Serbian Film, A (2010) – [UNRATED]

 

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Srdjan Spasojevics Film erzählt die Geschichte eines Ex-Pornodarstellers, der sesshaft geworden ist. Dieser bekommt ein gut bezahltes Angebot, für einen künstlerischen Porno noch mal aus dem Ruhestand zurückzukehren. Er merkt jedoch sehr schnell, dass bei diesem Film nicht alles mit rechten Dingen zugeht und gerät in einen zerstörerischen Strudel aus Sex und Gewalt…


Inhalt:

Srdjan Spasojevics Film erzählt die Geschichte eines Ex-Pornodarstellers, der sesshaft geworden ist. Dieser bekommt ein gut bezahltes Angebot, für einen künstlerischen Porno noch mal aus dem Ruhestand zurückzukehren. Er merkt jedoch sehr schnell, dass bei diesem Film nicht alles mit rechten Dingen zugeht und gerät in einen zerstörerischen Strudel aus Sex und Gewalt…


A Serbian Film (Originaltitel: Srpski Film) ist ein serbischer Horrorfilm des Regiedebütanten Srdjan Spasojevi? aus dem Jahr 2010. Es wird die Geschichte des Ex-Pornodarstellers Miloš erzählt, der vom Filmproduzenten Vukmir überredet wird, die Hauptrolle in einem Avantgardefilm zu übernehmen. Erst im Verlauf der Dreharbeiten bemerkt er, dass es sich um einen Snuff-Film mit kinderpornografischen und nekrophilen Elementen handelt.


Handlung:

Miloš ist glücklich mit Marija verheiratet und hat einen jungen Sohn namens Petar. Sein Bruder Marko, der als korrupter serbischer Polizist sein Geld verdient, beneidet Miloš wegen seines harmonischen Familienlebens und ist heimlich in Marija verliebt. Da Miloš als ehemaliger Pornodarsteller keine Rente bezieht, werden seine Ersparnisse zunehmend knapp. Pornodarstellerin Lejla vermittelt Miloš daraufhin an den selbsternannten Kunst-Produzenten Vukmir weiter, welcher seine Filme allerdings nicht veröffentlicht, sondern gegen hohe Geldsummen privat verkauft.

Aufgrund seiner Fähigkeit, sogar ohne visuelle Stimuli eine Erektion zu erlangen, ist Miloš in der Szene als „The Filthy Stud“ bekannt, weswegen Vukmir besonders an seiner Besetzung interessiert ist. Bevor Miloš die Villa von Vukmir betritt, begegnet er einem älteren glatzköpfigen Mann, der von zwei Bodyguards begleitet wird. In der Villa erfährt Miloš von Vukmir keine näheren Informationen bezüglich des Filminhaltes, weswegen Bedenken aufkommen. Doch diese lösen sich auf, nachdem ihm eine hohe Geldsumme für die Teilnahme angeboten wird.

Am nächsten Tag wird Miloš in ein Waisenhaus geführt, wo eine Szene für den Film gedreht werden soll. Mittels einem Ohrhörer werden Miloš Anweisungen gegeben, was er laut Drehbuch zu machen habe. Zunächst hat es den Anschein, dass es sich um einen herkömmlichen Pornofilm handelt, bis eine als Krankenschwester verkleidete Frau, welche vorher von einem anderen Mann geschlagen wurde, Miloš oral vor den Augen eines jungen Mädchens namens Jeca befriedigen soll. Dabei sind zwei Monitore in seinem Blickfeld zu sehen; der eine zeigt Jeca, während sie ein Eis isst, der andere wie sie sich die Lippen schminkt. Widerwillig und unter Androhung von Gewalt wird er dazu gezwungen, die Frau zu schlagen und den gewünschten Akt zu vollziehen.

Nachdem Miloš seinen Bruder Marko darum gebeten hat, nähere Informationen über Vukmir einzuholen, erfährt er, dass dieser ein ausgebildeter Psychologe und ein Produzent für Kindersendungen sei. Zudem habe Vukmir als Staatssicherheitsbeamter gedient. Miloš besucht Vukmir in seiner Villa, um erneut den Vertrag zu besprechen. Miloš gibt zu verstehen, dass er nicht damit einverstanden ist, dass im Film minderjährige Kinder eingesetzt werden. Vulkmir versucht daraufhin Miloš die künstlerischen Aspekte zu erklären und spielt ihm ein Video vor, in welchem ein Baby unmittelbar nach der Geburt vergewaltigt wird. Vukmir erklärt, dass es sich dabei um ein neues Genre namens Newborn-Porn handele.

Angewidert flüchtet Miloš mit seinem Auto, wird jedoch an einer Ampel von Vukmirs Ärztin angesprochen und verführt. Miloš erwacht in seiner Wohnung mit Verletzungen im Gesicht und am Körper. Er hat einen Blackout und besitzt zunächst keine zusammenhängenden Erinnerungen der letzten drei Tage. Zudem kann er weder seine Familie auffinden noch seinen Bruder telefonisch erreichen, weswegen er sich zunehmend Sorgen macht. Miloš verschafft sich Zutritt zu der Villa von Vukmir, welche leer zu stehen scheint. Er nimmt dort die Filmaufnahmen in Form von Magnetbändern und einen Camcorder an sich. Beim Anschauen der Bänder stellt Miloš fest, dass er die letzten Tage unter Drogen (Potenzmittel für Stiere) gesetzt wurde. Im Drogenrausch hatte er auf Anweisung des Regisseurs eine mit Handschellen gefesselte Frau vergewaltigt und ihr dabei den Kopf mit einer Machete abgetrennt. Ein zweites Video zeigt, wie er selbst von einem Leibwächter Vukmirs vergewaltigt wird. Ein weiteres zeigt einen Streit zwischen Lejla und Vukmir. Lejla ist nicht damit einverstanden, was mit Miloš geschieht. Kurz danach ist Lejla in einem Raum in Ketten gefesselt zu sehen, zuvor hat man ihr gewaltsam die Zähne gezogen. Sie wird von einem maskierten Mann zum Deepthroating gezwungen und anschließend zu Tode erstickt, indem ihr dabei die Nase zugehalten wird.

Für eine weitere Szene wird Miloš zu einem Haus geführt, in dem scheinbar eine ältere Frau zusammen mit Jeca wohnt. Die ältere Frau präsentiert sich als Großmutter von Jeca und lobt Miloš für den Mord an der Mutter ihrer Enkelin. Sie bittet anschließend Miloš darum, mit Jeca aus traditionellen Gründen zu schlafen. Obwohl Jeca dazu scheinbar bereit ist und Miloš unter Drogen steht, lehnt er ab. Miloš flieht, indem er durch ein geschlossenes Fenster springt. Später befindet sich Miloš in einer Gasse, wo er beobachtet, wie zwei Männer einer attraktiven jungen Frau hinterherpfeifen. Miloš wird von den beiden Männern dabei ertappt, wie er masturbiert. Er wird daraufhin von beiden Männern geschlagen, bis Raša auftaucht und die beiden Männer tötet. Miloš wird in eine große Halle gebracht, in der eine weitere Szene gedreht werden soll. Die Szene wird vom Regisseur des Snuff-Filmes als „Eine serbische Familie“ betitelt. Miloš wird von einer weiblichen Ärztin mit einer Spritze unter Drogen gestellt. Um sich zu wehren, rammt Miloš der Ärztin die Spritze in den Hals. Fluchtartig betritt er die große Halle. In der Mitte der Halle befindet sich ein Bett, wo zwei in Decken verhüllte Opfer liegen, eine erwachsene Frau und ein Kind. Zuerst vergewaltigt Miloš nach Anweisung die erwachsene Frau, danach vergeht er sich an dem Kind. Währenddessen erscheint ein maskierter Mann, der offenbar Leyla umbrachte, und die erwachsene Frau missbraucht. Die zuvor verdeckten Gesichter wurden nacheinander von Vulkmir enthüllt und Miloš entdeckt, dass es sein eigener Sohn ist, den er missbraucht, während der andere Vergewaltiger sein eigener Bruder Marko ist, welcher sich an Miloš’ Frau vergangen hat. Währenddessen kommt die Ärztin in die Halle, welche sichtlich stark unter Drogen steht. Sie blutet stark aus der Vagina, nachdem sie ein Stahlrohr als Dildo verwendet hat und bricht vor den Augen der Anwesenden zusammen.

Miloš greift daraufhin wütend Vukmir an und schlägt seinen Kopf mehrmals auf den Boden, sodass sein Schädel platzt. Marija greift währenddessen Marko an und schlägt ihn mit einer Skulptur zu Tode. Miloš wird von mehreren Bodyguards attackiert, dabei kann er einem Bodyguard die Pistole entnehmen. Er erschießt die Angreifer und rammt zuletzt seinen errigierten Penis in die leere Augenhöhle eines halbblinden Bodyguards. Anschließend kehrt er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn nach Hause zurück. Gezeichnet von dem Erlebten merken Miloš und seine Frau, dass sie ihr Leben nicht weiterführen können. Die Familie legt sich gemeinsam ins Bett. Miloš legt den Arm um seine Frau und tötet mit einem einzigen Schuss seine Frau, seinen Sohn und sich selbst. Als letzte Szene wird gezeigt, wie der glatzköpfige ältere Mann vom Anfang des Films zusammen mit einem Kameramann und einem Darsteller das Haus betritt und unmissverständlich das Kommando gibt, sich an den Leichen zu vergehen.


Produktion:

Fünf Jahre vor der Veröffentlichung trafen sich die späteren Drehbuchautoren, um erstmals über ein mögliches, gemeinsames Filmprojekt nachzudenken, mit dem ambitionierten Vorhaben, etwas Selbstständiges auf die Beine zu stellen. So entschlossen sich die Genre-Fans des amerikanischen Kinos der 70er Jahre, einen Independentfilm zu produzieren.

Allerdings führten die in Serbien vorherrschenden schwierigen Bedingungen zur Realisierung für ein solches Filmvorhaben dazu, dass es sich um eine Low-Budget-Independentfilm-Produktion handeln musste, die tatsächlich dann auch komplett von Srdjan Spasojevi? finanziert wurde. Dementsprechend musste bei der Erstellung des Drehbuches und des Drehplanes und der Auswahl der Drehorte auf selbst für Low-Budget-Verhältnisse möglichst günstige Drehsets Rücksicht genommen werden. Bei den Effekten wurde auf jeglichen Einsatz von CGI verzichtet. Trotz des sehr niedrigen Produktionsbudgets gelang es mit Srdjan Todorovi? und Sergej Trifunovi? zwei Schauspieler zu casten, die zu den bekanntesten des Landes zählen.

In der Post-Produktionsphase war man nach zweimonatiger Überarbeitungszeit im Labor bemüht, den Film in Deutschland auf 35 mm zu archivieren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch aufgrund rechtlicher Bedenken bezüglich des Filminhalts seitens der Behörden. So mussten sämtliche Produktionsunterlagen ausgehändigt werden, um einen strafrechtlichen Tatbestand zu vermeiden. Im zweiten Anlauf konnte der Film in Budapest, Ungarn dann doch entwickelt werden, jedoch auch nur unter der Auflage, dass ein Vertrag unterschrieben wurde, der bestätigt, dass die Filmproduzenten die volle Verantwortung für den Filminhalt übernehmen.


Veröffentlichung:

Erstmals wurde der Film am 15. März 2010 beim South by Southwest Filmfest in Austin (Texas, USA) gezeigt.

In Deutschland wurde der Film beispielsweise bei dem Filmfest Hamburg gezeigt und in Österreich am /slash Filmfestival. Im Vorfeld wurde eine Altersfreigabe von der FSK stark diskutiert. Es wurden aufgrund der gezeigten Darstellungen strafrechtliche Bedenken hinsichtlich der §184a und §184b StGB geäußert. Letztlich wurde am 30. Juni 2011 eine um mehr als 13 Minuten gekürzte Version mit einer Freigabe ab 18 Jahren veröffentlicht. Dabei wurden sämtliche anstößigen Elemente entfernt.

Im Vereinigten Königreich forderte das BBFC Schnitte von rund vier Minuten für eine Freigabe ab 18 Jahren. Diese britische Schnittfassung wurde im August 2011 in Deutschland indiziert. (Indizierung – Liste B: Medien die nach Ansicht der Bundesprüfstelle als strafrechtlich bedenklich einzustufen sind und dadurch den Verbreitungsverboten nach dem Strafgesetzbuch (StGB) unterliegen würden)


Rezension:

Der Film wird wegen der dargestellten Gewaltszenen insbesondere gegen Kinder und Frauen höchst kontrovers beurteilt. Heftige Kritik über die Sinnhaftigkeit wird beispielsweise an der Szene der Misshandlung eines neugeborenen Babys („newborn-porn“), sowie an den Gewaltsequenzen insbesondere in den letzten 15 Minuten des Filmes geübt. Dies hat etwa dazu geführt, dass der Film im Vereinigten Königreich als Film mit den am meisten zensierten Sequenzen der letzten 16 Jahre angeführt wird; in Australien erhielt der Film vom Office of Film and Literature Classification keine Altersfreigabe und darf somit dort nicht verkauft werden.

Hier ein Auszug unterschiedlicher Zitate im deutschsprachigen Raum:

„Ein Film wie ein Faustschlag, ein Wutausbruch, ein Hilfeschrei.“

„Es ist ein wilder Film, der auf jeden Fall eines ist: unbequem.“

„… als Metapher für eine Gesellschaft, die ihre Kinder von Geburt an misshandelt, in sinnlose Kriege schickt, ihnen jede Zukunft nimmt und sie in einem Zustand aus Unterdrückung und dumpfen Nationalismus dahindämmern lässt.“

Auch wird in Kritiken explizit darauf verwiesen, dass die Thematik bereits von Marquis de Sade ausführlich beschrieben wurde. Basierend auf dem Titel des Filmes und der Aussage des Regisseurs „Das ist ein Tagebuch zum Missbrauch, den wir in Serbien durch unsere Regierung erlitten haben. Es geht um die monolithische Kraft der Führer und ihre hypnotisierten Erfüllungsgehilfen.“ wird die serbische Geschichte als mögliche Interpretationsthematik herangezogen. Untermauert wird diese Intention durch ein mit den Filmmachern geführtes Interview beim Brussels International Fantastic Film Festival.

In einer differenzierteren Kritik heißt es dazu jedoch: ein Film, der von einem Land stammt, das Jahrzehnte des Konfliktes, der Korruption, des zivilen Ungehorsams und der ethnischen Unruhen hinter sich hat, lässt es reizvoll erscheinen mehr hineinzuinterpretieren als der Film tatsächlich imstande ist zu zeigen. Er sagt soviel über das Land Serbien wie Hostel über Amerika, was vergleichsweise wenig ist, aber nichts ist im Vergleich dessen was der Filmtitel suggeriert zu sein.


Inhalt:

„Right hand is the sex center in any man. It’s a direct line between your brain and cock. Ever since your childhood.Your hand is special for it has jerked such a special cock. Milos, it’s an honor to shake a hand to such an artist of fuck.“

Das Leben eines Pornostars im Ruhestand ist nicht so einfach, wie Milos „The Filthy Stud“ feststellen muß. Eine Rente gibt es nicht, man lebt von dem Ersparten. Und wenn mal wieder Rechnungen fällig sind, schmilzt das Geld in der DVD-Hülle schneller als der Schnee in der Sonne. Da trifft es sich gut, als sich eines Tages Laylah – Partnerin aus schmierigen Zeiten – bei ihm meldet und ein Angebot unmoralischer Natur unterbreitet: „Something big is about to happen. Aristic pornography of the highest level…for the foreign market. Terribly professional. Phenomenally paid!“ Trotz Bedenken trifft er sich mit Vukmir, dem Regisseur des Projektes, der seine Arbeiten folgendermassen beschreibt: „I’m doing stuff that no one else is. Just for the selected clients. Naked Art. Real people, real situations, real sex…minimal editing.“ Die Bedenken verstärken sich bei Ansicht der enormen Summe, aber die finanzielle Not überdeckt die Sorge.

Milos: „I’m not comfortable with not knowing a thing.“ Vukmir: „Milos, get a grip. You’re a porn actor who wants to know what a porn film is about? It’s a bit absurd. You’re not supposed to know, but only to relax“ Milos: „That’s too much money to leave anything to accident.“ Vukmir: „Nothing is left to accident. This is a serious organization. My clients know exactly what they want and I know what I’m doing. Don’t worry, everything is already prepared, you just have to appear, be what you are, relax and react as Milos would. Pornography should not be an illusion, but a live transmission of sex.“

Der Dreh beginnt mit Stöpsel im Ohr in einem Waisenhaus, Vukmir gibt Anweisungen, die Kamera fängt jede Regung von Milos Gesicht ein. Erste Irritationen, als Ohrfeigen in das Gesicht einer Minderjährigen landen… aber das Arbeitsgerät funktioniert bestens. Die Feuerprobe ist bestanden. Aber Milos bekommt weiter ein flaues Gefühl in der Magengegend und bittet seinen Bruder Marko – Polizist mit sexuellen Eigenheiten – um Informationen über Vukmir. Nächster Tag, nächste Szene. Die Gewalt steigert sich, Milos unterbricht den Dreh, so kann er nicht arbeiten. Doch, er kann, wie sich herausstellt! Milos:“I’m not doing this. I’m not beating women in front of kids or cameras.“ Vukmir: „I’m not only an artist but also a professional. I’d never do a thing against one’s will.“ Milos: „You’re doing against mine. I won’t stand any kind of torture.“ Vukmir: „At least your dick enjoyed it, and he never lies.“ Die Informationen über Vukmir werfen auch nur mehr Fragen auf als sie Antworten geben. Ein Kinderpsychologe, der später für die Regierung arbeitete. Und sollte er jemals Filme gedreht haben, so hat sie niemand je gesehen. Milos hat die Schnauze voll. Den ausschlaggebenden Grund zur vorzeitigen Kündigung liefern ihm Halluzinationen und Träume, die ihn zu quälen beginnen. Eine letzte Unterredung mit Vukmir soll Klarheit schaffen….

Vukmir: „Would you believe me if I told you that me and this wonderful family, that you are so anxious to leave are the only warrant of this nation’s survival? We are the backbone of this country’s economy. Only we can prove that this nation is alive and useful for anything.“ Milos: „I can see that you’re insane, I need no proof for that. Just tell me, how does it all connect to pornography?“ Vukmir: „No, Milos, no, no! Not pornography, but life itself! That’s life of a victim. Love, art, blood. Flesh and soul of a victim. Transmitted live to the world who has lost all that and now is paying to watch that from the comfort of an armchair.“

Und als Vukmir die wahre Natur des Opfers zeigt, offenbart sich Milos das volle Ausmaß der Produktion und schockiert flieht er. Doch die versteckt initiierten Drogen zeigen Wirkung, nach 3 Tage erwacht Milos mit einem Filmriß. Auf der Suche nach der Wahrheit, den Geschehnissen der verlorenen Zeit, erlebt er einen Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt….


Terrorkino in Reinkultur:

SRPSKI FILM ist ein Film, der niemanden kalt lassen wird. Er wird etwas im Betrachter auslösen, sei es nun Schock, Ekel oder Fassungslosigkeit. Insofern hat Regisseur Srdjan Spasojevic alles richtig gemacht. Mir persönlich hat sich die Intention des Regisseurs nicht erschlossen. Wollte er eine politische Aussage treffen? Vielleicht dem Zuschauer entgegenbrüllen, wie verdorben die Menschheit ist? Oder wollte er einfach nur einen grenzüberschreitenden Thriller in der düsteren Halbwelt der Pornographie drehen? Im letzteren Fall ist es ihm gelungen. Er HAT einen grenzüberschreitenen Thriller gedreht, der in dieser Form Neuland betritt. Der Begriff „Newborn Porn“ wird bestimmt in den Wortschatz der Hostel-gestählten Gemeinde einfließen und für weitere, sicherlich nun folgende ähnlich gelagerte Grenzgänger verwendet werden. Die Verbindung von Sex und Gewalt hat hier einen neuen Höhepunkt erreicht, die in dieser drastischen Onscreen-Darstellung bislang einzigartig erscheint. Denn so brutal, so niederschmetternd die gezeigten Grausamkeiten sind – sie sind für den Film essenziell.

Unter dem Gesichtspunkt der Grenzen auslotenden Thrillerform – und so betrachte ich den Film – geht Spasojevic unbeirrbar seinen Weg bis zum konsequenten Ende. Handwerklich erstklassig inszeniert, strömt der Film in jeder Einstellung eine bedrückende Atmosphäre aus. Die beiden guten Hauptdarsteller Srdjan Todorovic (Milos) und Sergej Trifunovic (Vukmir) tragen den Großteil des Filmes, aber wenn Slobodan Bestic (Marko) das Feld betritt, fühlt man sich gleich eine Spur unwohler. Den Löwenanteil zum Funktionieren des Filmes trägt aber die meisterhafte Kameraarbeit, der Schnitt und die Musikuntermalung bei. Als gelungenes Beispiel sei die Sequenz genannt, in der Milos seine Arbeit antritt. Ahnunglos wird er von einem schweigsamen Kameramann begleitet, die Kamera stets auf Milos Gesicht gerichtet. Im Haus angekommen der zweite Kameramann. Geschickt wird nun der Zuschauer vor dem heimischen Bildschirm unfreiwilliger Protagonist. Und wenn Milos dann in einen Raum geführt wird – noch völlig irritiert ob der gesehenen Geschehnisse – und seine Partnerin mit dem Blowjob beginnt, während auf zwei Bildschirmen vor ihm ein junges Mädchen ein Eis isst – dann ist es eine gelungene Darstellung von Manipulation, wie leicht man selber ohne es zu wollen seine eigenen Grenzen überschreitet!


Die deutsche Veröffentlichung:

Gibt es eine Chance auf eine ungeschnittene deutsche Veröffentlichung? Ich glaube kaum. Denn klar ist auch: der Film in seiner unzensierten Form an sich ist reinstes Gift für jeden halbwegs intelligenten Vertrieb. Ist die gewählte Form von Sex und Gewalt, vor allem mit Kindern, schon äußerst grenzwertig und hat in Deutschland ohnehin strafrechtliche Konsequenzen zu befürchten, so zerstören die letzten 15 Minuten dann aber auch die letzte Hoffnung, so Over-the-edge ist das Finale! Und ich persönlich verstehe hier völlig die Bedenken. Es gibt natürlich auch die ewigen Befürworter mit den immer gleich bleibenden Argumenten: „Es ist doch nur ein Spielfilm, alles ist gestellt!“ Sicher ist es das, auch in diesem Falle. Die berüchtigte Babyszene beispielsweise ist klar als Trick erkennbar, sowie hier natürlich generell keine Darsteller zu Schaden kamen. Aber reicht nicht manchmal auch die Illusion? Ich befürchte nämlich, dass der Film bei einigen Betrachtern durchaus eher anregende Gefühle, sogar Lust verursachen könnte. Ein Grund mehr, warum ich bei SPRSKI FILM eine Zensur zwar nicht befürworte (das ginge dann doch zu weit), aber mehr als nachvollziehen kann und sogar akzeptiere.

Nun ist seit dem 30.06.2011 die FSK-freigegebene Fassung von Cult-Movies/Markting-Film in den deutschen Videotheken zu finden. Und im Gegensatz zur britischen Version wurden nur ganze 9 Schnitte durchgeführt. Diese allerdings mit der Heckenschere, so großflächig ist die Zerstörung. Bei über 13 Minuten Zensurschnitten wurden sämtliche anstößigen Elemente fast vollständig ausradiert, so dass von dem Film nur noch ein Fragment vorhanden ist. Besonders das Finale wurde fast komplett entfernt, so dass der ahnungslose Videoseher völlig den Überblick verlieren könnte. Ob diese Menge wirklich notwendig gewesen ist, lass ich mal so dahingestellt. Vor allem, weil man sich bei der Synchronisation durchaus Mühe gegeben hat. Letztendlich hätte man so auch gerne auf die Veröffentlichung verzichten können. Ungekürzt ist der Film mittlerweile in Skandinavien zu bekommen, aber auch nur im O-Ton mit skandinavischen Untertiteln. Bis jetzt ist die britische Variante noch die beste Version, weil sie zumindest englische Untertitel aufweist. Verglichen wurde hier also die deutsche DVD (Cult Movies, Keine Jugendfreigabe) mit der schwedischen Version, die hier als Blu-Ray vorlag (Cinematic Version) und sämtliche Greueltaten beinhaltet.

„That’s it, Milos. That’s the cinema.“


Quelle: Wikipedia

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