My Son, My Son, What Have Ye Done – Ein Fürsorglicher Sohn (2009) – [UNCUT]

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Detective Havenhurst (Willem Dafoe) trinkt gerade seinen Morgenkaffee, als er zusammen mit seinem Partner Detective Vargas (Michael Peña) zu einem Tatort gerufen wird, an dem eine Frau umgebracht wurde. Ein merkwürdiger Mann, Brad McCullum (Michael Shannon), begrüßt sie zusammen mit einigen Schaulustigen und merkwürdigen Aussagen vor dem Haus, bevor er zum gegenüberliegenden Haus geht, seine Flamingos füttert und eintritt.



Inhalt:

Detective Havenhurst (Willem Dafoe) trinkt gerade seinen Morgenkaffee, als er zusammen mit seinem Partner Detective Vargas (Michael Peña) zu einem Tatort gerufen wird, an dem eine Frau umgebracht wurde. Ein merkwürdiger Mann, Brad McCullum (Michael Shannon), begrüßt sie zusammen mit einigen Schaulustigen und merkwürdigen Aussagen vor dem Haus, bevor er zum gegenüberliegenden Haus geht, seine Flamingos füttert und eintritt.

Havenhurst begutachtet den Tatort und wird kurze Zeit später darauf hingewiesen, dass Brad der Hauptverdächtige und die Tote seine Mutter (Grace Zabriskie) ist. Mittlerweile hat Brad sich aber mit einer Schrotflinte und zwei Geiseln in seinem Haus verbarrikadiert. Mehrere Polizisten bewachen daraufhin das Haus und für Havenhurst geht es nun darum, den Mörder ohne Blutvergießen zur Aufgabe zu bringen.

Am Tatort tauchen bald Brads Verlobte Ingrid (Chloë Sevigny) und sein ehemaliger Schauspiellehrer Lee Meyers (Udo Kier) auf, die Brad beide an diesem Morgen anrief und herbat. Zusammen mit den beiden Freunden und deren Erzählungen über Brad versucht Havenhurst das Motiv des Mordes zu verstehen…


My Son, My Son, What Have Ye Done? ist ein Film des deutschen Regisseurs Werner Herzog. Der Film war dessen erste Zusammenarbeit mit dem Filmemacher David Lynch, der den Film produzierte. Die Idee zum Film stammt von Herbert Golder, der zusammen mit Herzog das Drehbuch schrieb. Dieses beruht auf einer wahren Begebenheit. Dem Muttermord des hochbegabten, sportlich und künstlerisch sehr erfolgreichen Mark Yavorsky. Viele von dessen Aussagen im Interview mit Golder fanden einen direkten Eingang in das Drehbuch. Gedreht wurde der Film überwiegend in Point Loma, San Diego, unweit des wirklichen Tatortes.


Handlung:

Werner Herzog lässt den Film im Stil eines klassischen Kriminalfilms beginnen. Zwei Ermittler, der Routinier Detective Havenhurst und der Anfänger Detective Vargas werden beim Anekdotenaustausch unterbrochen – ein Mord wurde gemeldet. Während die beiden den Tatort mit übertrieben dargestellter Akribie inspizieren und katalogisieren, scheint aus dem Mordfall eine Geiselnahme geworden zu sein. Der schnell ermittelte Täter, Brad McCullum verschanzte sich zu Hause, nachdem er in einem Nachbarhaus seine Mutter mit einem Säbel getötet hatte. Schnell wird klar dass der Geiselnahme-Plot lediglich als Vehikel für eine Serie assoziativer Rückblenden dient, welche auf den Aussagen von Ingrid, der Verlobten des Täters, und jenen des Theaterregisseurs Lee Meyers gegenüber der Polizei beruhen.

Beginnend mit einer lebensrettenden spirituellen Eingebung während einer Kajaktour erzählen alle Rückblenden von Brads zunehmendem Realitätsverlust. Dieser zeigt sich vor allem in einer Art mystischem Narzissmus, wenn Brad immer häufiger der absolute Ankerpunkt von Raum und Zeit zu sein glaubt. Dabei werden zunächst Christliche und Muslimische Elemente vermischt. Die empfundene ultimative Ausnahmestellung erreicht jedoch erst durch die Einbindung des antiken Stücks Orestie eine tragische Dimension. Unter der Leitung von Lee Meyers spielt Brad an der Seite seiner Verlobten in der Hauptrolle den Muttermörders Orest. Durch seine gesteigerte Identifikation mit seiner Rolle glaubt er sich bald selbst in tragischen Konstellation des Orest zu befinden, zur gütigen Wendung des gesamten Menschenschicksals die eigene Mutter töten zu müssen. Hilfesuchend wendet er sich kurz vor der Tat noch einmal unverstanden an seine Verlobte und den Regisseur. Auch die Nachbarin Mrs. Roberts, selbst unmittelbare Augenzeugin der Tat bittet er, ihn aufzuhalten, ihn zu töten, damit er nicht tun wird, was er eigentlich nicht tun will. Sich selbst als Werkzeug des Schicksals sehend, tötet er seine Mutter schließlich mit jenem Säbel, den er während der Theaterproben in seiner Rolle als Orest benutzte.

Der Zugriff des SWAT Teams und Brads Verhaftung greifen noch einmal den Genreplot auf, führen ihn aber gleichzeitig ad absurdum: ein Dutzend Polizisten und eine schwer bewaffnete Spezialeinheit müssen am Ende ihres Einsatzes erkennen, dass sie bestenfalls das Leben zweier Flamingos gerettet haben und zu keinem Zeitpunkt weitere Menschen in Gefahr waren.


Hintergrund:

Der Film beruht auf der wahren Geschichte des Muttermörders Mark Yavorsky. Herbert Golder, Professor für antike Literatur an der Boston University, interessierte sich für diesen Fall antik anmutender Tragik in der Gegenwart. Zusammen mit Werner Herzog begann er 1995 an dem Drehbuch zu schreiben. Erst durch die Mitwirkung von David Lynch konnte der Film finanziert werden. Als Co-Produzent hat er direkt, als auch indirekt seine Handschrift hinterlassen. So ist die Besetzung der Mutter von Brad mit Grace Zabriskie auf Lynchs Einfluss zurückzuführen. Aber vor allem stilistisch sind einige Elemente des Filmes an Lynchs Arbeit angelehnt.

In dem Audiokommentar zum Film spricht Herzog davon, dass seine Filme und jene von Lynch „nicht mit einander reden, sondern miteinander tanzen.“ Explizit stellt er zwischen einer Szene, in der ein Jogger mit einer Atemmaske zu sehen ist die Verbindung zur Rolle des Frank Booth (Dennis Hopper) in Blue Velvet her. Bei genauem Hinsehen sind noch weitere Anlehnungen erkennbar. Am Auffälligsten ist sicher die Szene, in der sich Brad und sein Onkel Ted (Brad Dourif) über einen fiktiven Werbeclip für dessen Riesenhühner unterhalten. Der fehlende inhaltliche Bezug wird auch stilistisch, durch die Aufnahme in einer völlig verschneiten Landschaft unterstützt. Bedenkt man zudem, dass in der Szene ein Kleinwüchsiger im Anzug vorkommt, sind Parallelen zum Red Room aus Twin Peaks nicht von der Hand zu weisen.


Kritiken:

Die Bewertungen für My Son, My Son, What Have Ye Done sind gemischt. Der Film erzielte, basierend auf 40 Bewertungen, ein 50%- bzw. 5,8/10-Rating auf Rotten Tomatoes. Jeff Shannon von der Seattle Times nannte den Film „Eine schrullige Fehlzündung Herzogs“, während Roger Ebert von der Chicago Sun-Times sagte, der Film „bringe alle Konventionen durcheinander und bediene keinen der erwarteten Genüsse, sondern biete stattdessen die Freude zu beobachten, wie Herzog mit dem ‚Polizei-und-Geiselnehmer-Schema‘ das Mischpult seiner Phantasie füttert.“


Quelle: Wikipedia

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