Sin Nombre (2009)

 

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Während sich Sayra (Paulina Gaitan) mit ihrem Vater auf den beschwerlichen Weg von Honduras in die USA macht, wo dessen neue Familie lebt, hat El Caspar (Edgar Flores) in Mexiko andere Probleme. Sein Gang-Boss hat herausbekommt, dass er sich mit einem Mädchen trifft, das in einem Stadtteil lebt, in der eine gegnerische Gang das Sagen hat.



Sin Nombre


Inhalt:

Während sich Sayra (Paulina Gaitan) mit ihrem Vater auf den beschwerlichen Weg von Honduras in die USA macht, wo dessen neue Familie lebt, hat El Caspar (Edgar Flores) in Mexiko andere Probleme. Sein Gang-Boss hat herausbekommt, dass er sich mit einem Mädchen trifft, das in einem Stadtteil lebt, in der eine gegnerische Gang das Sagen hat. Während er dafür von den anderen Gang-Mitgliedern bestraft wird, kümmert sich sein Boss um Martha Marlene (Diana Garcia). Als sie sich gegen die versuchte Vergewaltigung wehrt, stirbt sie unglücklich.

Um El Caspars Loyalität zu überprüfen, nimmt sein Boss ihn und den 12jährigen El Smiley (Kristian Ferrer) mit zu einem Raubzug auf die Menschen, die auf den Dächern von Güterzügen mitfahren, um so das gelobte Land USA zu erreichen. Dabei treffen sie zufällig auf Sayra und ihre Begleiter. Als sein Boss diese ebenfalls zu belästigen beginnt, schlägt El Caspar spontan mit seiner Machete zu, worauf dieser tötlich getroffen vom Zug fällt. Jetzt beginnt für El Caspar ein Wettlauf mit dem Tod…

Sin nombre (übersetzt Ohne Namen) ist ein amerikanisch/mexikanischer Film des Regisseurs Cary Fukunaga aus dem Jahr 2009. Es ist das Regiedebüt von Cary Fukunaga. Der Film hatte 2009 Premiere auf dem Sundance Film Festival und gewann dort den Preis für die beste Regie. Der Film lief im April 2010 in den deutschen Kinos an, wird seit Oktober 2010 auf DVD und Blu-ray vertrieben und hatte im Juli 2012 unter dem Namen „Sin Nombre – Zug der Hoffnung“ Free-TV-Premiere im Ersten Programm der ARD. Der Film behandelt mit drastischen und realitätsnahen Bildern den Alltag mexikanischer Bandenkriminalität am Schnittpunkt mit dem von Armut getriebenen Strom illegaler mittelamerikanischer Einwanderer über Mexiko in die USA. Im Zentrum der Handlung stehen ein junger Mexikaner und eine junge Honduranerin, die sich auf einem Güterzug nach Norden begegnen und gemeinsam ihren Weg in Richtung USA fortsetzen.


Handlung:

Casper, mit richtigem Namen Willy, ist Mitglied des mexikanischen Ablegers der Jugendgang Mara Salvatrucha, auch bekannt als MS 13. Er führt den sehr jungen, kindlichen Smiley in die Gang ein. Dabei muss sich Smiley auch dem gängigen Aufnahmeritual der Mara Salvatrucha unterziehen. Er wird dabei 13 Sekunden lang von mehreren Gangmitgliedern zusammengeschlagen und getreten, wobei er sich nicht wehren darf. Die Sekunden werden dabei frei abgezählt. Um ein vollwertiges Mitglied der Mara Salvatrucha zu werden, muss Smiley zudem ein Gangmitglied der rivalisierenden Mara 18 töten. Diesen hatten Mitglieder der MS 13 auf einem zu ihrem Territorium gehörenden Verschiebebahnhof aufgespürt und in einen Maschendrahtzwinger eingesperrt. Er hatte versucht, durch das Territorium der MS13 weiter nach Norden ins Ausland zu fliehen. Mit einer selbstgebauten Waffe, die Smiley vom Anführer in die Hand gedrückt wird, erschießt er den um sein Leben flehenden Gefangenen. Casper hilft ihm emotionslos dabei.

Währenddessen will Horacio mit seinem Bruder Orlando und seiner Tochter Sayra von Honduras aus über Mexiko in die USA flüchten. Zur US-Grenze wollen sie auf Güterzügen reisen. Anfangs noch skeptisch, lässt Sayra sich aber überreden mitzukommen. Sie wandern nach Mexiko und werden an der Grenze von Guatemala nach Mexiko von Grenzbeamten durchsucht. Horacio kennt jedoch die Prozedur und hat die Wertsachen verstecken können. Auf einem Rangierbahnhof in Mexiko treffen sie auf andere Flüchtlinge, die auf den nächsten Güterzug warten.

Casper hat eine Beziehung zu Martha, die in einem anderen Stadtteil wohnt. Um sie zu beschützen, hält Casper die Beziehung vor der Mara-Gang geheim. Casper belügt den Anführer Lil Mago, dass er seinen Stadtteil nicht verlassen habe. Casper und Martha treffen sich am Güterbahnhof La Bombilla, an dem auch Sayra und ihre Verwandten auf den Zug zur amerikanischen Grenze warten. Zufällig kommt El Sol, zweiter Anführer der Mara Gang, vorbei. Er sieht die beiden zusammen und sagt Casper, dass sich die Gang am nächsten Tag auf dem Friedhof trifft. Martha will auch zum Treffen, doch Casper ermahnt sie, nicht zu kommen. Am nächsten Tag trifft sich die Gang wie angekündigt auf dem Friedhof. Casper und Smiley werden 13 Sekunden lang zusammengeschlagen, weil beide der Gang die Ausflüge in den Stadtteil Marthas verschwiegen haben. Anschließend erscheint Martha am Friedhof. Entgegen dem Wunsch Caspers will Lil Mago sie selbst aus dem von der Gang kontrollierten Bereich herausführen. Casper würde das lieber alleine machen. Lil Mago versucht Martha zu vergewaltigen. Sie wehrt sich, und dabei tötet er sie versehentlich. Casper nimmt dies offensichtlich sehr mit. Lil Mago befiehlt Casper und Smiley auf einen Raubzug mitzukommen.

Mittlerweile ist ein Güterzug auf dem Rangierbahnhof abfahrbereit, auf dem sich die Flüchtlinge versammeln. Zur Abfahrt treffen auch Lil Mago, Casper und Smiley ein und springen auf den Güterzug mit den Flüchtlingen auf. Nach kurzer Fahrt fangen sie an, die Flüchtlinge zu berauben. Dabei treffen sie auch auf Sayra und ihre Verwandten. Während eines Vergewaltigungsversuchs von Lil Mago an Sayra tötet Casper diesen mit einer Machete und wirft ihn vom Zug. Den anwesenden und bewaffneten Smiley schickt er vom Zug. Dieser kehrt zur Gang zurück, worauf diese sich aufmacht und Casper jagt. Dazu werden andere Chapter der Gang informiert. Smiley soll nun seine Loyalität zur Gang beweisen und erhält vom neuen Anführer der Gang, El Sol, den Auftrag Casper zu töten.

Während die anderen Flüchtlinge Casper vom Zug stoßen wollen, gelingt es Sayra ihn zu schützen. Casper weiß, dass er nun von der Mara verfolgt wird und benimmt sich den anderen Flüchtlingen gegenüber eher abweisend, um sie nicht ebenfalls in Gefahr zu bringen. Den Flüchtlingen werden auf ihrer Fahrt Orangen zugeworfen. Casper teilt seine mit Sayra. Bei einem Zwischenstopp wird Casper von einer örtlichen Mara Gang und Smiley entdeckt. Es gelingt ihm jedoch zu fliehen und erneut auf den Güterzug aufzuspringen. Nach einer weiteren Fahrt wird Casper klar, in welche Gefahr er Sayra bringt. Bei einem weiteren Zwischenstopp klettert Casper heimlich vom Zug. Sayra ist ihm jedoch ohne ihre Familie gefolgt. Sie kommen bei einer Bekannten von Casper unter. Die Bekannte bietet Casper ihre Unterstützung an, lässt aber auch durchblicken, dass sie ebenfalls der Mara dienen wird. Casper und Sayra können in einem Autotransporter in die Nähe der US-Grenze fahren. Bei der Ankunft des Autotransporters wartet die von der Bekannten informierte Mara schon. Casper und Sayra sind allerdings schon geflohen.

Zwischenzeitlich sind bei der Flucht vor der Polizei Sayras Vater ums Leben gekommen und ihr Onkel verhaftet worden. Sie erfährt es von einem Mitreisenden in einem Zwischenlager für Flüchtlinge.

An der US-Grenze heuert Casper einen Schlepper an, der beide über die US-Grenze bringen soll. Während Sayra bereits über den Grenzfluss übersetzt, muss Casper fliehen, als die Gangmitglieder ihn entdecken. Schlussendlich steht Casper dem jungen Smiley gegenüber. Smiley muss seine einzige Chance nutzen und der Gang loyal gegenüber sein. Casper wird zuerst von Smiley und dann von anderen Gangmitgliedern brutal erschossen. Die auf dem Fluss treibende Sayra muss dies alles hilflos mit ansehen. In den USA angekommen, nimmt sie Kontakt zur Familie ihres Vaters auf, die in New Jersey lebt. Ihren Onkel sieht man am Ende den Fluss überqueren, an dem seine Reise begonnen hat. Smiley erhält ein Tattoo auf die Unterlippe.


Rezeption:

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken:

„Überzeugend verbindet das Drama Genre-Elemente aus Road Movie und Liebesfilm und verdichtet sie zur eindringlichen Bestandsaufnahme der tatsächlichen Verhältnisse, die Menschen Richtung USA treiben, sowie der Gefahren, die sie auf der Flucht erwarten. Die Hoffnungen und Sehnsüchte der Menschen werden in eine ebenso spannende wie tragische Geschichte verpackt, die vor allem auch Jugendliche anzusprechen versteht.“ Sin nombre im Lexikon des Internationalen Films

„Ein packendes, brillant inszeniertes und gespieltes Regiedebüt, das unter die Haut geht.“ Cinema.de

Der Rezensent der Filmstarts-Redaktion sah im Film eine „recht konventionelle Liebespaar-auf-der-Flucht-Geschichte“ und vergab mit 3 von 5 Sternen nur eine leicht überdurchschnittliche


Wertung:

„„Sin Nombre“ erweist sich letztlich als handelsüblicher, hinter der Fassade wenig raffinierter Blockbuster mit angedeuteten politischen Ambitionen.“ Filmstarts


Quelle: Wikipedia

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