Sharknado – Genug gesagt! (2013) – [TV-FILM] – [UNCUT]
[imdb id=“tt2724064″]
Ein Tornado trifft auf Los Angeles. Dieser wirbelt menschenfressende Haie und Unmengen von Salzwasser in die Stadt. Der Surfer und Barbesitzer Fin macht sich mit seinen Freunden Baz und Nova auf die Suche nach seiner von ihm getrennt lebenden Frau April und der gemeinsamen Tochter Claudia. Er rettet sie, Aprils Freund wird jedoch von einem Hai gefressen. Die Gruppe beschließt die Haie von Hubschraubern aus zu bombardieren. |
Ernst nehmen kann und sollte man die hanebüchene Geschichte nicht. Sie enthält so viele Logiklöcher, wie im Film Haie vom Himmel regnen – und das sind sehr viele. Niemand sollte sich fragen, wie die Fische in dem Wirbelsturm atmen, wie sie so zielgerichtet aus dem Tornado auf Menschen und Autos springen können oder warum sie sich in dem riesigen Durcheinander eigentlich nicht verletzen. Stattdessen sollte man zu einem kühlen Bier greifen, den Film gemeinsam mit Freunden genießen und sich an der Einfachheit dieses Machwerks ergötzen. Dann stört man sich auch nicht an den miesen Schauspielern, der schrecklichen Musik oder dem beinahe unverschämten Drehbuch.
Allein die Dialoge sind in ihrer bodenlösen Blödsinnigkeit kaum zu übertreffen. Beispiel gefällig? Bitteschön: „Der Sturm lässt nach.“ „Woher willst du das wissen?“ „Es fliegen gerade nicht so viele Haie herum.“ Auch an abgedroschenen Sätzen, die in jedem Genrefilm vom Grabbeltisch auftauchen, herrscht kein Mangel: Von „Ich kann hier nicht herumstehen und nichts tun“ bis „Solange wir hier drin sind, sind wir sicher“ sind sämtliche Klassiker vertreten. Und das Schlimmste, oder das Beste, je nach Sichtweise: Die dazugehörigen Szenen sehen genauso aus, wie man sie sich beim Lesen vorstellt.
Doch zurück zu den Stars des Films, den Haien. Sie sind zum Glück so billig animiert, wie es sich jeder Trashfilm-Fan erhofft hat. Sie sehen aus, als wären sie auf einer 15 Jahre alten Spielkonsole entstanden und direkt in den Film hineingeschnitten wurden. Auch sonst sieht man dem Film das niedrige Budget an, einige Haischwarm-Aufnahmen etwa sind direkt aus diversen Dokumentationen geklaut, die Schauspieler werden mit grotesken Rückprojektionen ins Geschehen gesetzt. Oft sitzt man ungläubig vor dem Fernseher und fragt sich, ob die Macher so etwas wirklich ernst meinen können. Die Antwort kann nur lauten: Nein, das tun sie nicht.
Denn was „Sharknado“ von anderen Trashfilmen abhebt, sind der Humor und die schrägen Einfälle. Mancher B-Movie-Streifen scheitert daran, mehr sein zu wollen als stumpfsinnige Unterhaltung. Nicht so dieses Haigemetzel: Versuchen die Protagonisten anfangs noch, die Raubfische mit Baseballschlägern zu vertreiben, sind es am Ende Kettensägen und Bomben. Eine der bescheuertsten Szenen zeigt einen Mann nach dem überstandenen Sturm, der sagt: „Meine Mama hat immer gesagt: Hollywood bringt dich um“. Eine Sekunde später wird er von einem riesigen Buchstaben des Hollywood-Schriftzugs erschlagen. Es sind platte Gags wie dieser, die den schwachsinnigen Film zum Hit bei Männer-und-Bier-Abenden adeln.