Captain Phillips (2013)
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Richard „Rich“ Phillips ist Kapitän des US-amerikanischen Containerschiffs Maersk Alabama. Dieses läuft im April 2009 unter seinem Kommando aus einem Hafen im Oman aus und macht sich auf den Weg durch den Golf von Aden in Richtung Mombasa. Phillips ist besorgt um die Sicherheit an Bord, da er um die Gefahr von Piratenangriffen in der Nähe Somalias weiß und lässt seine neue Mannschaft daher einige Sicherheitsübungen durchführen. |
Captain Phillips ist ein US-amerikanischer Action-Thriller aus dem Jahr 2013. Der Film thematisiert den Piratenangriff auf die Maersk Alabama. Der Film startete am 11. Oktober 2013 in den amerikanischen Kinos.
Der deutsche Filmstart war am 14. November 2013.
Handlung:
Richard „Rich“ Phillips ist Kapitän des US-amerikanischen Containerschiffs Maersk Alabama. Dieses läuft im April 2009 unter seinem Kommando aus einem Hafen im Oman aus und macht sich auf den Weg durch den Golf von Aden in Richtung Mombasa. Phillips ist besorgt um die Sicherheit an Bord, da er um die Gefahr von Piratenangriffen in der Nähe Somalias weiß und lässt seine neue Mannschaft daher einige Sicherheitsübungen durchführen. Während dieser Übung bemerkt er allerdings, dass sich zwei Boote dem Schiff nähern und ihm auch nach einem Ausweichmanöver weiter folgen. Daher gibt er Alarm und schafft es schließlich durch einen Trick, die mutmaßlichen Piraten zum Umkehren zu zwingen, indem er ihnen per Funk eine vermeintliche Konversation mit einem Militärhubschrauber vorgaukelt, der angeblich schon auf dem Weg sei.
Am nächsten Tag kehren allerdings vier der Piraten wieder zurück und unternehmen einen zweiten Versuch, das Schiff zu entern; die Mannschaft kann das Boot zwar bereits früh per Radar erkennen und auch einen Notruf abgeben, doch es gelingt ihnen diesmal nicht, die Piraten abzuschütteln. Trotz der Versuche, sie mit Wasserwerfern zu vertreiben, können sie die Maersk Alabama schließlich kapern. Phillips weist seine Mannschaft an, sich im Maschinenraum zu verstecken, während er sich dem Anführer der Piraten, Abduwali Muse, stellt.
Dieser will sich jedoch mit dem Angebot von 30.000 $ aus dem Tresor nicht zufriedengeben und macht sich zusammen mit dem Kapitän auf die Suche nach der Mannschaft. Da diese inzwischen Motor und Strom abgestellt haben, ist das Schiff manövrierunfähig und es gibt keine Beleuchtung. Schließlich gelingt es ihnen, Muse allein in den Maschinenraum zu locken und ihn zu überwältigen. Mit ihm als Geisel versucht die Mannschaft nun, ihren Kapitän wieder frei zu pressen und handelt aus, dass die Piraten zusammen mit ihrem Anführer und den 30.000 $ das Schiff durch ein Rettungsboot verlassen sollen. Jedoch gelingt es diesen im letzten Moment, Phillips beim Gefangenenaustausch mit in das Rettungsboot zu bekommen und zusammen mit ihm zu fliehen. Somit ist die Maersk Alabama und ihre Mannschaft wieder frei, doch Kapitän Phillips befindet sich nun mit den Piraten als deren Geisel auf dem Rettungsboot.
Da die Mannschaft ihren Kapitän nicht im Stich lassen will, folgt sie dem Boot, bis schließlich die US Navy mit dem Zerstörer USS Bainbridge eintrifft. Unter den Piraten brechen immer wieder Auseinandersetzungen aus, außerdem erreichen sie ihr Partnerschiff nicht per Funk, mit dem sie gemeinsam zurück an Land fahren wollten. Währenddessen nimmt der Kapitän der USS Bainbridge Kontakt zu den Entführern auf und versucht, mit ihnen zu verhandeln. Er ist allerdings strikt angewiesen, das Boot auf keinen Fall bis zur Küste kommen zu lassen. Die Piraten wollen nicht verhandeln, obwohl Phillips versucht, Muse zum Aufgeben zu überreden; dieser erklärt ihm allerdings, er sei nun schon zu weit gekommen und außerdem könne er nicht zurück nach Somalia, ohne etwas mitzubringen. Dabei thematisiert er auch wiederholt die Auswirkungen der Globalisierung, da sie eigentlich allesamt Fischer seien, die aber aufgrund der Überfischung der Gewässer vor Somalia keinen anderen Ausweg gesehen hätten, als Piraterie zu betreiben. Phillips versucht außerdem, eine Beziehung zu dem Jüngsten der Gruppe aufzubauen, dem er seine Wunde verbindet.
Inzwischen sind bereits zwei weitere Kriegsschiffe, die Fregatte USS Halyburton und das amphibische Angriffsschiff USS Boxer eingetroffen, sowie ein SEAL-Team, das ab jetzt das Kommando übernimmt. In dieser Nacht wagt Phillips einen Fluchtversuch; er springt aus dem Boot, woraufhin die Piraten beginnen, nach ihm zu feuern. Da die Navy nicht identifizieren kann, ob es sich um ihn handelt, ergreift sie keine Maßnahmen und der Kapitän wird zurück ins Rettungsboot geholt, wo ihn einer der Piraten verprügelt. Am nächsten Tag beginnt das SEAL-Team mit einem Täuschungsmanöver; ihr Anführer erklärt den Piraten, sie seinen bereit für Verhandlungen. Allerdings müsse sich Muse an Bord des Kriegsschiffes begeben, um sich dort mit einer angeblichen Delegation der Ältesten zu treffen, mit denen sie weiter verhandeln würden. Er geht auf das Angebot ein und wird mit einem RIB abgeholt, das am Rettungsboot außerdem ein Schlepptau befestigt, sowie heimlich eine Abhöreinrichtung.
Am Heck der USS Bainbridge positionieren sich Scharfschützen, um die Piraten mit einem Schlag töten zu können. Dies gelingt aber eine lange Zeit nicht, da nicht alle eine freie Schussbahn haben. Währenddessen schreibt Phillips, dem die Lage und der bevorstehende Eingriff voll bewusst ist, einen Abschiedsbrief an seine Frau – wird aber von einem Piraten unterbrochen. Daraufhin bricht ein Kampf aus, woraufhin einer der Piraten ihn exekutieren will. Erst durch ein geschicktes Manöver mit dem Schlepptau bekommen die Schützen im letzten Moment freie Schussbahn und können alle drei verbleibenden Piraten töten. Muse wird festgenommen – später stellt sich heraus, dass er in den USA zu 33 Jahren Haft verurteilt wurde. Phillips steht unter Schock, kann aber nur leicht verletzt geborgen werden und fährt bereits wenige Monate später wieder als Kapitän zur See.
Dreharbeiten:
Auf See entstanden drei Viertel des Filmes. Die Rolle der Maersk Alabama wurde von der Alexander Maersk übernommen. Die USS Bainbridge wurde vom US-Zerstörer USS Truxtun dargestellt.
Rezeption:
Finanzieller Erfolg
In den ersten beiden Wochen spielte der Film in den Vereinigten Staaten und Kanada mehr als 53 Mio. US-Dollar ein.
Kritik:
Der Film erhielt in den amerikanischen Medien ein überwiegend positives Echo.
„Paul Greengrass beeindruckt mit diesem Doku-Drama, ohne die gleichen Emotionen wie in seinen vorherigen Werken zu bemühen.“ Scott Foundas für Variety
„Während ich diesen unerträglich spannenden Entführungsthriller anschaute, litt ich unter der „Greengrass-Krankheit“: eine zweistündige Panikattacke, die nur Paul Greengrass hervorrufen kann. In seinem 9/11-Alptraum „United 93“ sowie seinem Nordirland-Drama „Bloody Sunday“ hatte ich dieselben Symptome: flacher Atem, Herzarhythmie, eine hohe Tonlage, die irgendwo zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen entwich und eine Tendenz, mich an den roten Plüsch meines Sitzes zu klammern.“ Peter Bradshaw für The Guardian
Auch in Deutschland lobten Kritiker den Film.
„Getragen von prima Regie mitsamt leistungswilligen und tadellosen Darstellern ist „Captain Phillips“ ein Thriller-Drama erster Güte auf hoher See mit minimalen Längen geworden.“ Lars Bieker, filmfutter.com
„Greengrass eröffnet dem Betrachter immer wieder ganz grundsätzliche Assoziationen, das gipfelt bei der gewaltsamen Befreiungsaktion für den Kapitän durch die mächtigste Militärmaschinerie der Welt in einem Höhepunkt kaum auszuhaltender Ambivalenz – der Triumph ist gleichzeitig eine niederschmetternde Tragödie. Wenn der Filmemacher seinen hohen politisch-aufklärerischen Anspruch insgesamt dennoch nicht ganz einlösen kann, liegt das hauptsächlich daran, dass die somalischen Kidnapper trotz des engagierten (Körper-)Einsatzes der vier Darsteller im Vergleich zu ihrem starbesetzten Opfer recht wenig individuelles Profil bekommen. Diese kleine dramaturgische Unausgewogenheit fällt angesichts der inszenatorischen Wucht des Films jedoch kaum ins Gewicht.“ Filmstarts.de
Quelle: Wikipedia