Hetzjagd – Lauf um dein Leben! (2008)

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Fünf Männer und fünf Frauen werden für eine Show im russischen Fernsehen gecastet, die in einem sowjetischen Pioniercamp stattfinden soll.Nachdem die Moderatorin nur so zur Probe eine Abstimmung stattfinden lässt, wird der Auserwählte kurz darauf von einem Pfeil im Kopf tödlich getroffen.


Inhalt:

Da lernt man aufgrund des Jobs und der Kollegen fast jeden Tag ein neues russisches Wort, zum Beispiel „Tschumadahn“, für den Begriff „Reisekoffer“, da wird man sogar nach Feierabend noch von jenen Landsleuten überrascht.

Denn Regisseur Vadim Shmelev entpuppt sich so langsam als genreübergreifendes Talent, da sich bereits sein flotter Actioner „Apocalypse Code“ überwiegend positiver Kritiken erfreut.

Auch die Mischung aus Slasher und „Battle Royale“ kann sich sehen lassen, nur, dass die Erwartungen in diesem Bereichen entsprechend höher liegen und ganz große Überraschungen leider eher ausbleiben.

Die Prämisse klingt überaus vertraut: Fünf Männer und fünf Frauen werden für eine Show im russischen Fernsehen gecastet, die in einem sowjetischen Pioniercamp stattfinden soll.
Nachdem die Moderatorin nur so zur Probe eine Abstimmung stattfinden lässt, wird der Auserwählte kurz darauf von einem Pfeil im Kopf tödlich getroffen.

Ein Unbekannter hat das mit zahlreichen Kameras ausgestattete Gelände abgeriegelt und veranstaltet nun sein eigenes Spiel, denn nach seinen Regeln kann am Ende nur einer überleben…

Gut, die Motive sind zusammengeklaut und man mag sich aufgrund der Exposition denken, wer hinter all dem steckt, doch inszenatorisch läuft die Sache wie geschnitten Brot.

Rasche Einführung der Charaktere, wobei etwa die Hälfte markant genug erscheint, um länger zu überleben und aufgrund des Rudelverhaltens wird schnell deutlich, wer als Sympathieträger in Frage kommt.

Natürlich kämpft man wieder mit einigen Unwahrscheinlichkeiten, denn ein hoher, elektrisch aufgeladener Zaun ist mit einigen Hilfsmitteln definitiv zu bewältigen und auch zwei blutrünstige Hunde könnte man mit kleinen Tricks, die den „Kandidaten“ durchaus zur Verfügung stehen, ruhig stellen.

Spiele in Richtung „Saw“ sollte man allerdings nicht erwarten, der unbekannte Moderator meldet sich zwar zu Wort, deutet jedoch die kommenden Ableben mit dem Gleichnis russischer, urbaner Legenden an, die für westliche Verhältnisse allesamt ein wenig morbide erscheinen (werden dort offensichtlich Kindern am Lagerfeuer erzählt).

Leider entfaltet sich das Treiben als nicht allzu blutig, da man lediglich Leichen zu Gesicht bekommt, explizite Taten aber komplett außen vor bleiben.

Hier und da ein abgetrennter Kopf, mal ein Kehlenschnitt, nichts für ausgemachte Gorehounds.

So inspiziert unsere Truppe ein großflächiges Gebäude und nascht dummerweise an bereitgestellter Nahrung, verbarrikadiert sich, verdächtigt sich auch gegenseitig (der Fiesemöp könnte schließlich einen getarnten Helfer haben) und lässt zwischenzeitlich treffende Medienkritik vom Stapel, denn der Satz „Was ist so interessant an euch, dass es das ganze Land erfahren muss?“ trifft wohl so ziemlich auf jeden potentiellen Kandidaten einer Casting-Show zu.

Folgerichtig wird die Gruppe dezimiert und am Ende serviert man uns immerhin noch einen gefälligen Twist, obgleich der etwas offene Ausgang ein wenig Verwirrung stiftet (die letzte Einstellung lässt Fragen unbeantwortet).

Auf handwerklicher Ebene sticht die versierte Kamera positiv hervor, die mit einigen geschickten Fahrten und Perspektiven aufwarten kann, die Auswahl des eher rockigen Scores ist völlig in Ordnung, bisweilen nur etwas zu laut ausgesteuert im Vergleich zu den Dialogen.

Die Darsteller, hierzulande allesamt unbekannt, liefern durch die Bank solide Leistungen ab, wobei die Glaubwürdigkeit der Figuren ein nicht unwesentliches Element für den Verlauf darstellt.

Am Ende bietet der Streifen einen unterhaltsamen Beitrag, dem es zwar storytechnisch ein wenig an Finesse mangelt und der mit explizit in Szene gesetzten Gewaltausbrüchen sparsam umgeht, doch in der Quintessenz lässt die dritte Regiearbeit von Shmelev auf weitere kurzweilige Beiträge hoffen, die dann in Sachen Härte gerne einen Gang zulegen dürfen.

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