Blinde Fleck, Der – Täter. Einzeltäter. Attentäter? (2013)

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Ulrich Chaussy ist Journalist und arbeitet beim Bayerischen Rundfunk. Er und seine Freundin Lise leben in einer Wohngemeinschaft in München, die eines Tages von der Polizei durchsucht wird. Chaussy wird bei der Polizei verhört und erfolglos nach in der WG verstecktem Sprengstoff ausgefragt. Bald nach der Durchsuchung ziehen der Journalist und Lise in eine eigene Wohnung in der Nähe der Theresienwiese.


Der blinde Fleck ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2013. Daniel Harrich führte Regie und schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Ulrich Chaussy, auf dessen Buch Oktoberfest – Das Attentat: Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann der Film beruht. Themen des Films sind der Anschlag auf das Münchener Oktoberfest, der schwerste Terroranschlag der deutschen Nachkriegsgeschichte, im Jahr 1980 und die Suche nach Täter und Motiv, wobei mehrere Originalsequenzen aus der Berichterstattung dieser Zeit eingespielt werden. Der Film hatte seine Premiere am 6. Juli 2013 auf dem Filmfest München.


Handlung:

Ulrich Chaussy ist Journalist und arbeitet beim Bayerischen Rundfunk. Er und seine Freundin Lise leben in einer Wohngemeinschaft in München, die eines Tages von der Polizei durchsucht wird. Chaussy wird bei der Polizei verhört und erfolglos nach in der WG verstecktem Sprengstoff ausgefragt. Bald nach der Durchsuchung ziehen der Journalist und Lise in eine eigene Wohnung in der Nähe der Theresienwiese.

Der Leiter des bayrischen Verfassungsschutzes Hans Langemann hält an einer Polizeischule eine Vorlesung über Attentäter und ihre Hinterleute. Diese führen seiner Meinung nach die Täter marionettenhaft und zerschneiden unmittelbar nach der Tat die Fäden, so dass den polizeilichen Ermittlern nur noch lose Fäden bleiben.

Am 26. September 1980 wird ein Anschlag auf das Münchener Oktoberfest verübt; es gibt 13 Tote und mehr als 200 Verletzte. Der bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß gibt Langemann den Auftrag, die Ermittlungen in seinem Sinne zu beeinflussen: „Lassen Sie sich etwas einfallen!“.

Als dann Gundolf Köhler als alleiniger Täter präsentiert wird, zweifelt Chaussy daran sowie an dessen angeblichem Motiv. Er beginnt, zusammen mit dem Rechtsanwalt einiger Opfer, Werner Dietrich, eigene Nachforschungen anzustellen und sendet seine Ergebnisse beim Bayerischen Rundfunk.

Bei den Recherchen wird er maßgeblich durch einen Mann unterstützt, der sich ihm gegenüber nur „Meier“ nennt und ihm einen Umzugskarton voller Akten zum Fall überlässt. Chaussy kann mit Zeugen sprechen, die den mutmaßlichen Einzeltäter Köhler kurz vor dem Attentat mit anderen Personen zusammen gesehen haben. Dies wurde bei den polizeilichen Ermittlungen nicht berücksichtigt. Zudem vermutet er Verbindungen zwischen Langemann und der Presse, denn der Reporter Werner Winter der Illustrierten Quick konnte noch vor der Polizei mit Verwandten des Attentäters in Donaueschingen sprechen. Außerdem wurde am Tatort eine menschliche Hand gefunden, die keinem der Opfer zugeordnet werden konnte.

Dietrich beantragt 1984 im Auftrag von Attentatsopfern, die Ermittlungen zum Attentat wieder aufzunehmen. Sein Antrag wird vom Generalbundesanwalt Kurt Rebmann in Karlsruhe in einer sehr kurzen Pressekonferenz mit Hinweis auf die alleinige Täterschaft Köhlers abgelehnt.

Als Chaussy beschattet wird und seine Familie Drohbriefe erhält, beendet er auf Drängen seiner schwangeren Frau zunächst die Nachforschungen. 20 Jahre später, im Jahr 2006, regt sie ihn dazu an, die Recherchen wieder aufzunehmen, nachdem ihr neue Ergebnisse der DNA-Forschung bekannt worden waren. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Asservate bereits 1997 vernichtet wurden, sodass die Frage einer Mittäterschaft nicht mehr geklärt werden kann.

In Texttafeln am Ende des Films erfährt man, dass Langemann zu einer Strafe verurteilt wurde.


Kritiken:

„Regie und Bildsprache des Films sind gutmütig und konventionell, doch zum Glück schadet das seiner Sache nicht. Ohnehin kann ‚Der blinde Fleck‘ auf künstliche Aromastoffe verzichten, denn er emotionalisiert durch seine Kühle; schon die Fakten selbst sind polemisch und lassen den Zuschauer hilflos empört zurück. Eine gefährliche Nebenwirkung sollte allerdings nicht verschwiegen werden: ‚Der blinde Fleck‘ ist in keiner Weise geeignet, das Vertrauen in den Rechtsstaat zu fördern und den Bürger volkspädagogisch zu ertüchtigen.“ Thomas Assheuer: Die ZEIT 05/2014

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) erhielt der Film das Prädikat Besonders Wertvoll


Quelle: Wikipedia

 

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