13te Krieger, Der (1999)

 

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Der Film beginnt mit der Selbstvorstellung der Hauptperson Ahmad Ibn Fadl?n (Ibn Al Abbas Ibn Rashid Ibn Hammad) durch seine Erzählerstimme. In einem Vorgriff auf die Handlung wird er seekrank auf einem Wikingerboot sichtbar. Rückblickend berichtet Ibn Fadl?n, wie er in Bagdad, der Stadt des Friedens, in Wohlstand und ohne Probleme lebte. Als Ahmad sich in die Frau eines anderen verliebt, fällt er in Ungnade und wird als Botschafter des Kalifen, ausgesandt, um mit den Völkern des Nordens in Kontakt zu treten.



Inhalt:

Bagdad 922 v. Chr.: Der arabische Edelmann Ahmed Ibn Fahdlan wird wegen einer Affäre mit einer verheirateten Frau des Landes verwiesen. Auf Geheiß des Kalifen muss er fortan die unbekannten und sagenumwobenen nordischen Länder erkunden. Auf seiner Reise stößt er auf eine Gruppe barbarischer Wikinger, die sich als Söldner verdingen und vom hünenhaften Krieger Buliwyf geführt werden. Der König selbst hat diese Krieger für eine lebensgefährliche Mission auserkoren: sein Reich muss gegen übernatürliche, blutrünstige und scheinbar unbezwingbare Kreaturen verteidigt werden, die aus nebligen Mooren wie ein flammender Drache emporsteigen und alle Männer des Landes massakrieren. Das Orakel besagt, nur 13 auserwählte Krieger können die unheimlichen Horden besiegen. Buliwyf sieht in Ibn Fahdlan den vom Schicksal gesandten 13ten Krieger. (05.06.2011, Quelle: Concorde)

Der 13te Krieger ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm nach dem Roman Eaters of the Dead (deutsch: Die ihre Toten essen, später auch Schwarze Nebel) von Michael Crichton. Dieser hatte sich vom Reisebericht des arabischen Diplomaten und Weltreisenden Ahmad Ibn Fadl?n inspirieren lassen und ihn mit Elementen aus dem altenglischen Beowulf-Epos vermischt. Der Film entstand 1999, zunächst unter der Regie von John McTiernan. Zu den beteiligten Schauspielern gehörte Antonio Banderas in der Titelrolle.


Handlung:

Der Film beginnt mit der Selbstvorstellung der Hauptperson Ahmad Ibn Fadl?n (Ibn Al Abbas Ibn Rashid Ibn Hammad) durch seine Erzählerstimme. In einem Vorgriff auf die Handlung wird er seekrank auf einem Wikingerboot sichtbar. Rückblickend berichtet Ibn Fadl?n, wie er in Bagdad, der Stadt des Friedens, in Wohlstand und ohne Probleme lebte. Als Ahmad sich in die Frau eines anderen verliebt, fällt er in Ungnade und wird als Botschafter des Kalifen, ausgesandt, um mit den Völkern des Nordens in Kontakt zu treten.

Von Bagdad aus reist er mit Melchisidek, einem Freund seines Vaters, bis an die Wolga. Dort treffen sie auf eine größere Gruppe Nordmänner, die zur Bestattung ihres König zusammengekommen sind. Darunter ist Buliwyf (Beowulf), der Anwärter auf den Thron, mit seinen Gefolgsleuten. Zu diesen zählt auch Herger, mit dem Ibn Fadl?n über Melchisidek hauptsächlich kommuniziert, da nur diese beiden Latein sprechen und verstehen. Nach der Zeremonie trifft Wulfgar, der Sohn des großen und mächtigen Nordkönigs Rothgar (Hrodgar), ein und verkündet, dass die „Wendol“, scheinbar übernatürliche Wesen, nach Jahren zurückgekehrt sind, um wieder Angst und Schrecken zu verbreiten. Der „Engel des Todes“, eine alte Schamanin, befragt die Knochen und ruft Krieger in der Zahl der 13 Monde in einem Jahr auf, um Rothgar zu Hilfe zu eilen. Dabei dürfe der letzte von ihnen aber kein „Nordmann“ sein.

So wird Ahmad Ibn Fadl?n der dreizehnte Krieger und tritt mit seinen neuen Gefährten die lange Reise zu Pferd und per Boot nach Norden an – die Anfangsszene –, bis die Gruppe endlich das Reich König Rothgars betritt und ein schier aussichtsloser Kampf gegen die übermächtigen Wendol beginnt, die ihre Überfälle normalerweise bei Nebel durchführen. Nach und nach fallen sieben der Krieger im Kampf. Schließlich erhalten die Überlebenden von einer alten Frau den Hinweis, dass sie ihre Gegner, von denen sie erkennen, dass diese menschlich sind, nur besiegen können, wenn sie deren Anführer und ihre „Mutter“ töten.

Die letzten sechs der Gruppe, darunter auch Buliwyf und Ibn Fadl?n, verfolgen die Spuren der Wendol bis zu deren labyrinthartigen unterirdischen Höhlen. Dort zeigt sich, dass es sich wohl um einen Stamm prähistorischer, kannibalischer Ureinwohner handeln muss, der bis zu dieser Zeit (dem Mittelalter) überlebt hatte. Die Krieger bekämpfen sie und erschlagen zahlreiche, während Buliwyf besagte Mutter, die Stammespriesterin, tötet. Doch zuvor hatte sie ihn im Zweikampf mit einem vergifteten Stachel getroffen. Die fünf Überlebenden flüchten zurück zum Dorf König Rothgars, wo sie sich auf einen weiteren Angriff der Wendol vorbereiten.

Es kommt zur finalen Schlacht bei strömendem Regen, bei der Buliwyf unter Aufbietung seiner letzten Kräfte den Anführer erschlägt. Dadurch ziehen sich die Ureinwohner schließlich zurück und die Bedrohung ist vorerst abgewandt.

Buliwyf aber erliegt seiner Vergiftung und stirbt auf dem Schlachtfeld. Später wird er als König bestattet. Die übrigen Vier, Ibn Fadl?n, Edgtho, Weath und Herger, trennen sich in Freundschaft und gehen ihrer eigenen Wege. Ahmad kehrt auf einem Schiff wieder nach Hause zurück. Der Film endet damit, dass Ahmad Ibn Fadl?n, der sich die Sprache der Wikinger selbst beibrachte, als Chronist die Geschichte seiner Reise und die begangenen Heldentaten seiner Freunde für die Nachwelt schriftlich niederlegt.


Erzählstruktur:

Zwischen Fantasy- und Abenteuerfilm mit historischem Setting, artikuliert sich Der 13te Krieger nicht als Historienfilm im engeren Sinne und bleibt in Zeit- und Ortsangaben ziemlich unverbindlich. Das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit lässt sich daher kaum einschätzen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Ahmad Ibn Fadl?n, eines gebildeten, arabischen Botschafters, der auf eine ihm fremde und zunächst unzivilisiert scheinende Gruppe von Nordmännern trifft. Die Gegenüberstellung zweier Welten (Araber/Nordmänner) setzt sich in verschiedenen Themenbereichen von Religion (Polytheismus/ Monotheismus), Kultur (Literalität/Illiteralität) Moralvorstellung, Kleidern, Waffen über die Deutung der Natur fort. Das Bild der, von Ahmad anfangs als barbarisch bezeichneten, Wikinger wandelt sich dabei im Filmverlauf merklich. Innerhalb der Gruppe der Nordmänner kommt zum einen Buliwyf, als Anführer, sowie Herger, als Vertrauter Ahmads, eine besondere Stellung zu. Frauenfiguren tauchen nur am Rande auf. Der Film beginnt mit der Reise der 13 Krieger in den hohen Norden, wobei die Stimme des Protagonisten sowohl am Anfang als auch am Ende der Geschichte durch eine Voice-over Zusatzinformationen liefert und kleinere Zeitsprünge einleitet. Mit Ausnahme der kleinen Rückblende zu Beginn, welche die Vorgeschichte erzählt, läuft die Handlung chronologisch ab. Alle wichtigen Erklärungen werden dann in Form von Dialogen vermittelt. Erst am Schluss erklingt noch einmal die Stimme des Arabers, um den Film abzuschliessen.


Inszenierung / Konzeption:

Der Abenteuerfilm beginnt in der Atmosphäre von Tausendundeine Nacht und verknüpft diese mit der Welt nordischer Mythen. Buliwyf und seine Mannen kämpfen im Gegensatz zu dem für den flüchtigen Augenblick lebenden Ahmad Ibn Fadl?n um den Nachruhm in Sagen und Erzählungen an Lagerfeuern. Der Morgenländer wird von Buliwyf schon deshalb akzeptiert, weil er des Schreibens mächtig ist und somit zur Weitergabe von Namen und Ereignissen an die Zukunft. Der Kampf gegen den zunächst gesichtslosen Feind (in der Buchvorlage von Crichton handelt es sich um Neandertaler) wird schließlich gewonnen, weil diese als von der Führung abhängiges Kollektiv und nicht aus Individuen organisiert sind. Der Film macht Anleihen bei Akira Kurosawas Die sieben Samurai und den indianischen Wagenburg-Attacken aus Westernfilmen, die Wendol wirken auch mehr wie berittene Prärieindianer als wie steinzeitliche Frühmenschen. Das Aussehen der Wendols und ihre Vorgehensweise im Kampf scheinen dagegen eher von den nordischen Berserkern inspiriert.

Der Ausspruch, den Ibn Fadl?n Buliwyf zu schreiben lehrt, ist die Schah?da, das heilige Glaubensbekenntnis der Muslime: „Es gibt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet.“


Zeitliche Anordnung:

Angesiedelt ist die größtenteils chronologisch erzählte Geschichte des arabischen Botschafters im 10. Jahrhundert. Die von der Romanvorlage verwendete historische Quelle nennt als Datum des Reiseantritts das Jahr 922 n.Chr. Zwischen Fantasy- und Abenteuerfilm mit historischem Setting, artikuliert sich Der 13te Krieger nicht als Historienfilm im engeren Sinne und bleibt in Zeit- und Ortsangaben unverbindlich.


Musik:

Es werden häufig Atmo-Geräusche eingesetzt, wie Pferdewiehern, Hundegebell und Vogelgezwitscher, deren Quellen mit Ausnahme der Pferde jedoch meist Off-Screen bleiben. Die Musik wird, abgesehen von einem Lied bei der Bestattungssequenz, ausschließlich extradiegetisch eingesetzt. Bei den Gelagen dominieren Gelächter (Frauen und Männer) und Stimmengewirr, die durch ein Trommeln (unbestimmter Herkunft) ergänzt werden. Sequenzen der Stille sind kaum vorhanden.


Mittelalter:

Die in Filmen mit mittelalterlichem Sujet häufig vertretenen Zeichensätze wie Burg, Turnier, Ritterschlag, Massenschlacht, christlicher Glaube /Kirche etc. fehlen im Film völlig. Dafür erscheinen Elemente wie Wald, Holz, Natur, Dunkelheit, Feuer oder Aberglaube. Als typisches Charakteristikum für die Wikingerzeit wird eine Feuerbestattung mit Menschenopfer gezeigt. Die filmische Auseinandersetzung mit der „nordischen Mittelalterwelt“ beschränkt sich bis heute auf relativ wenige Darstellungen. Insofern kommt dem „Wikingerfilm“ ein gewisser Sonderstatus zu, der darauf beruht, dass weniger Allgemeinplätze und Vorwissen vorausgesetzt wird und des Öfteren ein fantastischer Moment Eingang in die Inszenierung findet. Beispiele hierfür sind in älteren Filmen wie The Viking ebenso zu finden, wie im Aufgreifen der Beowulf-Saga in Produktionen der letzten Jahre, die allerdings meist europäischer Herkunft sind (z.B. „Beowulf & Grendel“ (2005), „Beowulf“ (2007) oder dem wohl eher zum Kunstfilm tendierenden „Valhalla Rising“ (2009), aber auch leichterer Kost wie die deutsche Produktion „Wicki und die starken Männer“).


Sprache:

Ibn Fadl?n, gespielt vom spanischen Schauspieler Antonio Banderas, besitzt im englischen Original einen Akzent, den die dt. Synchronfassung nicht übernimmt und der somit eher als Eigenheit der Besetzung denn als Figurencharakteristikum zu verstehen sein dürfte. Mit den Worten „once I was a poet“ wird der Protagonist als Mann der Sprache eingeführt. Seine Formulierungen sind anfänglich eher umständlich, passen sich aber, wie auch sein Äußeres, allmählich den Umständen bzw. der Gesellschaft der Nordmänner an und ändern sich mit dem Antritt der Heimreise ebenso schnell wieder.

Das in Filmen meist ignorierte Problem einer fehlenden gemeinsamen Sprache der Protagonisten löst John McTiernan in ähnlicher Weise wie in seinem Film Jagd auf Roter Oktober (1990) und wie vorher John Huston in Der Brief an den Kreml (1970). Am Anfang des Films unterhalten sich die Nordmänner in einer nordischen Sprache, aus der Sicht Ibn Fadl?ns handelt es sich hier um eine Form des Altnordischen. Da Ibn Fadl?n dieser Sprache nicht mächtig ist, verständigt er sich zunächst über Melchisidek mit ihnen, dem es nach einem erfolglosen Versuch auf Altgriechisch mit Latein gelingt, Kontakt aufzunehmen. Zunächst wird beim Sprechen auch viel gestikuliert, um die Verständigung zu erleichtern. Im Verlauf der langen Reise eignet sich der Araber die Sprache durch reines Zuhören an. Mit dem Überwinden des Verständigungsproblems wechselt die Tonspur endgültig auf Englisch. Die Interaktion ist dabei auch durch den sozialen Status des einzelnen geprägt. So wird der Anführer Buliwyf nicht direkt von den Gruppenmitgliedern angesprochen, sondern ergreift stets als erster das Wort. Die Sprache der Krieger ist, nicht zuletzt bedingt durch den Gesprächsinhalt, geprägt von kurzen, einfachen Sätzen. Ausnahme bilden auch hier formelle Begegnungen wie beispielsweise die Gespräche zwischen Buliywyf und Rothgar.

Tatsächlich wohnt der benutzten nordischen Sprache im Film ein Anachronismus inne, da es sich nicht um Altnordisch, sondern um gegenwärtiges Norwegisch (Bokmål) handelt, welches in dieser Form etwa erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert existiert.


Produktion:

Während der Dreharbeiten kam es zum Streit zwischen Michael Crichton und Regisseur McTiernan. Der Film wurde von Crichton fertiggestellt. Der endgültigen Schnittfassung ist dieser Wechsel in der Verantwortlichkeit anzumerken, da Handlungsstränge wie die sich anbahnende Liebesgeschichte oder der Konflikt der Männer Buliwyfs mit dem Königssohn angerissen, aber nicht fortgeführt werden. Außerdem wurde bei dem Rohschnitt eine Testvorführung mit dem angesprochenen Publikum gemacht, die ganz und gar nicht zu den 12-jährigen Zuschauern passte. Nach McTiernans Auffassung sollte der Film auch nur für Erwachsene sein. Daraufhin hatte man eine 3/4 Stunde Handlung entfernt, die dann von Michael Crichton selber nachgedreht wurde. Erst 18 Monate nach Fertigstellung wurde der Film schließlich in die Kinos gebracht.


Rezeption:

Der Film erhielt gemischte Kritiken. Während James Berardinelli von „erfrischenden 100 Minuten“ sprach, sah Roger Ebert „viel Geld, aber wenig Ideen“ auf der Leinwand. Der 13te Krieger war kein Erfolg an der Kinokasse: bei einem Budget von laut Roger Ebert über 100 Millionen $ spielte er nur knapp 33 Millionen ein und reihte sich damit ein in eine ganze Reihe von Crichton-Verfilmungen, die den von den Produzenten gewünschten Effekt – eine Wiederholung des Erfolgs von Jurassic Park – nicht erzielen konnten.

Besondere Wertschätzung bei Kritik und Publikum fand die von Jerry Goldsmith komponierte, heroische Filmmusik, von der Passagen später auch von Ridley Scott für den Film Königreich der Himmel (2005) verwendet wurden.


Quelle: Wikipedia

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