Brust oder Keule (1976)

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Charles Duchemin (Louis de Funes) ist der Herausgeber des weltberühmten Gourmetführers Guide Duchemin und gleichzeitig ein Feinschmecker höchsten Ranges. Er ist dermaßen angesehen, daß bei ihm sogar Spionage betrieben wird und er sich für Restauranttests schon mal als Chauffeur, Ami oder alte Dame tarnt. Zu diesem Zweck reist er auch mit seinem Sohn (Colouche), der jedoch viel lieber Zirkusclown werden will. Da kommt ihm auch noch der Fast-Food-Gigant Tricatel in die Quere, der mit seinem künstlich schmeckenden Essen die Welt überschwemmen will…

 

STUDIOCANAL

Der gefürchtete Restaurantkritiker Charles Duchemin kämpft für die Erhaltung der französischen Esskultur. Sein Erzfeind Tricatel, der Betreiber einer Fast Food-Kette, zwingt ihn zum Verzehr eines widerlichen Plastikmenüs, das den Geschmackssinn des Gourmets zerstört. Der fuchsteufelswilde Duchemin sinnt auf Rache. (studiocanal.de)

 

OFDB

Charles Duchemin (Louis de Funes) ist der Herausgeber des weltberühmten Gourmetführers Guide Duchemin und gleichzeitig ein Feinschmecker höchsten Ranges. Er ist dermaßen angesehen, daß bei ihm sogar Spionage betrieben wird und er sich für Restauranttests schon mal als Chauffeur, Ami oder alte Dame tarnt. Zu diesem Zweck reist er auch mit seinem Sohn (Colouche), der jedoch viel lieber Zirkusclown werden will. Da kommt ihm auch noch der Fast-Food-Gigant Tricatel in die Quere, der mit seinem künstlich schmeckenden Essen die Welt überschwemmen will. Jetzt geht es um die Ehre der französischen Küche, doch unglücklicherweise rächt sich ein mißgünstiger Koch dergestalt, daß Duchemin seinen Geschmackssinn verliert.

Jetzt bleibt nur noch eins: der Gang in die Höhle des Löwen…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

Brust oder Keule ist eine französische Filmkomödie aus dem Jahre 1976. Unter der Regie von Claude Zidi ist Louis de Funès in der Hauptrolle zu sehen. Der Film ist eine Satire und Parodie auf die Industrialisierung der Lebensmittelherstellung sowie den Mikrokosmos der (insbesondere französischen) Feinschmeckerküche.


Handlung:

Der Restaurantkritiker Charles Duchemin ist unter Frankreichs Küchenchefs ebenso geachtet wie gefürchtet. Mit seinem Leitfaden über die französische Gastronomie sowie der damit verbundenen Vergabe von Sternen kann er Gaststättenbetreibern zu Reichtum und Berühmtheit verhelfen, aber sie auch in den Ruin treiben. Um nicht erkannt zu werden, verwendet er immer wieder neue Verkleidungen.

Duchemins große Aufgabe besteht in der Würdigung der französischen Küche und der Bloßstellung seines Gegners, des Großindustriellen Jacques Tricatel. Dieser ist Besitzer einer großen Kette von Fastfood-Restaurants und Schnellimbissläden. Dort vertreibt er die synthetisch erzeugten Lebensmittel aus seiner Fabrik. Tricatel ist ein typischer Parvenü: ein Prolet, durch Rücksichtslosigkeit finanziell aufgestiegen, doch ohne anständige Manieren und ständig um gesellschaftliche Anerkennung kämpfend.

Tricatel gewinnt immer mehr an Macht und drängt kleine gastronomische Familienbetriebe überall in Frankreich aus dem Geschäft. Duchemin sagt dem Industriellen den Kampf an und zieht zu einer letzten großen geheimen Bewertungsaktion über das Land. Dabei begleitet ihn auch sein Sohn Gérard, der ihn in Kürze beruflich beerben soll. Gérard führt jedoch ein geheimes Doppelleben, denn neben seiner Tätigkeit als Gourmet-Kritiker arbeitet er parallel auch als Clown, seiner wahren Berufung, im eigenen Wanderzirkus, dessen Finanzierung, also Überleben, aber ohne sein erstes Einkommen nicht möglich wäre. Dieser Zirkus begleitet die Duchemins heimlich, um so Gérard seine Auftritte auch während dessen Geschäftsreise zu ermöglichen.

Während des Aufenthaltes in einer ländlichen Gaststätte überschlagen sich die Ereignisse: Tricatels Handlanger kann nicht nur den inkognito reisenden Duchemin enttarnen, sondern auch Gérards Zirkusengagement. Als Vater und Sohn miteinander konfrontiert werden, kommt es zunächst zum Bruch zwischen beiden. Charles Duchemin wird anschließend vom Betreiber des Gasthauses mit vorgehaltener Flinte dazu gezwungen, große Mengen verdorbener Speisen und Industriefraß von Tricatel zu essen, da er ihm einst Sterne wegnahm und ihn damit ruinierte. Vor Ekel von Pusteln übersät, verliert der Gourmet seinen Geschmackssinn (Ageusie) und wird von Gérard in ein Krankenhaus gebracht.

Unglückseligerweise hat Duchemin kurz zuvor seinen Rivalen Tricatel zu einem Fernsehduell herausgefordert (in der damals real existierenden Sendung von Philippe Bouvard). In die Enge getrieben, bleibt Duchemin nur eine Lösung: Er versöhnt sich mit Gérard und bricht gemeinsam mit ihm in Tricatels Fabrik ein, um Beweise für dessen synthetisch hergestelltes Essen zu sammeln. Dabei entgehen sie knapp einem von Tricatel in Auftrag gegebenen Mordversuch.

In der TV-Sendung gibt Charles dann seinen Rücktritt und mit Gérard seinen Nachfolger als Herausgeber des Restaurant-Ratgebers bekannt. Mit Unterstützung seines Vaters besteht Gérard einen von Tricatel geforderten Geschmackstest. Anschließend können beide nicht nur beweisen, dass Tricatels Nahrungsmittel ungenießbar sind, sondern auch die von ihm arrangierten Mordversuche aufdecken.

Tricatel ist erledigt und die französische Küche scheint dank der Duchemins gerettet. Der Film endet mit einem Bankett anlässlich von Duchemins Aufnahme in die Académie française. Dabei findet er in einer Pastete seine Taschenuhr, die er in der „Bäckerei“ in Tricatels Fabrik verloren hatte.


Wissenswertes:

1974 erlitt Louis de Funès zwei Herzinfarkte und zog sich aus dem Filmgeschäft zurück. Brust oder Keule war der erste Film, den er nach der längeren gesundheitlichen Pause drehte und der seine Rückkehr ins Kinogeschäft besiegelte.

Der Film sollte auf Kinoplakaten zunächst nur mit de Funès’ Namen beworben werden. Auf dessen Wunsch hin wurde das Ganze in „de Funès & Coluche“ geändert.

Bei den im Film gezeigten Industrieanlagen handelt es sich um die Aire de Nemours südlich von Paris.

Tricatels Büro liegt in der futuristischen Bürostadt La Défense.

Der Name Duchemin ist eine Anspielung auf Dumont und Michelin, beides Reiseführer mit Restaurantempfehlungen.

Der Name Tricatel ist eine Anspielung auf den Unternehmer Jacques Borel, der ab 1968 an den französischen Autobahnen Schnellrestaurants mit Namen Restoroute betrieb, die von den Franzosen im Zusammenhang mit malbouffe (Junkfood) genannt wurden.

Bei dem Fahrzeug, das Gérard Duchemin im Film fährt, handelt es sich um einen AMC Pacer.

Die Rolle des Gérard Duchemin sollte auf Wunsch de Funès zunächst von Pierre Richard verkörpert werden, Zidi entschied sich aber dann für Coluche.

Tricatel verkörpert ein pseudo-sozialistisches Weltbild der vor-ökologischen Zeit: Die traditionelle Küche betrachtet er als bourgeoises Überbleibsel („Wozu eine komplizierte Küche – für privilegierte Leute, die noch komplizierter sind!“); sein Ideal liegt in der industriellen Befriedigung vereinheitlichter Bedürfnisse („Vielleicht schon morgen werde ich die Bevölkerung der gesamten Erde ernähren!“); gleichzeitig ermöglicht dieses Modell seine persönliche Gewinnmaximierung.

Synchronisiert wurde der Film im Studio Funk in Hamburg, damals noch ein Unternehmen, das im Keller eines Wohnhauses in der Klosterallee in Harvestehude beheimatet war. Später wuchs es zu einem der größten Produktionshäuser für audiovisuelle Medien. Geschäftsführer war damals der Komponist und Musiker Heinz Funk.


Kritik:

„Louis-de-Funès-Film, der durch die stille, hintergründige Komik von Michel Coluche nicht in bloßem Klamauk steckenbleibt und einige Pluspunkte in Richtung Komödie gewinnt.“ Lexikon des Internationalen Films

„Diese witzige Komödie von Claude Zidi hat nicht nur Klamauk zu bieten, sondern auch ‚Bissiges‘ über die Esskultur. Louis de Funès glänzt als cholerischer Gourmet und Restaurantkritiker, der gegen Plastik-Essen kämpft und sich eine große Schlacht gegen die skandalösen Fehlleistungen der Lebensmittelindustrie liefert.“ prisma-online

„[…] Das alles nützt Claude Zidi, um mit der ‚savoir-vivre‘-Mentalität seiner Landsleute kräftig ins Gericht zu gehen und die Mär von der besten aller Küchen zu Grabe zu tragen. Nebenbei importiert er das Slapstickgenre in den französischen Film, garniert es mit der cholerisch-hysterischen Grimassenschneiderei de Funès’ in einem Lustspiel, das locker mit dem Temperament seines Hauptakteurs mithalten kann, und streut neben perfektem Timing auch ordentlich satirisches Salz in die Suppe aller Gault-Millau-Gläubigen. Ein Alltime-Klassiker und nebenbei TV-Junkfood für langweilige Sonntage.“ allesfilm


Auszeichnungen:

Der Film gewann im Jahr 1978 die Goldene Leinwand.

 

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