Winnetou – Unter Geiern (1964)
[imdb id=“tt0058709″]
In der amerikanischen Wüstengegend, die als Llano Estacado bekannt ist, wird die Farm des Siedlers Baumann von der so genannten „Geier-Bande“ überfallen, dabei wird die Frau Baumanns getötet. Winnetou, Baumann und dessen Sohn Martin kommen zu spät, um eingreifen zu können. Die Geier haben es so aussehen lassen, als hätten Indianer die Farm überfallen. Baumann ist außer sich vor Schmerz und beschuldigt prompt den benachbarten Stamm der Schoschonen unter ihrem Häuptling Wokadeh, den Überfall begangen zu haben. |
Inhalt:
Siedler, Händler und Abenteurer ziehen nach Westen. In Arizona gibt es Land zu bebauen, Diamanten zu handeln, Reichtümer zu ernten. Aber der Weg nach Arizona führt durch den Llano Estacado. Und dieses wilde Felsengebirge ist, wie jeder erfahrene Westmann weiß, nicht geheuer. Es wird von den „Geiern“ beherrscht, einer wahren Banditenarmee, die ihrem Namen alle Ehre macht. Sie hausen in einer Geisterstaat, einer verlassenen Goldgräbersiedlung, stürzen raubgierig über alle Reisenden her und schrecken auch nicht davor zurück, die rechtmäßigen Herren des Llano, den Indianerstamm der Schoschonen, zu immer neuen, blutigen Auseinandersetzungen herauszufordern. Old Surehand und Winnetou beschließen, auf getrennten Wegen die gleichen Ziele zu verfolgen: die Reisenden aus der Hand der Geier zu retten und die wahren Schuldigen an dem Mord auf der Baumann-Ranch zur Rechenschaft zu ziehen. Winnetou reitet alleine los, Surehand mit Baumann, seinen Knechten und dem lustigen Wabble. Aber das aufregendste Abenteuer hat zunächst Martin Baumann, der junge Bärenjäger zu bestehen, der mit Annie auf der Ranch seines Vaters zurückgeblieben ist: Die Geier entführen Annie, von deren Geldschatz sie wissen, in ihre Geisterstadt, und Martin wagt sich sofort in die Höhle des Löwen, um sie zu retten. Annie gibt zwar auch auf sich allein gestellt den Banditen eine überzeugende Lektion vom Umgang mit Schusswaffen, ist doch froh, als Martin, von dem rechtzeitig hinzukommenden Winnetou unterstützt, sie aus den Händen der rohen Brüder befreit. Eilends reitet Martin mit Annie zum Siedlertreck, da er glaubt, dass Old Surehand und sein Vater dort längst mit den scheinheiligen Soldaten, Predigern und Westmännern, den verkleideten Geiern, aufgeräumt haben. So fällt er prompt wieder den Geiern in die Hände – Surehand und Baumann sind dort noch gar nicht eingetroffen. Denn Baumann ist inzwischen durch seine eigene Ungeschicklichkeit den Schoschonen in die Hände gefallen, und nur der Tatsache, dass Surehand sich einem fürchterlichenGottesurteil aussetzt und es geschickt zu seinen Gunsten entscheidet, hat er es zu verdanken, dass er nicht gleich an den Marterpfahl gestellt wird. Erst als die Hauptmacht der Geier auf dem Weg zu dem Siedlertreck das „Tal des Todes“, die ehrwürdige Begräbnisstätte der Schoschonen, verwüsten und alle Wächter des Tales brutal ermorden, erkennen die Schoschonen, dass Winnetous Rat richtig ist: nicht Baumann und seine Freunde sind die Feinde, die es zu besiegen gilt, sondern die Geier. Der Siedler-Treck bahnt sich seinen Weg durch den Llano und die Hauptmacht der Geier, die im Hinterhalt lauert, empfängt regelmäßig Nachrichten von ihren Freunden im Treck, wann die beste Zeit für den vernichtenden Überfall sei. Sie ahnen freilich nicht, dass Old Surehand längst den Treck erreicht, Martin befreit, die verkleideten Geier entlarvt und zu unfreiwilligen Überbringern von falschen Nachrichten gemacht hat: Surehand weiß, dass der große Entscheidungskampf mit den Geiern nicht zu vermeiden ist………..
Unter Geiern ist ein deutsch-französischer Karl-May-Film aus dem Jahr 1964 nach Motiven aus dem gleichnamigen Buch von Karl May. Die Uraufführung war am 8. Dezember 1964 im Mathäser-Filmpalast, München.
Stewart Granger spielt hier zum ersten Mal Old Surehand, dessen Figur sich jedoch nur lose am Buch orientiert, vor allem, weil dort Old Shatterhand als Hauptfigur auftritt.
Handlung:
In der amerikanischen Wüstengegend, die als Llano Estacado bekannt ist, wird die Farm des Siedlers Baumann von der so genannten „Geier-Bande“ überfallen, dabei wird die Frau Baumanns getötet. Winnetou, Baumann und dessen Sohn Martin kommen zu spät, um eingreifen zu können. Die Geier haben es so aussehen lassen, als hätten Indianer die Farm überfallen. Baumann ist außer sich vor Schmerz und beschuldigt prompt den benachbarten Stamm der Schoschonen unter ihrem Häuptling Wokadeh, den Überfall begangen zu haben.
Kurze Zeit später treffen Besucher auf der zerstörten Farm ein: Annie, die ein Diamantenpaket zu ihrem Vater bringen will, sowie der berühmte Westmann Old Surehand und sein tölpelhafter Begleiter Old Wabble. Der Geier-Bandit Weller trifft, als Mormonenprediger verkleidet, ebenfalls auf der Farm ein und erfährt von den Diamanten, die Annie bei sich trägt. Als Old Surehand misstrauisch wird, gelingt ihm nur knapp die Flucht zu seiner Bande. Von seinem Anführer Preston wird er zu einem Treck Siedler geschickt und soll diesen in einen Hinterhalt locken.
Annie wird mittlerweile in das Versteck der Banditen entführt, und Martin Baumann eilt ihr hinterher, um sie zu befreien. Als es brenzlig wird für Martin, kann Winnetou für die Flucht der beiden sorgen. Sie fliehen zum Siedlertreck, werden da aber von den Siedlern gefangengenommen, die auf die Einflüsterungen des Geier-Banditen Weller hören und glauben, Annie und Martin gehörten zu der Geier-Bande. Martin soll als Pferdedieb gehängt werden.
Old Surehand ist inzwischen dem rachsüchtigen Baumann Senior hinterhergeeilt, der den Häuptling der Schoschonen zur Rechenschaft ziehen wollte und von den Indianern gefangengenommen wurde. Old Surehand kann in einem Gottesurteil am Marterpfahl durch seine Schießkünste freikommen und überzeugt die Schoschonen, dass es sinnvoller wäre, gegen die eigentlichen Urheber des Überfalls, die Geier-Bande, vorzugehen. Surehand reitet schon los, um dem Siedlertreck zu helfen. Er informiert die Siedler über den Hinterhalt und enttarnt Weller. Martin Baumann wird freigelassen. Weller sollte seinen Kumpanen ständig Bericht erstatten, und Old Surehand zwingt ihn nun, die Banditen mit falschen Informationen zu versorgen. So können die Siedler den Ort und Zeitpunkt des Überfalls selbst festlegen.
Als der Treck „planmäßig“ in den Hinterhalt gerät, ist er schon zu einer Wagenburg zusammengefahren, und die Geier werden unter Gewehrfeuer genommen. Doch erst Winnetou und der eintreffende Stamm der Schoschonen können mit ihrer geballten Feuerkraft die Übermacht der Banditen überwinden.
Hintergrund:
Ursprünglich sollte in Winnetou und der Bärenjäger wieder Lex Barker als Old Shatterhand an der Seite von Winnetou-Darsteller Pierre Brice stehen. Als es jedoch Produzent Horst Wendlandt gelang, den ehemaligen Hollywood-Star Stewart Granger zu gewinnen, gab er Anweisung, das Drehbuch auf ihn als Old Surehand umzuschreiben, obwohl er weder an Alter noch Statur dieser Karl-May-Figur ähnelte.
Die weibliche Hauptrolle übernahm Elke Sommer. Produzent Artur Brauner stellte sie als Gegenleistung für die Verpflichtung von Pierre Brice in seinem Film Old Shatterhand zur Verfügung. Als Regisseur konnte Wendlandt erstmals Alfred Vohrer gegenüber der Constantin-Film durchsetzen.
Die Dreharbeiten begannen am 10. August 1964. Die Hotels Park und Jadran in Rijeka bildeten die Zentrale des Drehstabs. Im Hochtal von Grobnik Polje erbaute Architekt Vladimir Tadej ‚Baumanns Ranch‘. Das Zeltlager der Schoschonen an der Straße zum Skigebiet von Platak wurde größtenteils vom Assiniboin-Dorf des kurz zuvor abgedrehten Winnetou 2. Teil übernommen. Für die Bärenszenen begnügte man sich nach den schlechten Erfahrungen mit echten Grizzlybären in Winnetou 2. Teil mit Aufnahmen von einheimischen Bären, obwohl diese erheblich kleiner waren als Grizzlys.
Die Goldgräbersiedlung mit dem Saloon als Mittelpunkt erbaute Tadej in der Paklenica-Schlucht, und für die dort spielenden Szenen zog das Team nach Starigrad-Paklenica ins Hotel Alan. Am Mali Alan, der in Winnetou 1. Teil als Nugget Tsil gedient hatte, befand sich diesmal das Nachtlager der Geierbande, und auch die Schlussszene fand hier statt.
Šibenik bildete das dritte Standquartier zu Dreharbeiten an den Krka-Wasserfällen in der Nähe von Skradin und Roski. Zuletzt wohnte das Filmteam in Split im Hotel Marijan. Von dort begab man sich an das Ende des Stausees Peru?ko jezero zur Ortschaft Vrlicka. Hier wurde der Kampf um die Wagenburg gedreht. Im oberen Bereich des im Spätsommer trockengefallenen Sees spielte die Szene, als Martin und Annie in scheinbar wüstenartiger Umgebung zum Treck stoßen.
Die FSK gab in ihrer Prüfung vom 7. Dezember 1964 Unter Geiern wie schon die vorhergehenden Winnetou-Filme erst ab 12 Jahren frei, weil „die Fülle der Kampfszenen, der Schlägereien, Schießereien, des Brennens und Tötens“ für 6-Jährige „in hohem Maße übererregend“ sei. Zum ersten Mal bekam ein Karl-May-Film der Rialto kein Filmprädikat. Die Filmbewertungsstelle urteilte am 8. Dezember 1964: „Das Handlungsgerüst wurde allzu primitiv zurechtgeschneidert, so daß nicht einmal mehr äußere Spannung aufkam. Hatten frühere Karl-May-Filme noch Anstrengungen der Regie und zum Teil große fotografische Qualität erkennen lassen, muß man hier feststellen, daß alles recht kunstlos gemacht ist, und zwar schon im bloßen technischen Sinne.“ Der Widerspruch des Constantin-Filmverleihs gegen diesen Bescheid wurde zurückgewiesen.
1972 legte Constantin den Film noch einmal der FSK vor und beantragte die Freigabe ab 6 Jahren, was der Hauptausschuss jedoch einstimmig ablehnte. Zwei Jahre später strahlte das ZDF Unter Geiern aus, und bei einer neuen Prüfung am 13. Juni 1979 erklärten die Prüfer die Einstufung ab 6 Jahren „im Hinblick auf die Entwicklung der letzten Jahre und die ihr zugrunde liegenden veränderten Wertmaßstäbe“.
Kritik:
„Eine simple Story wurde sehr umständlich und sehr oberflächlich zu einer aufwendigen Schau herausgeputzt. Wenn man trotzdem ein wenig befriedigter nach Hause geht als gewöhnlich, so ist das einzig dem routinierten Stewart Granger zu verdanken. Jedenfalls übertrifft er den farblosen und gänzlich unbegabten Lex Barker entschieden.“ Evangelischer Filmbeobachter, 18. Dezember 1964
„Old Surehand (Stewart Granger in angelsächsischer Understatement-Manier) schießt der Gerechtigkeit eine Gasse und macht sich stark für die Schwachen. Apatschenhäuptling Winnetou (Pierre Brice schön zu Pferd, behende auf dem Kriegspfad) ist der Deus ex machina im Mayschen Abenteuer. Elke Sommer behauptet burschikos ihre Weiblichkeit unter den Rauhbeinen.“ Telegraf, 20. Dezember 1964
„Regisseur Alfred Vohrer bringt die Geschichte ziemlich phantasielos in Gang, fördert im Mittelteil mit erprobten Action-Kniffen die Spannung und läßt den sicher als Höhepunkt gemeinten Schluß – die Attacke der Geisterbande auf die Wagenburg – ohne Schwung verpuffen.“ Film-Echo/Filmwoche, 26. Dezember 1964
„Damit wurde im Karl-May-Archiv weitergeschürft und ein neuer Darsteller seiner Zentralgestalt gewonnen, der zusammen mit, dem Westen ähnlicher Landschaft und echt scheinendem Requisit, […] effektvollen Bildern nicht nur die Gemeinde des Schriftstellers recht fesselt.“ Paimann’s Filmlisten, 30. Dezember 1964
„Als Old Surehand reitet nun auch der britische Alt-Beau Stewart Granger, 51, auf der deutschen Western-Welle. Zusammen mit Standard-Winnetou Pierre Brice rettet er die Ehre der Schoschonen. Elke Sommer […] lieh dem etwas wendiger als sonst inszenierten May-Spiel (Regie: Alfred Vohrer) Figur und Dekollete; die Stimme wurde von einer bewährten Sprecherin nachsynchronisiert.“ Der Spiegel, 6. Januar 1965
„Alfred Vohrers unterhaltsamer Karl-May-Western hat zahlreiche Feuersbrünste und Stars (wie Elke Sommer und Götz George) zu bieten.“ Rhein-Zeitung, 4. Januar 1997
„Farbiges Indianerabenteuer, spannend und humorvoll.“ film-dienst
„Abenteuerliche Karl-May-Verfilmung, nach den üblichen Mustern leidlich spannend und humorvoll inszeniert. Würze ins vertraute Spiel bringt vor allem Stewart Granger durch seine ironisch-distanzierte Darstellung.“ Lexikon des internationalen Films
Quelle: Wikipedia