Kleine wahre Lügen (2010)
Sie sind alle schon mindestens Mitte bis Ende dreißig, haben Kinder und stecken in den unterschiedlichsten Berufen, doch für einen Monat im Sommer trifft sich die Clique immer noch jedes Jahr im Strandhaus von Max (Francois Cluzet) in Südfrankreich, um gemeinsam einen draufzumachen. Doch in diesem Jahr hängt ein Schatten über der geplanten Entspannung: Ludo (Jean Dujardin), Lebemann und Spaßvogel, liegt nach einem schweren Motorradunfall in der Klinik und ringt mit dem Tod. |
„Dass man des Zuschauens trotz der inhaltlichen Makel nicht müde wird, liegt an Canets meist sicherem Gefühl für Timing, für authentische Dialoge mit hohem Wiedererkennungswert und emotionalem Taktgefühl. Sein Hauptaugenmerk gilt dem Herzschmerz der Männer, doch aufkommende Wehleidigkeit wird rechtzeitig mit einem Perspektiven- und Panoramawechsel auf Strand, Meer und sorglosem Verlustieren unterbunden. Mit anderen Worten: Es ist immer was los. Lebhaft wechselt der vielstimmige Freundeschor zwischen Dur und Moll, mit Schlenkern zu boulevardeskem Slapstick.“
„Manchmal bedarf es eines Schocks, um die eigene Maske fallen oder zumindest bröckeln zu lassen. In dem witzigen, charmanten und zugleich todtraurigen Film “Kleine, wahre Lügen” ist es der Unfall Ludos, der das Leben einer ganzen Clique verändert […] Das alles klingt nach vielen Klischees und noch mehr Kitsch, ist aber dank der vielen großartigen Schauspieler, einer nur allzu menschlichen Geschichte und viel charmanten Witzes wunderschön anzusehen. Fünf Millionen Zuschauer in Frankreich dürften dafür ein Beleg sein.“
„Strand, Rotwein und Liebeswirren – Regisseur Guillaume Canets Publikumserfolg über Freundschaft, Liebe und kleine Heimlichkeiten ist trotz einer stolzen, etwas zu lang geratenen Laufzeit von 154 Minuten ein recht kurzweiliges, bittersüßes Vergnügen. Mit seinem hervorragend aufgelegten Ensemble empfiehlt sich die Tragikomödie “Kleine wahre Lügen”, damit trotz kleiner Schwächen, als Sommerfilm par excellence.“