Leiche zum Dessert, Eine (1976)

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Der exzentrische Millionär Lionel Twain lädt die fünf größten lebenden Detektive nebst Begleitung in sein Schloss ein, um zu beweisen, dass er der größte Kriminalist aller Zeiten sei. Er sagt voraus, dass Punkt Mitternacht jemand aus der Runde sterben und keiner in der Lage sein werde, das Verbrechen aufzuklären.


Inhalt:

Der exzentrische Millionär Lionel Twain (Truman Capote) lädt die fünf berühmtesten Detektive der Welt ein, um sie beim Dinner für die Summe von einer Million Dollar zu einem Wettstreit herauszufordern. Mit dabei sind Dick Charleston (David Niven) samt Frau Dora (Maggie Smith), Milo Perrier (James Coco) mit Chauffeur, Sidney Wang (Peter Sellers) incl. Sohn, Miss Jessica Marbles (Elsa Lancaster) und ihre greise Begleiterin und nicht zuletzt Sam Diamond (Peter Falk) und seine Sekretärin Tess Skeffinton (Eileen Brennan). Empfangen von dem blinden Butler Bensonmum (Alec Guiness) und nicht bekocht von einem taubstummen Küchenmädchen müssen sich die Gäste in einem verrückten Haus voller Fallen, Tricks und versenkbarer Räume zurechtfinden. Punkt Mitternacht gibt es plötzlich die angekündigte Leiche, Startschuß zu einer ganz besonders verrückten Mörderjagd…


Eine Leiche zum Dessert ist eine US-amerikanische Filmparodie aus dem Jahr 1976 mit Starbesetzung, die fünf berühmte Kriminalromanhelden und das sie umgebende Genre persifliert.

Der exzentrische Millionär Lionel Twain lädt die fünf größten lebenden Detektive nebst Begleitung in sein Schloss ein, um zu beweisen, dass er der größte Kriminalist aller Zeiten sei. Er sagt voraus, dass Punkt Mitternacht jemand aus der Runde sterben und keiner in der Lage sein werde, das Verbrechen aufzuklären. Jeder ist sich schon im Vorfeld sicher, dass nur Twain der Täter sein kann, da er den Zeitpunkt und die Todesursache (zwölf Stiche mit einem Fleischermesser) genau voraussagt. Zunächst jedoch wird gegessen, was durch die wenig konstruktive Zusammenarbeit des blinden Butlers Jamesir Bensonmum mit der taubstummen Köchin Yetta zu einem eher ungewöhnlichen Ereignis wird.

Alle sind überrascht, als es Punkt Mitternacht ausgerechnet Twain ist, der ermordet wird. Der Täter kann sich logischerweise nur noch unter den Detektiven und deren Begleitung befinden, die alle ein Motiv haben, wie sich im Laufe der von überraschenden und skurrilen Ereignissen begleiteten Erkundung des Hauses herausstellt.

Schließlich kommen die Gäste zur Ruhe, wobei jeder mit seinem Begleiter beinahe einem heimtückischen Mordversuch zum Opfer fällt. Alle treffen sich schließlich in Twains Arbeitszimmer, wo jeder seine ganz eigene Theorie über die wahre Identität des Mörders zum Besten gibt – nur um am Ende festzustellen, dass Twain sich tot stellte und jetzt damit droht, der Welt das Versagen der Detektive preiszugeben. Während die Gäste frustriert abreisen, zündet Twain sich eine Zigarette an und entpuppt sich nach Ablegen einer weiteren Maske als Yetta, die vermeintlich taubstumme Köchin.


Hintergrund:

Eine Leiche zum Dessert avancierte zum Kultfilm, teils wegen der Starbesetzung mit Alec Guinness, Peter Falk, Peter Sellers, David Niven und Maggie Smith, aber auch wegen des skurrilen Humors. Drehbuchautor Neil Simon wollte eine Parodie auf sämtliche bekannten Kriminalromanhelden schaffen und ihre Eigenheiten und Macken zum Motiv des Films machen. Gegen Ende des Films taucht die folgende Dialogzeile auf, die Simons Gründe darstellt, die Geschichte zu entwerfen:
Ihr Kriminalhelden seid so lange so clever gewesen, dass ihr euch inzwischen wie Götter vorkommt. Mit der billigsten Effekthascherei führt ihr eure Leser an der Nase herum. Ihr quält sie mit aus den Fingern gesogenen Schlüssen, die keinen Sinn ergeben. Noch auf den fünf letzten Seiten führt ihr Charaktere ein, die im ganzen Buch mit keinem Federstrich erwähnt werden. Informationen werden zurückgehalten, damit ja keiner errät, wer der Täter ist.

Der Film macht sich all dies zu eigen; der Zuschauer sucht vergebens nach einem Sinn im Verlauf der Handlung und vor allem in dem absichtlich völlig verwirrenden Ende.

Der bedeutende Schriftsteller Truman Capote, der als Lionel Twain den Antagonisten der Detektive spielt, hatte dagegen mit Kaltblütig 1966 einen Tatsachenroman zum Thema Mord verfasst, der ohne diese Tricks auskam und damit das Genre von Grund auf revolutionierte: Mit Recht darf Lionel Twain sich am Ende des Films daher den größten aller Kriminalisten nennen.

Der besondere Humor des Filmes liegt auch im Zusammentreffen der zum Teil skurrilen Charaktere. So müssen der blinde Butler und die taubstumme Köchin zusammenarbeiten; Inspektor Sidney Wang verwirrt seine Kollegen und den Zuschauer durch seine Wortverdrehungen und mangelhaften Grammatikkenntnisse, sodass er sich die Frage einhandelt, wie ein so genialer Detektiv den bestimmten Artikel nicht korrekt verwenden kann.


Kritiken:

„Intelligent ausgearbeitete und überraschend pointierte Kriminalkomödie.“ Lexikon des Internationalen Films

„Diese originelle Parodie bietet dem Kenner eine ganze Menge Seitenhiebe auf die klassische Krimi-Literatur. Autor Neil Simon treibt das Spiel mit der Logik so weit, dass am Ende jeder rationale Erklärungsansatz scheitern muss. Damit macht er sich heftig über minderwertige Krimis lustig, die ihre Lösungen auch am Ende mit faulen Tricks und blödsinnigen Zufällen aus dem Hut zaubern. Wer diesen Film also „verstehen“ will, sitzt im falschen Boot. Die anderen aber werden sich köstlich amüsieren.“ Prisma Online


Quelle: Wikipedia

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