Dame, König, As, Spion (Tinker Tailor Soldier Spy) (2011) – [UNCUT]

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Nach einem schweren Fehlschlag des britischen Geheimdienstes in Budapest wird die Abteilung unter der Leitung von Control (John Hurt) aufgelöst. Auch George Smiley (Gary Oldman) wird in Pension geschickt, aber schon kurz darauf wieder von Oliver Lacon (Simon McBurney) reaktiviert.


Inhalt:

Nach einem schweren Fehlschlag des britischen Geheimdienstes in Budapest wird die Abteilung unter der Leitung von Control (John Hurt) aufgelöst. Auch George Smiley (Gary Oldman) wird in Pension geschickt, aber schon kurz darauf wieder von Oliver Lacon (Simon McBurney) reaktiviert.

Der inzwischen verstorbene Control hatte festgestellt, dass sich unter den führenden Köpfen des Geheimdienstes ein Maulwurf des KGB befindet und Smiley soll mit einem kleinen Team herausfinden, um wen es sich handelt. Als er darauf hin in der Wohnung Controls dessen bisherigen Aufzeichnungen untersucht, muss er feststellen, dass er selbst zu den Verdächtigten gehörte…


Dame, König, As, Spion ist ein britischer Spionagefilm aus dem Jahr 2011. Der Thriller ist die Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans Dame, König, As, Spion von John le Carré, welcher die Geschichte über einen Maulwurf beim britischen Geheimdienst während der Zeit des Kalten Krieges in den 1970er Jahren in London erzählt.


Handlung:

Im Herbst 1973 bekommt der Geheimagent Jim Prideaux von Control, dem Leiter des britischen Geheimdienstes in dessen Privatwohnung einen inoffiziellen Sonderauftrag: er soll nach Budapest fahren und dort am 21. Oktober einen ungarischen General treffen. Dieser will überlaufen und ihm den Namen des sowjetischen Maulwurfs nennen, welcher in der Führungsriege des Circus (wie der Geheimdienst intern genannt wird) sitzt. Doch das Treffen entpuppt sich als Falle und Prideaux wird beim Versuch zu flüchten von einem ungarischen Agenten niedergeschossen. Control, der nur unter diesem Decknamen bekannt ist, wird wegen dieses Misserfolgs in den Ruhestand geschickt und stirbt bald darauf nach langer Krankheit; zusammen mit ihm wird George Smiley entlassen, der als Vertrauter Controls gilt.

Percy Alleline wird neuer Chef des Geheimdienstes, nachdem er mit seinen Getreuen Bill Haydon, Roy Bland und Toby Esterhase bereits zuvor an Control vorbei Kontakt zu einer hochrangigen Quelle aus Moskau aufgenommen und dafür vom für den Geheimdienst zuständigen Staatssekretär Oliver Lacon Zahlungen außerhalb des offiziellen Budgets erhalten hatte. Mit dieser Operation Witchcraft genannten Verbindung sichern diese vier ihre Macht und Status, denn durch sie wird der Geheimdienst mit exklusiven Informationen über das sowjetische Militär versorgt, wie etwa den Flottenbewegungen der sowjetischen Marine im Schwarzen Meer. Allerdings erschien Control und Smiley das erhaltene Material schon damals bei der ersten Präsentation als suspekt und auch der Regierungsbeauftragte des Geheimdienstes Lacon lässt die Operation nun ungern bezahlen. Doch die Informationen erweisen sich im Lauf der Zeit als so hochwertig, dass Alleline vom Minister die Erlaubnis bekommt, sie an die Amerikaner weiterzuleiten, um im Gegenzug Zugang zu deren Erkenntnissen zu erhalten. Aber dann bekommt Lacon einen Anruf des jungen Agenten Ricki Tarr, der von einem Maulwurf in der Führungsebene des Geheimdienstes überzeugt ist. Lacon beauftragt Smiley herauszufinden, ob diese Anschuldigungen erhärtet werden können, da Control kurz vor seinem Tod Lacon gegenüber denselben Verdacht äußerte – was dieser damals aber als Ausdruck von dessen Paranoia auffasste.

Smiley, der vor einiger Zeit von seiner Frau verlassen wurde, beginnt zusammen mit dem noch beim Circus tätigen Peter Guillam, dem Agentenführer Tarrs, und dem ebenfalls pensionierten Mendel die Untersuchungen. In Controls Wohnung entdecken Guillam und Smiley fünf Schachfiguren, die von Control mit den Bildern der als Maulwurf Verdächtigen versehen wurden: sie tragen Fotos von Haydon, Bland, Esterhase, Alleline und Smiley selbst. Smiley ergänzt die Figuren um Karla, seinen sowjetischen Gegenspieler in Moskau. Er lässt von Guillam Kopien von Unterlagen des Geheimdiensts beschaffen und befragt einige Personen aus Controls Umfeld und ehemalige Mitarbeiter. So trifft er Connie Sachs, die von Alleline entlassen wurde, nachdem sie aufgrund von Filmaufnahmen davon überzeugt war, Alexei Poljakow, ein sowjetischer Kulturattaché in London, sei ein von Karla ausgebildeter Agentenführer. Außerdem findet Smiley einen Beleg über eine Zahlung an einen Arbeitsnamen Prideaux‘ zwei Monate nach dessen Tod – demnach muss Prideaux noch am Leben sein. Bei der Rückkehr in sein Haus findet er dort den untergetauchten Tarr vor, der ihm erzählt, wie er an die Information bezüglich des Maulwurfs gekommen sei: ursprünglich sollte er im November 1973 in Istanbul den sowjetischen Handelsdelegierten Boris anwerben, wobei er diesen jedoch selbst als Geheimagenten erkannte. Anstatt auftragsgemäß nach London zurückzukehren, näherte er sich dessen Ehefrau Irina nach einem Ehestreit. Sie – ebenfalls Agentin – bat ihn um Kontaktaufnahme zu Control und ein neues Leben im Westen, da sie im Gegenzug den Namen des Maulwurfs preisgeben könnte. Doch nachdem Tarr dies am 20. November der Londoner Zentrale berichtet hatte, antwortete diese hinhaltend. Die KGB-Leute in Istanbul reagierten schneller, töteten den englischen Residenten ebenso wie Boris und verschleppten Irina nach Odessa.

Tarr legt eine Fluchtspur nach Paris und Smiley beauftragt Guillam, das Logbuch des Diensthabenden vom letzten November zu beschaffen. Dies gelingt ihm durch einen Trick, er wird aber währenddessen beinahe ertappt und zur Anhörung der Leiter des Geheimdienstes gerufen, wo er wegen Tarrs Flucht als Verräter verdächtigt wird. Tarr wird beschuldigt, selbst den Residenten in Istanbul getötet und als Überläufer 30.000 Pfund erhalten zu haben. Doch Guillam beteuert, seit November keinen Kontakt mehr zu Tarr zu haben. Zurück bei Smiley trifft er auf Tarr und beschuldigt diesen des Verrats, allerdings stellt sich heraus, dass aus dem Logbuch die Seiten der fraglichen Nacht fehlen, was Tarrs Darstellung untermauert und die Existenz eines Maulwurfs belegt. Mittlerweile wird auch klar, dass Smileys Frau Ann eine Affäre mit Bill Haydon hatte.

Guillam und Smiley suchen Jerry Westerby auf, der kurz nach Connie Sachs entlassen wurde und während der Nacht als Prideaux angeschossen wurde, auf Bitten Controls Dienst hatte. Westerby berichtet, Bill Haydon habe ihm bei seinem Auftauchen dort gesagt, er habe die Nachricht über die Vorkommnisse in Budapest in seinem Club erfahren. Da der Nachrichtenticker in diesem Club um diese Uhrzeit aber nicht mehr lief, konnte er die Information nur von Smileys Frau Ann haben, die von Westerby angerufen wurde und bei der Haydon während Smileys Aufenthalt in Berlin die Nacht verbrachte. Außerdem war Haydon mit Westerby noch in der Nacht zu Prideaux‘ Wohnung gefahren, um dort Spuren zu beseitigen. Smiley findet Prideaux, der – zurück in England – unter neuem Namen als Lehrer arbeitet. Prideaux schildert, wie er den Auftrag von Control in dessen Wohnung mit den Schachfiguren und den Codebezeichnungen „As, König, Dame, Bube“ erläutert bekommen hatte und wie er nach dessen Scheitern schwer verletzt von den Sowjets in ein Militärkrankenhaus gebracht und monatelang gefoltert worden war und mitansehen musste, wie Irina vor seinen Augen erschossen wurde. Karla, der ihn verhörte, hätte genau um Prideaux‘ Mission Bescheid gewusst und nur wissen wollen, wie weit Control mit seiner Suche schon gekommen war. Nach seiner Rückkehr nach England stattete Esterhase Prideaux mit einer neuen Identität aus, verpflichtete ihn zum Schweigen und sagte ihm, dass er Controls „König-As“-Theorie vergessen solle. Smiley fragt nun sich und Guillam, woher Esterhase von „König-As“ weiß.

Smiley trifft sich mit Lacon und dem Minister und erzählt ihnen, was Tarr von Irina erfahren hatte: dass sowohl Alleline, Haydon, Bland als auch Esterhase sich regelmäßig unter dem Decknamen der Operation Witchcraft mit Poljakow in dem vom Minister finanzierten geheimen Haus trafen, um ihm Informationen zu geben. Doch statt Poljakow wertloses Material zu liefern, hatte der Maulwurf echte Geheimnisse an den KGB verraten, während die gefälschten Witchcraft-Informationen nur dazu dienten, die Briten zum Austausch von Geheimdienstinformationen mit den Amerikanern zu veranlassen und zusätzliches US-Material zu erhalten, das der Maulwurf anschließend an die Sowjets weiterleitete.

Esterhase, der von Guillam und Smiley auf einen abgelegenen Flugplatz entführt wird, bestätigt Smiley die Existenz des geheimen Hauses und den Informationsaustausch, hält Poljakow aber für einen britischen Agenten und Witchcraft für echt. Als Smiley Esterhase mit der sofortigen Auslieferung nach Ungarn droht, wo dieser noch auf der Fahndungsliste steht, bekommt er von ihm die Adresse des Treffpunkts. Smiley beauftragt Tarr, sich tatsächlich nach Paris zu begeben und von der dortigen Residentur aus ein Telex in die Zentrale zu senden, in dem er behauptet, entscheidende Informationen für die Sicherheit des Circus zu haben. Daraufhin treffen sich Alleline, Haydon, Blunt und Esterhase im Circus und Tarr erhält wiederum eine hinhaltende Antwort. Smiley wartet währenddessen im Witchcraft-Haus und belauscht nach Ende der Sitzung im Circus das Treffen Poljakows mit dem Maulwurf, bei dem sie Tarrs Beseitigung erörtern und stellt sie anschließend. Als Verräter entpuppt sich Bill Haydon, der nach Sarratt zum Verhör gebracht wird. Dort besucht Smiley ihn und erfährt, dass Haydon Ann auf Anweisung Karlas verführte, um den wunden Punkt eines fähigen Agenten zu treffen und sein Urteilsvermögen zu trüben. Auch scheint Haydon selbst ein Verhältnis mit Prideaux gehabt zu haben, denn kurz vor seinem Aufbruch nach Ungarn warnte dieser Haydon wegen Controls Verdacht – auch, um nicht sein eigenes Schicksal zu gefährden, besiegelte es damit jedoch erst recht. Haydon wiederum holte Prideaux aus der sowjetischen Folter zurück nach England.

Haydon rechnet fest mit seinem Austausch gegen westliche Agenten, doch Prideaux, der nun seinen Verräter kennt, erschießt ihn bei seinem Hofgang mit einem Gewehr aus der Ferne. Als Smiley in seine Wohnung zurückkommt, ist Ann wieder zuhause. Er kehrt als Chef des Circus zum Geheimdienst zurück.


Kritik:

„Dame, König, As, Spion sieht, hört und fühlt sich genau richtig an. Alfredsons Film setzt die Stimmung des Romans gewissenhaft um. Allerdings ist das Drehbuch von Bridget O’Connor und Peter Straughan kein Beispiel an Übersichtlichkeit. Ich muss zugeben, dass ich [während des Films] zeitweise verwirrt und stellenweise wirklich verloren war. Der Zuschauer muss viele Figuren, noch mehr Ereignisse und fast unendlich viele Möglichkeiten im Kopf behalten.“ Roger Ebert in der Chicago Sun-Times

„Dieser Tinker Tailor sieht aus wie ein schwereloser Slow-Motion-Albtraum, der in einem Aquarium stattfindet, welches anstelle von Wasser mit Giftgas gefüllt ist.“ Peter Bradshaw in The Guardian

„Suggestive Verfilmung eines Romans von John Le Carré, der konsequent Helden- und Männlichkeitsbilder des Agentenfilm-Genres dekonstruiert. Vor dem tristen Szenario des Kalten Kriegs zeigt der listenreich, labyrinthisch und betont langsam entwickelte Film eine unglamouröse Welt der Spionage, in der Misstrauen und Undurchsichtigkeit regieren und das Politische und Professionelle auch privateste Beziehungen unterwandert, wobei Ideale und Loyalitäten auf der Strecke bleiben.“ Lexikon des Internationalen Films

„Fünf Stunden nahm die Verfilmung des 400-Seiten-Buches noch vor drei Jahrzehnten in Anspruch. Tomas Alfredson hat sie auf gut zwei komprimiert: In seiner ständigen, raschen Montage rückt er in der Nahperspektive die Gegenwart vors Auge, dann wieder zeigt der Film wie in Fernsicht Szenen der Vergangenheit. […] Es gehört zu den großen Leistungen dieser Verfilmung, dass sie die Spuren und Verwundungen bloßlegt, die Abschottung und Geheimhaltungszwang in den Charakteren hinterlassen haben. Hinter den Masken scheint alles Leben entwichen. Nur der maskierte Lenin hat da gut Lachen.“ Matthias Pasler auf Spiegel Online


Quelle: Wikipedia

 

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