Behandlung, Die (De behandeling) (2014) – [UNCUT]

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[imdblive:rating] / 10

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Inspektor Nick Cafmeyer (Geert Van Rampelberg) ist ein Meister seines Fachs und zudem attraktiv, smart und intelligent. Doch ein Fall verfolgt den Polizisten seit Kindestagen: das nie aufgeklärte Verschwinden seines jüngeren Bruders Björn (Sten Van Gestel). In Ivan Plettinckx (Johan van Assche), einem bekannten Triebtäter, hatte man damals schnell einen Verdächtigen gefunden…

 

AL!VE AG

Ein schockierendes Verbrechen stellt Inspektor Cafmeyer und seine Kollegen vor ein Rätsel: Die brutale Entführung einer Familie und der barbarische Tod ihres Sohnes zeigen Verbindungen zu früheren Fällen. Schon bald macht in der Gegend das Wort von einem unheimlichen „Troll“ die Runde, der kleine Kinder töten soll. Die Ermittlungen bringen Cafmeyer – selbst traumatisiert durch ein lange zurückliegendes, persönliches Schicksal – an seine emotionalen Grenzen. Doch der Albtraum hat gerade erst begonnen … (Al!ve AG)

 

FILMSTARTS

Inspektor Nick Cafmeyer (Geert Van Rampelberg) ist ein Meister seines Fachs und zudem attraktiv, smart und intelligent. Doch ein Fall verfolgt den Polizisten seit Kindestagen: das nie aufgeklärte Verschwinden seines jüngeren Bruders Björn (Sten Van Gestel). In Ivan Plettinckx (Johan van Assche), einem bekannten Triebtäter, hatte man damals schnell einen Verdächtigen gefunden. Doch aus Mangel an Beweisen musste die Polizei ihn damals laufen lassen. Auch Jahre später bereitet es Plettinckx ein unheimliches Vergnügen, Nick zu belästigen und mit den Geistern seiner Vergangenheit zu konfrontieren. Nachdem ein neuerlicher Fall aufgedeckt wird, der einen vermissten Neunjährigen betrifft, setzt der Ermittler alle Hebel in Bewegung, um den Täter diesmal ein für alle Mal hinter Schloss und Riegel zu befördern. Es entbrennt eine regelrechte Hetzjagd…

 


 

2 Kommentare

  • Warnung: Extrem verstörend!

    Die Behandlung ist ein extrem düsterer, nur schwer verdaulicher Film. Darum die Warnung gleich vorweg: Dies ist nichts für Zartbesaitete. Im Gegenzug sind nicht Gorehounds und Splatter-Aficionados gemeint, denn dieser Film tritt dorthin, wo es wirklich weh tut. Er zeigt Bilder – und lässt Bilder im Kopf entstehen –, die man nicht mehr so schnell abschütteln kann.

    Ein Junge ist verschwunden, die Polizei sucht fieberhaft nach ihm. Besonders Nick kann und will nicht aufgeben. Seit sein kleiner Bruder vor 25 Jahren verschwand, nagt das an ihm – und das umso mehr, da der Hauptverdächtige Ivan Plettinckx nie überführt werden konnte. Der macht sich mittlerweile einen Spaß daraus, Nick mit Andeutungen zu quälen. Nun muss Nick aber seinen Fokus auf den neuen Fall richten. Schon bald geht es nicht mehr nur um Missbrauch und Vergewaltigung, sondern auch um Mord. Je stärker sich Nick auf diesen Fall konzentriert, desto mehr arbeitet er auch auf eigene Faust und folgt der Spur des Täters, den alle nur den Troll nennen.

    Will man einen Film wie Die Behandlung in Kontext setzen, dann müsste man konstatieren, dass Thriller wie Sieben das reinste Kasperletheater dagegen sind. Diese belgische Produktion setzt auf den tristen, realistischen Look und nutzt ihn, um abseits üblicher Konventionen eine Geschichte zu erzählen, wie sie traumatischer kaum sein könnte. Die titelgebende Behandlung und der mit ihr einhergehende Twist sind nur schwer verkraftbar. So mancher mag sich nach Sichtung vielleicht wünschen, diesen Film ausgelassen zu haben. Denn im Programm des Fantasy Film Fests ragt er heraus, und das nicht nur, weil er nicht der Phantastik zuzurechnen ist, sondern weil er mit seiner brutal-rohen Inszenierung ein Thema anschneidet, mit dem sich eben kein leichtes Unterhaltungskino machen lässt.

    Die Narrative ist über mehr als zwei Stunden hinweg packend. Überraschende Wendungen, aber auch komplexe Figurenzeichnung halten das Interesse durchgehend hoch. Zurückhaltend in der Inszenierung dringt das Skript tief in die Psyche der Hauptfigur vor, ein Polizist, wie er traumatisierter kaum sein könnte. Dieses Gefühl vermittelt Regisseur Hans Herbots auch dem Zuschauer. Die Autopsie des Opfers, die Videos, die sich Nick ansehen muss, die schmerzliche Erkenntnis, welch wirrer Geist hier wirkt, das alles ist nur schwer erträglich. Bis hin zu dem bösartigen Schlussbild, das ein letztes Mal vorführt, wozu Menschen fähig sein können. Die Behandlung ist ein Film, den man nicht einfach abschütteln kann.

  • Wo ein Buchbestseller, da auch ein Film – dass bei einem erfolgreichen Roman versucht wird, auch bei den weniger leseaffinen Menschen Kasse zu machen, ist verständlich, gerade im Thrillergenre greifen amerikanische wie auch europäische Filmstudios gerne mal auf bewährte literarische Vorlagen zurück. Während in den letzten Jahren vor allem skandinavische Autoren wie Stieg Larsson (Verblendung), Lars Kepler (Der Hypnotiseur) oder Jussi Adler-Olsen (Erbarmen) im Mittelpunkt standen, wurde die englische Kollegin Mo Hayder aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen bis heute ignoriert. Umso kurioser, dass die erste Verfilmung weder aus ihrem Heimatland stammt, noch den USA, sondern aus dem thrillertechnisch eher unbekannten Belgien und hierzulande auch erst gar nicht den Weg in die Kinos fand.

    Das dürfte jedoch weniger auf die Qualität zurückzuführen sein, sondern auf das nicht nur für Belgien heikle Thema der Pädophilie. Tatsächlich mutet Die Behandlung dem Zuschauer so einiges zu. Explizit gezeigt wird hier natürlich keins der Verbrechen, Zweifel, was da abseits der Kamera passiert, gibt es jedoch ebenso wenig. Gerade zum Ende hin, wenn die Geschichte eine neue, unfassbar bösartige Richtung einschlägt, werden die Grenzen der eigenen Schmerzfähigkeit stark ausgereizt, bei dem einen oder anderen sicherlich auch überschritten. Lichtblicke? Die gibt es kaum. Nick ist intelligent, attraktiv, sicher auch ein Sympathieträger, emotional jedoch eindeutig angeknackst und nicht immer Herr der Lage. Drum herum tummeln sich größtenteils Figuren, die es aus welchen Gründen auch immer auf die Verliererstraße geführt hat, Verbrecher sind, manchmal auch nur Opfer der Umstände.

    Die Unterscheidung, wer zu welcher Gruppe gehört, ist hier auch nicht immer ganz einfach, der Weg dorthin durchaus spannend. Mit immer neuen falschen Fährten streut Die Behandlung geschickt Sand in die Augen, bis zum Schluss bleibt unklar, was hier eigentlich gespielt wird – teilweise jedoch auch über den Schluss hinaus. Nicht alles wird im Lauf der gut zwei Stunden wirklich erklärt, diverse Fragen bleiben auch nach dem Abspann noch offen. Das ist ebenso ärgerlich wie das nicht immer nachzuvollziehende Verhalten der Charaktere und diverse Gedankensprünge, die einen als Zuschauer etwas vernachlässigt zurücklassen. Thrillerfreunde sind dies jedoch tendenziell gewohnt und sollten sich daher davon auch nicht abhalten lassen. Über die Perfidie des Verbrechens hinaus gibt es zwar nur wenig, was Die Behandlung von vergleichbaren Genrevertretern unterscheidet, kompetent umgesetzt wurde der düstere Stoff von Regisseur Hans Herbots aber zweifelsfrei. So kompetent, dass der ersten Hayder-Verfilmung hoffentlich noch weitere folgen werden.

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