Zulu (2013) – [UNCUT]

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Als Kind entkam Ali Sokhela (Forest Withaker) nur knapp den Milizen der Inthaka, die die von Nelson Mandela geführte ANC bekämpften, musste aber mit ansehen, wie sein Vater verbrannt wurde – inzwischen leitet er als Captain die Mordkommission von Kapstadt und ist für sein besonnenes Auftreten bekannt. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Detective Brian Epkeen (Orlando Bloom), der sich nach der Scheidung von seiner Frau wechselnden One-Night-Stands hingibt, ein gespanntes Verhältnis zu seinem Sohn hat und selten nüchtern anzutreffen ist.


Inhalt:

Als Kind entkam Ali Sokhela (Forest Withaker) nur knapp den Milizen der Inthaka, die die von Nelson Mandela geführte ANC bekämpften, musste aber mit ansehen, wie sein Vater verbrannt wurde – inzwischen leitet er als Captain die Mordkommission von Kapstadt und ist für sein besonnenes Auftreten bekannt. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Detective Brian Epkeen (Orlando Bloom), der sich nach der Scheidung von seiner Frau wechselnden One-Night-Stands hingibt, ein gespanntes Verhältnis zu seinem Sohn hat und selten nüchtern anzutreffen ist.

Doch Sokhela und Epkeen sind ein eingespieltes Team, das nach dem brutalen Mord an einer jungen Frau, Tochter eines bekannten Rugby-Spielers, schnell eine Spur in die Townships und zu den Drogen-Dealern findet. Sie ahnen aber nicht, dass sie damit nur an der Oberfläche kratzen…

 

Kritik:

Die staatliche Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden bewertete den Film mit dem höchstenPrädikat „besonders wertvoll“. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem, dass es dem Regisseur gelungen sei, den Zuschauer „bis hin zu einem nervenzerreißenden und packenden Showdown“ „in den Sitz zu pressen“. Zu einem ähnlich begeisterten Urteil kam auch die deutsche Fernsehzeitschrift prisma, die zudem die Kameraführung als entfesselt und den Soundtrack als sensibel lobte. Die Leistungen der beiden Hauptdarsteller Whitaker und Bloom fanden überwiegend Zuspruch, etwa durch den Focus. Südafrikanische Kritiker äußerten sich allerdings unzufrieden über deren Bemühen, die an den Handlungsorten existierenden Sprachmuster anzuwenden.

Etliche Kritiker kamen zu dem Urteil, dass Handlung und Figurenkonstellation zu konstruiert wirkten. Der Autor der Allgemeinen Zeitung etwa erläuterte diesbezüglich, dass die Bezüge zur Apartheid und zum Rassismus gewollt wirkten. Dennoch, so der Autor des Handelsblattes, erzeuge die „stimmige Verbindung der Elemente eine Dynamik, die die Spannung bis zum furiosen Finale konsequent hoch hält.“ Der film-dienst meinte, dass der Film „von der nuancierten Hinwendung zu den Figuren“ profitiere und die Romanverfilmung gerade dadurch reizvoller sei als „manches klischeehafte Element des Kriminalfalls und die sehr europäische, weil skeptische Sicht auf ein gebeuteltes Land.“Rüdiger Suchsland lobte den Film im Deutschlandfunk für die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse. Die Filmzeitschrift epd Film sprach über Zulu von einem „profunden Stück Kino“, weil der Film das Thema Apartheid beiläufig und „ohne in einen anklagenden Gestus zu verfallen“ erzähle und Salle sich nicht anmaße, Südafrika erklären zu wollen.

Ablehnend äußerte sich Bert Rebhandl in der FAZ. Der Film sei reißerisch erzählt und weide sich an Gewalt. Angesichts der von Rebhandl gedeuteten Absicht des Films, möglichst martialisch einen grundsätzlichen Mangel an Zivilisation aufzuzeigen, sei es eine zynische Pointe, wenn der weiße Held – gemeint ist Epkeen mit seinem Versuch, Sokhela von dessen Rache an den Verbrechern abzuhalten – „den gefallenen schwarzen raushauen muss“; die „Star-Logik triumphiert“ somit.[39] Der Österreicher Stefan Grissemann meinte in seiner überaus negativen Kritik für profil.at, dass man dem Film das antirassistische Interesse, das er vorgebe, „keine Sekunde lang“ abnehme. Insgesamt sei der Film „ein prekärer Seiltanz zwischen Suspense-Schocker und Geschichtsunterricht, Kino-Fast-Food in den DuftnotenTestosteron und Adrenalin.“

Die französische Zeitung Le Monde kritisierte, dass der Film unter einer zu wörtlichen Adaption des Romans leide. So sei bei dem Film teilweise die Psychologie der Figuren beseitigt. Bloom etwa überstrapaziere bei seinem Schauspiel die Verwahrlosung der von ihm dargestellten Figur und schramme dabei nur knapp an Komik vorbei.

Der Londoner Evening Standard kritisierte den Film scharf als „unerfreulichen, klischeebeladenen Thriller“, derKapstadt mit den zahlreichen Gewaltszenen „zufälligerweise als den siebten Kreis der Hölle porträtiert“;seine Wahl als Abschlussfilm der Filmfestspiele von Cannes sei unerklärbar.

 

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