Platoon [DD] (1986) – [SPECIAL EDITION] – [UNCUT]

dd0 160_uncut0 sb0

[imdb id=“tt0091763″]

Der junge Vietnamrekrut Chris Taylor (Charlie Sheen) sieht sich in einem moralischen Zwiespalt, als der Kampf zwischen den Sergeants Elias (Willem Dafoe) und Barnes (Tom Berenger) in einem Massaker an vietnamesischen Dorfbewohnern gipfelt. Der Kleinkrieg mündet in offene Gewalttätigkeiten, die vollends ausbrechen, als die Truppe unter Feindbeschuß gerät.



Inhalt:

Der junge Vietnamrekrut Chris Taylor (Charlie Sheen) sieht sich in einem moralischen Zwiespalt, als der Kampf zwischen den Sergeants Elias (Willem Dafoe) und Barnes (Tom Berenger) in einem Massaker an vietnamesischen Dorfbewohnern gipfelt. Der Kleinkrieg mündet in offene Gewalttätigkeiten, die vollends ausbrechen, als die Truppe unter Feindbeschuß gerät.


Platoon ist ein Kriegsfilm des Regisseurs Oliver Stone aus dem Jahr 1986. Er zeigt die Auswüchse des Vietnamkrieges und seine Wirkung auf Infanteriesoldaten. Bis heute ist Platoon mit Einspielergebnissen von mehr als 138 Millionen US-Dollar der zweiterfolgreichste Film, der sich mit dem Thema Vietnamkrieg auseinandersetzt (nach Rambo 2 – Der Auftrag, der allein in den USA mehr als 190 Millionen Dollar einspielte).


Handlung:

Die Handlung beginnt im September 1967 nahe der kambodschanischen Grenze. Der Protagonist des Films, der Infanteriesoldat Chris Taylor, meldet sich freiwillig zum Militäreinsatz in Vietnam. Schon bald stellt der naive Collegeabbrecher fest, dass sich das Soldatenleben anders gestaltet, als er es sich vorgestellt hat. Von Kameradschaft ist anfangs gar nichts zu spüren, stattdessen wird kräftig nach unten getreten.

Bereits bei seinem ersten Einsatz erfährt Taylor, dass ein Neuling in Vietnam nichts zählt. Die Wertigkeit der Person wird nach den verbleibenden Tagen im Einsatz berechnet. Ist man ein Neuling und hat noch seine 365 Tage vor sich, zählt man zum Kanonenfutter. Soldaten unter 100 Tagen zählen zu den alten Hasen und dürfen in der Schützenreihe nach ganz hinten gehen.

Taylor befindet sich mit einer kleinen Gruppe im Dschungel, um als Vorposten einen Hinterhalt für den Vietcong vorzubereiten. Taylor übernimmt die Wache und soll dann von Junior abgelöst werden. Dieser schläft aber nach der Wachübergabe sofort wieder ein. So gelingt es den feindlichen Truppen, sich unbemerkt an den Platoon heranzuschleichen. Zwei Soldaten sterben, darunter der zweite Neuankömmling. Taylor wird am Nacken durch einen Streifschuss verletzt. Schließlich können die Angreifer abgewehrt werden. Taylor wird von der Gruppe die Schuld zugesprochen, obwohl es eigentlich Juniors Versäumnis war. Er wird abtransportiert und ins Lazarett gebracht.

Nach seiner Rückkehr zu seinem Platoon bei der 25. US-Infanteriedivision wird er für Drecksarbeiten im Lager eingeteilt. Er freundet sich mit einigen seiner afroamerikanischen Kameraden an, die nicht begreifen können, warum Taylor sich freiwillig gemeldet hat. Taylor wird am Abend in den Bunker von Rhah eingeladen. Dort werden verschiedene Drogen konsumiert. Taylor bekommt einen Zug von der Opiumpfeife. Er trifft auch auf Sergeant Elias, welcher schon drei Jahre in Vietnam dient und als erfahrener Veteran gilt. Nach seinem Einstand, einem Marihuana Shot von Elias durch den Lauf einer Pumpgun, wird Taylor in die Gruppe der Potheads aufgenommen. Diese Gruppe nimmt in der Freizeit Drogen, um die Schrecken des Krieges zu vergessen. Sie kämpfen, um zu überleben und unversehrt nach Hause zu kommen.

Parallel wird eine andere Gruppe um Sergeant Barnes in der großen Baracke gezeigt, die große Mengen Alkohol in Form von Dosenbier und Whisky konsumiert. Veteran Barnes greift im Krieg zu brutalen Mitteln, ebenso seine Gefolgsleute, die keinerlei Skrupel kennen.

Bei einer der nächsten Patrouillen kommt es zu einem Vorfall, der die zwei Lager zusätzlich spaltet. Eine Gruppe stößt auf eine verlassene Bunkeranlage über einem Tunnelsystem, das von Sergeant Elias als Tunnelratte gesäubert wird. Bei der Durchsuchung des Lagers werden zwei Soldaten durch eine Sprengfalle getötet. Außerdem ist der Soldat Manny, der die linke Flanke decken sollte, unauffindbar. Elias und weitere vier Mann bleiben zurück, um die Tunnelanlagen zu erkunden. Barnes macht sich mit dem Rest des Platoons in ein nahe gelegenes Dorf auf.

Auf dem Weg in das Dorf finden sie Manny tot an einen Baum gebunden vor. Im Dorf finden die Soldaten versteckte Personen, ein Waffenarsenal und große Mengen an Reis. Der Verdacht, das Dorf unterstütze den Vietcong, kommt auf. Bei einer Säuberungsaktion lassen die Soldaten ihren Unmut über Mannys Tod an der Zivilbevölkerung aus. Taylor holt einen behinderten jungen Mann und eine alte Frau aus ihrem Versteck. Da er sich vom unablässigen Grinsen des Jungen provoziert fühlt, foltert Taylor ihn mit Schüssen unter seinen Fuß. Bunny schlägt dem jungen Vietnamesen schließlich den Kopf ein.

Beim Verhör des Dorfoberhaupts, der angibt, von den Vietcong gezwungen worden zu sein, für sie Waffen und Reis zu lagern, kommt es zu einem weiteren Mord. Weil der Mann nicht sagen kann oder will, wo sich die Feinde gerade befinden, erschießt Barnes dessen Frau und bedroht die Tochter mit der Pistole. Elias erscheint mit seinen Männern und beendet das Verhör, worauf es zwischen Elias und Barnes zu einer Prügelei kommt. Der Lieutenant teilt mit, dass der Captain befohlen habe, die Waffen zu vernichten und das Dorf einzuäschern. Taylor verhindert gerade noch die Vergewaltigung eines jungen Mädchens durch seine Kameraden. Die als Vietcong verdächtigten Personen werden abgeführt und der Rest der Dorfbewohner evakuiert.

Elias berichtet Captain Harris nach der Rückkehr zur Basis von dem Vorfall. Harris kann Barnes wegen Personalmangels jedoch für die Dauer der Untersuchung nicht freistellen. Er bittet die Sergeants um eine „Feuerpause“ und kündigt ein Kriegsgericht an, falls illegale Tötungen stattgefunden haben sollten. Nun ist das Platoon endgültig gespalten, eine Hälfte hält zu Barnes, die andere zu Elias.

Das Platoon wird am folgenden Tag erneut auf Kampfpatrouille geschickt und gerät in ein schweres Feuergefecht. Beim Angriff durch die Vietnamesische Volksarmee setzt sich Elias mit Taylor und zwei weiteren Soldaten an die linke Flanke ab, um dort das Eintreffen des 3. Platoons zu sichern. Elias postiert die drei Männer an einer taktisch wichtigen Stelle, er selbst legt seine Ausrüstung und Splitterweste ab, um schneller hinter den feindlichen Linien operieren zu können. Taylor und seinen Kameraden gelingt es, ein Einfallen der Vietnamesen auf der linken Flanke zu verhindern. Elias tötet im Nahkampf mehrere Vietcong. Barnes gibt den Befehl zum Rückzug und gibt an, selbst nach Elias zu suchen. Als er auf diesen trifft, schießt er auf Elias. Gegenüber Taylor, der Barnes gefolgt war, behauptet Barnes Elias sei von Vietnamesen erschossen worden und tot. Als die Bell UH-1 die Überlebenden aus der Kampfzone fliegen, taucht Elias schwer verwundet und von etlichen Vietnamesen verfolgt wieder auf. Die Helikopter-Besatzungen beschießen zwar die Verfolger, Elias aber wird erneut getroffen und seinem Schicksal überlassen.

In der Basis spricht Taylor über die mutmaßliche Tat Barnes’, aber niemand wagt es, Barnes mit der Vermutung zu konfrontieren. Barnes hört mit und fordert die Gruppe um Taylor auf, gegen ihn zu kämpfen. Nur Taylor attackiert den betrunkenen Barnes, der ihn jedoch überwältigt. Rhah kann Barnes schließlich davon abhalten, Taylor zu töten.

In der Folgezeit wird ein Großangriff der Vietnamesischen Volksarmee erwartet. Die Soldaten werden zu einem Punkt nahe der Grenze zu Kambodscha geflogen, wo sie Schützengräben und -löcher ausheben. Kurz vor dem erwarteten Kampf wird King, der nur noch wenige Tage zu dienen hat, ausgeflogen. Andere Soldaten betteln um das Ausfliegen, aber Barnes macht keine weiteren Ausnahmen.

In der Nacht kommt es dann zur Großoffensive; die weit auseinander gezogenen Stellungen der U.S. Army werden überrannt. Nordvietnamesen dringen in die Basis ein und ein Selbstmordattentäter sprengt einen der Offiziersbunker in die Luft. Captain Harris befiehlt der Air Force darauf hin, Napalm auf die eigene Stellung abzuwerfen. Während des Gefechts begegnet Taylor Barnes, welcher ihn im Blutrausch zu erschlagen versucht, während drumherum die Bomben einschlagen.

Am nächsten Morgen ist der Boden im Dschungel und in der Basis von unzähligen Leichen und Verwundeten bedeckt. Taylor hat überlebt und nimmt ein AK-47-Sturmgewehr auf. Wenige Meter weiter findet er Barnes. Der befiehlt Taylor, einen Sanitäter zu holen, doch Taylor zielt mit dem Gewehr auf ihn. Barnes begreift und verhöhnt Taylor noch, bevor der ihn erschießt und so Elias rächt.

Für Taylor ist der Krieg nun vorbei. Verwundet wird er in einen Hubschrauber verladen und ins Lazarett geflogen, begleitet von einem inneren Monolog: „Wir haben nicht gegen den Feind gekämpft, wir haben gegen uns selbst gekämpft, der Feind war in uns …“


Kritiken:

Der mit vier Oscars ausgezeichnete Vietnamfilm wurde in der deutschen Presse und Öffentlichkeit ambivalent aufgenommen.

Die Zeit nannte Platoon „ein Märchen über Vietnam, gepolstert mit den naiven Einsichten des Veteranen Oliver Stone“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragte, ob Platoon die Nulllösung des Vietnamproblems sei, die endgültige Abrüstung der Entrüstung im Kino.

Die amerikanische Presse feierte Platoon als ersten „realistischen“ Kriegsfilm. Stellvertretend für eine Vielzahl von Kritikern schrieb der Vietnamkriegsreporter der New York Times, David Halberstam: „Platoon ist der erste wirklichkeitsgetreue Vietnamfilm. Ein Film wie Rambo demütigte die Soldaten, die dort kämpften: Wenn ein Stallone den Feind überwältigen kann, warum gelang es ihnen in Platoon nicht? Platoon versteht, was die Architekten des Krieges nie sahen: Wie das Laub, die Krankheiten des Dschungels die technische Überlegenheit der USA hinwegfegten. Man sieht, wie der Wald die amerikanischen Soldaten aufsaugt; sie verschwinden einfach. Ich glaube, dass der Film ein amerikanischer Klassiker wird. Die anderen Vietnamfilme aus Hollywood haben die Geschichte vergewaltigt. Platoon ist hingegen historisch und politisch richtig.“

„Trotz teilweise überladener Symbolik vollbrachte Oliver Stone mit seiner schonungslosen Collage das Kunststück, die unter den Soldaten allgegenwärtige Todesangst für den Zuschauer sichtbar zu machen. Was dem mit vier Oscars prämierten Stahlgewitter allerdings fehlt, ist ein Hinweis darauf, dass nicht die Amerikaner, sondern die Vietnamesen mit über einer Million Toten (USA ca. 60 000) Hauptleidtragende des Krieges waren.“ TV Spielfilm

„Regisseur und Autor Oliver Stone inszenierte – nach autobiografischen Erfahrungen – einen um schonungslose Realistik bemühten Antikriegsfilm, der das amerikanische ‚Vietnam-Trauma‘ erstmals in dieser Direktheit behandelte. Der sehr erfolg- und einflussreiche Film versucht, Kritik an der amerikanischen Kriegspolitik mit einer Heroisierung der gefallenen Opfer (freilich nur der amerikanischen!) zu verbinden – mit fragwürdigem Resultat. Gerade wegen dieser Widersprüche eine der interessantesten US-Produktionen der achtziger Jahre.“ Lexikon des internationalen Films


Quelle: Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert