Tag danach, Der (Day After) [DD] (1983) – [TV-FILM]

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In Kansas City und Kansas Umgebung erleben die Einwohner einen nuklearen Weltkrieg der Atommächte USA und Russland. Erzählt werden die Einzelschicksale von Familien und alleinstehenden Bewohnern verschiedenster Art und Herkunft sowohl vor als auch nach der Katastrophe…


Inhalt:

In Kansas City und Kansas Umgebung erleben die Einwohner einen nuklearen Weltkrieg der Atommächte USA und Russland. Erzählt werden die Einzelschicksale von Familien und alleinstehenden Bewohnern verschiedenster Art und Herkunft sowohl vor als auch nach der Katastrophe…

The Day After – Der Tag danach ist ein US-amerikanischer Fernsehfilm aus dem Jahr 1983, der sich mit den Auswirkungen eines fiktiven Atomkriegs inmitten der USA befasst.


Handlung:

Die Filmhandlung lässt sich in drei Phasen gliedern:

Die Vorgeschichte des Filmes zeigt ein während des Kalten Krieges denkbares Szenario, das zum Ausbruch eines Krieges zwischen den Supermächten hätte führen können. Die Zuschauer erfahren die politischen Hintergründe nur indirekt durch Radio- oder Fernsehberichte; gleichzeitig werden die Hauptpersonen vorgestellt, die in verschiedener Weise auf die politische Krise reagieren und das atomare Wettrüsten kritisieren.

Der Hauptteil des Films, der „Atomkrieg” wird durch den Einsatz von Nuklearwaffen eingeleitet. Nach der Zerstörung des Nato-Hauptquartiers entscheidet sich der amerikanische Oberbefehlshaber zum Atomschlag und übermittelt die Abschusscodes. Die Mannschaften in den Atomsilos fahren ein „Nato-Programm”, die Sowjetunion führt einen Gegenangriff mit 300 Interkontinentalraketen durch, wobei offengelassen wird, welche der beiden Supermächte den Erstschlag durchführte. Die Detonation der Atomwaffen verwandelt die Innenstadt von Kansas City und das Umland in eine Wüste und hinterlässt einige Überlebende, die entweder Schutz in Bunkern fanden oder hilflos im Freien umherirrten. In einem intakt gebliebenen Krankenhaus versuchen nun einige Ärzte die Verwundeten zu versorgen.

Der Schlussteil des Films zeigt die begrenzten Auswirkungen des atomaren Schlags und spielt zwei Wochen nach dem Atomkrieg, den viele Menschen überlebten. Doch gelingt es in diesen vierzehn Tagen nicht, das Land wieder unter eine staatliche Autorität zu bringen. Anomie regiert das Land, viele Menschen leiden an der Strahlenkrankheit. Der Film hat ein offenes Ende und prophezeit eine düstere und hoffnungslose Zukunft für die westliche Gesellschaft: Die Überlebenden sind mit den Herausforderungen einer zerstörten Gesellschaft konfrontiert. Amerika verwandelt sich in ein vorindustrielles Gebilde, dessen Bewohner sich mit primitiven technischen Mitteln behelfen müssen, weil die Infrastruktur vernichtet ist. Die Städte sind unbewohnbar, viele Häuser zerstört. Überall entstehen Flüchtlingslager, deren Bewohner nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden können. Es fehlt an Medikamenten in den verbleibenden Krankenhäusern, Seuchen drohen auszubrechen. Die Armee übernimmt die Kontrolle und lässt willkürlich Menschen ohne Gerichtsverfahren erschießen. Der Präsident und sein Kabinett haben überlebt und arbeiten undurchführbare Gesetze aus, mit denen das Land wiederaufgebaut werden soll. Menschen bewaffnen sich und töten einander gegenseitig, um zu überleben.

Die zentrale Botschaft des Filmes ist, dass selbst ein „begrenzter” Atomkrieg mit nur 300 Interkontinentalraketen die vollständige Zerstörung Amerikas zur Folge haben würde.


Konzeption:

Hauptschauplatz des Filmes ist die Universitätsstadt Lawrence in der Nähe der Großstadt Kansas City und deren ländliche Umgebung. Die Handlung ist damit im Herzland der USA platziert, dessen Bewohner besonders religiös und den Traditionen verbunden sind, und zeigt dadurch exemplarisch, wie diese ländliche Idylle vernichtet wird und selbst in dieser traditionellen Gesellschaft nach dem Atomkrieg alle Werte verloren gehen und die Menschen nur noch ans Überleben denken. Lawrence ist der zentrale Schauplatz, weil die Stadt Kansas City durch den Atomschlag vernichtet wird. Gleichzeitig sind in Lawrence auch viele Interkontinentalraketen für den Krieg mit der Sowjetunion stationiert, sodass die Idylle von Beginn an trügerisch ist.


Figuren:

Im Mittelpunkt des Filmes stehen Dr. Oakes, der nach dem Atomschlag das kleine Universitätskrankenhaus in Lawrence zu führen versucht, und die Familie Dahlberg, die in ihrem als Bunker hergerichteten Keller überlebt. Dr. Oakes wird als besonnener Familienvater im reifen Alter dargestellt, den die politische Krise im Gegensatz zu allen anderen Figuren äußerst beunruhigt. Er liebt seine Ehefrau und hat zwei erwachsene Kinder, alle drei sterben jedoch beim Angriff auf Kansas City. Dr. Oakes überlebt nur, weil er sich zur Zeit des Angriffes in der Nähe von Lawrence befindet. Dort übernimmt er die Leitung des Krankenhauses und versucht mit den beschränkten Mitteln, die nach dem nuklearen Inferno zur Verfügung stehen, mit den übrigen Ärzten Menschenleben zu retten. Weil er annehmen muss, dass seine Frau und seine Kinder tot sind, und sein Leben keine Perspektiven mehr bietet, arbeitet er sich bis zur völligen Erschöpfung auf; am Ende des Filmes ist er zum Greis geworden und bricht weinend in den Trümmern seines Hauses zusammen, nachdem er die verkohlten Reste der Armbanduhr seiner Frau gefunden hat.

Die Familie Dahlberg führt eine große Farm, Jim Dahlberg ist ein stolzer Farmer, der von den Erzeugnissen seines Landes lebt. Die ältere Tochter soll heiraten und verursacht durch ihre nächtlichen Eskapaden mit ihrem zukünftigen Ehemann komische Situationen, die Mutter befindet sich in den Vorbereitungen für die Hochzeitsfeier, als die Katastrophe hereinbricht. Die Dahlbergs überleben den Atomkrieg in einem Bunker, der eigentlich zum Schutz gegen Tornados dient, wo sie zwei Wochen lang im Dunkeln ausharren müssen. Nachdem der radioaktive Niederschlag abgeklungen ist und die Dahlbergs den Keller wieder verlassen können, versuchen sie ihr Leben weiterzuführen, was aber unmöglich ist. Die ältere Tochter leidet an der Strahlenkrankheit und wird wahrscheinlich sterben, auch der Sohn der Dahbergs ist schwer verletzt. Er wurde geblendet als er in den Lichtblitz einer Kernexplosion geblickt hat. Jim Dahlberg wird von Flüchtlingen erschossen, die eines seiner Rinder geschlachtet haben. Seine Ernte ist vernichtet, die Aussaat von neuem Getreide unmöglich, weil die Erde verseucht ist, seine Frau, die die Schüsse hört, und die jüngere Tochter bleiben allein zurück.


Rezeption:

Der Film, der explizit mit dem Ziel gestaltet wurde, eine starke Wirkung in der breiten Öffentlichkeit zu erzielen, hat zum damaligen Zeitpunkt erstmalig in einem Hollywood-Film die Folgen eines solchen Atomschlages dargestellt. Dabei wurde auf die Interessen des Massenpublikums und des Mediums Fernsehen insoweit Rücksicht genommen, als man sich auf die amerikanische Bevölkerung beschränkte und etwa der Tod von Hauptpersonen nicht ausgespielt wurde. Die Handlung des Films endet mehrere Wochen nach den Angriffen und konzentriert sich daher auf die kurzfristigen Folgen. Weitere Aspekte wie etwa der nukleare Winter werden nur angedeutet. Dennoch wurde durch diesen Film eine Diskussion in den USA und Europa ausgelöst. Zum damaligen Zeitpunkt stellte der Film für viele die radikalste Darstellung eines Atomkriegs dar. Das gleiche Thema ist 1984 auch Inhalt des britischen Films Threads.

Anders als bei Filmen wie Top Gun, die großzügige Unterstützung vom US-Militär bekamen, war das Pentagon von diesem Filmprojekt schon im Vorhinein alles andere als begeistert und soll versucht haben, es zu verhindern.

Der Film ist der bislang erfolgreichste Fernsehfilm. Allein in den USA schalteten mehr als 100 Millionen Zuschauer ein. In anderen Ländern wurde er zunächst im Kino gezeigt.

Auszeichnungen

Der Film gewann 1983 für die Effekte und den Soundschnitt je einen Emmy. In zehn weiteren Kategorien wurde er für einen Emmy nominiert.

In der Bundesrepublik erhielt der Film die Goldene Leinwand für drei Millionen Zuschauer im Kino.

Doug Scott gewann einen Young Artist Award.


Kritiken:

„Mit den Mitteln des amerikanischen Fernsehfilms trotz dramaturgischer Schwächen zu starker Wirkung gebracht, wobei die Inszenierung weniger argumentiert als Angst erzeugt. Die Kompromißlosigkeit, mit der das Thema behandelt wird, kann dennoch diskussionsfördernd sein.“ Lexikon des Internationalen Films

„Immer noch furchteinflößend.“ MaryAnn Johanson, 2005


Quelle: Wikipedia

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