Elser – Er hätte die Welt verändert (2015)
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[imdblive:rating] / 10 |
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Titel | [imdblive:title] | ||
Teaser-Text | [imdblive:tagline] | ||
Genre(s) | [imdblive:genres] | ||
Laufzeit | Jahr | FSK | [imdblive:runtime] min. | [imdblive:year] | [imdblive:certificate] | ||
Regie | Story | [imdblive:directors_nolink] | [imdblive:writers_nolink] | ||
Darsteller | [imdblive:cast_nolink] | ||
Bewertung | [imdblive:rating] ([imdblive:votes] Stimmen) | ||
EUROVIDEO |
Während der Jubiläumsrede Hitlers am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Rednerpult des „Führers“ eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der Mann ist Georg Elser (Christian Friedel), ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Als man bei ihm eine Karte des Anschlagsortes und Sprengzünder findet, wird er dem Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt Arthur Nebe (Burghart Klaußner) und dem Gestapochef Heinrich Müller (Johann von Bülow) zum Verhör überstellt. Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist – dass Hitler den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlassen hat. Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht – und die Geschichte seiner Tat schildert.
FILMSTARTS |
Was wäre der Welt erspart geblieben wäre, hätte der Schreiner Georg Elser (Christian Friedel) Erfolg gehabt? Am 8. November 1939, zwei Monate nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen, verübte der Widerstandskämpfer im Münchener Bürgerbräukeller ein Bombenattentat. Sein Ziel war der Tod der NS-Führungsriege, vor allem aber der Adolf Hitlers. Unvorhergesehen verlassen Hitler und sein Stab die Veranstaltung jedoch früher, so dass die Detonation 13 Minuten zu spät kommt. Nachdem man an der Schweizer Grenze einen Sprengzünder und eine Karte des Anschlagsortes bei Elser findet, verhören ihn der Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, Arthur Nebe (Burghart Klaußner), und der Chef der Gestapo, Heinrich Müller (Johann von Bülow). Erst dort erfährt Elser vom Misserfolg seines Attentats. Nach Tagen der Folter gesteht er schließlich und teilt den ganzen Tathergang mit. Elser beginnt seine Geschichte mit der Ausbreitung der Nazis in seinem Heimatdorf Königsbronn, erzählt, wie er mit seinem Freund Josef Schurr (David Zimmerschied) in den Widerstand ging und er seine Geliebte Elsa (Katharina Schüttler) kennenlernte. Elsers Schilderungen enden mit der Planung, dem Bau und der Deponierung der Bombe am Tatort. Schlussendlich wird er in die KZs Sachsenhausen und Dachau verfrachtet und am 9. April 1945 ermordet.
-SPOILERWARNUNG- | WIKIPEDIA |
Elser – Er hätte die Welt verändert ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2015. Der Film porträtiert den Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Georg Elser, dessen Attentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte NS-Führungsspitze im Bürgerbräukeller in München scheiterte.
Die Uraufführung des historischen Dramas fand im Hauptwettbewerb (außer Konkurrenz) der 65. Berlinale am 12. Februar 2015 statt. Der Film lief am 9. April 2015, exakt 70 Jahre nach Elsers Tod, in den deutschen Kinos an.
Die englische Version mit dem Titel 13 Minutes kam im Juli 2015 international in die Kinos. Sie ist identisch mit der deutschen und hat englische Untertitel.
Handlung:
Der Film beginnt mit den letzten Arbeiten Elsers an der Bombe, die er in einer Wandausschachtung an der Balustrade im Bürgerbräukeller deponiert und schärft. Die nächsten Szenen begleiten Elser auf seinem Weg nach Konstanz, wo er noch auf deutscher Seite vom Zollgrenzschutz aufgegriffen wird. In seiner Arrestzelle erlebt er die geplante Detonationszeit der Bombe. Durch Lautsprecherdurchsagen, die auch in Konstanz übertragen werden, wird deutlich, dass Hitler das Attentat überlebt hat.
Elser wird nach Berlin ins Gestapohauptquartier gebracht. Angesichts der Brisanz des Falles wird er vom Chef des Reichskriminalpolizeiamtes Arthur Nebe und von Heinrich Müller, Leiter der Geheimen Staatspolizei, verhört. Der Film zeigt ihn als charakterstarke Person, die den ihn verhörenden Beamten mit Hohn begegnet. Zunächst weigert er sich, auch nur seinen Namen zu sagen. Im Folgenden wechseln Verhör- und Folterszenen mit Bildern und sommerlichen Episoden aus dem Leben Elsers ab. Einen zentralen Stellenwert nimmt seine Liebesbeziehung zu Elsa Härlen ein, einer verheirateten Frau, die von ihrem Ehemann misshandelt wird. Als Nebe dem Attentäter die inzwischen inhaftierte „Sippenangehörige“ Elsa vorführt, entschließt sich Elser zu gestehen. Seine Verhörer gehen davon aus, dass Elser bei seiner Tat Hinterleute hatte, und versuchen mit Folterungen deren Namen zu erlangen. Elser hatte jedoch keine Helfer und kann aufzeigen, dass er die Bombe allein konstruiert und gebaut hat. Nebe glaubt ihm schließlich, nicht jedoch der SS-Obergruppenführer.
Elsner wird längere Zeit gefangen gehalten. Als Nebe ihn nicht mehr schützen kann, wird Elsner in den letzten Kriegstagen exekutiert.
Erzählweise:Das Drehbuch erzählt den Film auf zwei Zeitebenen. Die erste handelt vom Einbau der Bombe im Bürgerbräu 1939, den Verhören unter Folter im selben Jahr bis zu Elsers Ermordung am 9. April 1945. In Rückblenden wird geschildert, wie Georg Elser von einem lebensbejahenden Menschen zum entschlossenen Widerstandskämpfer wird und wie er mit dem Konflikt umgeht, Menschenleben zu opfern, um das 1939 absehbare unermessliche Blutvergießen im Zweiten Weltkrieg zu verhindern.
Die Darstellung beruht auf intensiven Recherchen der Autoren und des Produzenten des Films, Léonie-Claire Breinersdorfer, Boris Ausserer und Fred Breinersdorfer, von 2008 bis faktisch zu Drehbeginn im Sommer 2014. Unter anderem wurden Passagen aus den Verhörprotokollen der Gestapo, ebenso wie der Originalton der Hitlerrede vom 8. November 1939 im Film dramaturgisch eingesetzt.
Kamerakonzept:Die Kamerafrau Judith Kaufmann nimmt in ihrer Bildgestaltung die zweispurige Erzählweise auf. Während die Rückblenden in lebendigen Farben mit der Handkamera gedreht sind, bleibt das Bild in der ersten Ebene 1939 bis 1945 eher starr und in düsteren Farben.
Drehorte
Der Film wurde nicht an Originalschauplätzen, sondern u.a. in Weidenberg, in Lindau, im Rathaus Schöneberg in Berlin, im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen sowie in Südtirol (Bozen, Terlan, Auer und Mendelpass) gedreht.
Sondervorstellungen:Der Film wurde in zahlreichen Sondervorstellungen Schülerinnen und Schülern gezeigt. Der Hauptdarsteller Christian Friedel besuchte im April 2015 48 Kinos in ganz Deutschland. Am 22. April 2015 sah und diskutierte Bundespräsident Joachim Gauck mit 690 Schülern den Film im Berliner Zoopalast. Der Film wurde am 5. Mai 2015 im Bayerischen Landtag vor zahlreichen Abgeordneten und Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Städten in Bayern gezeigt. Landtagspräsidentin Barbara Stamm überreichte bei dieser Gelegenheit Christian Friedel und Fred Breinersdorfer die Silberne Landtagsmedaille.
Auszeichnungen:Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit den Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet.[6] Im Februar wurden die Produzenten Boris Ausserer und Oliver Schündler für „Elser“ mit dem Produzentenpreis des Bayerischen Filmpreis für die beste Produktion ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis 2015 wurde der Film in sieben Kategorien nominiert. Regisseur Oliver Hirschbiegel wurde für diesen Film mit dem Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke 2015 ausgezeichnet.
Fördermittel und Zuschauerzahlen:Die Filmproduktion wurde aus Mitteln der deutschen Filmförderung mit 3,5 Millionen Euro unterstützt. Sie kamen aus verschiedenen Institutionen. Zusätzlich eine halbe Million Euro kam aus Südtirol; dort waren einige Szenen gedreht worden.
Bis Mitte Juni 2015 wurde eine Million Euro an den Kinokassen eingenommen. Bis dahin hatte der Film 141.000 Zuschauer.
Ein sorgfältig recherchiertes und brillant geschriebenes Drehbuch von Fred und Léonie-Claire Breinersdorfer, ein in jeder Nuance überzeugender Hauptdarsteller Christian Friedel und eine meisterhafte Regie von Oliver Hirschbiegel machen Elser zu einem herausragenden Kinoereignis.
Elser erzählt, und das ist im deutschen Kino selten, von den Deutschen, die die Nazis gewählt und begeistert begrüßt haben. Es wird gezeigt, wie ein Dorf sich ohne erkennbaren Widerstand gleichschaltet, bald sitzt die erste Frau mit einem Schild auf dem Marktplatz: ‚Ich bin am Ort das größte Schwein und lass mich nur mit Juden ein‘. In der Menge wird gefeixt. Wie bereits in seinem Kinodebüt Das Experiment findet Hirschbiegel beklemmende Bilder für die Empathielosigkeit auch der Mitläufer.
Man kann es sich eigentlich an zwei Fingern abzählen: Eine Liebesgeschichte, die damit endet, dass der Geliebte sich davonmacht, um Hitler zu töten und anschließend in die Schweiz zu flüchten, ist keine. Und eine Attentätergeschichte, die vor allem aus schmachtenden Blicken, heimlichen Umarmungen (Elsa ist verheiratet) und gelegentlichen Hilfeleistungen für politisch Verfolgte (Elsers Freund Schurr ist Kommunist) besteht, ist auch keine.
Aus der Raumtiefe dieses biederen Bebilderungskinos strahlt einem die säuberlich versammelte deutsche Nazifilmtristesse entgegen. Im Vordergrund wird zweitklassiges Theater gespielt. Da ist Hirschbiegel als Regieverantwortlicher der entgleisten Bunkerbürokomödie ‚Der Untergang‘ nachweislich in seinem Element.