Jagd auf Roter Oktober (1990) – [UNCUT]

 

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Ein hochmodernes, russisches Atom-Uboot steuert auf die Vereinigten Staaten zu. Möchte der altgediene Kommandant Ramius (Sean Connery) mitsammt seiner Besatzung überlaufen oder den dritten Weltkrieg beginnen? Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit und die Ungewissheit beginnt…


Jagd auf Roter Oktober


Inhalt:

Ein hochmodernes, russisches Atom-Uboot steuert auf die Vereinigten Staaten zu. Möchte der altgediene Kommandant Ramius (Sean Connery) mitsammt seiner Besatzung überlaufen oder den dritten Weltkrieg beginnen? Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit und die Ungewissheit beginnt…

Jagd auf Roter Oktober ist eine Literaturverfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Tom Clancy. John McTiernan drehte den erfolgreichen Film 1990. Die Handlung weicht in einigen Details sehr stark von der Buchvorlage ab. Der Film erzählt vom „Überlaufen“ eines sowjetischen Atom-U-Bootes in den Einflussbereich der NATO. Der Film startete am 9. August 1990 in den bundesdeutschen Kinos.


Handlung:

Kurz vor Ende des Kalten Krieges wird im russischen Poljarny das Atom-U-Boot Roter Oktober fertiggestellt, ein Raketen-U-Boot der Typhoon-Klasse. Ein amerikanischer Satellit ortet das neue U-Boot, als es zu seiner Jungfernfahrt ausläuft. Der CIA-Analyst Jack Ryan legt dem U-Boot-Experten Skip Tyler Bildmaterial vor, das er vom britischen Geheimdienst erhalten hat, um zu klären, was die rätselhaften Luken an der Roter Oktober zu bedeuten haben. Tyler ist davon überzeugt, dass das U-Boot mit einem magnetohydrodynamischen Antrieb ausgerüstet wurde, dessen Konstruktion in den USA bisher nicht gelungen ist und der es dem U-Boot ermöglicht, sich nahezu lautlos fortzubewegen, sollte er tatsächlich funktionieren. Daraufhin wird von der CIA der Sicherheitsberater des Präsidenten und der Generalstab in einer Besprechung informiert.

Tylers Vermutung bestätigt sich, als die USS Dallas, ein Atom-U-Boot der amerikanischen Los-Angeles-Klasse, die Roter Oktober verfolgt und ihre Spur verliert, da der litauische Kapitän Marko Ramius, in der Sowjetmarine und in politischen Kreisen ein hochangesehener Mann, den geräuschlosen Antrieb in Betrieb nehmen lässt. Jedoch findet der Sonarexperte Jones heraus, dass die Geräusche, die vom Sonarcomputer, welcher ursprünglich für die Analyse unterseeischer Magmaablagerungen entwickelt worden war, als Erdbeben identifiziert werden, von der Roter Oktober stammen müssen, die den Eingang einer unterseeischen Gebirgsformation vor der isländischen Küste ansteuert.

Da die Roter Oktober mit ballistischen Atomraketen bewaffnet ist, muss sie als Erstschlagswaffe und damit als ernstzunehmende Bedrohung eingestuft werden. Das plötzliche Auslaufen der sowjetischen Nordflottenverbände sowie weiterer Marineeinheiten außer der Pazifikflotte wird von den Amerikanern zunächst als Vorbereitung eines Angriffes auf die USA gedeutet. Auf einer Krisensitzung, bei der Dr. Jack Ryan als Vortragender anwesend ist, kommt aber ein Brief zur Sprache, den Ramius kurz vor dem Auslaufen nach Moskau an den Onkel seiner verstorbenen Frau Natalia, Admiral Juri Iljitsch Padorin, geschickt hat. Aufgrund dieses Briefes, dessen Inhalt den Amerikanern unbekannt ist, hat die sowjetische Nordflotte den Befehl erhalten, die Roter Oktober aufzuspüren und zu versenken. Nun nimmt man an, dass Ramius wahnsinnig geworden sei und die USA im Alleingang angreifen wolle. Jack Ryan, der detaillierte Informationen über Ramius hat und dem er einst auch persönlich begegnet ist, kommt der Gedanke, dass Ramius vorhaben könnte, in die USA überzulaufen: Es ist der erste Todestag seiner Gemahlin, an dem er ausgelaufen ist, und er lässt, da kinderlos, keine Bindungen zurück. Zusätzlich hat er viele höhere Marineoffiziere an Bord ausgebildet und damit wichtige Beziehungen aufgebaut. Jack Ryan bekommt vom Sicherheitsberater des Präsidenten Dr. Jeffrey Pelt drei Tage Zeit, seine Theorie zu beweisen.

Ramius hat tatsächlich vor, mit eingeweihten Offizieren überzulaufen. Um zu verhindern, dass jemand einen Rückzieher macht, hat er Moskau über seine Absichten informiert. Er ist davon überzeugt, das Risiko eingehen zu können, von der sowjetischen Nordflotte gejagt zu werden, da er deren Taktiken kennt und die meisten Jagd-U-Boot-Kommandanten ausgebildet hat. Sein Hauptproblem sind die Amerikaner und deren mögliche Reaktion bei einer Kontaktaufnahme. Zusätzlich gibt es einen Saboteur an Bord, der den geräuschlosen Antrieb außer Funktion setzt. Es handelt sich um den an Bord vermuteten und bisher unerkannten Geheimdienstmann, der sehr wohl die echten Marschbefehle kennt und sowohl bei der Übernahme der Raketenschlüssel des toten Politoffiziers durch Ramius, wo er als Zeuge fungiert, als auch beim Verlesen der Operationsbefehle über die Bordkommunikation (kurze Einblendung) mehr als überrascht erscheint und argwöhnisch reagiert. Während der Reparatur lässt Ramius mit Propellerantrieb weiterfahren, wodurch ein sowjetisches Flugzeug die Roter Oktober ortet und einen Torpedo abwirft. Durch ein waghalsiges Manöver vor einer Felswand, vor der Ramius zum Entsetzen mancher Offiziere erst in letzter Sekunde das schwere Schiff in den steuerbords weiterverlaufenden Unterseegraben andrehen lässt, kann Ramius einen Torpedotreffer verhindern – der Torpedo schlägt in die Wand ein, da er dieser Kurskorrektur nicht folgen kann, mit nur geringen Schäden an Bord des U-Bootes. Die Besatzung schöpft nach den Ereignissen Verdacht, dass die Roter Oktober anscheinend aus irgendeinem Grund von der eigenen Flotte versenkt werden soll.

Der sowjetische Botschafter Andrei Lysenko äußert gegenüber Dr. Jeffrey Pelt, dass Ramius vorhabe, die USA anzugreifen, nachdem er anfangs noch von einer Suchaktion nach einem vermissten U-Boot gesprochen hatte, als Pelt eine Stellungnahme zu den sowjetischen Flottenaktivitäten verlangt hatte. Daraufhin erhält die USS Dallas den Befehl, Roter Oktober zu versenken. Ryan, der inzwischen per Hubschrauber bei stürmischem Wetter an Bord der USS Dallas gebracht wurde, kann Kommandant Bart Mancuso im letzten Moment davon überzeugen, mit der Roter Oktober Kontakt aufzunehmen, anstatt sie anzugreifen, ohne dabei seine Befehle zu verletzen. Dieses geschieht dann über Morsesignale und Pings. Der leitende Ingenieur der Roter Oktober täuscht einen Reaktorunfall vor, damit Ramius einen Grund hat, das U-Boot zu evakuieren. Die amerikanische Fregatte USS Reuben James führt einen Scheinangriff auf die Roter Oktober aus und nimmt später deren Besatzung auf. Ramius bleibt mit den eingeweihten Offizieren an Bord und taucht wieder ab, angeblich um das U-Boot selbst zu versenken (damit es nicht in amerikanische Hände fällt).

Unter Wasser lässt sich Ryan zusammen mit dem Kommandanten der USS Dallas und weiteren Besatzungsmitgliedern mit einem DSRV zur Roter Oktober übersetzen. Nachdem sich dort Sowjets und Amerikaner zunächst misstrauisch gegenüberstehen, übergibt Ramius den Amerikanern sein U-Boot und bittet um Asyl in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dann greift ein sowjetisches Jagd-U-Boot der Alfa-Klasse, die W. K. Konowalow unter Kapitän Tupolew, ins Geschehen ein, und der Saboteur, der sich immer noch an Bord der Roter Oktober befindet, schlägt ein zweites Mal zu. Er erschießt einen der sowjetischen Offiziere, Vasili Borodin, den 1. Offizier und guten Freund Ramius‘, der in dessen Armen mit den Worten „Ich hätte so gern Montana gesehen.“ stirbt, und verletzt Ramius durch einen Streifschuss. Während der Kommandant der USS Dallas auf der Roter Oktober das Kommando übernimmt und das sowjetische Jagd-U-Boot bekämpft, folgen Ramius und Ryan dem Saboteur zu den Raketensilos. Dort erschießt Ryan den Mann mit einer Pistolensalve und verhindert dadurch, dass dieser den Treibsatz einer der Atomraketen sprengt.

Durch geschicktes Manövrieren der Roter Oktober und der USS Dallas wird das sowjetische Jagd-U-Boot schließlich durch den eigenen Torpedo zerstört. Die Besatzung der Roter Oktober beobachtet an Bord der USS Reuben James die Unterwasserexplosion und ist davon überzeugt, dass es die Roter Oktober ist, die versenkt wurde. Während die Roter Oktober an der US-amerikanischen Ostküste versteckt wird, gibt Jeffrey Pelt gegenüber dem sowjetischen Botschafter eine Erklärung zu den Geschehnissen ab. Der Botschafter scheint nicht zu glauben, dass die Roter Oktober tatsächlich versenkt wurde, und weist darauf hin, dass in Zukunft Technologien zur Verfügung stehen könnten, um die Wrackteile zu untersuchen, die sich angeblich unerreichbar in der Tiefsee über ein großes Gebiet verteilt haben. Außerdem meldet er zum maßlosen Erstaunen Pelts noch ein U-Boot als vermisst, die W. K. Konowalow Kapitän Viktor Tupolews. Roter Oktober wird im Morgengrauen am Penobscot River in Maine versteckt; in der Nähe ist eine militärische Beobachtungsstation, in deren Umkreis niemand mit einem versteckten U-Boot rechnen würde. Ramius erklärt auf die bislang nie gestellte Frage Dr. Ryan das „Warum“ – Verhindern eines sowjetischen Erstschlages mit dem U-Boot, das nur eigens dafür gebaut wurde. Er erhofft sich eine Revolution in Moskau, für sich selbst einen friedlichen Lebensabend in den USA, und gedenkt seines getöteten Freundes Borodin.


Erfolg:

Der 30 Millionen US-Dollar teure Film spielte weltweit beinahe 200 Millionen Dollar ein. In Deutschland sahen mehr als 1,35 Millionen Menschen Jagd auf Roter Oktober im Kino.


Kritiken:

„Technisch aufwendig und eindrucksvoll inszenierter Film, dessen Kalte-Kriegs-Geschichte angesichts einer differenzierteren politischen Landschaft recht antiquiert erscheint.“ (Lexikon des internationalen Films)

„Effektvoller Unterwasser-Spionage-Thriller.“ (Rhein-Zeitung)

„Mit der Präzision eines Uhrwerks führt McTiernan seine Darsteller und baut dabei systematisch Spannung auf, die sich nach dem Schneeballprinzip multipliziert. Dabei kann er sich auf ein großartiges Ensemble verlassen, aus dem Sean Connery (‚Das Russland Haus‘) und Alec Baldwin (‚Miami Blues‘) hervorstechen. Trotz simpler Gut-Böse-Klischees die bisher perfekteste Ausgabe von McTiernans archaischem Actionkino, das sich alsbald auf die Jagd nach der Hitparadenspitze begeben wird.“ (VideoWoche)


Hintergründe:

Der Roman von Tom Clancy basiert auf der Meuterei auf der sowjetischen Fregatte Storoschewoi von 1975.

Ursprünglich war Kevin Costner für die Rolle des Jack Ryan vorgesehen. Dieser sagte jedoch wegen des gleichzeitig produzierten Der mit dem Wolf tanzt ab. Für die Rolle des Marko Ramius war eigentlich Klaus Maria Brandauer vorgesehen, der aber aus zeitlichen Gründen absagen musste, da er noch bei einem anderen Filmprojekt eingebunden war. Schließlich erhielt doch Sean Connery den Zuschlag (siehe Buch Sean Connery. Seine Filme – sein Leben). In der deutschen Fassung wurde Sean Connery, wie bereits häufig vorher, von Gert Günther Hoffmann gesprochen. Hans-Jürgen Dittberner lieh Alec Baldwin seine Stimme. In zwei anderen Filmen (Das Kartell und Die Stunde der Patrioten) wird Jack Ryan von Harrison Ford gespielt, in einem weiteren (Der Anschlag) von Ben Affleck.

Jack Ryans Frau Caroline Ryan wird in Jagd auf Roter Oktober in einem kurzen Auftritt von Gates McFadden dargestellt. In Das Kartell und Die Stunde der Patrioten spielt Anne Archer Cathy Ryan. In Der Anschlag wird Caroline ‚Cathy‘ Muller, die Freundin von Jack Ryan, von Bridget Moynahan gespielt. In den drei nachfolgenden Filmen ist der Charakter Ärztin.

Der von dem Politoffizier Iwan Putin zitierte Ausspruch „Ich bin der Tod geworden. Der Zerstörer der Welten.“ ist ein Auszug aus der Bhagavad Gita und nimmt damit Bezug auf Robert Oppenheimer, den Vater der Atombombe.

Die USS Dallas wurde von der USS Houston (SSN-713) dargestellt. Während der Dreharbeiten versenkte sie tragischerweise einen Schlepper, wobei ein Seemann ertrank. Die Fregatte, welche sich kurz nach dem Auftauchen der Roter Oktober nähert, ist auch in Wirklichkeit die Reuben James, ein Kriegsschiff der Oliver-Hazard-Perry-Klasse. Ihre Besatzung nahm an einigen Szenen teil. Das nach dem Not-Auftauchen aus dem Wasser schießende U-Boot ist die USS Blueback, ein Boot der dieselelektrisch angetriebenen Barbel-Klasse. In ihrem Torpedoraum wurden auch einige Szenen für das russische Alfa-U-Boot gedreht.

Auch wenn es die Roter Oktober selbst nie gab, die Typhoon-Klasse, der die Roter Oktober im Film zugehört, ist eine real existierende Familie von sechs bekannten russischen U-Booten mit den Indienststellungsjahren 1981 bis 1989. Die im Film verwendeten Modelle des Bootsrumpfes der Roter Oktober weisen einige Ähnlichkeit zu den echten Booten der Typhoon-Klasse auf. Laut Film ist die Roter Oktober das siebte Boot der Typhoon-Klasse. Ein siebtes Boot dieser Klasse war von der UdSSR zwar in Auftrag gegeben und 1986 im Rohbau begonnen worden (Interne Bezeichnung: TK 210), der Bau wurde jedoch 1990 gestoppt und die Einheit anschließend verschrottet. Der Film spielt im November 1984; bis zu diesem Zeitpunkt waren jedoch erst drei Boote der Typhoon-Klasse gebaut und freigegeben worden. Das vom Freigabedatum nächstliegende Boot der Klasse ist die TK-12 „Simbirsk“ bzw. „Typhoon 3“, welche seit dem Jahr 2000 nicht mehr im Dienst ist. Den im Film charakterisierten Status der Erstschlagswaffe hatte kein Boot der Typhoon-Klasse. Alle Boote waren explizit zur Sicherung der Zweitschlagsfähigkeit vorgesehen und somit eher defensiv als offensiv ausgelegt.

Der im Film angesprochene magnetohydrodynamische Antrieb „Raupe“ ist zwar in einem Prototyp-Wasserfahrzeug funktionierend eingebaut worden, jedoch bis heute nicht annähernd wirtschaftlich einsetzbar. Es gibt keine bekannten Anwendungsfälle oder -versuche in einem U-Boot.

Das im Film immer wieder gefahrene Manöver Irrer Iwan gab es wirklich. Es wurde alle 90 Minuten gefahren, um im tauben Sektor hinter dem Boot mit dem Sonar lauschen zu können. Dies ist bei Booten der Typhoon-Klasse jedoch eigentlich unnötig, da alle Schiffe dieser Klasse über ein in die Heckflosse integriertes Schleppsonar verfügen, welches der Beseitigung des tauben Sektors dient. Der stromlinienförmige Behälter, in welchem das Schleppsonar untergebraucht wurde, ist in einigen Szenen sogar an der fiktiven „Roter Oktober“ zu sehen.

Im Gegensatz zum Buch wird der Plot im Film stark gerafft, das amerikanische Ablenkungsmanöver mit der Versenkung eines eigenen obsoleten U-Boots wird beispielsweise durch die Vernichtung des Alfa-Bootes W. K. Konowalow ersetzt. Ebenso wird die Rolle des Hilfskochs und Saboteurs, der als GRU-Offizier neben dem Politoffizier für die Einhaltung der Marschbefehle und Verhinderung eines Überlaufens auf dem Schiff eingesetzt wurde, nicht so deutlich herausgestellt. Auch der ominöse, vorzeitige Tod von Ramius’ Frau Natalia – sie starb im Roman infolge der Inkompetenz eines angetrunkenen Arztes mit höchsten Beziehungen während eines Eingriffs – wird nicht näher beleuchtet. Auch dieser Umstand angesichts der Unmöglichkeit, Gerechtigkeit zu erhalten, war ein bedeutsames Argument für Ramius, überzulaufen.


Quelle: Wikipedia

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