John Carter – Zwischen zwei Welten (2012)

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Nachdem der junge Edgar Rice Burroughs (Daryl Sabara) auf Grund eines Telegramms zu seinem Onkel John Carter (Taylor Kitsch) geeilt war, wird er dort von dessen Anwalt empfangen, der ihm mitteilt, dass sein Onkel überraschend verstorben ist. Stattdessen wird ihm ein Buch John Carters übergeben, dass nur für ihn bestimmt ist.


Inhalt:

Nachdem der junge Edgar Rice Burroughs (Daryl Sabara) auf Grund eines Telegramms zu seinem Onkel John Carter (Taylor Kitsch) geeilt war, wird er dort von dessen Anwalt empfangen, der ihm mitteilt, dass sein Onkel überraschend verstorben ist. Stattdessen wird ihm ein Buch John Carters übergeben, dass nur für ihn bestimmt ist.

Er beginnt es zu lesen und erfährt, dass Carter, ein ehemaliger Offizier der Armee der Nordstaaten, vor 20 Jahren bei der Flucht vor Indianern in eine Höhle geriet, von wo er mit Hilfe eines Medaillon zu einem entfernten Planeten transportiert wurde. Nachdem er dort feststellte, dass er auf Grund der unterschiedlichen Schwerkraft sehr weit springen kann, gerät er schon bald in die Gefangenschaft riesiger, grüner Kreaturen…


John Carter – Zwischen zwei Welten (Originaltitel John Carter) ist ein US-amerikanischer Epos-Science-Fiction-Film, der am 7. März 2012 in Belgien und Frankreich erstmals veröffentlicht wurde. Einen Tag später erschien der Film in Deutschland und am 9. März in den Vereinigten Staaten – in Disney Digital 3-D und IMAX 3D. Basis für den Film ist das Buch Die Prinzessin vom Mars der Science-Fiction-Reihe John Carter vom Mars von Edgar Rice Burroughs. Während der Film von Walt Disney Pictures produziert wurde, gab Andrew Stanton sein Regiedebüt in einem Film mit Darstellern.


Handlung:

Der Film beginnt im Jahr 1881 mit der Nachricht vom Tode des Bürgerkriegsveterans John Carter. Sein Neffe Edgar Rice Burroughs kommt als Alleinerbe zur Beerdigung, nur um zu erfahren, dass Carters Leiche in einem Mausoleum verwahrt wird, das nur von innen geöffnet werden kann. Carters Anwalt übergibt ihm dessen Tagebuch, und Edgar („Ned“) beginnt zu lesen.

Im Jahre 1868 wird der ehemalige konföderierte Offizier John Carter, der als Goldsucher in Arizona unterwegs ist, auf der Flucht vor den Apachen auf wundersame Weise zum Mars teleportiert: In einer Höhle, wo er sich vor den Indianern versteckt, erscheint plötzlich ein Fremder, ein Thern vom Mars, der Carter angreift. Carter tötet den Thern und wird durch dessen Medaillon zum Mars teleportiert, wobei jedoch sein Körper in eine Art Koma fällt und in der Höhle bleibt. Auf dem Mars erhält er auf mysteriöse Weise einen identischen Körper. Der ursprünglich erdenähnliche Planet Barsoom, wie der Mars von den Einheimischen genannt wird, entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende zu einer unwirtlichen, lebensfeindlichen Umgebung. Die einst große Zivilisation des Mars liegt zum Großteil in Ruinen und ein Teil der einst friedvollen Einwohner wandelte sich in harsche, kriegslüsterne Barbaren, die ihre einzige Überlebenschance im ständigen Kampf um die knappen Ressourcen sehen. Der Mars wird von verschiedenen Rassen bewohnt, von denen die wesentlichen die menschenähnlichen Roten Menschen und die zirka drei Meter großen, grünen, vierarmigen Tharks sind.

Nach seiner Ankunft auf Barsoom lernt Carter den Anführer der Tharks, Tars Tarkas, kennen. Carter gewinnt dank seiner überragenden Stärke (die auf der geringeren Schwerkraft des Mars im Vergleich zur Erde beruht) und Kampfkunst den Respekt Tars Tarkas’. Mit seiner Hilfe rettet er das Leben der Prinzessin der Stadt Helium, Dejah Thoris, die sich auf der Flucht vor Soldaten aus der mit Helium verfeindeten Stadt Zodanga befindet. Sab Than, der Jeddak (König) von Zodanga, wird vom Matai Shang, dem Anführer der Weißen Marsianer, einer geheimnisvollen Priesterkaste, den Therns, mit einer neuartigen, mächtigen Waffe unterstützt. Dejah Thoris’ Vater, der König von Helium, sieht keinen anderen Ausweg, als in das Hochzeitsangebot Sab Thans einzuwilligen, um die drohende Niederlage seiner Stadt zu verhindern. Dejah, Carter und Tarkas’ Tochter Sola machen sich auf den Weg zum Fluss Issus, um einen Weg zu finden, wie Carter zur Erde zurückkehren kann. Carter wird jedoch gefangen genommen und erfährt, dass die Therns mit ihrer Transportertechnik seit Jahrtausenden die Geschicke beider Planeten manipulieren.

Dejah Thoris hat inzwischen eingewilligt, Sab Than zu heiraten. Carter kann den Therns entkommen und macht sich mit einer Thark-Armee auf den Weg, um Helium vor einem Überraschungsangriff der Zodanganer zu retten, was in letzter Sekunde gelingt. Sab Than wird im Kampf getötet und Carter heiratet Dejah; in derselben Nacht wirft er sein Medaillon fort, weil er für immer auf dem Mars bleiben will – da erscheint Matai Shang, der die ganze Zeit als Berater von Sab Than anwesend war, und transportiert Carter ohne Chance auf Rückkehr zur Erde zurück.

Die Rahmenhandlung wird wieder aufgegriffen, und Ned erfährt, dass Carter viele Jahre versuchte, die Spuren anderer Thern-Aktivitäten auf der Erde zu finden, um so eventuell in den Besitz eines weiteren Medaillons zu gelangen, was ihm offensichtlich schließlich gelungen ist. Während seiner erneuten Reise zum Mars muss der Körper auf der Erde sicher verwahrt werden, denn ein physischer Schaden auf der Erde oder auf dem Mars würde ihn in beiden Welten töten. Ned gelingt es, die Hinweise zum Öffnen des Mausoleums zu entschlüsseln, aber als er die Tür öffnet, ist das Mausoleum leer. Matai Shang, der Ned im Hintergrund gefolgt ist, erscheint plötzlich und versucht, ihn zu töten. Er wird jedoch von John Carter erschossen. Alles war nur eine Falle für Matai Shang, weil Carter tatsächlich kein zweites Medaillon finden konnte, nun aber das von Matai Shang hat. Carter begibt sich ins Mausoleum, um für immer auf den Mars zurückzukehren.


Geschichte:

Den ersten Versuch, John Carter zu verfilmen, unternahm 1931 Metro-Goldwyn-Mayer mit dem Regisseur Bob Clampett.[6] Es hätte noch vor Schneewittchen und die sieben Zwerge der erste lange Zeichentrickfilm werden sollen.[7] Nachdem der Regisseur und John Coleman die ersten Zeichnungen anlegten, schien dem Vorhaben nichts mehr im Weg zu stehen. Doch nachdem man 1936 zu Testzwecken Filmmaterial hatte drehen lassen und es dem Publikum gezeigt hatte, fiel die Kritik negativ aus. Daher wurden die Produktionen auf Eis gelegt und Clampett wandte sich einer Zeichentrickserie von Tarzan zu.

Als Walt Disney Pictures 1980 die Filmrechte an John Carter zum ersten Mal erwarb, wollten sie eine Verfilmung produzieren, um den damaligen Blockbusterkonkurrenten Star Wars und Conan der Barbar etwas entgegensetzen zu können. John McTiernan hätte Regie führen und Tom Cruise die Hauptrolle übernehmen sollen. Da der Regisseur die Technik der visuellen Effekte für noch zu primitiv hielt, wurde die Produktion gestoppt und die Filmrechte gingen zurück an Burroughs’ Erben.

Ein dritter gescheiterter Versuch ging von Paramount aus. Nachdem Harry Knowles die Produktionsfirma von Burroughs’ Science-Fiction-Saga überzeugt hatte, wollte diese die Filmrechte erwerben. Doch auch Columbia schien an diesen interessiert zu sein, sodass es zum Streit kam. Paramount konnte diesen für sich gewinnen, woraufhin Knowles mit der Produktion begann. Doch scheiterte der Versuch, Frank Miller die Co-Regie führen zu lassen. Im Oktober 2005 fiel der Regieposten letztendlich auf Jon Favreau, der die ersten drei Bücher in einem Film verpackt verfilmen sollte. Paramount bemängelte jedoch sein Engagement am Film und brachen die Produktionen im August 2006 ab, als das Studio entschied, die Filmrechte nicht länger zu behalten. Favreau wandte sich daraufhin der Verfilmung von Iron Man zu, dessen erster Teil 2008 erschien.


Produktion:

Im Januar 2007 erwarb Disney die Rechte und engagierte Regisseur Andrew Stanton und Drehbuchautor Mark Andrews. Anfang 2008 stellten sie ihren Entwurf vor – den ersten Teil einer Trilogie. Im April 2009 ersetzte Michael Chabon Mark Andrews. Da Stanton und Pixar-Geschäftsführer Jim Morris die ursprünglichen Designs von Frank Frazetta mittlerweile als zu altmodisch hielten, adaptierten sie das visuelle Design des Films. Drehorte waren in Surrey das Ham House, die Longcross Studios und die Shepperton Studios. Zudem wurde in Shiprock und im US-Bundesstaat Utah gedreht. Die Arbeiten am Dreh begannen im Januar 2010 in England und endeten Juli 2010 in Utah. Das Budget des Films wird auf 250 Millionen US-Dollar geschätzt, zuzüglich Werbekosten von weiteren 100 Millionen Dollar. In den ersten Wochen konnte der Film nur einen kleinen Teil dieser Summe einspielen. Disney meldete noch im März 2012, dass John Carter im laufenden Quartal voraussichtlich einen operativen Verlust von 200 Millionen Dollar einfahren werde. Der Chef der Disney-Filmstudios Rich Ross gab infolgedessen im April 2012 seinen Rücktritt bekannt.


Kritik:

Der Film stieß auf gemischte Kritiken. Der Filmkritikerdienst Rotten Tomatoes zählte von insgesamt 211 Kritiken nur 109 positive, also rund 52 %.

„Fazit: Das Science-Fiction-Epos „John Carter“ wird so manchen Kinogänger irritieren, denn Regisseur Andrew Stanton nimmt Edgar Rice Burroughs‘ Pulp-Literatur-Vorlage ernst und so versprüht sein Spektakel einen trashigen Charme, der nur scheinbar in Widerspruch zu dem exorbitanten Budget von 250 Millionen Dollar steht. Stanton nutzt seine kreative Freiheit und die beachtlichen Mittel zu einem wüsten interplanetaren Schlachtengemälde, das trotz einiger Mängel eine Menge Spaß macht.“ Carsten Baumgardt von Filmstarts

„Ähnlich wie selbst an den besten Weinen, nagt auch an der John Carter-Verfilmung der Zahn der Zeit. Unzählige Versuche das Leinwandepos bereits viel früher auf die große Leinwand zu bringen, scheiterten an ungefähr genauso vielen unterschiedlichen Gründen. Angesichts dieser Vorzeichen gleicht es fast einem Wunder, dass es John Carter mit einem Mega-Budget von knapp 250 Millionen US Dollar jetzt doch noch auf die große Leinwand geschafft hat. Doch insgesamt wirkt der 130-minüter wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit: Sämtliche Storyelemente haben wir so in unzähligen anderen Sci-Fi- und Fantasy-Filmen, wie bsp. Star Wars, Planet der Affen oder sogar Avatar schon deutlich differenzierter aufgearbeitet bekommen. Es spricht einerseits für die Entwicklung der Filme an sich, andererseits auch für die „Kälte“ und „Härte“ einer Industrie, in der eine einst richtungsweisende und revolutionäre Vorlage nun fast niemanden mehr ein müdes Lächeln entlocken wird (und wenn, dann einmal wieder rein durch die Evolution der Technik).“ David Rams von Movienerd.de


Trivia:

2012 feiert Romancharakter John Carter nicht nur seine Verfilmung, sondern auch sein hundertjähriges Bestehen. Dabei veröffentlichte der Bildschriftenverlag die ersten vier Bände des Zyklus in deutscher Sprache. Der Kranichbornverlag brachte in den 90er Jahren zumindest die ersten beiden Bücher erneut in Umlauf, obwohl bereits ISB-Nummern aller 15 Bände feststanden.

Elemente aus John Carter vom Mars wurden bereits vor John Carter – Zwischen zwei Welten in anderen Science-Fiction-Geschichten erzählt.


In Folge wird eine Auswahl aufgelistet:

Dem Film Avatar – Aufbruch nach Pandora dienten viele Elemente aus dem John-Carter-Universum als Inspiration, wie etwa die Tierwelt, aber auch einige grobe Züge der Handlung. So erhält beispielsweise auch Jake Sully als Avatar einen zweiten Körper. James Cameron äußerte sich 2009 wie folgt: „Mit Avatar wollte ich einen klassischen Abenteuerfilm machen, so wie Edgar Rice Burroughs‘ ‚John Carter of Mars‘“

In Tad Williams’ Otherland-Zyklus durchreist die Hauptfigur Paul Jonas innerhalb eines gigantischen VR-Netzwerkes verschiedene „Welten“, darunter im zweiten Band auch eine klar an Burroughs angelehnte Version des Mars.

Die von George Lucas erschaffene Star-Wars-Saga, die sich von Flash Gordon inspirieren ließ, enthält viele Elemente aus John Carter. So sind die Titel wie Jed (= König), Jeddak (= Kaiser) und Jeddara (= Kaiserin) oder auch das Visuelle aus Burroughs Büchern. Auch angekettet gegen monströse Wesen kämpfen zu müssen, was in Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger erzählt wird, verdankt der Film John Carter.

Um möglichst authentisch zu bleiben, wurde die Sprache der Tharks von einem Linguisten aus den wenigen Worten kreiert, die Edgar Rice Burroughs in seinen Romanen verwendete.

Die Kristalle im Hochzeitskleid von Dejah Thoris wurden von Swarovski gefertigt. 120.000 Stück bedecken Kleid, Schleier, Krone und Ärmel, jeder einzelne davon wurde in Handarbeit eingefügt. Insgesamt entwarf Designer Mayes C. Rubeo für die Verfilmung zirka 1.800 Kostüme.

2009 erschien eine Verfilmung namens Princess of Mars von The Asylum, einem Studio, das für billige Kopien bekannter Blockbuster („Mockbuster“) bekannt ist. In diesem Fall wurden Elemente von James Camerons Avatar verwendet, um die leicht an die Buchvorlage angelehnte Geschichte John Carters umzusetzen.

Mit Ciarán Hinds, James Purefoy, Nicholas Woodeson und Polly Walker sind vier Schauspieler beteiligt, die eine wichtige Rolle in HBOs Fernsehserie Rom innehatten.


Quelle: Wikipedia

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