Rain Man (1988)

 

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Der Selfmade-Yuppie und Autohändler Charlie Babbitt (Tom Cruise) braucht dringend Geld, was er sich von der Testamentseröffnung seines Vaters verspricht. Doch dort springt kaum etwas für ihn heraus, die große Summe geht an eine Stiftung. Hartnäckig forscht Charlie nach und gerät an ein Hospital für Autisten, wo ihm sein fast vergessener Bruder Raymond (Dustin Hoffman) begegnet, ein völlig introvertierter Autist, der jedoch bisweilen mathematisches Genie offenbart. Kurzerhand entführt Charlie seinen Bruder für eine Reise quer durch Amerika…


Rain Man


Inhalt:

Der Selfmade-Yuppie und Autohändler Charlie Babbitt (Tom Cruise) braucht dringend Geld, was er sich von der Testamentseröffnung seines Vaters verspricht. Doch dort springt kaum etwas für ihn heraus, die große Summe geht an eine Stiftung. Hartnäckig forscht Charlie nach und gerät an ein Hospital für Autisten, wo ihm sein fast vergessener Bruder Raymond (Dustin Hoffman) begegnet, ein völlig introvertierter Autist, der jedoch bisweilen mathematisches Genie offenbart. Kurzerhand entführt Charlie seinen Bruder für eine Reise quer durch Amerika…

Rain Man ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Barry Levinson aus dem Jahr 1988. Dustin Hoffman spielt den autistischen Raymond, der von seinem Bruder Charlie (Tom Cruise) aus einer Klinik auf eine lange Reise durch die USA mitgenommen wird.


Handlung:

Kalifornien in den 1980er Jahren. Charlie Babbitt, ein gefühlsarmer, aalglatter und selbstverliebter Autohändler, bekommt beim Import italienischer Sportwagen Probleme mit den Umweltanforderungen, die er seinen Kunden verheimlicht, um Zeit zu gewinnen. Als er wenig später mit seiner Freundin Susanna auf dem Weg zu einem gemeinsamen Wochenende ist, erfährt er vom Tod seines Vaters, Sanford Babbitt. Charlie zeigt auch jetzt keine Emotionen, macht sich aber unverzüglich mit Susanna auf den Weg nach Cincinnati, Ohio, wo das Begräbnis stattfindet.

Er erzählt Susanna, was sein Verhältnis zu seinem verwitweten Vater zerstört hat: Als der 16-jährige Charlie den Wagen des Vaters, ein 1949er Buick Roadmaster Serie 70 Cabriolet, trotz Verbots genommen hatte, um mit seinen Freunden nach einer bestandenen Abschlussprüfung ein paar Runden zu drehen, meldete sein Vater den Wagen als gestohlen und ließ Charlie zwei Tage in der Arrestzelle der Polizei sitzen. Charlie verließ daraufhin sein Elternhaus und brach den Kontakt ab. Die Erinnerungen lassen ihn emotional etwas auftauen, so dass er Susanna auch vom Rain Man erzählt, einer Phantasiefigur, die er sich als kleiner Junge ausgedacht hatte: Wenn er Hilfe brauchte, kam der Rain Man und sang für ihn.

Bei der Eröffnung des Testaments erfährt Charlie, dass er die preisgekrönten Rosenbüsche und den 49er Buick erbt, während das Geldvermögen im Umfang von über 3 Millionen Dollar einem unbekannten Begünstigten überschrieben wird. Charlie sieht sich von seinem Vater um das Geld betrogen und findet heraus, dass das Geld an Wallbrook geht, eine Klinik für geistig Behinderte, die er umgehend aufsucht. Der Leiter, Dr. Bruner, verweigert ihm jede Auskunft. Doch gleich darauf stößt Charlie auf einen Patienten, der sich lebhaft für den Buick interessiert und Charlies Vater genau kennt. Auf seine Frage eröffnet ihm Dr. Bruner, dass es sich um Charlies älteren Bruder Raymond handelt. Charlie hat nie etwas von einem Bruder gewusst. Da aber Raymond offenbar die 3 Millionen Dollar geerbt hat, auf die Charlie auch einen Anspruch zu haben glaubt, nimmt er ihn ungefragt mit auf seine Rückreise nach Kalifornien.

Raymond lebt in Wallbrook, weil er an Autismus leidet: Zwar ist sein Gehirn hochfunktionell, aber er kann kaum Beziehungen zu Menschen aufbauen, einfachste Alltagshandlungen nicht ohne Hilfe ausführen und erträgt keinerlei Abweichung von seinem gewohnten Tagesablauf. Der ohnehin schon genervte Charlie muss auf der Reise also dafür sorgen, dass Raymonds Alltag einigermaßen gewohnheitsgemäß weiterläuft. Als Susanna herausfindet, dass Charlie seinen Bruder als Druckmittel verwendet, um an die Hälfte der 3 Millionen Dollar zu kommen, verlässt sie ihn mit dem Vorwurf, er benutze jeden Menschen nur für seine Zwecke: sie selbst und auch seinen Bruder. Obwohl das offenbar stimmt, sieht Charlie sich weiterhin im Recht.

Da Raymond sich weigert, per Flugzeug zu reisen – er kennt alle Flugunfälle mit Flugnummern und Anzahl der Todesopfer auswendig – und auch Highways für zu gefährlich hält, muss die Fahrt im Auto auf kleinen Nebenstraßen fortgesetzt werden, während Charlie versucht, sein bedrohtes Autogeschäft telefonisch zu retten. Raymonds Gleichmut und Routinebedürfnis bringen Charlie an den Rand der Verzweiflung.

Im Laufe der Reise fallen Charlie jedoch auch erstaunliche Fähigkeiten seines Bruders auf. So wirft er einmal Raymond, der nach etwas zu lesen verlangt, spöttisch ein Telefonbuch hin. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass Raymond nun sämtliche gelesenen Telefonnummern (von A bis William Marshall Gotzecker) einschließlich der dazu gehörenden Namen im Kopf hat. Als eine Packung Zahnstocher zu Boden fällt, erkennt Raymond auf einen Blick, dass 3 · 82, also 246 Zahnstocher am Boden liegen. Charlie sucht mit Raymond bei Gelegenheit einen Arzt auf, wobei sich herausstellt, dass Raymond zwar komplizierte Rechenaufgaben augenblicklich im Kopf löst, aber auf praktische Aufgaben mit Geldbeträgen oder der Frage nach Preisen für bestimmte Waren nicht angemessen antworten kann.

Bei einer Übernachtung im Motel lässt Charlie heißes Wasser in die Badewanne ein, worauf Raymond einen Panikanfall bekommt. Seinen Äußerungen dabei entnimmt Charlie, dass der damals 20-jährige Raymond deshalb in das Heim gegeben wurde, weil man befürchtete, er könne dem kleinen Charlie ungewollt etwas antun. Raymond nennt sich dabei Rain Man. Charlie erkennt, dass es Raymond war, der für den kleinen Charlie gesungen hat: Der Rain Man war nicht nur ein Phantasiegespinst, sondern eine Erinnerung aus früher Kindheit. Liebevolle Empfindungen für seinen Bruder erwachen in ihm. Obwohl die durch Raymond verursachten Reiseverzögerungen daran schuld sind, dass das Autogeschäft schließlich vollkommen platzt, wird Charlie klar, wie viel ihn mit seinem Bruder verbindet.

Raymonds phänomenales Gedächtnis bringt Charlie auf die Idee, in Las Vegas mit seiner Hilfe Black Jack zu spielen. Durch Raymonds Kartenzählen gewinnen sie so viel, dass Charlie seine Schulden begleichen kann. Raymond verabredet sich mit einer Prostituierten an der Bar des Casinos. Charlie bringt ihm daher die Grundbegriffe des Tanzens bei. Doch als er Raymond in einer Gefühlsaufwallung an sich drücken will, bekommt dieser wieder einen Panikanfall. Charlie entschuldigt sich, tief zerknirscht, und Raymond geht mit Susanna, die überraschend wieder aufgetaucht ist, zu seiner Verabredung. Da die Frau jedoch nicht erscheint, tanzt er im Aufzug mit Susanna, die ihm freundliche Komplimente macht und ihn küsst – der erste Kuss in seinem Leben.

Charlie wird unterdessen vom Sicherheitschef des Kasinos Betrug vorgeworfen. Er gibt sich mit dem erzielten Gewinn zufrieden und akzeptiert ein Hausverbot.

Mittlerweile hat Charlie juristische Schritte eingeleitet und sich mit Dr. Bruner in Verbindung gesetzt. Ein Termin bei einem Psychologen wird vereinbart, dessen Gutachten darüber entscheiden soll, ob Raymond bei seinem Bruder bleiben kann oder zurück in die Klinik gebracht wird. Dr. Bruner bietet Charlie vorab 250.000 Dollar, wenn er seinen Bruder unbehelligt in der Klinik leben lässt, doch Charlie weist das Geld zurück. Er macht Dr. Bruner Vorwürfe darüber, dass ihm nie jemand etwas von seinem Bruder gesagt hat.

Beim Termin mit dem Psychologen wird schnell deutlich, dass Raymond nicht in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen: Er möchte sowohl bei Charlie bleiben als auch nach Wallbrook zurück. In der Woche mit seinem Bruder haben beide aber, soweit es möglich ist, eine persönliche Beziehung zueinander aufgebaut. Raymond lacht über einen Scherz von Charlie und legt sogar seinen Kopf liebevoll auf dessen Schulter, eine Geste, die noch kein ihm nahestehender Mensch erlebt hat.

Raymond fährt schließlich mit Dr. Bruner im Zug zurück nach Wallbrook, wo Charlie ihn aber regelmäßig besuchen möchte. Die wiedergefundenen Brüder verabschieden sich herzlich voneinander.


Kritiken:

„Während die Geschichte recht langatmig und unkonzentriert entwickelt ist, weckt die Figur des Behinderten dank der ebenso sensiblen wie verblüffenden Darstellung Dustin Hoffmans in tragischen und komischen Situationen menschliches Interesse und Anteilnahme.“ Lexikon des internationalen Films

„Levinson platziert die Kamera, Cruise gibt die Stichworte, und Dustin Hoffman spielt. ‚Rain Man‘ ist unwiderstehlich, weil er wie alle großen Hollywoodfilme von Hollywood selber handelt, von der autistischen Einsamkeit des Stars.“ Die Zeit, 24. Februar 1989


Quelle: Wikipedia

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