreas Busche: taz

„Dennoch: Noés Film ist keineswegs ohne Qualität, sondern dramaturgisch hochinteressant und durchweg brillant gespielt. Zudem gibt er Denkanstöße über Vorherbestimmung, Schicksal und vermeintliche Sicherheit. Und so hätte ‚Irreversibel‘ ohne die haarsträubende Gewalt ein Meisterwerk werden können – vielleicht hätte es ihm dann aber auch an jener Explosivität gemangelt, die eine gesellschaftliche Debatte erst auslöst. Fazit: Ein unbequemer Zwitter aus faszinierender Bildermeditation und unerträglicher Provokation“ Cinema


Reaktion des Publikums:

Bereits die Rache-Szene zu Beginn des Films enthielt für viele Kinobesuchern zu viel explizit gezeigte Gewalt. Bei der Premiere in Cannes verließen einige Kritiker bereits nach kurzer Zeit den Kinosaal. Außerdem rief die „Kameraachterbahnfahrt“ in der Nachtclub-Szene bei einigen Zuschauern Übelkeit hervor. Auf die extrem lange und realistisch anmutende Sequenz, in der Alex brutal vergewaltigt und bis zur Bewusstlosigkeit misshandelt wird, reagierte das bei der Premiere unvorbereitete Publikum mit fassungsloser Empörung oder Abscheu. Von 2.400 Zuschauern verließen rund 200 das Kino vorzeitig, andere protestierten durch laute Zwischenrufe. Das US-amerikanische Magazin Newsweek verlieh Irreversibel den Titel “most walked-out-of movie of the year”. Anhänger des Films halten entgegen, die Gewaltdarstellung sei elementar für die Geschichte und gebe dem Film erst seine Glaubwürdigkeit.


Auszeichnungen:

Irreversibel wurde auf dem Stockholm Film Festival mit dem „Bronzenen Pferd“ ausgezeichnet und war 2002 in Cannes im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten.


Inhalt:

Die Zeit zerstört alles: IRREVERSIBEL ist die Geschichte einer einzigen Nacht – einer Nacht, die das Leben aller Beteiligten für immer verändern wird.

Alex (Monica Bellucci), ihr Partner Marcus (Vincent Cassel) und ihr Ex-Freund Pierre (Albert Dupontel) wollten nur einen fröhlichen Abend verbringen, doch falsche Entscheidungen im falschen Moment führen geradewegs in die Katastrophe. Alex wird vergewaltigt und grausam zugerichtet. Die Suche nach dem Täter gerät für Marcus und Pierre zu einer Reise durch den dunkelsten Schlund der Hölle, an dessen Ende ein unvorstellbar bestialischer Racheakt steht.

Frankreichs Skandalregisseur Gaspar Noë schuf mit IRREVERSIBEL eine schmerzlich intensive Tragödie in hypnotischen Bildern. Konsequent rückwärts erzählt, wird der Zuschauer im Lauf des Films mit albtraumhaften Sequenzen konfrontiert, die niemand so schnell vergessen wird. Blind vor Tränen, voll von Liebe, Hass und blanker Wut, entfesselt IRREVERSIBEL ein gewaltiges Inferno der Emotionen, deren Kraft das Publikum mit der Wucht einer Dampframme mitten ins Herz trifft. (17.09.2011, Quelle: Legend Home Entertainment DVD-Cover)


Quelle: Wikipedia

 

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