Fremder Freund (2003)

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Die Novelle ist eine Ich-Erzählung. Sie handelt von der alleinstehenden Ärztin Claudia, die in ihrem Leben in der DDR starke Entfremdung empfindet. Sie wirkt oftmals teilnahmslos und desinteressiert an den gesellschaftlichen Um- ständen. Beschrieben wird die Zeit mit ihrem Nachbarn Henry. Die Beziehung bleibt jedoch distanziert und kühl, eine „fremde Freundschaft“.



Der fremde Freund ist eine Novelle von Christoph Hein, die 1982 in der DDR veröffentlicht wurde und in der Bundesrepublik 1983 aufgrund des Titelschutzes als Drachenblut erschien.


Inhalt:

Die Novelle ist eine Ich-Erzählung. Sie handelt von der alleinstehenden Ärztin Claudia, die in ihrem Leben in der DDR starke Entfremdung empfindet. Sie wirkt oftmals teilnahmslos und desinteressiert an den gesellschaftlichen Umständen. Beschrieben wird die Zeit mit ihrem Nachbarn Henry. Die Beziehung bleibt jedoch distanziert und kühl, eine „fremde Freundschaft“. Henrys ironische Gelassenheit trifft auf Claudias Ängste und Frustrationen. Das Buch dokumentiert eine tiefgreifende Selbstverleugnung. Claudia ist innerlich von Problemen zerfressen, kann dies aber weder anderen Menschen noch sich selbst gegenüber zugeben, sondern verschanzt sich hinter der Maske der Gefühllosigkeit. Claudias Entfremdung dem Leben gegenüber wird auch durch ihre Fotografieobsession symbolisiert, wobei sie ausschließlich unbelebte Motive, wie Ruinen oder Landschaften, wählt. Im 9. Kapitel, das Claudias Reise in ihre Heimatstadt G. beschreibt, werden die Gründe für Claudias Lebensprinzip der „fremden Freundschaft“ deutlich. Als Kind hatte sie ihre Freundin Katharina bedingungslos geliebt. Die Freundschaft zerbrach und Claudia konnte, aus Angst wieder verlassen zu werden, nie wieder einen Menschen so lieben. Im letzten Kapitel, in der Erzählgegenwart, bricht Claudia für einen kurzen Moment aus und gibt zu, dass sie an der Sehnsucht nach Katharina krepieren wird. Aber schon im nächsten Satz beteuert sie wieder „Es geht mir gut“.


Titel:

Drachenblut, der Titel der Ausgabe in der Bundesrepublik, entstammt einer Metapher aus dem letzten Kapitel. Claudias Gefühlslosigkeit gegenüber anderen Menschen wird wie eine resistente „Schutzhülle“ aus Drachenblut (wohl in Anlehnung an die berühmte Sage) beschrieben.


Quelle: Wikipedia

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