Miss Marple – Mörder ahoi! (1964)

icon_info_50  FSK_ab_12_logo_50  DIVX_logo_50  prologic  bt_shop

Als Mitglied einer Seemannsstiftung zur Förderung ehemaliger jugendlicher Krimineller ist Miss Marple zu jeder guten Tat bereit. Als jedoch einer ihrer Kuratoriumskollegen nach einer Prise Schnupftabak tot umfällt, meldet sich ihr detektivischer Spürsinn. Zielsicher meldet sie sich zu einem Besuch auf dem dazugehörenden Schulschiff M.S. Battledore an und reist mit Mr. Stringer als Verstärkung an.



Inhalt:

Als Mitglied einer Seemannsstiftung zur Förderung ehemaliger jugendlicher Krimineller ist Miss Marple zu jeder guten Tat bereit. Als jedoch einer ihrer Kuratoriumskollegen nach einer Prise Schnupftabak tot umfällt, meldet sich ihr detektivischer Spürsinn. Zielsicher meldet sie sich zu einem Besuch auf dem dazugehörenden Schulschiff M.S. Battledore an und reist mit Mr. Stringer als Verstärkung an. An Bord ist sie als Landratte nicht gern gesehen, vor allem nicht bei Captain Rhumstone (Lionel Jeffries), der sich von einer Frau nicht reinreden lassen möchte. Doch schnell hängt der nächste Seemann eines Morgens am Mast und Inspektor Craddock muß Miss Marple wieder einmal den Vortritt lassen…

Mörder ahoi! ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1964. Als einzige der vier Miss-Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford basiert er nicht auf einer Romanvorlage der englischen Autorin Agatha Christie. Es wurden allerdings Motive aus Fata Morgana (im Original: They Do It with Mirrors) verwendet.


Handlung:

Nach dem Tod ihres Onkels erbt Miss Marple dessen Mandat in der von ihrem Großvater gegründeten „Stiftung zur Besserung der Jugend“ in Milchester. Während der jährlichen Kuratoriumssitzung bricht das Vorstandsmitglied Ffolly-Hardwicke, gerade als er endlich zu Wort kommen will und eine Prise Schnupftabak nimmt, mit Herzversagen tot zusammen. Miss Marple, das neue Kuratoriumsmitglied, glaubt nicht an einen natürlichen Tod, denn kurz vor seinem Ableben hatte der Verblichene ein dringendes Anliegen vorzubringen, das die Stiftung betraf. Der Hobbydetektivin fallen zwei merkwürdige Umstände auf: Der verschwundene Inhalt der wertvollen Schnupftabakdose des Toten und ein offenes Fenster im Raum zur Feuerleiter hinaus. Inspektor Craddock jedoch glaubt trotz Kenntnisnahme der seltsamen Ereignisse nicht an ein Verbrechen.

Miss Marples Verdacht bleibt dennoch bestehen. Mit gezielten chemischen Giftnachweisen findet Miss Marple schließlich Spuren von Strychnin im Schnupftabak, von dem sie während der Sitzung versehentlich etwas verschüttete, was der Täter übersah. Als eifrige Kriminalroman-Leserin erkennt sie auch, dass der Mord dem Schema des Buches „Die Todesbüchse“ (im Original: „The Doom Box“) folgt, welches sie aus ihrer hauseigenen Bibliothek kennt. Da das Kuratoriumsmitglied zuletzt einen Inspektionsbesuch auf dem stiftungseigenen Segelschiff „H.M.S. Battledore“ durchgeführt hatte, beschließt nun auch Miss Marple, mit Unterstützung von Mr. Stringer, der jedoch vorerst an Land bleibt, an Bord der „Battledore“ nach dem Motiv für die Ermordung zu suchen.

An Bord ist sie jedoch nicht gern gesehen, und insbesondere ihr Wunsch, auf dem Schiff zu übernachten, um dort ihre Ermittlungen heimlich fortzusetzen, wird nur widerwillig geduldet. Nach ersten Ermittlungen wird schnell klar, dass sich an Bord eine Diebesbande befindet, die an Land Einbrüche verübt. Auch geschehen weitere Morde. Und so kommt es, dass sogar Mr. Stringer, der die Pläne der Einbrecher durchkreuzt, indem er ihnen ihr Beiboot entwendet, zeitweilig unter Mordverdacht gerät.

In der Schiffsbibliothek findet Miss Marple bei ihren Recherchen auch eine Ausgabe des Buches „Die Todesbüchse“, welches anscheinend als Anleitung für den ersten Mord gedient hatte. Der Kreis der Verdächtigen beginnt sich einzuschränken. Dennoch tappt Inspektor Craddock, der mittlerweile mit von der Partie ist, bei seinen Ermittlungen ohne die Mithilfe von Miss Marple allzu oft im Dunkeln. Erst als Miss Marple durch Zufall das Motiv für den ersten Mord erkennt, kann sie dem Mörder eine, wenn auch für sie lebensgefährliche, Falle stellen und Commander Breeze-Connington überführen.


Trivia:

Mörder ahoi! ist der letzte von insgesamt vier Miss-Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle.

Das Skript zum Film stammt von den beiden Drehbuchautoren David Pursall und Jack Seddon, die auch für Bearbeitung der Vorlagen zu 16 Uhr 50 ab Paddington und Vier Frauen und ein Mord verantwortlich waren.

Der Darsteller des Lt. Compton, Francis Matthews, wurde später Hauptdarsteller in der Fernsehserie Paul Temple, nach Romanen des Schriftstellers Francis Durbridge.

Gerald Cross, Darsteller des Lieutenant Commander Dimchurch, spielt in 16 Uhr 50 ab Paddington! die Rolle des Albert Ackenthorpe.

Gordon Harris, der in den ersten beiden Verfilmungen dieser Reihe Sergeant Bacon dargestellt hatte, ist hier durch den wesentlich jüngeren Terence Edmund ersetzt worden.

Das für die Handlung wichtige Buch „The Doom Box“ des Autors „J. Plantaganet Corby“, in welchem die Morde beschrieben sind, wurde für den Film erfunden. Weder Titel noch Autor existieren tatsächlich.

Der Name Dusty Miller wurde in der deutschen Synchronisation in Heller Miller geändert. Die Namensänderung fällt in der deutschen Fassung besonders in der Szene auf, in der Miss Marple eine durch Lichtzeichen erhaltene Nachricht auf ein Stück Papier niederschreibt. Der Zuseher sieht in der Szene den Text „Job Must Be Done Tonight, Dusty“ groß eingeblendet, während man vom deutschen Ton „Ding muß heute gedreht werden, Heller“ hört.


Musik:

Die Filmmusik zu diesen Miss-Marple-Filmen stammt von Ron Goodwin. Die Titelmelodie ist auf verschiedenen LPs und CDs erschienen. Eine Suite aus den Filmen ist auf der CD „The Miss Marple Films“, Label X LXE 706 vorhanden. Musikalisch bemerkenswert ist die Nachtszene an Bord, in der zuerst Miss Marple, danach verschiedene andere Crewmitglieder ihre Kabinen verlassen und verstohlen andere Räume aufsuchen (die Szene endet mit dem Tod eines weiblichen Crew-Mitgliedes): Die Begleitmusik hat hier die Form einer Fuge, bei der jedes Erscheinen einer neuen Person durch den Einsatz eines neuen Instrumentes untermalt wird. Der Mörder wird dabei gesondert behandelt und so hervorgehoben. Beim Erscheinen von Commander Breeze-Connington spielt die Querflöte den 3. Themeneinsatz. Sie ist in der Exposition der Fuge das einzige Blasinstrument. Beim 3. Themeneinsatz der 2. Durchführung erscheint keine neue Person, sondern Miss Marple flüchtet vor einem Unbekannten, der den Raum mit dem Giftschrank betritt.

In diesem Film ist auch in der deutschen Fassung die Originalstimme von Margaret Rutherford zu hören, wenn sie, etwas eigenwillig, bei der Aufführung von „Rule, Britannia!“ mitsingt.


DVD:

Miss Marple: DVD-Box mit allen vier Filmen mit Margaret Rutherford (mehrere Ausgaben). In einer ersten Viererbox von Warner Home Video aus dem Jahr 2003 sind die Filme jedoch alle nicht in der Original-Breitwandversion auf den DVDs. Einzig Mörder ahoi! ist annähernd im Originalformat von 1,66:1 enthalten. In einer Neuauflage der Viererbox von Warner im Jahre 2006 sind die Filme digital überarbeitet und dieses Mal – abweichend von der Angabe auf der Verpackung – im Format von 1,78:1. Der Unterschied zwischen den beiden Auflagen liegt darin, dass das Bild der Erstausgabe (und der vorangegangenen Fernsehausstrahlungen) seitlich beschnitten ist, dafür am oberen und unteren Bildrand mehr Informationen enthält (was auf eine Open-Matte-Version hinzuweisen scheint), während das Bild der Neuauflage am oberen und unteren Bildrand beschnitten ist, dafür an den Seiten mehr Bildinformationen bietet. Beide Versionen weichen also vom Originalformat ab.


Kritiken:

„Humoristisch getönte und spannende Unterhaltung, leider allzu routinehaft inszeniert (…).“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

„Ein Pluspunkt, (…): der absolute Mangel an Dilettantismus in Besetzung und Regie. Von der Verkäuferin in der Anfangsszene bis zum Vagabunden findet man Typen, von denen jeder einzelne einen Film allein tragen könnte. (…) Fast noch überraschender als die Lösung des Falles wirkt die Bekanntgabe des vierzehnjährigen Liebesverhältnisses zwischen dem lispelnden Kapitän und der Chefstewardeß.“ – Süddeutsche Zeitung, München

„Ohne harten Realismus und ohne raffinierte Konstruktion, gestalterisch insgesamt nur solides Handwerk, lebt der Film ganz von der Zentralfigur. Margaret Rutherford, eine angelsächsische Sandrock-Type, ist aber in der Tat ein Genuß für sich! Sehr geschickt hat man ihr auch diesmal unter den austauschbaren Rollen einen schauspielerisch ebenbürtigen Partner gegeben, nach James Robertson Justice und Robert Morley jetzt Lionel Jeffries.“ – Filmbeobachter

„Die Handlung kann getrost albern und wenig logisch sein – wer Miss Marple mag, amüsiert sich trotzdem.“ – Hamburger Abendblatt

„(…) hat nur stellenweise mit Motiven aus Christie-Geschichten zu tun. Dennoch amüsiert (…) [der Film] dank der köstlich schrulligen Protagonistin wie gewohnt.“ – Berliner Zeitung

„Margaret Rutherford als Miss Marple in den gewohnt mysteriösen Umständen (…).“ (Wertung: durchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“

„Der Film hat einige tote Stellen, doch liegt am Ende die Langeweile auf den Planken eines verrückten Schiffes, erschlagen von der Komik.“ Abendpost (Frankfurt am Main)


Quelle: Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert