Als wir träumten (2015)

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Fünf Jungs, die sich noch von der Schule kennen, wissen Anfang der Neunzigerjahre in einem sozial schwachen Vorort von Leipzig nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Die Nachwendezeit birgt neue Freiheiten, aber auch neue Gefahren…

 

INFOS
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VIDEOMARKT

Fünf Jungs, die sich noch von der Schule kennen, wissen Anfang der Neunzigerjahre in einem sozial schwachen Vorort von Leipzig nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Die Nachwendezeit birgt neue Freiheiten, aber auch neue Gefahren. Die Jungsclique hält zusammen, eröffnet einen bald beliebten Techno-Club, muss sich gegen brutale rechte Gangs durchsetzen, kämpft mit Drogen und Eifersucht, Verrat und Desillusion. Der eigene Weg führt bei einigen ins Desaster.

 

FILMSTARTS

Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico (Julius Nitschkoff), Mark (Joel Basman) und Daniel (Merlin Rose) lebt ziellos in den Tag hinein. In ihrem Viertel, in dem eine Brauerei das kulturelle Zentrum ist, fühlen sie sich stark, cool und akzeptiert. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos, nehmen Drogen, gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund in der Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen.

 

WIKIPEDIA (SPOILERWARNUNG)

Als wir träumten ist ein Spielfilm des deutschen Regisseurs Andreas Dresen aus dem Jahr 2015 nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman des Schriftstellers Clemens Meyer. Als offizieller Wettbewerbsbeitrag der 65. Berlinale hatte der Film am 9. Februar 2015 Premiere, der deutsche Kinostart war am 26. Februar 2015.


Handlung:

Eine Leipziger Jungenclique in der frühen Nachwendezeit: Dani, Rico, Mark und Paul probieren sich aus in der neuen Zeit nach der Wende und dem Ende der DDR. Sie klauen Autos, probieren Drogen und gründen ihre eigene Diskothek – einen Techno-Club.

Auseinandersetzungen mit glatzköpfigen Neonazis, Ricos Hoffnung auf eine Boxkarriere und Danis Sehnsucht nach der großen Liebe zu Sternchen werden zu einem Weg ins große Scheitern.


Filmmusik:

Titelmelodie des Films ist A New Error von Moderat. Dresen sagt dazu: „Die Musik im Film ist nur dort historisch, wo sie ‚innerszenisch‘ benutzt wird, ansonsten haben wir uns die Freiheit genommen, auch modernere Stücke und Sounds zu verwenden […]“.

Dabei werden im Film auch Übergänge zwischen historischen und aktuellen Stücken geschaffen, so z. B. mit den zwei Marusha-Tracks Rave Channel (1992) und Club Arrest (2012).


Entstehungsgeschichte:

Peter Rommel und Andreas Dresen beim Berlinale Openhouse Berlinale-Talk 2015 zu Als wir träumten
Gedreht wurde im Herbst 2013 in Leipzig (vor allem in den Stadtteilen Lindenau, Grünau, Reudnitz und in der Ruine der ehemaligen Sternburg-Brauerei in Lützschena). Auch Halle (Saale), Dessau und Dresden waren Drehorte. Die Zusammenarbeit von Dresen und Kohlhaase ist die dritte nach Sommer vorm Balkon (2005) und Whisky mit Wodka (2009).

Romanautor Clemens Meyer ist in einem Cameoauftritt als Polizist im Film zu sehen.

Die Verfilmung wurde erstmals 2009 angekündigt, ursprünglich mit Lars Kraume als Regisseur.

Nachdem die Filmrechte wieder frei geworden waren, setzten Rommel und Dresen mit einem neuen Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase das Filmprojekt um.

Gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und dem Deutschen Filmförderfonds waren unter anderem rbb, BR, mdr und arte an der Produktion beteiligt.


Rezeption:

In der Filmankündigung der Berlinale heißt es, Kohlhaase und Dresen würden Meyers Roman „zu einer filmischen Parabel über Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit“ verdichten. Sie erzählen die Geschichte „einer verlorenen Jugend und präsentieren zugleich ein Spiel um Rebellion und die nicht enden wollende Utopie vom großen Glück“.

„Als wir träumten ist ein rauer Film, der mit seinen Protagonisten trotzdem zärtlich umgeht, wenn sie etwa in Großmutters Wohnzimmer Punsch schlürfen und die scheinbar heile Welt genießen. Die Detailgenauigkeit, eine Stärke aller Andreas-Dresen-Filme, trifft sich hier mit der Präzision des Drehbuchs von Wolfgang Kohlhaase […]. Die Ausstattung, die Schauplätze sind perfekt gewählt und atmosphärisch dicht. Teils schwer erträgliche Szenen werden extrem ausgereizt und erhöhen die Authentizität der Handlung und des Milieus. Die unbändige Kraft junger Männer wird hier sichtbar, die sich aber auch gegen sie selbst wendet. Ihr Kontrollverlust macht sie zu Verlierern, zu Absteigern, noch ehe sie die Gelegenheit ergreifen können, ihre Kräfte positiv einzusetzen.“ Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW)

„Sehenswerte Literaturverfilmung über eine Leipziger Clique zur Wendezeit – mit großartigen jungen Darstellern.“ Ulrike Frick: Bayern 3

„[…] für ihre Gruppendynamik nehmen sich die Szenen keine Zeit, immer müssen die Schauspieler beweisen, wie rebellisch sie sind. […] Oft hat man den Eindruck, als würde hier ein Gangfilm der fünfziger Jahre in die Kulisse der DDR-Altbausubstanz verpflanzt. […] In den Gruppenszenen […], wenn die Clique beim Saufen im Keller gefilmt wird oder beim Feiern im Technoclub, verliert [der Regisseur] den Überblick. […] Wenn der Film in der zweiten Hälfte endlich ruhiger wird, verheddert er sich in den vielen Geschichten, die nebeneinander erzählt werden.“ Dirk Knipphals: Die Tageszeitung

„Dresen […] will uns mit der Entwicklung der Handlung überraschen, und, […] das gelingt ihm. […] [Der] Film ist übersichtlich, weil er [mit Ausnahmen] streng chronologisch erzählt. […] Wenn [Dani] in der meisterhaften Inszenierung der besten Romanszene seine Freunde Mark und Rico aus Feigheit verrät, gelingt es Dresen und seinem Kameramann Michael Hammon, Danis eigene Verzweiflung darüber deutlich zu machen. Auch so etwas hat man im deutschen Kino lange nicht mehr gesehen […]. […] ‚Als wir träumten‘ würde jedes Festival der Welt zieren. Weil es sich um Weltklassekino handelt.“ Andreas Platthaus: Frankfurter Allgemeine Zeitung


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