Xenia – Eine neue griechische Odyssee (2014)

flagge-griechenland _disi _fsk12

[imdblive:id(tt3186946)]

___imdb

[imdblive:rating] / 10

Titel [imdblive:title]
Teaser-Text [imdblive:tagline]
Genre(s) [imdblive:genres]
Laufzeit | Jahr | FSK [imdblive:runtime] min. | [imdblive:year] | [imdblive:certificate]
Regie | Story [imdblive:directors_nolink] | [imdblive:writers_nolink]
Darsteller [imdblive:cast_nolink]
Bewertung [imdblive:rating]  ([imdblive:votes] Stimmen)
Der 16-jährige Danny (Kostas Nikouli) lebt in Kreta bei seiner albanischen Mutter. Nach ihrem Tod geht er zu seinem älteren Bruder Odysseas (Niko Gelia) nach Athen, zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach ihrem griechischstämmigen Vater. Sie wollen ihn dazu bringen, endlich seine Vaterschaft anzuerkennen. Die Aufgabe gestaltet sich als schwierig, denn die Brüder haben ihn noch nie zuvor gesehen; angeblich soll er sich in der Küstenstadt Thessaloniki aufhalten. Danny und Odysseas reisen dorthin – und ihr Trip nimmt eine unerwartete Wendung…

 

FILMSTARTS

Der 16-jährige Danny (Kostas Nikouli) lebt in Kreta bei seiner albanischen Mutter. Nach ihrem Tod geht er zu seinem älteren Bruder Odysseas (Niko Gelia) nach Athen, zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach ihrem griechischstämmigen Vater. Sie wollen ihn dazu bringen, endlich seine Vaterschaft anzuerkennen. Die Aufgabe gestaltet sich als schwierig, denn die Brüder haben ihn noch nie zuvor gesehen; angeblich soll er sich in der Küstenstadt Thessaloniki aufhalten. Danny und Odysseas reisen dorthin – und ihr Trip nimmt eine unerwartete Wendung. In Thessaloniki werden zurzeit junge Talente für die Casting-Show „Greek Star“ gesucht und Dany hat die Hoffnung, dass Odysseas, der ein talentierter Sänger ist, der neue Star der Sendung wird. Unabhängig davon, wie das Casting ausgeht und unabhängig davon, ob die Brüder ihren Vater finden, etwas Gutes hat der Trip so oder so: Er bringt die zwei charakterlich so unterschiedlichen Brüder näher zusammen…

 

MOVIEPILOT

In Xenia begeben sich zwei Brüder auf eine Odyssee, um nach dem Tod ihrer Mutter ihren reichen Vater in Griechenland ausfindig zu machen.


Handlung:

Die Brüder Danny (Kostas Nikouli) und Ody (Nikos Gelia) könnten nicht unterschiedlicher sein: Ody heißt eigentlich Odysseas, ist 18, geerdet, reif und hat sich in Athen trotz seiner dort verpönten albanischen Herkunft eine Existenz aufgebaut. Der 16-jährige Danny hingegen ist sprunghaft, abenteuerlustig, schwul und tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter taucht Danny spontan bei seinem älteren Bruder in der griechischen Hauptstadt auf, um sich dort ins Nachtleben zu stürzen. Nach einem Zwischenfall müssen die beiden vor der Polizei fliehen und beschließen, ihren lange verschollenen, überaus wohlhabenden Vater wiederzufinden. Dieser soll ihnen eine Eintrittskarte zum griechischen Gesangswettbewerb “Superstar” verschaffen, damit Ody endlich seine Musiker-Karriere starten und reich und berühmt werden kann. (ES)

 


 

5 Kommentare

  • Der Film des griechischen Regisseurs Panos H. Koutras zeigt uns mit realistischen Bildern Verzweiflung und Hoffnung im von der Krise beherrschten Griechenland.

    „Xenia“ ist ein wichtiger Film, der nichts beschönigt und uns zeigt, dass es Fremdenhass und Gewalt gegen alles Andersartige überall gibt. Gleichzeitig vermittelt er jedoch auch das Gefühl, dass Liebe und Verständnis viel stärkere Motive sind und letztlich nicht aufzuhalten sind.

  • Gesehen haben sich die beiden Brüder schon länger nicht mehr: Während Odysseas (Niko Gelia) so bald wie möglich das Haus verließ, um nach Athen zu gehen, lebte Danny (Kostas Nikouli) weiterhin bei ihrer albanischen Mutter in Kreta. Als diese stirbt, beschließt der 16-Jährige seinen älteren Bruder zu überreden, mit ihm nach Thessaloniki zu gehen. Dort, so heißt es, soll ihr griechischer Vater gesehen worden sein, der die Familie im Stich ließ, als die beiden noch kleine Kinder waren. Inzwischen zu großem Reichtum gekommen, fordern Danny und Odysseas ihren Anteil daran und auch, von ihm offiziell anerkannt zu werden – sonst droht den beiden Albanern die Abschiebung.

    Wenn in Filmen homosexuelle Jugendliche zu Protagonisten auserkoren werden, dann oft, um deren Suche nach sexueller Identität zu zeigen oder auch der Kampf um Akzeptanz. Beides ist Danny völlig egal, der Junge mit dem auffallenden Nasenschmuck, der schrillen Kleidung, den gefärbten Haare – er weiß, was er will. Und sollte jemand darin ein Problem sehen, auch das ist ihm egal. Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne das geringste Bedürfnis nach Anpassung stolziert er so durch Griechenland und gerät ständig mit anderen aneinander.

    Und doch, Identität spielt in Xenia – Eine neue griechische Odyssey eine große Rolle. Sie seien überall ein wenig zu Hause, aber nirgends so richtig, stellt Odysseas irgendwann fest. So wie ihnen geht es vielen Nachkommen von Einwanderern, die nie wirklich in Griechenland ankamen, aber in ihrem Heimatland ebenfalls nichts zu suchen haben. Deren Schicksal wird ebenso angesprochen wie eine erstarkende Fremdenfeindlichkeit, die sich in Xenia in brutalen Übergriffen bemerkbar macht. Halt finden die beiden Brüder dann auch in keiner Nationalität, sondern in der Musik eines dritten Landes: Wie ihre Mutter schon sind Danny und Odysseas große Anhänger der italienischen Diva Patty Pravo. Wenn die beiden zur Musik der Schlagerqueen tanzen, singen und feiern, darin nicht nur sich selbst, sondern auch einander finden, dann ist das einer der warmherzigsten Momente des griechischen Films.

    Bewegendes Drama, skurrile Komödie und kurzweiliger Roadmovie, Identitätssuche, Coming-of-Age und Gesellschaftsporträt – Regisseur und Kou-Autor Panos H. Koutras interessieren Schubladen nur wenig, er nimmt, was er findet, und wirft einfach alles zusammen. Verstärkt wird dieser wirre Grenzgang durch einen kräftigen Schwenk ins Surreale. Wenn Danny mit seinem kleinen Kaninchen Dido redet und sich in seltsamen Träumen wiederfindet, mischt Xenia das Mystische von Animals und Donnie Darko mit der melancholischen Sehnsucht von Alpen, rundet das Ganze aber mit schrillem Humor ab. Wirklich ausgeglichen und stimmig ist der Film auf diese Weise natürlich nicht, kann es auch gar nicht sein, will es vermutlich aber auch nicht. Stattdessen spiegelt sich in der ziellosen filmischen Reise die innere Sinnsuche der beiden wieder, die schon von früh an sich selbst überlassen wurden.

    Doch genau deshalb ist für Freunde des Außergewöhnlichen Xenia ein echter Geheimtipp. Koutras gelang hier nicht nur einer der eigenwilligsten Beiträge des schwul-lesbischen Kinos der letzten Jahre, sondern auch einer der interessantesten, der das auf Sicherheit und bekannte Themen fokussierte Gros der Konkurrenz mühelos hinter sich lässt. Gerade bei der Wahl seiner beiden Hauptdarsteller zeigte Koutras ein glückliches Händchen: Wenn Kostas Nikouli und Nikos Gelia als ungleiches Brüderpaar durch Griechenland tanzen, schleichen und wüten, einen Platz im Leben herbeisehnen und dabei zuweilen eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassen, kann man gar nicht anders, als sie bei ihrer Reise anzufeuern. Zu hoffen, dass sie am Ende das finden, was sie suchen. Dass dabei nicht alles klappt, weder bei ihnen, noch beim Film, eine wirkliche Bedeutung hat das nicht, denn die faszinierende Odyssee hat zu dem Zeitpunkt längst so viele Sympathiepunkte gesammelt, dass man über gelegentliche Schwächen nur zu gern hinwegsieht.

  • Youth Cinema aus Griechenland

    Wenn ein Film, der eine vergleichsweise überschaubare Geschichte entfaltet, 128 Minuten dauert, liegt es wohl nahe, diesem Werk Überlänge vorzuwerfen. Sind einem die zentralen Figuren allerdings so schnell ans Herz gewachsen, wie dies in Panos H. Koutras‘ Xenia der Fall ist, kommt einem ein solcher Vorwurf zu keiner Zeit in den Sinn. Das griechische Coming-of-Age-Roadmovie ist in seiner Anlage weniger handlungs- als vielmehr charakterorientiert – und daher ebenso facettenreich und wild ausgestaltet wie die beiden jungen Helden der Erzählung.

    Die Geschichte von der Suche nach dem verlorenen Vater ist nicht neu – und dass sich Lefteris, der sich in einem Fernsehbeitrag stolz als „Patriot“ bezeichnet, letztlich eher als *Idiot* erweist, dürfte kaum eine Überraschung sein. Der Reiz dieser Odyssee liegt in erster Linie in den beiden Reiseteilnehmern und in der Art und Weise, wie die Tonart des Films immer wieder vom Tragischen ins Komische, vom Zärtlich-Träumerischen ins Hitzig-Rohe umschlägt – was bisweilen an die frühen Arbeiten von Pedro Almodóvar sowie an die Werke von Gregg Araki erinnert. Während der impulsive Dany sein zerrissenes Seelenkostüm mit einem grellen Look (u.a. bestehend aus Piercings, Blondierung und Undercut sowie Muscle-Shirts und pinken Chucks) kaschiert, wirkt Ody deutlich geerdeter. Ersterer hat einen ausgeprägten Hang zur Dramatik und eckt mit seiner auffälligen Erscheinung und seinem losen Mundwerk mehr als einmal an, Letzterer agiert eher zurückgenommen. Was die beiden verbindet, ist die Liebe zur Musik: Die Tanzeinlagen – zu einem Song der italienischen Popsängerin Patty Pravo sowie zu „Rumore“ von Raffaella Carrà – gehören ebenso zu den Highlights der Inszenierung wie Odys gesangliche Darbietung im Casting für die Talentshow „Greek Star“. Kostas Nikouli und Nikos Gelia glänzen in ihren Parts; insbesondere Nikouli ist eine echte Entdeckung, da er über die nötige Intensität verfügt, um Danys psychische Instabilität wirksam zu verkörpern.

    Xenia geht streckenweise ins Märchenhafte über; für eine gehörige Portion Surrealismus sorgt nicht zuletzt ein weißes Kaninchen namens Dido. Doch bei aller Poesie in Form und Inhalt weicht der Film nicht vor der Realität zurück. Das Drehbuch, das Panos H. Koutras gemeinsam mit Panagiotis Evangelidis verfasst hat, erzählt von Xenophobie und Homophobie und von der Gewalt, die damit unweigerlich einhergeht. Der Titel des Werks bezieht sich auf ein marodes, verlassenes Hotel, in welchem sich Dany und Ody vorübergehend verstecken und welches einst im Rahmen des „Xenia-Programms“ der „Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr“ erbaut wurde. Das Wort „Xenia“ steht im Griechischen für „Gastfreundschaft“ – also für eine Tugend, die den beiden Brüdern von ihrem Umfeld weitgehend nicht entgegengebracht wird. Koutras‘ Film ist engagiert und aufregend, schön und traurig zugleich – und deshalb sehr sehenswert.

    Der fast 16-jährige Dany (Kostas Nikouli) ist zur Hälfte Grieche, zur Hälfte Albaner. Als seine alkoholkranke Mutter – eine Migrantin – verstirbt, reist er von Kreta nach Athen, um seinem älteren Bruder Odysseas (Nikos Gelia), genannt Ody, die Todesnachricht zu überbringen. Ody droht indes die Abschiebung, da der bald Volljährige nach seinem 18. Geburtstag keine Aufenthaltsgenehmigung mehr hat. Die ungleichen Brüder begeben sich deshalb nach Thessaloniki, wo ihr Vater Lefteris (Yannis Stankoglou) angeblich mit seiner neuen Familie wohnt. Lefteris, der Odys und Danys Mutter vor vielen Jahren verließ und inzwischen Kandidat der rechtsextremen Partei ist, soll die Vaterschaft anerkennen und seinen zurückgelassenen Söhnen finanziell ein bisschen aushelfen…

  • Regisseur Panos Koutras gelingt eine außergewöhnliche Mischung aus Drama und Komödie, indem er einerseits die unerbittliche nächtliche Unterwelt Athens samt Drogen, Fremdenfeindlichkeit und Straßenstrich beleuchtet, andererseits den sympathischen Charme und Witz wahrer Bruderliebe spielen lässt. Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Publikumspreis beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück. Ein berührender, mitreißender Coming-of-Age-Film über Anderssein und familiären Zusammenhalt.

  • Ein absolut geiler / unterhaltsamer Film nicht nur für Schwule! 1A Hauptdarsteller sorgen für Kurzweil und hauchen dem Film Leben ein…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert