300 (2006) – [UNCUT]

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Wir schreiben das Jahr 480 vor Christus. König Leonidas (Gerard Butler) marschiert mit einer kleinen Armee von loyalen Spartanern auf die Thermopylen zu. Dort befindet sich eine hundertausende Soldaten umfassende Übermacht an Persern, die Griechenland erobern wollen.

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OFDB

Wir schreiben das Jahr 480 vor Christus.

König Leonidas (Gerard Butler) marschiert mit einer kleinen Armee von loyalen Spartanern auf die Thermopylen zu. Dort befindet sich eine hundertausende Soldaten umfassende Übermacht an Persern, die Griechenland erobern wollen.

Leonidas gelingt es schließlich, seine Armee mit der der Arkadier zu vereinen und den Angriff der Perser vorerst abzuwehren. Der persische König Xerxes (Rodrigo Santoro) bittet Leonidas zu einer Audienz und versucht, ihn zur Kapitulation zu bewegen. Leonidas lehnt allerdings ab und schlägt auch die nächste Angriffswelle erfolgreich zurück. Als sich die Situation der Spartaner jedoch immer mehr verschlechtert, schickt Leonidas seinen Barden Dilios (David Wenham) zurück, um den Griechen von der Schlacht zu berichten. Der König selbst bleibt mit seinen verbliebenen dreihundert Kämpfern zurück, um sich dem wohl endgültig letzten Gefecht zu stellen…

 

-SPOILERWARNUNG- WIKIPEDIA

300 ist eine US-amerikanische Comicverfilmung aus dem Jahr 2007. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Comicroman von Frank Miller aus dem Jahre 1998. Als Weltpremiere war 300 in den USA am 9. Dezember 2006 beim Austin Butt-Numb-A-Thon und wurde am 14. Februar 2007 im Wettbewerb der Berlinale 2007 außer Konkurrenz gezeigt. Der Film startete am 9. März 2007 in den US-amerikanischen Kinos, während sein Kinostart in Deutschland und der Schweiz am 5. April 2007 erfolgte, in Österreich einen Tag später.

Der Film ist eine fiktionalisierte Erzählung einer Episode aus den Perserkriegen, nämlich die Geschichte der Schlacht bei den Thermopylen. Ebenso wie seine Comic-Vorlage orientiert sich der Film nur grob an den Historien des antiken Historikers Herodot. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 445 Millionen US-Dollar, bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar, war 300 einer der erfolgreichsten Filme 2007.


Handlung:

Erzählt wird 300 aus der Sicht von Dilios, einem Soldaten aus Sparta. Die Spartaner werden als ein Volk von gnadenlosen Kriegern gezeigt, die missgebildete und schwächliche Säuglinge gleich nach der Geburt töten und ihre Söhne mit äußerster Härte nach der Agoge erziehen. Der Erzähler berichtet von der Legende eines 15-jährigen Jungen, der in einem Initiationsritual alleine in die Wildnis geschickt wird und dort gegen einen wilden Wolf besteht.

30 Jahre später ist dieser Junge der König Leonidas I. von Sparta, als Großkönig Xerxes von Persien mit einer riesigen Armee nach Griechenland marschiert. Er schickt einen Boten nach Sparta, um Leonidas eine kampflose Annexion Spartas anzubieten. Dieser empfindet das Angebot als Beleidigung und wirft den Unterhändler samt seiner Begleitung in einen Brunnen. Bevor Leonidas in den Krieg zieht, um Sparta zu verteidigen, befragt er nach altem Gesetz das Orakel zu seinem Kriegsplan. Das Orakel ist jedoch von Xerxes bestochen worden und verweigert ihm den Segen unter dem Vorwand des Karneiafestes, welches neun Tage lang jegliche Kampfhandlung verbietet.

Im Rat wird Leonidas wegen des Orakelspruchs für seine Kriegspläne heftig kritisiert, vor allem aber wegen der Aussichtslosigkeit eines Kampfes gegen die zahlenmäßig weit überlegene persische Streitmacht. Trotzdem zieht Leonidas mit 300 ausgesuchten Spartiaten, die alle bereits einen männlichen Stammhalter gezeugt haben, „auf Wanderschaft“. Sein Ziel ist es, die Perser an einem schmalen Engpass zwischen dem Meer und dem Gebirge, den Thermopylen, aufzuhalten, wo die zahlenmäßige Übermacht der Gegner weniger Gewicht habe. Auf dem Weg dahin schließt sich noch eine Schar Arkadier den Spartiaten an.

Damit die Perser gezwungen sind, den Pfad über die Thermopylen zu benutzen, errichten die Griechen eine Mauer aus Steinen sowie aus getöteten persischen Spähern. Ein körperbehinderter Exil-Spartaner namens Ephialtes warnt Leonidas vor einem verborgenen Pfad, über den die Perser die Griechen einkesseln könnten. Zugleich bittet er Leonidas, mit den Spartiaten gegen die Perser kämpfen zu dürfen, um den Namen seines Vaters reinzuwaschen, der mit ihm gleich nach seiner Geburt aus Sparta geflohen war, um die Tötung des Sohnes zu verhindern. Leonidas weist ihn zurück, da Ephialtes mit seiner Behinderung zwar einen Speer führen, sein schwacher Schildarm aber die Phalanx der Griechen schwächen würde. Er bietet Ephialtes die Aufgabe an, stattdessen verwundete oder gefallene Krieger oder die Pferde zu betreuen, was dieser gekränkt von sich weist.

Bevor die Angriffe beginnen, geben die Perser den Griechen Gelegenheit, die Waffen niederzulegen, doch Leonidas entgegnet nur: „Kommt und holt sie euch.“ Die Griechen wehren die ersten Angriffe der Perser ab. Daraufhin bittet Xerxes Leonidas zu einer Audienz und versucht, ihn zur Aufgabe zu bewegen, indem er ihm das Kommando über die persischen Streitkräfte in ganz Griechenland anbietet. Leonidas lehnt jedoch ab und schlägt mit seinen Männern auch die Elitegarde des Königs, die gefürchteten Unsterblichen, zurück, was Xerxes langsam an einem Sieg zweifeln lässt.

In der Zwischenzeit versucht die Gattin von Leonidas, Königin Gorgo, den Senat zu überzeugen, ihren Mann mit der Armee zu unterstützen und für die Freiheit Spartas zu kämpfen. Senator Theron nutzt die durch sein Geschlecht gegebene Vormachtstellung aus und erpresst die Königin. Er wird ihr im Senat nicht widersprechen, dafür muss sie Theron zu Willen sein. Um ihren Mann zu retten, geht die Königin auf das Angebot ein. Theron bricht jedoch sein Wort und beschuldigt sie im Senat, sich ihm und anderen angeboten zu haben. Daraufhin erdolcht ihn die Königin, und aus seiner Tasche fallen persische Münzen – so erkennt der Senat Theron als Verräter.

Währenddessen wird bekannt, dass Ephialtes den geheimen Pfad an die Perser verraten hat. Die Lage der Griechen ist damit aussichtslos, denn ohne die strategisch günstige Stellung am Thermopylen-Pass sind sie den zahlenmäßig weit überlegenen Persern nicht gewachsen. Die Arkadier ziehen sich deswegen zurück. Der verwundete Dilios wird von Leonidas nach Sparta geschickt, um von dem tapferen Kampf gegen die Perser zu berichten. Sein einziger Wunsch ist es, dass sich das Volk der Griechen an seine Tat erinnere. Dilios schließt sich den Arkadiern an und begibt sich auf die Reise nach Sparta.

Der König bleibt mit seinen restlichen Kämpfern zurück, um sich dem letzten Gefecht zu stellen. Ein letztes Mal schlägt er ein Kapitulationsangebot aus, weil er lieber als freier Grieche sterben will, statt als Kriegsherr der Griechen unter Xerxes weiterzuleben. So kämpfen er und seine Männer bis zum Tod gegen die weit überlegenen Perser, erreichen aber dadurch das nach ihrer Vorstellung höchste Lebensziel – im Krieg für Sparta als freier Mann zu fallen. Bei diesem letzten Kampf widerlegt Leonidas die Behauptung des persischen Großkönigs, eine Gottheit und damit unverwundbar zu sein, indem er den persischen Großkönig mit einem geschleuderten Speer im Gesicht verletzt, bevor er mit seinen Kriegern vom Gegner überrannt wird.

Ein Jahr später ist Dilios selbst Anführer der Armee der Griechen und stellt sich nun den Persern bei Plataiai mit 10.000 Spartiaten, die ein Heer von 30.000 Griechen anführen. Da die persische Streitmacht diesmal nur um ein „lächerliches“ Dreifaches größer ist, gäbe es – so Dilios – „gute Aussichten für jeden Griechen“. Mit diesen Worten führt er seine Kameraden in die Schlacht gegen den Feind.


Hintergrund:

Produktion

300 ist eine Co-Produktion von Warner Bros., Legendary Pictures, Atmosphere Entertainment MM, Virtual Studios und Hollywood Gang Productions, in Deutschland im Verleih der Warner Bros. Deutschland GmbH. Die Dreharbeiten mit einem Budget von etwa 65 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 44 Millionen Euro, begannen am 17. September 2005 in Montréal und wurden nach 60 Drehtagen im Jahr 2006 mit der Postproduktion, für die fast ein Jahr benötigt wurde, beendet. Weitere Aufnahmen entstanden in Los Angeles.

Der Film wurde ähnlich wie auch schon Frank Millers Sin City im Digital-Backlot-Verfahren inszeniert. Dazu agierten die Schauspieler in Montréal auf Sets vor Bluescreens und Greenscreens, in die die Hintergründe nachträglich in der Postproduktion des Films mit digitaler Bildbearbeitung eingefügt wurden. Lediglich eine Szene zu Beginn des Films, in der ein Bote auf die Kamera zureitet, wurde in Los Angeles im Freien, aber dennoch vor einer grünen Leinwand, gedreht. Weiterhin kam bei der Produktion des Films die Technik des Bleach-Bypass-Effekts zur Anwendung. Es wurden zu 90 % Bluescreens und zu 10 % Greenscreens verwendet, da die Bluescreens für die gewünschte Beleuchtung besser geeignet waren und sich die Nachbearbeitungen der Szenen, die rote Umhänge der Spartaner enthielten, leichter gestalten ließen. Die Szene, in der der Tanz des Orakels von Delphi zu sehen ist, wurde mittels Wet-for-dry-Technik aufgezeichnet. Der Film enthält 1.523 Schnitte, über 1.300 Szenen mit visuellen Effekten und einer Gesamtzahl von über 8.600 visuellen Elementen.

Um die Kosten für die Requisite zu reduzieren, wurde auf Waffen aus den Filmen Troja und Alexander, die beide 2004 produziert wurden, zurückgegriffen.


Sonstiges:

Parodie „Das ist Sparta!“

König Leonidas Ausspruch „Das ist Sparta!“ führte zu einem Internet-Phänomen, infolgedessen vielfältige Illustrationen im Internet, aber auch bei Demonstrationen, darunter im Verlauf der griechischen Staatsschuldenkrise, zu sehen waren.

Im Jahr 2008 erschien die Komödie Meine Frau, die Spartaner und ich, die die Handlung von 300 persifliert und auch Elemente aus anderen Filmen wie beispielsweise Transformers thematisiert. Der bereits 2007 erschienene Kurzfilm United 300 parodiert ebenfalls den Film 300 sowie den Film Flug 93. Diese Parodie wurde bei den MTV Movie Awards 2007 in der Kategorie Best Movie Spoof ausgezeichnet.

Rodrigo Santoro sprach zunächst für die Rolle des Astinos vor. Zack Snyder war jedoch von seiner schauspielerischen Leistung dermaßen beeindruckt, dass er ihm die Rolle des Xerxes gab.

Für die Rolle der Königin Gorgo, die schließlich an Lena Headey vergeben wurde, waren zunächst Sienna Miller sowie Silvia Colloca vorgesehen.

Der junge Leonidas, der eingangs des Films beim Kampftraining zu sehen ist, wurde von Zack Snyders Sohn gespielt. Tim Connolly ist in dem Film nicht nur als Leonidas‘ Vater zu sehen, sondern war zugleich das Stuntdouble für Gerard Butler. Butler trainierte sich seine Muskeln innerhalb von vier Monaten an. Speziell dafür wurde das „300-Wiederholungen-Workout für Spartaner“ von Extrem-Bergsteiger Mark Twight entwickelt, an dem viele der Nebendarsteller und Statisten ebenfalls teilnahmen.


Rezeption:

Der Film wurde in den USA überwiegend gemischt bis positiv aufgenommen, während er in Europa auf eine gemischte, tendenziell eher negative Kritik traf.

Bei der Weltpremiere während der Berlinale erhielt der Film von den anwesenden 1.700 Zuschauern Standing Ovations. Nur wenige Stunden zuvor war der Film bei einer Pressevorführung ausgebuht worden.

Die Ästhetik der Darstellung, insbesondere der „eindrucksvoll inszenierten und choreografierten Kampfszenen“, wurden gelobt. So sei 300 ein „bildgewaltiges“ Filmwerk, das mit einer „visuellen Überwältigungsstrategie“ punkte. Das „gekonnte Spiel mit Zeitlupe und Zeitraffer“ sei bei der effektreichen Produktion gelungen, bei der es sich um eine „perfekt gestaltete Umsetzung der Comicvorlage“ handle. Insgesamt sei der Film eine „werkgetreue Comicverfilmung mit überwältigender Optik und kunstvoll stilisierten Kampfszenen“. Lukas Foerster von critic.de hingegen beurteilt 300 als wenig gelungenen „Versuch, ein Comic nicht durch eine Auseinandersetzung mit der Struktur des Mediums, sondern durch eine direkte Übertragung der visuellen Bildinhalte auf die Leinwand zu transportieren“. Der Vergleich des Films mit einem Videospiel wurde sowohl im positiven als auch im negativen Sinn gezogen. Weitestgehende Einigkeit herrschte unter den Kritikern, dass der detaillierten Darstellung der Schlachten die Ausgestaltung der Handlung und ihrer Charaktere zum Opfer fällt.

Weiterhin gab es Interpretationen, die dem Film politische bis faschistoide Tendenzen unterstellten. Mit seiner „unreflektierten Haltung gegenüber faschistoidem Gedankengut“ könne „der pathetische Actionfilm leicht als Propagandafilm verstanden werden“, resümierte die Redaktion des Lexikon des Internationalen Films. Thomas Willmann von „artechock“ urteilt, der Film gleiche einem „lächerlich unbeholfenen Irakkriegs-Durchhalte-Propagandastreifen (oder Irankriegs-Vorbereitungs-Propagandastreifen)“ und wirke wie „eine unheilige Allianz aus faschistoider Geisteshaltung und peinlich pubertärer Ästhetik“.

Claudius Seidl von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verteidigt den Film gegen diese Anschuldigungen und verweist stattdessen darauf, „wie viel Fiktion in jenen Erzählungen steckt, welche wir für Geschichtsschreibung halten“. Die ideologischen Vorwürfe im Hinblick auf aktuelle Konflikte zwischen Abendland und Morgenland sieht er darin entkräftet, dass „wann immer in der europäischen Geschichte das Abendland gerettet wurde, waren das Szenen, vor denen es jeden Abendlandsverteidiger graust“. Auch Joachim Schätz von filmzentrale.com macht keinen Hehl aus der Deutungsbeliebigkeit der Handlung: „Der Männlichkeitsirrsinn um Blut, Boden und Kriegerehre fährt einem in »300« so unverblümt und undistanziert mit dem Arsch ins Gesicht, dass jede spitzfindig argumentierte Ideologiekritik daran abprallt wie die Pfeile der Perser an den Spartanerschilden.“ Auch Deike Stagge von Filmstarts räumte die Interpretationsmöglichkeit faschistischen Gedankenguts ein, das aber im Lichte eines „völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil“ als eine unrealistische Interpretation daherkomme. Der amerikanische Filmkritiker Roger Ebert kritisierte die Darstellung der Figuren. Diese sei eindimensional und eher eine Karikatur denn eine Charakterzeichnung. Er warf dem Film vor, ein faschistisches Ideal zu feiern.


Sichtweise des Regisseurs und Drehbuchautors:

Rund um die Premiere auf der Berlinale 2007 konfrontierten Journalisten den Regisseur und Drehbuch-Autoren von 300, Zack Snyder, mit zahlreichen Fragen bezüglich der in Europa kritisierten Unterschiede zwischen Comic und Drehbuch. Diese Fragen überraschten und „amüsierten“ den US-Amerikaner, der nach eigenen Worten nicht damit gerechnet hatte, da der Film in den USA weniger deutlich kritisiert wurde als in Europa. Den Vorwurf, Handlung und Charakter des Films entsprüngen einer faschistischen Gedankenwelt, bestritt Snyder und betonte ausdrücklich, dass diese Gedankenwelt nicht die seine sei. „Es ist schlecht, unbeabsichtigt einen faschistischen Film zu machen“, scherzte er.

Snyder will den Film als Geschichte verstanden wissen, die sich eine „unmoralische Gruppe Männer am Lagerfeuer“ erzählen würde. Bei dieser Gelegenheit würde natürlicherweise übertrieben und idealisiert. Die unreflektierte Position, aus der heraus die Stereotype der Überhelden auf der einen und der Untermenschen auf der anderen Seite entstünden, mache den besonderen Reiz der Geschichte aus. Dieser Reiz wiederum bestehe aus der grenzverschiebenden Schaulust, die diese Form der Darstellung wecke.

Während Snyder den faschistoiden Charakter der Darstellung gar nicht abstritt, wehrte er sich energisch gegen den Vorwurf, der Film sei faschistische Propaganda. In zahlreichen Szenen des Films werde die „Distanz“ und die „Doppelbödigkeit“ zu der Moral der Protagonisten deutlich. Dem Zuschauer werde durch Ironie und vor allem durch die erkennbar übertriebene Inszenierung deutlich gemacht, dass die Protagonisten moralisch bankrott seien und deshalb keine Vorbilder sein könnten.
Auf die Frage, inwieweit der Film historisch nachvollziehbar sei, erklärte Snyder, er habe „viel recherchiert, allerdings wenig davon verwendet“.

In einem Interview mit IGN.com äußerte er, er habe historische Ungenauigkeiten beim Kampfstil und den Kampfformationen, insbesondere der Phalanx, in Kauf genommen, damit diese für den Film geeigneter waren und „cool“ aussehen. Er habe sich so dicht wie möglich an der Comic-Vorlage von Frank Miller orientiert, die auf eine realistische Darstellung wie etwa eine authentische Kostümierung bewusst verzichtet habe. 300 müsse in diesem Zusammenhang wie eine Oper, „wie Kabuki oder ein griechisches Drama“ gesehen werden. „Struktur und Form sind auch da nicht so, dass man denkt: Das ist jetzt die Wirklichkeit.“ Daher ist Snyder der Meinung: „Die Wahrheit kann eine gute Geschichte ruinieren.“

In puncto exzessiver Gewaltdarstellung outete sich Snyder in den Interviews als Fan der ästhetischen Gewalt: „Die Ästhetik, die ich mag, hat nun mal Gewalt als Thema.“ Er liebe „detaillierte Actionszenen“. Auf die Frage nach der (homo-)erotischen Komponente von 300 antwortete Snyder, dass es anscheinend nicht möglich sei, „nackte Männerkörper [zu] inszenieren, ohne notwendig als schwul konnotiert zu werden“.

Dass er – anders als in der Comic-Vorlage – auf die Darstellung vollständig nackter Männer verzichtet hat, begründete Snyder mit der damit einhergehenden zusätzlichen Verschärfung der Filmfreigabe-Problematik in den USA.

Auf den Vorwurf, der Film sei Propaganda für die Politik George W. Bush, ein Durchhalte-Film für Irak-Soldaten und ein Seitenhieb gegen den Iran, antwortete Snyder, er könnte verstehen, dass diese Parallelen gezogen würden, allerdings seien diese zu keiner Zeit beabsichtigt gewesen. Eine Politisierung des Films sei deshalb abwegig und er wolle damit die Konflikte mit Irak und Iran „nicht kommentieren“. Allerdings ärgerte er sich wegen der impliziten Kritik vieler Journalisten an der Bush-Regierung und unterstellt: „wir leben offenbar in einer Welt, in der die Idee verpönt ist, dass man für Freiheit und Demokratie kämpft“.


Reaktion des Irans:

Wegen der negativen Darstellung der Perser hat sich der Iran, dessen Einwohner Nachfahren von Bewohnern des persischen Großreiches sind, auch bei den Vereinten Nationen über den Film beklagt, mit der Begründung, er sei ein Propagandafilm, der auf die aktuelle Situation im Nahen und Mittleren Osten anspiele und gleichzeitig die Perser als einfältige, grausame Barbaren darstelle. Mit dem Sandalenfilm über die Schlacht zwischen Persern und Spartanern am Thermopylen-Pass hätten die USA „eine neue Front im Krieg gegen Iran“ eröffnet, hieß es im iranischen Fernsehen. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna sagte der iranische Kulturminister Hussein Safar Harand, dass die Filmemacher sich an den iranischen Menschen rächen wollten und ihre glorreiche Geschichte und ihren Ruf in Frage stellen. Der kulturpolitische Berater von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Javad Schamgari, warf den USA vor, sein Land erniedrigen zu wollen. In den USA, wo der Film ein Kassenschlager wurde, sind manche iranischstämmige US-Amerikaner erbost darüber, dass sich Perserkönig Xerxes als rachsüchtiger und launischer Tyrann gebärdet. Davon sei in der Geschichtsschreibung nichts überliefert. Die Spartaner, so die Kritiker, würden andererseits viel fortschrittlicher dargestellt, als sie in Wirklichkeit gewesen seien. Auch der Kritiker des New Yorker zeigte Verständnis für die empörten Iraner: „Man könne ihnen nicht vorwerfen, dass sie kein Verständnis für amerikanische Popkultur hätten.“

Der persischstämmige grüne Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour bringt im Nachrichtenmagazin Der Spiegel die Empörung über den Film im Iran mit mangelndem Selbstvertrauen seitens der Iraner in Verbindung. Sie fühlten „sich durch die Darstellung der Perser schlicht verunglimpft“, weshalb sich dort eine Welle der Entrüstung ausbreite. Besonders die krasse Schwarz-Weiß-Darstellung im Film beschmutze den antiken Glanz der Perser. Zwar kritisiert Nouripour 300 und das zweifelhafte Wertesystem der Spartaner, viel schlimmer jedoch sei die mangelnde Souveränität und das fehlende Selbstbewusstsein Irans im Umgang mit einem Film: „Je kleiner das Selbstbewusstsein, desto größer der Schmerz.“

Andreas Platthaus, Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, weist in einem Gespräch in der 3sat-Sendung Kulturzeit vom 4. April 2007 darauf hin, dass natürlich ein Volk wie die Iraner, das sich auch sonst in der Welt nicht gut verstanden fühlt, mehr Probleme mit diesem Film hat, als beispielsweise die Griechen damit, dass die Athener als „Knabenliebhaber” beschimpft werden. Trotzdem sei der Film einer der erfolgreichsten, die seit Jahren in Athen in die Kinos gekommen sind.

Dem Umstand, dass sowohl im Vor- als auch im Abspann darauf hingewiesen wird, dass der Film die Geschehnisse aus der Perspektive eines Spartaners erzähle, wurde indes wenig Beachtung geschenkt.


Auszeichnungen:

Der Film, dessen Schauspieler und die Filmcrew wurden für zahlreiche Filmpreise nominiert und erhielten diverse Auszeichnungen.

Bei der Oscarverleihung 2008 wurde 300 für die Kategorien Beste visuelle Effekte und Bestes Make-up vorausgewählt, erhielt jedoch letztendlich keine Nominierung.

Tyler Bates wurde 2007 mit dem BMI Film Music Award ausgezeichnet. Gerard Butler wurde im selben Jahr für seinen Kampf gegen die Unsterblichen mit einem MTV Movie Award für den besten Kampf ausgezeichnet. Chris Watts wurde ebenfalls 2007 bei den Phoenix Film Critics Society Awards in der Kategorie Best Achievement in Visual Effects geehrt. Diese Auszeichnung erhielt er im selben Jahr zusammen mit Grant Freckelton, Derek Wentworth und Daniel Leduc bei den Satellite Awards.

Der Film gewann 2008 den Saturn Award in der Kategorie Best Action/Adventure/Thriller Film und Zack Snyder wurde als bester Regisseur ausgezeichnet. Zudem wurden 2008 diverse Darsteller mit einem Taurus Award für die Kampfszenen zwischen den Spartanern und Persern ausgezeichnet.


Fortsetzung:

Die Fortsetzung 300: Rise of an Empire wurde im Sommer 2012 unter der Regie von Noam Murro gedreht und kam im März 2014 in die Kinos. Der Film handelt von der Schlacht bei Artemision. In den Hauptrollen spielen Eva Green als Herrscherin Artemisia I., Sullivan Stapleton als Themistokles und Rodrigo Santoro als König Xerxes. Die Comicvorlage Xerxes stammt erneut von Frank Miller.


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