German Angst [DD] (2015) – [LIMITED MEDIABOOK EDITION] – [UNCUT]

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[imdblive:rating] / 10

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In „Final Girl“ hat die Heldin (Lola Gave) Düsteres im Sinn, als sie mit einer Gartenschere bewaffnet das Schlafzimmer ihres Vaters (Axel Holst) betritt. In der Episode „Make a Wish“ werden die taubstummen Freunde Kasia (Annika Strauss) und Jacek (Matthan Harris) von einer Bande Skinheads überfallen. Um sich zu schützen, setzt Kasia einen Talisman ein, mit dessen Hilfe Jacek und der Skinhead-Anführer die Körper tauschen sollen. In „Alraune“ lernt der Berliner Fotograf Eden (Milton Welsh) in einem Club die schöne Kira (Kristina Kostiv) kennen. Als sie die Party verlässt, folgt er ihr – und wird vor eine seltsame Wahl gestellt.

 

PIRROT LE FOU

Deutschland, das ist der „Sandmann“, das sind Fritz Haarmann, der „Schlächter von Hannover“, Peter Kürten, der Vampir von Düsseldorf und „Totmacher“ Rudolf Pleil. Das sind Goebbels und Mengele. Die Kultregisseure Jörg Buttgereit, Andreas Marschall und Michal Kosakowski haben diesem Deutschland einen „Heimatfilm“ gewidmet, wie es ihn noch nie gegeben hat.

Berlin: Ein junges Mädchen und ihr Meerschweinchen hausen scheinbar verlassen in einem Plattenbau. Doch immer wieder zieht es das Mädchen in ein Schlafzimmer, aus dem gedämpfte Schmerzensschreie dringen und das sie blutbefleckt wieder verlässt…

Ein taubstummes Pärchen wird von Neonazis attackiert und holt mit Hilfe eines mystischen Talismans zum brutalen Gegenschlag aus…

Der erfolgreiche Fotograf Eden wird Mitglied eines so geheimen wie mysteriösen Sexclubs, dessen Mitglieder sich mit dem Saft der Alraune zu ungeahnten ekstatischen Höhen aufschwingen. Mit unkontrollierbaren, höllischen Nebenwirkungen, wie sich zeigt…

Ein Schreckensbild deutscher Urängste, wie es eindringlicher und furchteinflößender nicht sein könnte. (Neue Pierrot le Fou)

 

FILMSTARTS

In „Final Girl“ hat die Heldin (Lola Gave) Düsteres im Sinn, als sie mit einer Gartenschere bewaffnet das Schlafzimmer ihres Vaters (Axel Holst) betritt. In der Episode „Make a Wish“ werden die taubstummen Freunde Kasia (Annika Strauss) und Jacek (Matthan Harris) von einer Bande Skinheads überfallen. Um sich zu schützen, setzt Kasia einen Talisman ein, mit dessen Hilfe Jacek und der Skinhead-Anführer die Körper tauschen sollen. In „Alraune“ lernt der Berliner Fotograf Eden (Milton Welsh) in einem Club die schöne Kira (Kristina Kostiv) kennen. Als sie die Party verlässt, folgt er ihr – und wird vor eine seltsame Wahl gestellt.

Horror-Anthologie mit drei mittellangen Filmen, die alle in Berlin spielen. Regie führen dabei die Genre-Spezialisten Jörg Buttgereit („Nekromantik“), Andreas Marschall („Tears of Kali“) und Michal Kosakowski („Zero Killed“).

 


 

3 Kommentare

  • Marschalls und Buttgereits Filme sind durchaus gelungene und atmosphärisch dichte Erzählungen, die subkutan tatsächlich sehr an die expressionistischen Zeiten erinnern. Dabei überrascht vor allem, dass Buttgereit viel leiser und etwas weniger splatterig daher kommt, als man es von ihm erwarten würde. Und gerade dieses Leise, diese Suggestion, gepaart mit vielen extremem Nahaufnahmen lassen den Film unter die Haut gehen. Hinzu kommt, dass das in allen Teilen hervorragende Sound Design hier am meisten hervorsticht. Man kann sogar hören, wie die Fasern des Teppichs den einen Blutstropfen, der auf sie herabgefallen ist, aufsaugen. Es knistert. Laut und metallisch hingegen ist die Partynacht in Alraune, die ein stetiges Fiepen mitbringt, wie ein Tinnitus, wenn man aus dem Club kommt.

    In Kosakowskis Make a Wish ist es vor allem der Hall der Tritte und Schreie. Sein Beitrag schafft es jedoch nicht, einen ähnlich starken Sog zu erzeugen, wie die beiden anderen. Die weitläufige Location verschluckt förmlich die Akteure, die vor allem auf der Seite der neonazistischen Aggressoren zu grob gezeichnet sind. So bleibt sein Film immer einen Hauch zu aufgesetzt und künstlich, der Zuschauer bleibt außen vor, denn statt die Genre- und Erzählkonstruktion zu erfühlen, erfasst er sie vielmehr kognitiv. Schade eigentlich, denn vor allem Make a Wish ist ja, wenn man den Titel einmal ganz eng interpretieren darf, eine deutsche Angst, die dieser Tage wieder sehr an Bedeutung zugenommen hat und dieses Werk in eine unangenehme Nähe zur Realität rückt.

    Dennoch ist German Angst ein wunderbarer und erleichternder Beitrag in Sachen deutsches Genrekino, der selbst für Nichtkenner und Freunde dieser Filmkunst unterhaltsam oder wenigstens lehrreich ist. Denn man lernt hier zumindest etwas über die richtige Meerschweinchenpflege. Und vielleicht auch ein bisschen mehr über die eigenen Ängste.

  • »Brisantes Thema schlecht angegangen«

  • Mit der Beurteilung von Friedrich Anis Roman »German Angst« tue ich mich ein wenig schwer. Der Autor hat für sein Buch ein aktuelles und auch ein polarisierendes Thema gewählt: Rechtsradikalismus und Ausländerhass, im Speziellen wohl inspiriert vom Fall »Mehmet«. Sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, ist prinzipiell zu befürworten. Doch die Art und Weise, wie er an die Thematik heran geht, finde ich nicht besonders gelungen. Eine Deutsche von Rechtsradikalen entführen zu lassen, um die Ausweisung von Ausländern durchzusetzen, ist nicht gerade ein toller Einfall.

    Die Charaktere sind klar gezeichnet, doch fast schon ein wenig einseitig. Da hat der Autor etwas zu viel Schwarz-Weiß-Malerei betrieben. Am deutlichsten tritt dies zutage bei der Gegenüberstellung von Staatsanwalt sowie Lucys Rechtsanwalt. Sicherlich stehen sich Kläger und Verteidiger immer konträr gegenüber, doch dieses Hineinsteigern in die Sache, unter der sogar ihre Freundschaft leidet, finde ich zu dick aufgetragen. Die ständige Ausführlichkeit, mit der alle nebensächlichen Charaktere ihre Meinung zu der Sache kundtun dürfen, die sich immer wiederholt, bläht das Buch auf und bringt Langeweile. Da wäre etwas weniger besser gewesen, denn dieses ständige Durchkauen der gleichen Thesen bringt die Spannung, die der Autor oftmals gut aufbaut, immer wieder zum Erliegen. »German Angst« hat Ani sein Werk betitelt. Von Angst ist aber hier beim deutschen Volk nichts zu spüren, »German Hass« wäre treffender.

    Sehr gelungen dagegen ist die Darstellung der öffentlichen Medien. Selbstdarsteller als Journalisten im Fernsehen, effektheischende Stories bringen um jeden Preis, nur um die Quoten nach oben zu treiben, Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch einseitige Berichterstattung, dies trifft die aktuelle Medienlandschaft auf den Punkt genau.

    Mit Tabor Süden hat Friedrich Ani einen sehr unorthodoxen Protagonisten erschaffen, dessen Darstellung fast schon etwas überzeichnet wirkt. Mit seiner Flapsigkeit, seinen Zornesausbrüchen und seinem eigenmächtigen Handeln bringt er einen gewissen Schimanski-Touch in das Geschehen ein. Wie gefasst jedoch sein Vorgesetzter Südens handgreiflichen Angriff auf ihn hinnimmt, ist absolut unglaubwürdig.

    Das Ende des Romans mag symbolisch gemeint sein. Ein Happy-End muß ja nicht unbedingt sein, dennoch ist dieser Schluß unglaubwürdig und gänzlich unbefriedigend.

    Daß Ani dennoch Einfallsreichtum besitzt, zeigt sich beim Namen, den er einem Hund zugedacht hat: Dertutnix. Darauf sind bisher noch nicht mal die Asterix-Macher gekommen.

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