Coming Out (1989)

[imdblive:id(tt0097095)]

flagge-deutsche-demokratische-republik _disi _fsk12 sbcom_sw IMDb
[imdblive:rating]

Es sieht zunächst so aus, als würde das Leben von Philipp Klarmann ganz normal verlaufen: Der junge Lehrer kommt seiner lebensfrohen Kollegin Tanja näher, die beiden ziehen bald zusammen, und Philipps Mutter spricht schon von Heirat. Da begegnet er einem alten Schulfreund, und plötzlich ist nichts wie vorher: Mit ihm hatte Philipp vor Jahren intimen Kontakt, und das Wiedersehen läßt seitdem verdrängte Gefühle mit Wucht zurückkehren. Getrieben durch die Straßen Berlins, findet sich Philipp in einer Schwulenbar wieder und lernt Matthias kennen.

___imdb

[imdblive:rating] / 10

Titel [imdblive:title]
Teaser-Text [imdblive:tagline]
Genre(s) [imdblive:genres]
Laufzeit | Jahr | FSK [imdblive:runtime] min. | [imdblive:year] | [imdblive:certificate]
Regie | Story [imdblive:directors_nolink] | [imdblive:writers_nolink]
Darsteller [imdblive:cast_nolink]
Bewertung [imdblive:rating]  ([imdblive:votes] Stimmen)

 

OFDB

Es sieht zunächst so aus, als würde das Leben von Philipp Klarmann ganz normal verlaufen: Der junge Lehrer kommt seiner lebensfrohen Kollegin Tanja näher, die beiden ziehen bald zusammen, und Philipps Mutter spricht schon von Heirat.

Da begegnet er einem alten Schulfreund, und plötzlich ist nichts wie vorher: Mit ihm hatte Philipp vor Jahren intimen Kontakt, und das Wiedersehen läßt seitdem verdrängte Gefühle mit Wucht zurückkehren. Getrieben durch die Straßen Berlins, findet sich Philipp in einer Schwulenbar wieder und lernt Matthias kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, die jedoch geheim bleiben muß, denn in der Öffentlichkeit ist Homosexualität ein Tabuthema. Es gibt für Philipp aber kein Zurück, auch wenn der Übergang vom einen Leben in das andere Opfer fordert.

 

FILMSTARTS

Philipp (Matthias Freihof) ist ein junger Lehrer mit großen Ambitionen, der mit einer seiner Kolleginnen, Tanja (Dagmar Manzel), eine Beziehung beginnt. Alles scheint perfekt zu laufen, bis Philipp auf einen alten Freund trifft, der ihn an seine homosexuellen Erfahrungen aus der Vergangenheit denken lässt. Als er dann noch Matthias (Dirk Kummer) kennenlernt, ist Philipp in seinem Selbst komplett verunsichert. Er versucht, seine Homosexualität zu verdrängen, besonders jetzt, da Tanja ein Kind von ihm erwartet. Doch bald muss er einsehen, dass mit seinem Selbstbetrug nicht nur sich, sondern auch den Menschen in seiner Umgebung schadet – speziell Matthias, für den Philipp die große Liebe ist. Zutiefst verunsichert, merkt er immer stärker, dass er nicht die Art von Leben führt, das er sich wünschen würde…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

Coming Out ist ein von der DEFA produzierter Spielfilm aus der DDR von 1989 mit zentral schwuler Thematik.


Handlung:

Die Handlung spielt in Ost-Berlin. Der junge Lehrer Philipp lernt seine Kollegin Tanja nach einem Unfall im Treppenhaus der Schule näher kennen, und die beiden beginnen eine Beziehung. Ein alter Freund Tanjas, Jakob, den sie Redford nennt, entpuppt sich als Jugendliebe Philipps. Philipps Eltern hatten die Beziehung beendet, indem sie Jakob einen Zirkelkasten und ein Fahrrad als Entschädigung schenkten. Durch die Wiederbegegnung gerät Philipp in eine Krise, flüchtet in eine Schwulenbar, aus der er schließlich volltrunken von zwei Barbesuchern nach Hause gebracht wird. Einen dieser für ihn anfangs anonymen Helfer, den jungen Matthias, trifft er bald danach vor dem Schauspielhaus wieder und beginnt mit ihm eine Beziehung.

Philipp muss sich mit seiner eigenen sexuellen Orientierung auseinandersetzen, hat aber nicht die Kraft hierzu. Auf einem Konzert mit dem berühmten Dirigenten Daniel Barenboim im Schauspielhaus kommt es zu einem Eklat, als Matthias auf der Suche nach Philipp mit Tanja zusammentrifft. Am Ende kann sich Philipp zu seiner Homosexualität bekennen und riskiert den Affront gegen die Schulleitung.


Hintergrund:

Der Film war der einzige DDR-Film mit zentral schwuler Thematik.

Coming Out konnte dank des Einsatzes von Heiner Carow entstehen, der sich in der DEFA sieben Jahre lang um die Durchsetzung des Projekts bemühte.

Der Film wurde am 9. November 1989 im Ostberliner Kino International uraufgeführt; wegen des großen Besucheransturms in einer Doppelvorstellung. Unmittelbar nach den beiden Vorführungen um 19:30 Uhr und 22:00 Uhr wurde das Premierenpublikum Zeuge des Mauerfalls. Die Premierenfeier fand in der Berliner Gaststätte Zum Burgfrieden statt, einem der Drehorte und gelegen in unmittelbarer Nähe der Bornholmer Straße, wo an diesem Abend ein erster Grenzübergang für die Ostberliner geöffnet wurde.

Im Film sind Ostberliner Skinheads zu sehen, die in der S-Bahn ausländerfeindlich agieren. Die Existenz von Skinheads in der DDR oder Ost-Berlin wurde offiziell immer geleugnet.


Drehorte:

Die Eingangssequenz des Films zeigt eine rasante Fahrt durch Prenzlauer Berg (u. a. Kollwitzplatz), Berlin-Mitte (Alexanderplatz) und Friedrichshain. Einige Szenen des Films wurden an tatsächlichen Treffpunkten von Schwulen in der DDR gedreht, dem Märchenbrunnen im Friedrichshain oder in der seit Januar 2000 nicht mehr existierenden Bar Zum Burgfrieden (Wichertstraße 69) sowie in der seit Juni 2013 geschlossenen Schoppenstube (Schönhauser Allee 44) in Prenzlauer Berg.

Charlotte von Mahlsdorf hat eine kleine Nebenrolle. Das Schulgebäude des Films ist das heutige Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, ein historistisches Gebäude in Pankow mit beeindruckenden Treppenhäusern und Fluren. Die Mitglieder der Schulleitung des Films wurden zum Teil von den damaligen Lehrern der Schule gespielt. Die Wahl dieser Schule war nicht ohne Pikanterie, da etwa zeitgleich zu den Dreharbeiten in der tatsächlichen Schule Schüler nach öffentlicher Kritik an den Militärparaden der NVA relegiert wurden (1988). Die Wohnungsszenen wurden in der Privatwohnung der Familie Lothar Bisky gedreht. Dieser war damals Rektor der Filmhochschule Babelsberg.


Kritiken:

„Wäre das Thema selbst in einer liberalen Gesellschaft schon brisant genug, wird die Dramatik in einem Staat wie der DDR überdeutlich. Die souveräne Inszenierung mit ruhiger Kameraführung, der gefühlvolle Soundtrack und vor allem die beeindruckende Besetzung lassen den Zuschauer die tragische Lage des Lehrers buchstäblich mitfühlen. Selbst die erotischen Szenen sind nicht voyeuristisch …“ new-video.de


Auszeichnungen:

Internationale Filmfestspiele Berlin 1990

Silberner Bär in der Kategorie Besondere künstlerische Leistung für Heiner Carow

Teddy Award in der Kategorie Bester Spielfilm
Goldenen Bären-Nominierung

Nationales Spielfilm-Festival der DDR in Karl-Marx-Stadt 1990

Nationaler Filmpreis in der Kategorie Beste Regie für Heiner Carow

Nationaler Filmpreis in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller für Matthias Freihof
Weitere Preise


Soundtrack:

Ein Soundtrack für Coming Out wurde nicht veröffentlicht und der Abspann enthält keinen Hinweis auf die Titel und Interpreten verwendeter Musikstücke. Der Soundtrack kann also nur durch genaues Hinhören rekonstruiert werden.

Silly – Schlohweißer Tag
Frank Schöbel – Wie ein Stern
Karsten Troyke – Meine Mutter ruft mich nicht
Frank Schöbel – Gold in deinen Augen
City – Unter der Haut
Babylon – Dynamit
Chris Doerk – Kariert


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert