Cabin of the Dead (2012)
Eine Handvoll Mitzwanziger zieht sich für ein Wochenende in eine einsame Waldhütte zurück, um Party zu feiern. Als sie jedoch ankommen, ist die Hütte abgesperrt. Während Albin (Patrik Almkvist) auf die klassische Art versucht, die Haustür mit einem selbstgebastelten Dietrich zu knacken, probieren Marcus (Max Wallmo) und Marie (Jessica Blomkvist) durch ein Hinterfenster einzudringen, was auch gelingt. |
Seit zwei Jahren versorgen uns die Regisseure Sonny Laguna und Tommy Wiklund, mal alleine, mal im Duett, mit ihren skandinavischen Interpretationen des amerikanischen Slasher-Kinos.
Offensichtlich sind sie echte Genre-Nerds, haben gefallen an Hinterwäldler, einsame Hütten im Wald und mordgierige Monster.
Hier wird exzessiv in „Cabin Fever“ und „Tanz der Teufel“ gewildert, mit etwas Zombie-Viren-Besessenheit.
Dabei bedienen sie so jedes erdenkliche Stereotyp und ergänzen es, selbst für dieses Genre auffällig, mit schier dümmlichen Verhaltensweisen der Protagonisten und unausgegorenen Story-Plots. Das hier ausführlich zu beschreiben sprengt den Rahmen, schön anzusehen ist es nicht.
Immerhin wirken diesmal die -wie üblich sexualisierten- Jugendlichen nicht ganz so bräsig, sympathisch sind sie dennoch nicht.
Ein Film der im deutschen Titel „Cabin of the Dead“ und im Original „Wither“ (= verwelkt) heißt kann nicht gut sein!
So ist es leider auch.
Nicht nur weil hier müde das Horror-Genre ab geklatscht wird sondern weil so vieles so unstimmig daher kommt.
Wenn ein Film, und jetzt kommt das offensichtlich wichtigste an diesem Streifen, seinen Schwerpunkt auf rüde, explizite und brutalste Körperzerstörung legt, dann freut sich der Gorehound. Der wird reichhaltig bedient, die FSK hat gut gewürfelt und ihn UNCUT durchgewunken. So wird zerstückelt, zerhackt, zerbohrt, zerstochen, zerschossen das die Schwarte knackt. „Cabin of the Dead“ ist reichhaltig an Blut, schwallartigem Erbrechen roter Kotze, ein Matsch-Fest, voll hausgemacht ohne dabei aber einen Drive oder Sog zu entwickeln. Schade eigentlich, da im Prinzip die Liebe zum grellen Horror-Kino spürbar ist.
Doch nur aus dem Splatter-Bauch zu schießen ohne sein cineastisches Horror-Hirn einzuschalten reicht nicht. Das endet dann in solche Voll-Versager-Filme ala Olaf Ittenbach, wobei so schlecht ist dieser Streifen dann doch nicht.
Schweden ist dabei beim Hinterwaldhorror, das ist man seinen vielen Hütten im Wald schuldig. Geradewegs vom Hollywood-Reißbrett kopiert die Eröffnung wie aus einer College-Komödie, bevor auch schon das Gemetzel losgeht, mit Zombies bzw. Besessenen, die sich wie Zombies aufführen. Preiswert, aber effektvoll angerichtet, abgemischt mit einem Hauch (erfundener) Folklore, ein typischer Film von Fans für Fans, für solche Verhältnisse professionell gemacht.