96 Hours – Taken 3 (Tak3n) (2014) – [EXTENDED] – [UNCUT]

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Bryan Mills (Liam Neeson) hat ein Problem. Eigentlich hatte seine Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) ihm per SMS mitgeteilt, dass sie bei ihm vorbeischauen wollte, doch als Bryan vom Bäcker kommt, liegt Lenore tot auf seinem Bett. Eigentlich schon schlimm genug, sind nur wenige Sekunden später Polizisten vor Ort, doch Bryan kann zunächst fliehen. Klar, dass die Polizei von Los Angeles unter Leitung von Inspector Dotzler (Forest Whitaker) in Mills den Hauptverdächtigen in dem Mordfall sieht.

 

UNIVERSUM FILM

Liam Neeson kehrt zurück als ehemaliger Top-Agent Bryan Mills. Dessen Leben bricht völlig auseinander, als er fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt wird, dessen Opfer ihm sehr nahe stand. Während er von einem hartnäckigen Polizeiinspektor (Forest Whitaker) verfolgt wird, setzt Mills seine ganz besonderen Fähigkeiten ein, um den wahren Killer zu finden und ihn zur Rechenschaft zu ziehen. (Universum Homepage)

 

OFDB

Bryan Mills (Liam Neeson) hat ein Problem. Eigentlich hatte seine Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) ihm per SMS mitgeteilt, dass sie bei ihm vorbeischauen wollte, doch als Bryan vom Bäcker kommt, liegt Lenore tot auf seinem Bett. Eigentlich schon schlimm genug, sind nur wenige Sekunden später Polizisten vor Ort, doch Bryan kann zunächst fliehen. Klar, dass die Polizei von Los Angeles unter Leitung von Inspector Dotzler (Forest Whitaker) in Mills den Hauptverdächtigen in dem Mordfall sieht.

Für den Mann mit den gewissen Fähigkeiten ist klar: Er muss den oder die Mörder ausfindig machen, seine Tochter Kim (Maggie Grace) beschützen und seine Unschuld beweisen. Alles andere ist zweitrangig…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

96 Hours – Taken 3 (Originaltitel: Taken 3; als Leetspeak: Tak3n) ist ein Film des Regisseurs Olivier Megaton aus dem Jahr 2014 mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Der Film führt die 2008 und 2012 veröffentlichten Actionfilme 96 Hours und 96 Hours – Taken 2 fort.


Handlung:

Zu Beginn des Filmes wird ein Buchhalter entführt und von dem Gangster Malankov gezwungen einen Safe in einem Büro zu öffnen. Der Safe ist jedoch leer und Malankov lässt den Buchhalter erschießen. Dieses Büro gehört Stuart St. John, welchen Malankov anruft und den toten Buchhalter als Kollateralschaden zurücklasst.

Bryan Mills überrascht seine Tochter Kim mit einem vorzeitigen Geburtstagsgeschenk. Kim ist jedoch ungewollt schwanger und verheimlicht diese Neuigkeit vor ihrem Vater und Freund. Auch über das Geschenk ist sie ein wenig ratlos, welches Bryan wieder mitnimmt. Am Abend besucht Lenore Bryans Appartement und erzählt ihm von ihren Eheproblemen mit Stuart St. John. Beide haben noch Gefühle zueinander, beschließen es aber mit einer normalen Freundschaft weiterzuführen. Bryan bietet Lenore an, dass sie in seine Wohnung kann, falls es ihr schlecht gehen würde und überlässt ihr seinen Zweitschlüssel.

Am nächsten Tag trifft sich Kim mit ihren Vater und will ihm von der Schwangerschaft erzählen, jedoch kann sie ihm die Mitteilung nicht beichten. Am darauffolgenden Abend kommt Stuart zu Bryans Appartement und erklärt ihm, dass Bryan von Lenore Abstand halten solle. Lenore schickt am Morgen darauf eine SMS an Bryan, weil sie ihn sehen möchte. Als Bryan mit warmen Bagels in seine Wohnung zurückkommt, findet er ein bluttriefendes Messer im Flur und Lenore mit aufgeschlitzter Kehle auf seinem Bett. Bryan ist fassungslos. Kurz darauf erscheinen zwei Polizisten und fordern ihn auf, seine Hände nach oben zu nehmen. Bryan überwältigt die Polizisten und flieht aus seiner Wohnung. Sofort erscheint eine weitere Polizeitruppe, welche Bryan nach einer langen Flucht und einem Sprung in die Kanalisation abhängen kann. Später ruft Bryan Kim an und erzählt ihr von Lenores Tod. Auch Sam wird von Bryan kontaktiert und gefragt, ob ein altes Versteck noch aktiv sei. Bryan taucht vorerst dort unter.

Inzwischen hat Inspektor Franck Dotzler den Mordfall an Lenore St. John übernommen und untersucht Bryans Umfeld und Vergangenheit, findet aber nichts Brauchbares und kein klares Motiv.

Bryan dringt derweil in das Leichenschauhaus ein und besorgt sich einige Haare von Lenore. Danach holt er sich die GPS-Daten aus Lenores Auto, welches im Polizeiparkhaus steht. Die Zivilbeamten Garcia und Smith suchen derweil nach Bryan und befinden sich auch im Parkhaus. Bryan kann unbemerkt entkommen und aus den GPS-Daten herauslesen, dass sich Lenore kurz vor ihrem Tod auf einer Tankstelle etwas außerhalb von Los Angeles befand. Bei der Tankstelle angekommen gibt sich Bryan als ein Detektiv des LAPD aus, um Zugang zu den Überwachungskameras zu erhalten. Er sieht, dass Lenore von unbekannten Männern entführt wurde, die ein Sterntattoo haben. Die Polizisten Garcia und Smith befinden sich auch in der Tankstelle, da auch sie die GPS-Daten ausgelesen haben. Sie entdecken Bryan und dieser lässt sich festnehmen. Dotzler hat inzwischen erkannt, welche Fähigkeiten Bryan hat und warnt den Konvoi, in dem sich der verhaftete Bryan befindet. Die Polizisten lehnen die Warnung ab, sehen sich jedoch eines Besseren belehrt, als Bryan, der sich zwischenzeitlich von seinen Fesseln befreit hat, das Polizeiauto unter seine Kontrolle bringt und damit fliehen will. Er richtet eine Massenkarambolage auf dem Highway an und flieht. Kurz darauf liest Bryan noch den SMS-Verkehr aus seinem Handy und das von Lenore auf dem Polizeicomputer aus. Danach entdecken ihn weitere Polizeiwagen und Bryan fährt in ein Parkhaus. Er fährt mit seinem gestohlenen Polizeiwagen rückwärts in einen Aufzugsschacht hinein und überlebt den Sturz, obwohl der Wagen und der ganze Schacht explodiert. Kurze Zeit später meldet sich Bryan bei Inspektor Dotzler und bittet ihn um zwei Tage, damit er seine Unschuld beweisen könne, Dotzler lehnt jedoch weitere Verhandlungen ab, da er nach dem Gesetz verpflichtet sei, Bryan zu verhaften.

Bryan übergibt die Daten an Sam, der sie auslesen soll. Außerdem bittet Bryan um seine verdeckte Teilnahme bei Lenores Beerdigung. Dort kann Sam Kim erklären, dass er nichts mit Lenores Tod zu tun hat, welches sie auch glaubt. Kim wird weiterhin durch das FBI bewacht. In einem kleinen Lebensmittelladen besorgt sie sich einen Trinkjoghurt, an dem ein Zettel von Bryan angebracht ist, welcher sie dazu verleitet den Drink im Laden zu trinken. Später am Campus wird Kim schlecht und sie begibt sich auf eine Toilette, in der sich auch Bryan befindet. Der Polizist Garcia folgt Kim bis zur Toilette und will durch eine versteckte Wanze herausfinden, worüber Bryan und Kim sich unterhalten. Bryan findet die Wanze und stört sie so, dass niemand die beiden abhören kann. Kim erzählt Bryan von ihrer Schwangerschaft und dass Stuart von Bodyguards bewacht wird. Inspektor Dotzler trifft ebenfalls mit einer Polizeieinheit ein um Bryan festzunehmen, doch Bryan kann durch eine Ablenkung entkommen. Kim wird von Dotzler wegen Behinderung der Justiz zur Rede gestellt, anschließend aber wieder freigelassen.

Bryan verfolgt derweil Stuarts Konvoi, welcher Los Angeles verlässt. Jedoch drängt ein weiterer Wagen Bryans Wagen von der Straße ab und dieser stürzt eine Klippe hinunter und explodiert. Bryan überlebt den Unfall und findet die Verantwortlichen an einer Trinkhalle, greift diese an und tötet alle Männer. Dabei fällt das Tattoo bei den Männern auf und Bryan erkennt, dass Stuart mit den Männern zu tun hat. Durch den Wagen der getöteten Männer kann Bryan in Stuarts zweites Haus eindringen und ihn verschleppen. Mithilfe Waterboardings gibt Stuart zu, dass er Geschäfte mit dem ehemaligen Soldaten und Gangster Oleg Malankov hatte, ihn Stuart jedoch das letzte Mal nicht bezahlen konnte. Bryan erkennt, dass Kim in Gefahr ist und lässt sie von Sam, Bernie und Casey aus Lenores und Stuarts Haus holen.

Stuart lässt sich darauf ein, Malankov zu kontaktieren, damit Bryan ihn töten kann. Mit der Hilfe von Sam und Kim dringen Stuart und Bryan in Malankovs Parkhaus ein und können die Sicherheitsleute überlisten. Stuart wird von Bryan wieder zu Sam und Kim geschickt. Derweil tötet Bryan alle Männer in Malankovs Appartement und kann Malankov während eines Zweikampfs tödlich verletzen. Sterbend erklärt Malankov, dass die beiden von derselben Person getäuscht wurden. Stuart schießt Sam nieder und flieht mit Kim zum Santa Monica Airport, damit er mit seinem Privatjet und einer Lebensversicherung von Lenore, die zwölf Millionen Dollar beträgt, das Land verlassen kann. Bryan verfolgt die beiden mit Malankovs Porsche zum Flughafen. Währenddessen wird Inspektor Dotzler über die Lebensversicherung informiert und kontaktiert Bryan. Dieser will Kim ohne seine Hilfe retten. Als Stuart mit seinem Jet abheben will, kann Bryan den Startvorgang verhindern. Nach einer kurzen Auseinandersetzung kann Bryan Stuart außer Gefecht setzen und Kim befreien. Er schlägt Stuart nieder und lässt ihn von der Polizei verhaften.

Nach einem kurzen Gespräch mit Inspektor Dotzler wird Bryan wieder freigelassen. Er unterhält sich anschließend mit Kim und Jimy am Strand über ihre Zukunft mit Kims Kind. Kim und Jimy wollen das Baby, falls es ein Mädchen wird, Lenore nennen. Bryan sagt den beiden seine volle Unterstützung zu.


Hintergrund:

Nachdem 96 Hours – Taken 2 in die Kinos kam, erklärte Liam Neeson, dass eine Fortsetzung unmöglich sei. 20th Century Fox beauftragte die beiden Autoren Luc Besson und Robert Mark Kamen, nach einem erfolgreichen Einspielergebnis, eine weitere Fortsetzung zu schreiben. Die Geschichte sollte in eine andere Richtung gehen. 2014 wurde bekannt, dass Liam Neeson, Maggie Grace, Famke Janssen, wieder ihre Rollen annehmen würden. Auch das Regieangebot stand noch aus, dennoch übernahm Olivier Megaton ein weiteres Mal Regie. Leland Orser, Jon Gries und David Warshofsky übernahmen wieder ihre Rollen als Bryans Freunde. Forest Whitaker wurde als Inspektor Franck Dotzler besetzt, Jonny Weston als Kims Freund und Sam Spruell als den Bösewicht Malankov.

Die Dreharbeiten begannen im März 2014 in Los Angeles und Atlanta.

Die Kosten beliefen sich auf 48 Millionen US-Dollar und spielten bis heute (Stand: Januar 2015) 208 Millionen US-Dollar ein.


Soundtrack:

Erneut übernahm Nathaniel Méchaly die Komposition zum Soundtrack des Filmes, welcher eine Gesamtlänge von 1:08:50 enthält und am 5. Januar 2015 von EuropaCorp veröffentlicht wurde.


Kritiken:

„Bei dem erst im fortgeschrittenen Stadium seiner Karriere zum Actionstar aufgestiegenen Liam Neeson („Non-Stop“, „Unknown Identity“) zeigen sich indes Abnutzungserscheinungen. […] Man soll bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist. Diesen Moment haben die Macher der „96 Hours“-Reihe deutlich verpasst – doch nach dem lauen Aufguss „Taken 3“ sollte wirklich alles vorbei sein (obwohl das Ende noch ein Hintertürchen offen stehen lässt).“ Carsten Baumgardt auf filmstarts.de

„Das Methodische, das die Figur Bryan Mills berechnend und gleichzeitig unberechenbar macht – was eigentlich auch viel besser zum Stil Neesons passt – wird zwar nicht völlig aufgegeben, aber kommt entschieden zu kurz. […] Besonders Fans des ersten Teils werden zu ihrer Enttäuschung spüren, wie der „Taken“-Reihe dabei die Puste ausgeht.“ Frank Kaltofen auf Moviemaze.de

„Der dritte Teil ist somit im Gesamtergebnis eine ziemlich dürftige und unterm Strich einfach ungemein langweilige Angelegenheit, die trotz prominenter Besetzung wie ein vollkommen beliebiger, lieblos abgefilmter B-Film von der Stange daherkommt. […] Ein weiterer Teil ist dem Publikum und der Karriere aller Beteiligten definitiv nicht zuzumuten.“ André Becker auf Manifest – Das Filmmagazin

„“Taken 3″ hat den explosiven Treibstoff des Franchise aussickern lassen, lässt jegliche Ambivalenz im Drehbuch missen, erhebt Mills endgültig zum untadeligen und eindeutigen Helden […]. Bei aller erzählerischen Aufgeräumtheit verliert sich der Film jedoch auf der visuellen Ebene, durchaus in Kontinuität zu ähnlichen Tendenzen in „Taken 2“, in pures Chaos.“ David Leuenberger auf unique-online.de

 


 

4 Kommentare

  • Liam Neeson hat sich auf seine alten Tage als gefragter Action-Schauspieler etabliert. Wesentlich dazu beigetragen hatte 2008 seine beinharte Performance als Ex-Agent Bryan Mills in „96 Hours“. Im letzten Teil der Trilogie wird diesmal er selbst zum Gejagten – gehetzt wirkt dabei aber vor allem das Drehbuch.

    Vor fast sieben Jahren verfolgte Liam Neeson als Bryan Mills die Entführer seiner Tochter Kim (Maggie Grace) quer durch ein düsteres Paris – 96 Hours (Originaltitel „Taken“) wurde damals zum Überraschungs-Hit. So sehr, dass man sich dazu entschied, Neeson ein zweites Mal in die Spur zu schicken, um in Istanbul seine Ex-Frau zu befreien: 96 Hours – Taken 2 wurde – zumindest was die Einnahmen betrifft – ein noch größerer Erfolg als der erste Teil; qualitativ waren allerdings schon deutliche Einbußen sichtbar.

    Noch im September 2012 hatte Liam Neeson die Chancen für einen dritten Teil als gering bezeichnet. Vielleicht wäre es für alle besser gewesen, der Ire hätte damit Recht behalten. Denn 96 Hours – Taken 3 ist ein Beispiel dafür, dass Fortsetzungen manchmal nur etwas verkümmern, das ursprünglich mal großartiges Kino war.

    Dabei ist die Prämisse des Films, hat man die vorherigen beiden Teile im Hinterkopf, ganz brauchbar: Noch immer hält Familienmensch Bryan Mills regen Kontakt zu seiner Tochter Kim, die nun gemeinsam mit seiner Ex-Frau Lenore bei deren neuem Mann lebt. Dass seine „Kleine“ nun aufs College geht, hält Daddy Mills auch nicht davon ab, sie zum Geburtstag mit einem gigantischen Plüschtier zu „überraschen“. Eigentlich alles wie immer also, bis Mills feststellen muss, dass eine ihm nahe stehende Person ermordet wurde und man versucht, ihm den Mord in die Schuhe zu schieben. So muss er sich einerseits der Gesetzeshüter um den ermittelnden Inspektor Dotzler (Forest Whitaker) erwehren, andererseits seine Fähigkeiten und Kontakte nutzen, um die wirklichen Übeltäter zu finden und seine Unschuld zu beweisen.

    Ganz neu ist diese „fälschlich Beschuldigter muss vor dem Gesetz fliehen und die Bösen finden“-Idee natürlich nicht. Sie hätte der Filmreihe aber durchaus einen guten anderen Dreh geben können, wäre die Umsetzung nicht derartig unausgegoren: Mit hektisch geschnittenen 08/15-Verfolgungsjagden und ebensolchen Kampfszenen verirrt sich 96 Hours – Taken 3 in Richtung Action-Stangenware. Das Methodische, das die Figur Bryan Mills berechnend und gleichzeitig unberechenbar macht – was eigentlich auch viel besser zum Stil Neesons passt – wird zwar nicht völlig aufgegeben, aber kommt entschieden zu kurz. Apropos Neeson, es sei ausdrücklich betont: Der Film krankt ganz sicher nicht an mangelnder Performance des Hauptdarstellers, denn der 62-Jährige liefert eine wie gewohnt großartige Leistung ab. Auch Maggie Grace (Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht) kann als Tochter Kim auf voller Linie überzeugen. Forest Whitaker gibt zudem den scharfsinnigen, aber gutherzigen Ermittler Dotzler mit Authentizität und sichtlich Spaß an der Rolle.

    Schade also, dass all das Talent und die eigentlich spannende Ausgangssituation so in das Korsett zeitgenössischer Actionfilme gepresst werden. Besonders Fans des ersten Teils werden zu ihrer Enttäuschung spüren, wie der „Taken“-Reihe dabei die Puste ausgeht.

  • Ein Abgesang

    Superhelden heißen so, weil sie besondere Fähigkeiten haben, mit deren Hilfe sie in der Lage sind, Herausforderungen zu bestehen, die für normal Sterbliche unmöglich wären. Ex-CIA-Agent und Familienvater Bryan Mills (Liam Neeson) ist so ein Superheld. Bereits zweimal hat er mit seinen nahezu überirdischen Fähigkeiten des erfahrenen Agenten seine Familie aus den Fängen fieser Verbrecher befreit. Doch diesmal scheitert er und das nicht nur, weil er nicht verhindern kann, dass seine (inzwischen Ex-)Frau Lenore (Famke Janssen) umgebracht wird – der ganze Film 96 Hours – Taken 3 ist ein Paradebeispiel des Misslingens und gerade darin wieder groß.

    In anderen Filmen musste Mills seine Familie retten, jetzt geht es ihm selber an den Kragen, denn er steht unter Mordverdacht. Gejagt von dem findigen Polizeiinspektor Franck Dotzler (Forest Whitaker) versucht der Ex-Agent herauszufinden, wer seine Ex-Frau wirklich auf dem Gewissen hat. Nebenbei will er seine Tochter Kim (Maggie Grace) so gut es geht (es geht nicht so gut) aus allem heraushalten. Auf den ersten Blick ganz Held, prügelt und ballert sich Mills durch die Geschichte, stellt viele schlaue Sachen an (dazu gleich mehr) und kommt schließlich den wahren Hintergründen der Tat auf die Spur. Doch auch wenn 96 Hours – Taken 3, dessen Titel schon gescheitert ist, vordergründig die Geschichte eines souveränen Helden erzählt, der zum Schluss scheinbar alle Herausforderungen gemeistert hat, ist die Gelingensmär doch in Wirklichkeit die Geschichte einer absoluten Niederlage. Das fängt gleich damit an, dass Mills nicht verhindern kann, dass Lenore stirbt. Dies ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Zum einen, weil ihr Tod für die Figuren emotional überhaupt gar keine Rolle spielt, zum anderen, weil es den Machern des Films gar nicht bewusst scheint, welche potenziell fantastische Figur sie hier opfern.

    Noch nicht einmal die Aufklärung des Verbrechens, Rache inklusive, gelingt so gut, wie uns der Film glauben machen will. Seine Hiebe treffen stets die Falschen; und abgesehen davon, dass Folter grundsätzlich die schmerzgewordene Manifestation des Versagens ist, kann ihm auch das Waterboarding nicht die dringend benötigte Information verschaffen. Zum Schluss, das auf den ersten Blick wie ein Happy End aussehen mag, sind nur die Minimalziele erreicht beziehungsweise ist nur Schadensbegrenzung betrieben. Doch das Böse siegt immer. Es gönnt dem Papi seinen Moment, das kurze Aufatmen nach dem Etappensieg, weil es weiß, dass das Spiel nach dem Abspann weitergeht. Das ist alles sehr traurig. Aber wenigstens gibt es auch manchmal was zu lachen, zum Beispiel als Mills frei nach der Methode „von hinten durch die Brust ins Auge“ versucht, seiner Tochter eine Botschaft zu übermitteln. Das tut er, indem er ihr durch einen Freund die Botschaft überbringen lässt, sie möge sich doch bitte so berechenbar wie immer verhalten, was sie befolgt und es ihm ermöglicht, vorauszusehen, dass sie sich, wie jeden Morgen, in einem bestimmten Shop einen bestimmten Drink kauft (den zweiten von hinten), den er mit einem Brechmittel gestreckt hat, was sie wiederum einige Zeit später dazu nötigt, ihren College-Kurs zu verlassen und sich schnellstmöglich auf die Schultoilette zu begeben – wo ihr schlauer Daddy schon auf sie wartet.

    Vielleicht sind solche Überlegungen müßig. Die Form folgt der Funktion und die heißt: unterhalten, spannend sein, niemals stillstehen. Dennoch sagt uns das einiges über das deutsche Kinoland, nämlich dass vielen herausfordernden Filmen ein Kinostart verwehrt bleibt, während der x-te Aufguss irgendwelcher Actionsülze wie selbstverständlich flächendeckend startet. Der Markt für toughe Helden, die sich ohne Rücksicht auf Verluste zum Ziel ballern, scheint nach wie vor groß. Doch auch in dieser Hinsicht will 96 Hours – Taken 3 nicht das sein, was er sein sollte. Das inhaltliche Scheitern täte der Mechanik des Actionfilms keinen Abbruch, aber diese funktioniert von sich aus nicht. Regisseur Olivier Megaton, der schon den Vorgänger inszenierte, hat hier zusammen mit Kameramann Eric Kress und den Cuttern Audrey Simonaud und Nicolas Trembasiewicz einige der schlechtesten Action-Szenen überhaupt „hingebastelt“: Zusammenhanglose Fetzen Bild, die wie falsch zusammengeklebtes Daumenkino wirken. Das Gefühl für Bewegung oder gar „Action“ entsteht so gar nicht erst. Das ist schade, denn Liam Neeson ist ein großartiger Schauspieler, der auch in diesem Genre schon gezeigt hat, was er kann. Er könnte der Fels in der Brandung sein, doch da ist nur Ebbe.

    So ist 96 Hours – Taken 3 mit Neesons unverschuldeter Schützenhilfe nicht nur ein Abgesang auf den (Super)Helden und das moderne Actionkino, sondern und vor allem auf sich selbst. Und das womöglich gleich doppelt, denn wahrscheinlich ist der Film nicht einmal absichtlich, sondern komplett aus Versehen gescheitert.

  • Nach dem etwas enttäuschenden, weil vorhersehbaren zweiten Teil der „96 Hours“-Trilogie punktet das (angebliche) Finale mit neuer Story, neuen Schurken und bewährter Action. Dass mit dem ehemaligen Geheimagenten Bryan Mills (Liam Neeson) nicht gut Kirschen essen ist, das mussten schon albanische Mädchenhändler schmerzhaft am eigenen Leib erfahren. Die wollten einst seine Tochter (Maggie Grace) verschachern, was der Einzelkämpfer nicht lustig fand.

    In Teil 3, der letzten Folge der Rächertrilogie, erreicht die Wut des Bürgers Mills ihren Höhepunkt. Als seine Exfrau (Famke Janssen) ermordet wird und der Exagent außerdem noch in Verdacht gerät, der Täter zu sein, setzt er alle seine Fähigkeiten ein, um den Killer ausfindig zu machen und ihn seiner verdienten Strafe zuzuführen – und wie nicht anders zu erwarten, wird das für einige Leute eine endgültige Erfahrung. Es ist die harte Action, die Teil 3 ausmacht, auch wenn sie dosierter daherkommt als in den ersten Episoden – dafür mit spektakulären Autostunts gleichwohl explosiver.

    Inhaltlich eine Mischung aus „Ein Mann sieht rot“ und „Auf der Flucht“, liefert „Taken 3“ mitreißende Unterhaltung mit beeindruckenden Schauwerten. Fast schon bedauerlich, dass es „Taken 4“ nicht mehr geben soll.

    Fazit: Gelungener Abschluss der beinharten Rächertrilogie

  • Zum dritten und letzten Mal zeigt Liam Neeson skrupellosen Killern, dass mit einem amerikanischen Familienvater im Zerstörungsmodus nicht zu spaßen ist.

    Erstmals bleibt das Actionfranchise auf amerikanischem Boden, importiert es die Bedrohung aus dem russischen Gangsterreservoir und setzt den populären Abräumer nicht als Befreier, sondern als Ermittler ein. Auf der Strecke bleiben dabei clever-absurdes Problemlösen mit McGyver-Attitüde, aber auch viele tollwütige Kriminelle und kollidierende Transportmittel, womit der Actionfan erneut auf seine Kosten kommen wird.

    In einem Franchise, dass sich auf familiäre Entführungsfälle fokussiert und bereits Tochter, Ex-Frau wie auch den Familienvater selbst zum Opfer machte, stellt sich die Frage, wer noch verschleppt werden kann, ohne jede Restglaubwürdigkeit zu verlieren. Der Abschluss der Trilogie, wie schon der Vorgänger von Olivier Megaton inszeniert, löst dieses Problem zunächst mit einem Kurswechsel, bringt das dominante Motiv im Plotverlauf aber wieder zurück. Der Prolog zeigt die brutale Strafaktion eines russischen Gangsters, der einem Mann, der seine Schulden bei ihm nicht begleichen kann, eine Leiche im Safe zurücklässt. Für den Zuschauer ist danach klar, dass das Psychopathen-Gen in Osteuropa besonders ausgeprägt ist – und die folgenden harmonischen 15 Minuten mit Freunden und Familie für Bryan Mills nicht von Dauer sein werden. Die Wende kommt mit einem schockierenden Mord, der Mills als Hauptverdächtigen brandmarkt. Somit wird er zum Ermittler, spürt die wahren Täter auf, verfolgt von überforderten Cops, aber auch einem smarten Detective (Forest Whitaker), der Bewunderung für die gejagte Beute entwickelt.

    Mit 62 Jahren zeigen sich Abnutzungserscheinungen beim gereiften Actionhelden Neeson, besonders, wenn er zu Fuß flüchten und sein Double Überstunden machen muss. Im Nahkampf aber steht der Ex-Boxer noch immer seinen Mann, auch wenn der hektische Schnitt hier, wie auch bei einer ausgedehnten Autoverfolgungsjagd, keine Übersicht zulässt, damit die Intensität reduziert. Am Ende findet die Kultsequenz des Vorgängers, in der mit Granaten eine Standortbestimmung vorgenommen wurde, eine irrwitzige, nun aber ganz im Bulldozermodus angelegte Entsprechung – und das Franchise ein potenziell neues Entführungsopfer, wenn es denn erst einmal geboren ist.

    Abschluss der Actiontrilogie um Ex-Agent Bryan Mills, der nun in der amerikanischen Heimat mit einem schockierenden Mord und russischen Killern konfrontiert wird.

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