Festung (2011)

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Die 13jährige Johanna (Elisa Essig) lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt in einem pfälzischen Weingebiet. Doch die bürgerliche Idylle täuscht, denn ihr Vater (Peter Lohmeyer) wohnt nicht mehr zu Hause, nachdem er sich in eine Therapie begab, auf Grund seiner häufigen körperlichen Übergriffe gegenüber seiner Ehefrau (Ursina Lardi).



Festung


Inhalt:

Die 13jährige Johanna (Elisa Essig) lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt in einem pfälzischen Weingebiet. Doch die bürgerliche Idylle täuscht, denn ihr Vater (Peter Lohmeyer) wohnt nicht mehr zu Hause, nachdem er sich in eine Therapie begab, auf Grund seiner häufigen körperlichen Übergriffe gegenüber seiner Ehefrau (Ursina Lardi). Während die große Schwester Claudia (Karoline Herfurth) schon ausgezogen ist und zudem seit zwei Jahren nicht mehr mit ihrem Vater gesprochen hat, kümmert sich Johanna um ihre 8jährige Schwester Moni, die nicht alleine schlafen kann, seit den Ereignissen um ihre Eltern.

Die inzwischen eingekehrte Ruhe täuscht, denn Johannas Mutter sucht nach wie vor den Kontakt zu ihrem Mann, bis sie ihren Kindern freudestrahlend eröffnet, das er nach einer erfolgreichen Therapie wieder zurückkehrt. Moni freut sich, aber Johanna fällt es schwer, wieder Vertrauen zu ihrem Vater zu fassen. Auch sonst schottet sie sich ab, weshalb sie in der Schule als Außenseiter behandelt wird. Erst durch die Bekanntschaft mit Christian (Ansgar Göbel), dem Sohn des Sportlehrers (Bernd Michael Lade) beginnt sie langsam, sich zu öffnen. Doch diese Gefühle sind gefährdet, denn ihr Vater bekommt seine Aggressionen nicht in den Griff…

6 Kommentare

  • Schockierend und Wahnsinnig gut gespielt.

  • Das war leider gar nix.

    Der Film plätschert so dahin und viele Szenen sind einfach auch belanglos. Fast schon naiv.

    Ich muss zugeben welche Entscheidung Sie trifft weiß ich nicht. Ich habe den Film vorher vor langweile ausgemacht.

  • Stefan Benz (Echo - Online)

    Das Familiendrama Festung […] behandelt das Thema „Häusliche Gewalt“ so unsentimental wie sensibel.

  • Der Film [leidet] zunehmend an einigen dramaturgischen und inszenatorischen Schwächen. […] So wird man den Eindruck nicht los, dass Festung ein weiterer deutscher Problemfilm ist, der ein ein Thema brav aufarbeitet, ohne aber den Zuschauer wirklich mit in seine Tiefen zu nehmen.

  • Nicht gerade ein fröhlicher Film, doch einer, aus dem Lehren gezogen werden können – und wohl müssen.

  • T.K. (KINO.DE)

    Sensibles, erschreckend glaubwürdiges (Seelen)Drama um die Auswirkungen familiärer Gewalt auf eine 13-jährige Teenagerin.

    Was häusliche Gewalt wirklich anrichtet, wie das gesamte Umfeld darunter leidet, wie Vertuschen und Schweigen die Missbrauchsspirale am Laufen halten, das definiert die finnischstämmige Regisseurin Kirsi Marie Liimatainen auf eindringliche, beklemmende Art. Ihr in allen wesentlichen Funktionen aus Frauenhand stammendes Drama wählt die Perspektive einer 13-jährigen, formuliert wie ihr Debüt „Sonja“ ein Coming-of-Age, das jedoch überschattet ist von einer andauernden Situation des Ausgeliefertseins, was eine fast unerträgliche Spannung erzeugt, der man sich kaum entziehen kann.

    Eine Riege starker Darstellerinnen trägt diese seriös inszenierte, nie das Reißerische oder Melodramatische bemühende Studie über den jähzornigen Familienvater Robert (ebenfalls frappierend echt: Peter Lohmeyer), dessen Gewaltausbrüche man selten direkt erlebt, deren Auswirkungen aber umso verheerender wüten, gerade weil sie subtil und in allen Facetten erforscht werden. Er zieht nach zeitweiliger Trennung wieder ein bei seiner Frau Erika und den beiden Töchtern, der kleinen Moni und eben Johanna, aus deren Sicht die verhängnisvollen Entwicklungen ihren Lauf nehmen. Einzig ihre ältere Schwester Claudia (Karoline Herfurth mit einer Gänsehaut-Leistung) ist aus dem Elternhaus geflüchtet und protestiert lautstark, wofür sie kollektiv bestraft wird. Sie lebt die Emotionen aus, die sich die anderen Opfer verbieten und damit zu Mittätern werden.

    Robert gelingt es, alle anderen so einzuwickeln, dass sie die Prügel an der depressiv-wehrlosen Mutter teilweise mittragen, was sie innerlich zerreißt und untereinander spaltet. Unter diesen Umständen kann die ohnehin einsame Außenseiterin Johanna an ihrer Schule kaum Kontakte knüpfen. Als sich zwischen ihr und dem stillen Christian eine Beziehung entwickelt, setzt sie diese mit immer neuen Lügen aufs Spiel, auch weil sie mit ihrer Verantwortung für die kleine Schwester überlastet ist.

    Wenn sie ihre Mutter blutüberströmt in den Trümmern des Mobiliars vorfindet, sind das nur die krassesten Spuren des Grauens. Weit tückischer setzen sich die Aggressionen fort, vor allem seelisch: in verbaler Gewalt, in verstörenden Veränderungen von Verhalten und Charakter. Das Schlimmste des pathogenen Familienzustands ist das Verschweigen, das Heucheln des Scheins. Daraus resultierende, nachgerade ungeheuerliche Lügen bringen jeden Akteur psychisch ans Limit, was die Darstellerinnen, einschließlich der Debütantin Elisa Essig als Johanna, mit Bravour meistern. Aber Einschüchterung, Scham und Angst wechseln sich ab mit schönen Momenten von Zuflucht und Hoffnung. Liimatainen zeigt ein Leben mit Gewalt realitätsnah und vielschichtig. Und schonungslos.

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