Convoy (1978) – [UNCUT]
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Nach einer Schlägerei in einer Bar, in der sich der Trucker „Rubber Duck“ (Kris Kristofferson) mit dem sadistischen Sheriff Wallace (Ernest Borginine) angelegt hat, macht er sich mit einigen Kollegen auf die Flucht über die Staatsgrenze. Bei der wilden Verfolgung zwischen Truckern und Polizei schließen sich immer mehr Truck-Fahrer dem Convoy an, um dessen Anführer „Rubber Duck“ zu folgen. Am Ende kommt es zum großen Finale zwischen den Truckern und der Polizei … |
Inhalt:
Nach einer Schlägerei in einer Bar, in der sich der Trucker „Rubber Duck“ (Kris Kristofferson) mit dem sadistischen Sheriff Wallace (Ernest Borginine) angelegt hat, macht er sich mit einigen Kollegen auf die Flucht über die Staatsgrenze. Bei der wilden Verfolgung zwischen Truckern und Polizei schließen sich immer mehr Truck-Fahrer dem Convoy an, um dessen Anführer „Rubber Duck“ zu folgen. Am Ende kommt es zum großen Finale zwischen den Truckern und der Polizei …
Convoy ist ein Roadmovie aus dem Jahr 1978 von Sam Peckinpah, das den Trucker als modernen Cowboy darstellt. Der Film basiert grob auf dem gleichnamigen Country-Song von C.W. McCall aus dem Jahr 1976.
Handlung:
Der Trucker Martin Penwald, CB-Funk-Codename „Rubber Duck“ (Gummiente), und zwei Kollegen (mit Codenamen „Spider Mike“ und „Love Machine“ – aufgrund der luxuriösen Innenausstattung seines Trucks – später „Pigpen“ (Schweinestall) genannt, da er eine Ladung Schweine transportiert), die er auf den einsamen Highways der USA trifft, werden von dem korrupten Sheriff Lyle Wallace durch absichtlich falsche Angaben dazu verleitet, schneller als erlaubt zu fahren und kurz darauf von selbigem in seiner „Radarfalle“ zur Kasse gebeten. Dabei stellt sich heraus, dass er und „Rubber Duck“ alte Bekannte sind und eine Hassliebe beide verbindet. Als die drei Trucker kurze Zeit später in einem Truck Stop essen, folgt ihnen Lyle Wallace, der wegen seiner fiesen Art auch „Dirty Lyle“ genannt wird. Aufgrund einer kleinen Provokation seitens der Trucker über CB-Funk will der rassistisch eingestellte Gesetzeshüter (in der deutschen Synchronisation von den Truckern meist als „Bulle“ tituliert) erneut Ärger machen und den dunkelhäutigen Kollegen „Spider Mike“ – der durch Wallaces Hinterhalt jetzt pleite ist – wegen Landstreicherei einsperren. Dies lassen sich die Trucker aber nicht gefallen, und so kommt es zu einer wilden Schlägerei, in die auch weitere im Truck Stop anwesende Trucker eingreifen und in die insgesamt drei Polizisten verwickelt sind.
Da die Fahrer jetzt straffällig geworden sind, wollen sie möglichst schnell verschwinden und bilden einen Konvoi. Durch die Verfolgungsjagd werden sie allerdings zu weiteren Vergehen gezwungen, woraufhin das Polizeiaufgebot immer größer wird. Immer mehr Fernfahrer hören den Funkverkehr mit und schließen sich dem Konvoi an – aus dem Zwischenfall im Restaurant wird so ein riesiger Protestzug gegen die Behördenwillkür. Nachdem Straßensperren den Konvoi nicht aufhalten können und das Katz- und Mausspiel zwischen Polizei und Fernfahrern zu eskalieren droht, sieht der Gouverneur eine ideale Möglichkeit, sich im Zuge des Wahlkampfes positive Publicity zu verschaffen und sich außerdem zusätzliche Wählerstimmen – nämlich die der Trucker – zu sichern. „Spider Mike“ wird während der Heimfahrt zu seiner hochschwangeren Frau, die kurz vor der Geburt ihres gemeinsamen Kindes steht, von einem anderen, ebenfalls rassistischen Sheriff in einem texanischen Nest verhaftet, zusammengeschlagen und dann auf Geheiß von „Dirty Lyle“ gefangen gehalten. Dieser will „Spider Mike“ als Köder benutzen, um mit „Rubber Duck“ abzurechnen. Während einer offiziellen Versammlung der Trucker mit dem Gouverneur bekommt „Rubber Duck“ über das Stille-Post-Prinzip per CB-Funk davon Kenntnis, und er macht sich auf, um „Spider Mike“ – notfalls mit Gewalt – aus der Hand der korrupten Polizei zu befreien. In der Folge walzen einige Trucker, die „Rubber Duck“ gegen seine Anordnung gefolgt sind, mit ihren tonnenschweren Lastzügen den kleinen Ort nieder und befreien „Spider Mike“.
Der Konflikt gipfelt schließlich in einer offenen Konfrontation von „Rubber Duck“ mit der geballten Staatsmacht in Form von Polizei und Nationalgarde auf einer Brücke über dem Rio Grande. Als er die Brücke und damit die Grenze überqueren will, gerät sein mit explosiven Chemikalien beladener Truck unter heftigen Beschuss, u. a. auch durch einen in der Brückensperre verwendeten Flakpanzer, wodurch der Auflieger in einer gewaltigen Explosion zerstört wird und die Zugmaschine in den Fluss stürzt. „Rubber Duck“ wird anfänglich für tot gehalten, taucht später jedoch leicht lädiert auf seiner eigenen Beerdigung wieder auf. Die dort anwesenden Trucker bilden dann einen neuen Konvoi mit Pig Pens Truck an der Spitze, der den leeren Sarg Rubber Ducks mit sich führt.
In den finalen Einstellungen des Films sieht man, wie Sheriff Wallace einem Bus des Kondolenzkonvois hinterherschaut. In der letzten Reihe erkennt er „Rubber Duck“, der verletzt überlebt hat. Beide beginnen herzlich zu lachen.
Auszeichnungen:
Der Film gewann im Jahr 1980 die Goldene Leinwand.
Weitere Hinweise:
Peckinpah – der vorher vorwiegend für Western verantwortlich zeichnete – überträgt die dort oftmals vergegenwärtigte „Outlaw“- oder Räuber und Gendarm-Schwarzweißmalerei in das moderne Leben. Die Fronten – „Gut und Böse“ – sind klar gesetzt. Der Film zeigt einen Mann, der sich von korrupten Gesetzeshütern nicht auf die Schippe nehmen lässt, und eine (zunächst nicht beabsichtigte) Revolte anführt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Die Truckfahrer nehmen hier den Platz von modernen Cowboys ein, wie dies auch in vielen zeitgenössischen Country- und Rock-Songs der Fall ist. Der Film ist mit (damals) 12 Millionen Dollar Produktionskosten Peckinpahs teuerste Produktion.
Kritik:
„Sam Peckinpah variiert und aktualisiert die Mythen des Western-Genres, wobei er mit den effektvollen Mitteln des Actionkinos ein pessimistisches Zeitbild entwirft. Der ‚amerikanische Traum‘ von Individualismus, Freiheit und Abenteuer erstickt unter den Konventionen von ‚Law and Order‘, gegen die auch anarchische Befreiungsversuche letztlich wirkungslos bleiben: Am Ende wird auch der Rebell vereinnahmt und als legendäre Heldenfigur der kommerziellen Nutzung unterworfen. Ein spannender, perfekt inszenierter Film vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Gewalt.“ Lexikon des Internationalen Films
Quelle: Wikipedia