Katakomben (As Above, So Below) (2014) – [UNCUT]

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Die Archäologiestudentin Scarlett Marlowe (Perdita Weeks) leitet eine Gruppe junger Entdecker, die neben ihr aus George (Ben Feldman), Benji (Edwin Hodge), Papillon (François Civil) und Souxie (Marion Lambert) besteht. Die fünf begeben sich auf eine Reise unter das Pflaster von Paris, tief in die Katakomben der französischen Metropole…

 

UNIVERSAL PICTURES

Tief unter den Straßen von Paris winden sich kilometerlange Schluchten, die ewige Ruhestätte zahlloser Seelen. Als sich ein Team von Archäologen aufmacht, um das dunkle Labyrinth zu erforschen, entdecken sie ein grauenvolles Mysterium, das diese Totenstätte eigentlich für immer bewahren sollte. Der Besuch in den Katakomben wird plötzlich zu einem fesselnden Horrortrip.

 

FILMSTARTS

Die Archäologiestudentin Scarlett Marlowe (Perdita Weeks) leitet eine Gruppe junger Entdecker, die neben ihr aus George (Ben Feldman), Benji (Edwin Hodge), Papillon (François Civil) und Souxie (Marion Lambert) besteht. Die fünf begeben sich auf eine Reise unter das Pflaster von Paris, tief in die Katakomben der französischen Metropole. Es gilt, die unterirdischen Gänge, die sich über 300 Kilometer unter der Hauptstadt erstrecken, auszukundschaften und verborgene Kammern zu entdecken. Das Team ahnt allerdings nicht, dass unter den Gebeinen der Toten sehr lebendige, dunkle Kräfte begraben liegen. Das personifizierte Grauen macht schon bald Jagd auf die jungen Forscher, die ihm in den Tiefen der Ruinen hilflos ausgeliefert scheinen. Und dann ist da noch das Grauen, das die Forscher selber mit nach unten gebracht haben: Das Team wird von traumatisierenden Erinnerungen und persönlichen Dämonen heimgesucht….

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

Katakomben (Originaltitel As Above, So Below) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm im Found-Footage-Stil unter der Regie von John Erick Dowdle aus dem Jahr 2014. Die Hauptrollen sind mit Perdita Weeks und Ben Feldman besetzt.

Der Film lief am 29. August 2014 in den Vereinigten Staaten und am 11. September 2014 in den deutschen Kinos an.


Handlung:

Die Archäologie-Professorin Scarlett Marlowe reist nach Frankreich, wo sie den Stein der Weisen zu finden hofft. Sie setzt damit die Arbeit ihres Vaters fort, der sich erhängt hat. Gemeinsam mit einem Expeditionsteam, das aus ihrem Kollegen und ehemaligen Freund George, dem Dokumentarfilmer Benji sowie drei jungen Spezialisten für Katakomben besteht, dringt sie in die Katakomben von Paris vor. Auf der Suche nach einem Massengrab aus der Zeit der Französischen Revolution verirrt sich das Team und stößt auf ein schauriges Geheimnis.


Produktion:

Der überwiegende Teil der Dreharbeiten wurde vor Ort in den echten Katakomben gefilmt, um die klaustrophobische Atmosphäre besser einzufangen und die Hysterie, die unter den jungen Leuten entsteht, nachvollziehbar werden zu lassen.


Kritik:

Für Markus Keuschnigg von DiePresse.com ist der Film unterm Strich einer der besseren Horrorfilme des Jahrs 2014. Das Fazit seiner Kritik las sich wie folgt: „Auch wenn ‚Katakomben‘ im letzten Drittel die zuvor so eindrucksvoll etablierte Unheimlichkeit gegen durchschnittliche Schreckmomente eintauscht, bleibt unterm Strich einer der besseren Horrorfilme dieses Jahres übrig.“

 


 

5 Kommentare

  • Auf der Suche nach dem Stein der Weisen ist Archäologin Scarlett (Perdita Weeks) auf den Spuren ihres Vaters unterwegs. Doch während ihn die Suche um den Verstand brachte und später auch das Leben kostete, ist Scarlett tatsächlich kurz davor, das Rätsel zu lösen. Tief unter den Katakomben von Paris soll er liegen, der Stein, nach dem Alchemisten Jahrhunderte suchten – bis ihn einst Nicolas Flamel gefunden haben soll. Zusammen mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe macht sich Scarlett auf den Weg, den Teil der Katakomben zu erforschen, der eigentlich nicht existieren sollte. Doch die Reise, den diese illustre Abenteuergruppe vor sich hat, bringt sie an ihre Grenzen, denn in den dunklen, geheimnisvollen „Kellern von Paris“ stoßen sie auf etwas Unfassbares…

    Die Handlung von Katakomben klingt auf den ersten Blick spannend und tatsächlich waren wir einen kurzen Augenblick der Meinung, hier könnte uns ein stimmungsvoller Horrorfilm erwarten, der mit einer bisher selten in Filmen thematisierten Umgebung punkten kann. Selbst die Wackelkamera haben wir da bewusst hingenommen, kommt sie doch nicht so stark zum Einsatz, dass wir keiner Szene folgen konnten. Aber die Hoffnung, die zu Beginn auf Katakomben lag, wird schnell im Keim erstickt.

    Die Gründe dafür sind vielfältig, lassen sich aber schnell aufzählen. Da wäre auf jeden Fall das Drehbuch zu nennen, welches mit seiner unkreativen Erzählweise frech im Genre klaut und den Zuschauer jeglicher Überraschung beraubt. Da werden sogar Szenen schamlos recycelt und grandiose Werke wie The Descent – Abgrund des Grauens müssen nicht nur einmal in solchen Momenten den Kopf hinhalten. Natürlich ist gut geklaut besser als schlecht neu erfunden, aber dann muss der Rest stimmen. Tut er leider nicht, denn vor allem wenn die Schauspieler den Mund aufmachen, erfasst einen das kalte Grausen. Uninspirierte und dümmliche Dialoge, die wir in dieser Form schon lange nicht mehr erleben durften. Wer hat nur diese Darsteller gecastet?!

    Getoppt wird das Ganze von einem Storyaufbau, der zwar durchaus spannende Szenen bietet, aber den Zuschauer völlig im Dunkeln lässt, worum es eigentlich geht. Da werden alte Tagebücher nach Lösungen gewälzt, ganz so wie zu besten Indy-Zeiten in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, nur eben nicht spannend. Fast wünschten wir uns, der alte Henry Jones würde um die Ecke kommen und zeigen, wie man das Buch richtig rumhält, dann müsste man die vielen dümmlichen Erklärungen nicht ertragen. Es wäre vorteilhaft gewesen, wenn diese Analysen im Film wenigstens den Zuschauer erleuchten würden, doch spätestens am Ende des Films tappt er genauso im Dunkeln wie zu Beginn. Warum das nun alles unten in Paris geschieht, keine Ahnung.

    Zugute halten müssen wir Katakomben, dass der Film seine Momente hat. Bis zum Ende ist nicht klar, ob und wer den Trip in die Tiefe überlebt. Auch die Optik kann sich sehen lassen und ebenso weiß die Soundkulisse zu gefallen, sorgt sie immer wieder für etwas Nervenkitzel und Atmosphäre. Solange die Schauspieler still sind, bleibt diese auch erhalten. Doch dann wieder kippt der Film allzu oft unfreiwillig ins Komische. So bleibt abschließend zu sagen, dass Katakomben als Horrorfilm gnadenlos durchfällt, doch mit Kumpels und ein paar kühlen Blonden sich der Film zu einem spaßigen Schrotterlebnis entwickeln kann.

  • Wie oben, so unten

    Seitdem das Blair Witch Project im Jahre 1999 den Wackelkamera-Horror erfunden hat, ist dieses Subgenre untoter als die Zombies in George A. Romeros verwackeltem Diary of the Dead, wobei letzterer der bis dato mit Abstand schlechteste Zombie-Film des Altmeisters war. Jetzt nimmt sich das Filmemacher-Brüderpaar John Eric und Drew Dowdle dem Subgenre an. Die Dowles waren bisher vorrangig als die Macher von solider Horror-Kost wie Quarantäne (2008) und Devil (2010) in Erscheinung getreten. Jetzt wackeln sich die beiden US-Amerikaner im Found-Footage-Stil durch die Katakomben von Paris:

    Wie bereits ihr Vater (Roger van Hool), der später Selbstmord beging, widmet auch die junge Archäologin Scarlett (Perdita Weeks) ihr Leben der Suche nach dem legendären Stein der Weisen. Dieser heilige Gral der Alchemie soll unedles Metall in Gold verwandeln und alle Krankheiten und Verletzungen heilen können und zur Unsterblichkeit führen. Unter Einsatz ihres Lebens hat Scarlett im Irak einen anderen berühmten Stein aufgespürt, der wichtige Dekodierungsinformationen enthält. Es ergeben sich Hinweise, die vermuten lassen, dass man nur über die Katakomben von Paris Zugang zum geheimen Versteck des Steins der Weisen gelangt. Sofort startet Scarlett einen kleinen illegalen Expeditionstrupp. Zu diesem gehören der Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge), ihr Forscherfreund George (Ben Feldman) und der französische Katakomben-Experte Papillon (François Civil) mit seinem kleinen Team. Ihr Weg führt sie vom bekannten Teil der Katakomben in einen Abschnitt, aus dem bisher niemand lebend zurückgekommen ist.

    Katakomben beginnt recht vielversprechend. Zunächst einmal sind die Found-Footage-Bilder aufgrund mehrerer im Team vorhandener Kameras sinnvoll in den Film integriert. Eine nicht vollkommen neue, aber trotzdem interessante Idee ist die Alchemie-Thematik, die aufgrund des quasi-dokumentarischen Ansatzes zusätzlich an Glaubwürdigkeit gewinnt. In seinem ersten Drittel wirkt Katakomben deshalb eher wie ein sehr realistischer gehaltener Abenteuerfilm, als wie ein Grusel- oder gar ein Horror-Streifen. Scarlett konzentriert all ihren Grips auf das Aufspüren und die Entschlüsselung geheimer kodierter Hinweise. Hinzu kommt das unheimliche Setting in den real existierenden Katakomben der französischen Hauptstadt. – Als die Friedhöfe von Paris aufgrund des erhöhten Aufkommen an Toten unangenehm zu müffeln begannen, schuf man dieses gewaltige unterirdische Tunnelsystem, in dem sage und schreibe sechs Millionen Tote ihre letzte Ruhestätte fanden.

    So müssen die Abenteurer auf ihrem Weg durch dieses unterirdische Wegenetz teilweise viele Meter über Berge von menschlichen Knochen kriechen. Hierzu gibt der ortskundige Papillon den Hinweis immer mit dem gesamten Ellenbogen voranzurobben, da diese Knochenberge ein bevorzugter Aufenthaltsort für Ratten sind. Zu diesen Schikanen treten geheime Fallen, welche die mittelalterlichen Alchemisten angelegt hatten und die den altägyptischen Sicherungen gegen Grabräuber in den Pyramiden keineswegs nachstehen. Hätten sich die Dowdle-Brüder auf diesen Aspekt ihrer Geschichte konzentriert, wäre Katakomben wahrscheinlich wesentlich besser geworden, als er jetzt tatsächlich ist. Das scheint auch die ursprüngliche Idee der beiden Filmemacher gewesen zu sein. Nicht umsonst heißt der Film im Original As Above, So Below („wie oben, so unten“), was eines der fundamentalen Prinzipien der Alchemie darstellt, das im Film auch direkt zitiert wird und das darin noch größere Wichtigkeit erlangt.

    Doch stattdessen füllen die beiden Brüder die Pariser Katakomben im Verlaufe der Handlung mit immer mehr Geister-Grusel-Elementen. Diese hebeln erstens zunehmend den zuvor recht sorgfältig aufgebauten realistischen Touch des Films wieder aus. Außerdem wirken sie mit der Zeit zunehmend willkürlich, was diesen negativen Effekt noch weiter verstärkt. Gegen Ende schmeißen die Dowdle-Brüder offensichtlich einfach alles, was ihnen im Verlaufe ihres Brainstormings zum Film eingefallen ist ohne Sinn und Verstand in die Katakomben hinein. Dabei geht es derart wüst zu, dass selbst bei zentralsten Elementen die zuvor aufgebaute innere Logik so weit über den Haufen geworfen wird, das man schließlich vor dieser geballten Ladung an Unsinn kapituliert.

    Weniger wäre im Falle von Katakomben definitiv mehr gewesen. Doch so, wie er jetzt aussieht, kann wahrscheinlich nur noch der Stein der Weisen diesen Film wieder halbwegs einrenken.

  • Mit Katakomben bietet uns Regisseur John Erick Dowdle einen eher klassischen Genre-Horrorfilm an, der grundsätzlich eine solide Machart vorweisen kann. An allen anderen Ecken hapert es jedoch gewaltig – sei es die hanebüchenen Geschichte oder die öde Einfallslosigkeit seitens der Macher.

    Der 40-jährige John Erick Dowdle dürfte einigen Fans des modernen Horrorgenres geläufig sein: Auch wenn seine Filmographie bis dato recht spärlich ist, konnte er doch mit dem 2008 erschienenden Film „Quarantäne“ einen finanziellen Erfolg verzeichnen. Der Film griff ebenso auf die Mechanismen des Found Footage-Horrors zurück wie sein neuester Film „Katakomben“. Mit „Devil“ entwickelte Dowdle dann einen Film, der eine interessante Idee hatte, jedoch vom Gros der Kritiker eher verhalten aufgenommen wurde.

    In „Katakomben“ besinnt sich Dowdle wieder auf seine Anfänge und liefert einen lupenreinen Found Footage-Film ab, der visuell durchaus überzeugt. Das muss jedoch von einem Film dieser Art schlichtweg erwartet werden. Weitaus problematischer wird es da schon angesichts der Geschichte, die Dowdle hier erzählt. Die Prämisse wie auch das Setting sind durchaus vielversprechend, leider verlieren sich der Amerikaner und seine Crew recht schnell in langweiligen Genretropen, denen Fans vielleicht noch etwas abgewinnen können. Bei allen anderen droht sich Langeweile einzustellen.

    Ich persönlich würde mich nicht als den allergrößten Kenner des Horrorgenres bezeichnen, doch man muss kein Experte sein, um einen recht eintönigen Trend aus den letzten Jahren zu erkennen: Der Klassiker „Blair Witch Project“ trat Ende der 1990er Jahre eine Welle der Found Footage-Filme los, die bis heute nicht abgeebbt ist. Insbesondere auf dem Direct-to-Video-Markt. An der Funktionsweise solcher Filme ist an und für sich gar nicht viel auszusetzen, wissen sie doch die Stärken ihrer Unmittelbarkeit und direkten Point-of-View-Perspektive oftmals auszuspielen und so für unvermittelte Schockmomente zu sorgen.

    Das gleiche alte Lied

    Doch reicht es nicht langsam? Fans des Genres mögen mir hier vielleicht widersprechen, doch ich kann diese Art des Horrorfilms nicht mehr wirklich sehen. Das liegt vor allem daran, dass viele Filme dieser Machart oftmals erschreckend identisch und kreativarm sind. Das man hier an den klassischen Schritten nicht besonders viel ändern kann, mag vielleicht sein, aber warum nicht mal einen Weg wählen, der weniger vorhersehbar ist? Warum nicht mal die Tropen Tropen sein lassen und sich nicht nur zum Ziel setzen, sein Publikum einfach zu erschrecken, sondern auch nachhaltig in den Köpfen seiner Zuschauern zu bleiben? Denn sonst wird’s schnell just another found footage movie…

    Wenn man ehrlich ist, fehlt Dowdles neuem Film „Katakomben“ diese Ambition von Anfang an. Es entsteht von der ersten Minute an ein sehr geradliniger und genretreuer Eindruck des Streifens. Das wäre überhaupt kein Problem, wenn er diese Geradlinigkeit beibehielte, was ihm aber leider misslingt. Dabei ist die Ausgangssituation nicht interessant: Die junge Scarlett (Perdita Weeks, The Tudors) versucht nach dem Selbstmord ihres Vaters, dessen Nachforschung bezüglich des sagenumwobenen Stein der Weisen fortzusetzen. Nach einem bahnbrechenden Fund in einem Höhlenssystem im Iran wähnt sie sich näher am Ziel als je zuvor. Gemeinsam mit ihrem alten Freund George (Ben Feldman, Mad Men), dem Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge, Cougar Town) und drei jungen Franzosen steigt sie dann in die modrigen Katakomben unter Paris hinab, wo sie den Stein vermutet. Und so viel sei verraten:Sie findet ihn dort unten. Doch dabei bleibt es nicht…

    Eine Geschichte zum Vergessen

    Das erste Augenrollen produziert „Katakomben“ leider bereits schon mit seiner weiblichen Hauptfigur, die über mehrere Doktortitel verfügt, zig Sprachen spricht, den schwarzen Gürtel in Kravmaga ihr Eigen nennt und gefühlte 25 Jahre alt ist. Generell fällt auf, dass Dowdle und sein Bruder Drew Dowdle (abermals als Drehbuchautor mit an Bord) massive Probleme haben, eine gescheite Exposition ihrer Figuren zu inszenieren. Die verschiedenen Charaktere werden uns recht platt vorgestellt. Warum Ben Feldmans Figur wortwörtlich einen kleinen Tick hat und klammheimlich Glockenuhren über den Dächern von Paris reparieren muss, erschließt sich einem nicht wirklich. Im weiteren Verlauf des Films wird dann versucht, in Nebensätzen angesprochene Charateristika der Figuren mit weiteren Nebensätzen zu erklären, was die Charakterzeichnung oftmals bedeutunglos und letztenendes schlichtweg unwichtig zu machen scheint.

    Zumindest muss man den Dowdle-Brüdern lassen, dass sie sich eine sehr ansprechende und atmosphärische Kulisse für ihren Film gesucht haben. Die gespenstischen Katakomben unter Paris dienen hier als gelungener Aufhänger und vermitteln ein durchaus klaustrophobisches Gefühl. Wo man sich hingegen erneut selbst ein Bein stellt, ist die gesamte Geschichte um den Stein der Weisen, der bei den meisten Zuschauern wohl Erinnerungen an den ersten „Harry Potter“-Film wecken wird. Die Legenden um Nicolas Flamel und geheimnisvolle Alchemisten mögen vielleicht Hand und Fuß haben, jedoch verstricken sich die Filmemacher dann in irgendwelche Ausführungen über das alte Ägypten, ziehen Verbindungen zum Kopernikanischen Weltbild und zurück zu den mächtigen Alchemisten, sodass man am Ende nur noch darauf wartet, dass ein Freimaurer einst diese Katakomben entworfen hat.

    Ob an diesen Sagen und Erzählungen wirklich etwas dran ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Vielmehr stört man sich daran, dass die ganze Geschichte dermaßen ausartet und so immer hanebüchener erscheint. Man schaltet irgendwann einfach ab und kann das Ganze nur noch schwer ernst nehmen. Zu allem Überfluss nerven dann auch die einzelnen Figuren, die dank ihres unmenschlichen Wissens jedes Rätsel in kürzester Zeit lösen können und dafür die verrücktesten Kausalketten anstellen.

    Solider Schocker, wenig Einfallsreichtum

    Bis es dann zum eigentlich gruseligen Teil von „Katakomben“ kommt, vergeht dann schon mal gut die Hälfte des Films. Die Entscheidung für einen ruhigen, atmosphärischen Aufbau, der in einer genreüblichen Hatz durch die verwinkelten Gemäuer unter der franzözischen Hauptstadt kulminiert, ist gar nicht so verkehrt. Doch auch hier schließt sich ein Problem an: In dieser eher bedächtigen ersten Hälfte des Film, in der versucht wird Spannung aufzubauen, liefert Dowdle eben jene Genreklischees ab, die so uninteressant sind und einen hoffen lassen, dass bald doch mal etwas passieren müsste.

    Die Schockmomente selbst bestehen größtenteils aus klassischen jump scares, die sich in der unübersichtlichen Umgebung der Katakomben anbieten und dementsprechend auch funktionieren. Jedoch findet man wohl noch am ehesten Gefallen an den Augenblicken, die sich mehr dem psychischen Horror hingeben und so weitaus unheimlicher wirken als irgendeine dämonische Fratze, die einem von jetzt auf gleich ins Gesicht schießt.

    Die Geschichte um den Stein der Weisen nimmt dann recht schnell eine Wendung in Richtung Weg zur Hölle, wo unsere Protagonisten sich ihrer eigenen Vergangenheit mitsamt Verfehlungen stellen müssen. Dies mag die gesamte Angelegenheit in gewisser Art und Weise abrunden, einen Bogen spannen und zeitgleich den englischen Filmtitel (As Above, So Below) erklären, müssen unsere Helden doch die Hölle im wahrsten Sinne auf den Kopf stellen, um dieser wieder zu entrinnen. Was bringt einem aber diese spezielle Konklusion, wenn man schon lange vorher abgeschaltet hat und von dem Mysterium, was unsere Hauptfigur so fasziniert, überhaupt nicht gepackt wurde?

    Fazit: All diese Ausführungen hören sich alles andere als versöhnlich gegenüber „Katakomben“ an, und ich für meinen Teil war auch durchaus enttäuscht von Dowdles neuerlichem Versuch eines Found Footage-Films. Doch so wie ich enttäuscht wurde, kann ich mir auch vorstellen, dass eben dieser just another found footage film sein Publikum finden wird und einige Genrefans überzeugen kann. Die Erwartungen sollten nur nicht allzu groß sein, denn neben einer wild zusammengesponnenen Geschichte schleichen sich auch einige abstruse Elemente ein, die jedweder Logik entbehren. Da überlebt die einfach Handkamera auch schon einmal den Sturz aus 40 Metern Höhe.

    Die Idee, den Figuren Kopfkameras anzupappen, gibt Dowdle die Möglichkeit, visuell einige gelungene Kniffe einzubauen. Letztendlich verkommt diese Art des Filmens jedoch ebenfalls zu einem einfachen stilistischen Mittel, dass man so schon etliche Male zuvor gesehen hat. Mit einem Budget von knapp fünf Millionen US-Dollar, einem bisherigen weltweiten Einspielergebnis von über 20 Mio. US-Dollar und einem starken Verleih (Universal Pictures), würde es nicht verwundern, wenn Dowdle erneut das Vertrauen geschenkt bekommt und einen (thematisch) zweiten Teil zu „Katakomben“ verantworten darf. Sollte dies der Fall sein, bleibt nur zu hoffen, dass er und sein Bruder an einen solchen etwas kreativer und origineller rangehen werden. Es muss doch nicht immer der generische Einheitsbrei aus dem Found Footage-Genre sein.

  • […] unterm Strich einer der besseren Horrorfilme des Jahrs 2014. […] „Auch wenn ‚Katakomben‘ im letzten Drittel die zuvor so eindrucksvoll etablierte Unheimlichkeit gegen durchschnittliche Schreckmomente eintauscht, bleibt unterm Strich einer der besseren Horrorfilme dieses Jahres übrig.“

  • Horrorthriller im Found-Footage-Stil, der sich fast ausschließlich im weitverzweigten Katakomben-System unterhalb von Paris abspielt.

    Regisseur John Erick Dowdle widmet sich nach dem „Fahrstuhl zur Hölle“-Szenario in „Devil“ (2010) erneut einer klaustrophobischen Situation, um nervenaufreibenden Psychohorror heraufzubeschwören. Das Drehbuch schrieb er wie bei seinen beiden Pseudo-Dokumentationen „The Poughkeepsie Tapes“ und „Quarantäne“ in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Drew. Diesmal streuen sie ihrem atmosphärisch-abenteuerreichen Horrorgebäu Elemente von „Lara Croft: Tomb Raider“ und „The Da Vinci Code-Sakrileg“ ein, so dass Archäologie und Alchemie unterhaltsame Randnotizen bieten. Das Doku-Konzept mit den einhergehenden (milde) verwackelten Aufnahmen von sowohl einem Camcorder als auch Helmkameras erlaubte in Kombination mit der weitgehend unbekannten Schauspielerriege eine kostengünstig realisierte Produktion, die schon nach dem US-Startwochenende schwarze Zahlen schreibt.

    Scarlett Marlowe (Perdita Weeks aus der TV-Serie „The Tudors“) ist eine unerschrockene Archäologin, deren Vater sich erhängt hat. Sie setzt seine Suche nach dem legendären Stein der Weisen fort, und die Spur führt zu den unterirdischen Grabestunneln von Paris. Scarlett stellt nun ein Expeditionsteam zusammen, das aus ihrem alten Bekannten George (Ben Feldman aus „Mad Men“), dem Dokumentarfilmer Benji (Edwin Hodge) und drei jungen französischen Katakomben-Spezialisten besteht. Ihr Ausflug in die Welt von rund sechs Millionen Toten erweist sich als Tour des Force des Terrors, in der die Beteiligten nicht nur mit Unmengen von Knochen, Atem raubenden engen Passagen, bissigen Ratten, herumirrenden Sonderlingen, perfiden mittelalterlichen Fallen, einstürzenden Tunneln, sondern auch den nagenden Schuldgefühlen in ihrem Unterbewusstsein auseinandersetzen müssen.

    Ein Großteil der Dreharbeiten wurde vor Ort in den echten Katakomben gefilmt, womit der Spannungsquotient subtil angehoben wird. Die erdrückend klaustrophobische Atmosphäre ist allgegenwärtig und die hyperventilierende Hysterie eines der Opfer ist absolut nachvollziehbar. Erstklassige Soundeffekte tragen zusätzlich zur Gänsehaut bei, auch wenn sich die Action an sich nicht gerade überschlägt. Weeks empfiehlt sich als patenter weiblicher Indiana-Jones-Verschnitt, deren Trip in die Unterwelt zu einem formidablen Horrorabenteuer gerät.

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